1 Einleitung 1.1 Vorwort Diese Anleitung wendet sich an den Anlagenhersteller mit fachbezogener Aus- bildung und PC-Kenntnissen. Lesen Sie diese Anleitung, bevor Sie mit Ihrer Arbeit am Gerät be- ginnen. Bewahren Sie die Anleitung an einem für alle Benutzer je- derzeit zugänglichen Platz auf.
1 Einleitung Dieses Zeichen wird benutzt, wenn Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung elektrostatisch entladungsgefährdeter Bauele- mente zu beachten sind. 1.2.2 Hinweisende Zeichen Hinweis Dieses Zeichen wird benutzt, wenn Sie auf etwas Besonderes aufmerksam gemacht werden sollen. Verweis Dieses Zeichen weist auf weitere Informationen in anderen Hand- büchern, Kapiteln oder Abschnitten hin.
2 PROFIBUS-DP-Beschreibung PROFIBUS PROFIBUS ist ein herstellerunabhängiger, offener Feldbusstandard für vielfälti- ge Anwendungen in der Fertigungs-, Prozess- und Gebäudeautomation. Die Herstellerunabhängigkeit und Offenheit ist durch die internationalen Normen IEC 61158 und IEC 61784 verankert. PROFIBUS-DP ermöglicht die Kommunikation von Geräten verschiedener Hersteller ohne besondere Schnittstellenanpassung.
2 PROFIBUS-DP-Beschreibung PROFIBUS-FMS Dies ist die universelle Lösung für Kommunikationsaufgaben in der Zellebene (typische Zugriffszeit ca. 100ms). Die leistungsfähigen FMS-Dienste eröffnen einen breiten Anwendungsbereich und große Flexibilität. FMS ist auch für um- fangreiche Kommunikationsaufgaben geeignet. 2.2 RS485-Übertragungstechnik Grundlegende Die Übertragung erfolgt gemäss RS485-Standard. Sie umfasst alle Bereiche, Eigenschaften in denen eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit und eine einfache, kosten- günstige Installationstechnik erforderlich ist.
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2 PROFIBUS-DP-Beschreibung Kabel und Kabeltyp A: Steckverbinder Wellenwiderstand: 135 … 165Ω Kapazitätsbelag: < 30pF/m Schleifenwiderstand: 110Ω/km Aderndurchmesser: 0,64mm Adernquerschnitt: > 0,34mm² Für PROFIBUS-Netze mit RS485-Übertragungstechnik wird vorzugsweise ein 9-poliger D-Sub-Steckverbinder verwendet. Die PIN-Belegung am Steckver- binder und der Anschluss der Schirmung sind weiter unten dargestellt. PROFIBUS-DP-Kabel und -Stecker werden von mehreren Herstellern angebo- ten.
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2 PROFIBUS-DP-Beschreibung PIN-Belegung, VP (Pin 6) Busabschluss 390 W und Schirmung RxD / TxD-P (Pin 3) DGND 220 W RxD / TxD-N RxD / TxD-P RxD / TxD-N (Pin 8) 390 W DGND (Pin 5) Schutzleiter PE Stecker Kabel Busabschluss (im Stecker) (beidseitig geerdet) Installations-...
2 PROFIBUS-DP-Beschreibung 2.3 PROFIBUS-DP-Funktionen PROFIBUS-DP ist für den schnellen Datenaustausch in der Feldebene konzi- piert. Hier kommunizieren die zentralen Steuergeräte, wie z. B. SPS/PC, über eine schnelle, serielle Verbindung mit dezentralen Feldgeräten wie E/A, Bild- schirmschreiber und Regler. Der Datenaustausch mit diesen dezentralen Gerä- ten erfolgt vorwiegend zyklisch.
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2 PROFIBUS-DP-Beschreibung Folgende Funktionen werden von dem vorliegenden Gerät nicht un- terstützt: - Betriebszustand „Clear“ - Synchronisationsarten „Sync Mode“ und „Freeze Mode“ Zyklischer Der Datenverkehr zwischen dem DP-Master und den DP-Slaves wird in einer Datenverkehr festgelegten, immer wiederkehrenden Reihenfolge automatisch durch den DP- Master abgewickelt.
