4.1 Netzwerk Konfigurationskonzept
Das LANTIME System erlaubt durch sein flexibles Netzwerk-Konfigurationskonzept den Einsatz in den un-
terschiedlichsten Netzwerk-Umgebungen. Eine Trennung von physischen und logischen („virtuellen") Interface-
Konfigurationen deckt die meisten Anforderungen ab, die in Rechenzentren, Telekommikationsnetzwerken und
industriellen Netzwerkumgebungen gestellt werden.
Jeder LANTIME Server verfügt über mindestens eine Ethernet-Schnittstelle, die vom CPU Modul zur Verfü-
gung gestellt wird (lan0). Dazu können je nach Modell und Modulausstattung noch mehrere weitere Netzwerk-
Schnittstellen kommen, die entweder für die Verbindung in separate physische Netzsegmente verwendet werden,
oder um redundante Anbindungen zu erlauben („Bonding"). Die LANTIME Firmware der sechsten Generation
kann bis zu 99 physische Netzwerk-Schnittstellen verwalten.
Die Konfiguration von IPv4 und IPv6 Adressen, unter denen der LANTIME Server aus den angeschlossenen
Netzwerken erreicht werden kann, wird mittels logischer („virtueller") Interface-Konfigurationen vorgenommen.
Jedes logische Interface wird dabei einer physischen Netzwerkschnittstelle zugewiesen und kann außerdem auch
einem IEEE 802.1q VLAN angehören. Die aktuelle Firmware erlaubt bis zu 99 logische Interface-Konfigurationen
pro Server. Es können theoretisch einem physischen Interface alle 99 maximal möglichen logischen Interfaces
zugewiesen werden.
Die Netzwerkschnittstellen auf TSU Modulen (für PTP und Hardware-NTP) sind davon ausgenommen, sie
werden separat konfiguriert und unterstützen in der aktuellen Firmware-Version eine IPv4 und IPv6 Adresse
sowie eine VLAN ID. Redundanz und Konnektivität zu mehreren Netzwerken und Netzwerk-Segmenten kann
durch den Einsatz mehrerer Module erreicht werden.
Pro logischem Interface können die Netzwerkdienste für Zeitsynchronisation (NTP, TIME) und Management
(HTTP, HTTPS, SSH, SNMP, TELNET, ...) einzeln aktiviert und deaktiviert werden. Das erlaubt zum Beispiel
die Verwendung des Systems als NTP Server mit einer IP Adresse A (nur NTP aktiviert) und gleichzeitig das
Management über eine zweite IP Adresse B, für die die gewünschten Management-Protokolle aktivert werden.
4.2 Zusatzfunktionen
• Externer NTP Zeitserver
• Freie Konfiguration des NTP: Dadurch MD5-Authentifikation und Zugriffskontrolle über Address & Mask
Restriction
• Erweiterte Menüführung für Konfiguration und Monitoring über Telnet, SSH oder serielle Terminal-
Schnittstelle
• Alarmmeldungen auch über externes Großdisplay VP100/20/NET mit Laufschrift
• USB Memory Stick Slot für erweiterte Funktionalität: Softwareupdate, Übertragungen von Sicherheits-
Zertifikaten, Log-Dateien und Konfigurationen, Tastatursperre
4.3 Benutzerinterface
• Terminal Anschluss über serielle Schnittstelle, LED Status Anzeige
• Web-Browser Interface mit grafischer Statistik der Offset-Werte über einen Tag oder eine Periode
• Telnet oder Secure Shell Login zur vollen Passwort-geschützten Bedienung des Linux Betriebssystems
• FTP Zugang für Update der Betriebssoftware und zum Downloaden von Logg-Dateien
• Simple Network Management Protokoll zur automatischen Versendung von SNMP Traps im Alarmfall
• SYSLOG Meldungen können auf einen anderen Rechner umgeleitet werden
• E-Mail-Benachrichtigung bei konfigurierbaren Ereignissen
• Simulation einer synchronen Funkuhr einstellbar, damit auch ohne Antenne einsetzbar
LANTIME Firmware 6.20
Datum: 9. Dezember 2016
4 LANTIME Systembeschreibung
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