Spur
Die Spur bezeichnet die Ausrichtung der Räder bezogen auf die Fahrzeuglängsachse (Fahrtrichtung). Stehen die
Räder einer Achse im Stand nicht parallel zur Längsachse, sondern weisen vorne nach innen, bezeichnet man dies
als Vorspur. Entsprechend bezeichnet die Nachspur Räder, die vorne nach aussen zeigen.
Während der Geradeausfahrt werden die Räder durch den Rollwiderstand vorne auseinandergedrückt. Zum Aus-
gleich kann an den Rädern des stehenden Fahrzeuges eine Vorspur eingestellt werden.
Die Stellung der Räder kann mit einer Änderung der Länge der Spurstangen (a) erreicht werden. Diese Längenän-
derung (Spureinstellung) erfolgt über Spannschrauben in der rechten und linken Spurstange.
Vorspur
Drehen der Spannschraube gegen den Uhrzeigersinn (nach hinten) verlängert die Spurstange, die Räder werden
hinten nach aussen gedrückt. Eine Vorspur während der Fahrt bewirkt
eine bessere Seitenführung des Reifens und ein direkteres Ansprechen
der Lenkung. Fahren mit Vorspur lässt die Reifeninnenseiten schneller
verschleissen.
Nachspur
Drehen der Spannschraube im Uhrzeigersinn (nach vorne) verkürzt die
Spurstange, die Räder werden hinten nach innen gezogen. Die Einstel-
lung einer Nachspur bewirkt ein weicheres Ansprechen der Lenkung. Fahren mit Nachspur lässt die Reifenaus-
senseiten schneller verschleissen.
Einstellen des Radsturzes
Die Räder sind zwischen oberem und unterem Querlenker befestigt. Eine Längenänderung des oberen Querlenkers
bewirkt eine Änderung in der Neigung der Radebene. Der Radsturz bezeichnet die Neigung der Radebene ge-
genüber der Senkrechten. Sind die Radoberkanten der Räder einer Achse nach innen (zur Fahrzeugmitte) geneigt,
spricht man von negativem Sturz. Eine nach aussen geneigte, V-förmige Stellung der Räder wird als positiver Sturz
bezeichnet. Negativer Sturz an der Vorderachse erhöht die Seitenführungskräfte der Räder bei Kurvenfahrten, die
Lenkung spricht direkter an. Die Lenkkräfte werden geringer und das Fahrverhalten ruhiger. Gleichzeitig wird das
axiale Lagerspiel ausgeschaltet, da das Rad in Achsrichtung auf den Achsschenkel gedrückt wird. Negativer Sturz an
der Hinterachse vermindert die Neigung des Fahrzeughecks, in Kurven auszubrechen. Durch die Einstellung eines
negativen Sturzes verlagert sich die Aufstandsflä-
che des Reifens nach innen, wodurch sich der Ver-
schleiß an den Reifeninnenseiten erhöht.
Einstellung des Sturzes an der Vorder- und Hinter-
achse
Die Sturzeinstellung erfolgt über Spannschrau-
ben (Pfeil) in den oberen Querlenkern.Drehen der
Spannschraube im Uhrzeigersinn (nach vorne) ver-
kürzt den Querlen-ker, das Rad wird oben nach
innen gezogen in Richtung „negativer Sturz".Dre-
hen der Spannschraube gegen den Uhrzeigersinn
(nach hinten) verlängert den Querlenker, das Rad
wird oben nach aussen gedrückt in Richtung po-
sitiver Sturz".
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