2 PROFIBUS-DP-Beschreibung 2.4 Datenformat Bei dem vorliegenden Gerät können in der Konfigurationsebene unterschiedli- che Datenformate eingestellt werden. Kapitel 4.2 „Schnittstellenparameter“; Einstellung der Protokollart Integer-Werte Die Reihenfolge, in der die einzelnen Bytes übertragen werden, hängt von der eingestellten Protokollart ab. Motorola-Format: Intel-Format: zuerst das High-Byte...
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2 PROFIBUS-DP-Beschreibung Übertragung Die Reihenfolge, in der die einzelnen Bytes übertragen werden, hängt von der von Float-/ eingestelten Protokollart ab. Real-Werten Motorola-Format SEEEEEEE EMMMMMMM MMMMMMMM MMMMMMMM Byte 1 Byte 2 Byte 3 Byte 4 Intel-Format MMMMMMMM MMMMMMMM EMMMMMMM SEEEEEEE Byte 4 Byte 3 Byte 2 Byte 1...
3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems 3.1 Die GSD-Datei Gerätestammdaten (GSD) ermöglichen die offene Projektierung. PROFIBUS-DP-Geräte haben unterschiedliche Leistungsmerkmale. Sie unter- scheiden sich in Bezug auf die zur Verfügung stehende Funktionalität (z. B. Anzahl der E/A-Signale, Diagnosemeldungen) oder die möglichen Busparame- ter wie Baudrate und Zeitüberwachungen. Diese Parameter sind individuell bei jedem Gerätetyp und Hersteller.
3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems 3.2 Der GSD-Generator 3.2.1 Allgemein Für das vorliegende Gerät steht ein GSD-Generator zur Verfügung, wodurch der Anwender in der Lage ist, eine individuelle GSD-Datei zu erzeugen. So kann eine Auswahl der über PROFIBUS-DP übertragbaren Größen (Para- meter) getroffen werden, um die GSD-Datei an die jeweilige Anwendung anzu- passen.
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3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems Bei der Projektierung mit SIMATIC S7 (Siemens) dürfen die Namen der GSD-Datei nur maximal 8 Zeichen lang sein. GSD-Dateien mit langem Namen können nicht in den Hardware- Katalog der SPS aufgenommen werden! Datei-Menü Das Datei-Menü kann mit Hilfe der Tastenkombination Alt-D oder durch die lin- ke Maustaste aufgerufen werden.
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3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems Beispiel für I/O Report einen Bericht Gerät: [Gerätename] Länge der Eingänge (Byte): Länge der Ausgänge (Byte): Eingänge Byte Beschreibung Type ---------------------------------------------------------------- Interface-Status BYTE Analogeingaenge\Messwert1 REAL Analogeingaenge\Minwert1 REAL Analogeingaenge\Maxwert1 REAL [ 13] Analogeingaenge\Holdwert1 REAL [ 17] Mathematik\Mathematik1 REAL [ 21] Logik\Stellung 0x0026...
3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems 3.2.3 Parametrieren Parameter Wurde eine bestehende Datei geöffnet oder eine neue angelegt, befinden sich wählen im Parameterfenster alle verfügbaren Parameter. Durch einen Klick mit der linken Maustaste auf „+“ oder „-“ kann die Parame- terliste erweitert oder reduziert werden. Parameter werden mit der linken Maustaste „angeklickt“...
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3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems Aufbau einer ; ============================= ; GSD-File Gateway PROFIBUS-DP GSD-Datei ; [name of DP-instrument] (Beispiel) ; Release 03.07.2007 ; ============================= #Profibus_DP GSD_Revision = 2 ;extended GSD-file is supported ;according to PNO directrive of 14.12.95 Vendor_Name = „“ ;name of the manufacturer Model_Name = „“...
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;This lines are for locating PBC file, and initial data length. (Beispiel - ;Do not disturb!!! Fortsetzung) ;atPBC_File = C:\PROGRAMME\JUMO\GSDGEN\14401XX\D\ju_di308.PBC ;atINIT_LEN = 2 User_Prm_Data_Len = 36 User_Prm_Data = 0x00, 0x03, 0x05, 0x03, 0x13, 0x00, 0x35, 0x04, 0x13, 0x00, \ 0x3D, 0x04, 0x11, 0x00, 0x26, 0x02, 0x11, 0x00, 0x24, 0x02, 0x11, \...
3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems 3.3 Vorgehensweise bei der Konfiguration Prinzip Um die Konfiguration des PROFIBUS-DP-Systems zu vereinfachen, erfolgt die Konfiguration des DP-Masters (SPS) mit dem PROFIBUS-DP-Konfigurator und den GSD-Dateien oder in der SPS durch den Hardware-Konfigurator. Ablauf einer Konfiguration: - GSD-Datei mit Hilfe des GSD-Generators erstellen (sofern vom Hersteller keine GSD-Datei zur Verfügung gestellt wird) - GSD-Dateien der PROFIBUS-DP-Slaves in PROFIBUS-DP- Konfigurationssoftware laden...
3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems 3.4 Anschlussbeispiel Anhand des nachfolgenden Beispieles soll der Anschluss eines Gerätes an eine SIMATIC S7 verdeutlicht werden. h Verbinden Sie das Gerät mit der SPS. h Stellen Sie die Geräteadresse ein. Die Geräteadresse kann durch die Gerätetastatur oder durch das Setup- Programm eingestellt werden.
3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems h Speichern Sie die GSD-Datei in einem beliebigen Ordner. Bei der Projektierung mit SIEMENS Simatic S7 dürfen die Dateina- men der GSD-Datei nur maximal 8 Zeichen lang sein. 3.4.2 SPS konfigurieren h Starten Sie die SPS-Software. h Rufen Sie die Hardware-Konfiguration auf und führen Sie den Menübefehl „Neue GSD installieren“...
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3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems h Öffnen Sie den Hardware-Katalog. Dort finden Sie das neue Gerät mit seinem Gerätenamen (hier nicht darge- stellt). h Platzieren Sie das neue Gerät in der Arbeitsfläche. Das Gerät wird mit Hilfe der linken Maustaste auf dem Bus abgelegt. Nach dem Loslassen der Maustaste muss die Adresse des Gerätes vergeben werden.
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3 Konfiguration eines PROFIBUS-DP-Systems h Zum Schluss laden Sie die Konfiguration in die SPS (Zielsystem Laden in Baugruppe). Wird ein Gerät mit PROFIBUS-DP-Schnittstelle an einem DP-Master- system (SPS) betrieben, sollten im Mastersystem geeignete Fehler- auswerteroutinen vorgesehen werden. In Verbindung mit einer SIMATIC S7 sollte in der SPS der OB86 ein- gebaut werden, damit der Ausfall eines PROFIBUS-DP-Gerätes er- kannt, ausgewertet und anlagenspezifisch registriert werden kann.
4 PROFIBUS-DP-Schnittstelle 4.1 Anschluss Bestückung Die PROFIBUS-DP-Schnittstelle kann an einem der drei Optionsteckplätze be- stückt werden. Der Steckplatz ist beliebig, es darf aber nur ein Schnittstellen- modul verwendet werden. Bei werkseitiger Bestückung ist die Position des Schnittstellenmo- duls anhand der Typenerklärung zu identifizieren. Diese ist der Be- triebsanleitung B 70.1550.0 zu entnehmen.
4 PROFIBUS-DP-Schnittstelle Belegung der Pin an Pin an Klemm- Bezeichnung 9-poligen D-Sub- leiste 1: Signal Buchse (Beispiel für Op- D-Sub-Buchse tionssteckplatz 1: VP Spannungversorgung- Plus 2: RxD/TxD-P Empfangs-/Sendedaten- Plus 3: RxD/TxD-N Empfangs-/Sendedaten- Minus 4: DGND Masse 4.2 Schnittstellenparameter Die Einstellungen werden in der Konfigurationsebene vorgenommen (CONFIG INTERFCE PROFIBUS):...
4 PROFIBUS-DP-Schnittstelle 4.3 Diagnose- und Statusmeldungen Treten Störungen bei der Kommunikation mit dem Gerät auf, erscheint die Fehlermeldung „PROF-ERR“ im Display. Bitte überprüfen Sie die Verdrahtung und den Master (SPS). Eventuell ist ein Neustart der Anlage erforderlich. Die Fehlermeldung kann durch Einstellen der Slave-Adresse 0 unterdrückt werden.