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Grundlagen: Arbeiten
Programm-Tabellen (siehe Seiten 28 - 30
und separate Folien)
Die Programm-Tabelle auf Seite 28 enthält alle
notwendigen Angaben zum automatischen
Vergießen einer BEGO-Legierung. Jede Legierung
belegt einen eigenen Programmplatz. Diese
Programmplätze werden vom Gießer aufgerufen.
BEGO-Legierungen sind auf den Programmplätzen
111 bis 197 abgelegt. Für Nicht-BEGO-Legierungen
stehen die Programmplätze 001 bis 030 zur Verfü-
gung. Diese Programmplätze müssen mit Daten
versehen werden (siehe Seite 27).
Gieß- und Vorwärmtemperaturen
Die in den Programm-Tabellen für BEGO-Legie-
rungen angegebenen Gießtemperaturen gelten für
die in dieser Bedienungsanleitung aufgeführten
Standard-Modellationen. Wegen der Vielzahl der
auf das Gussergebnis einwirkenden Parameter
können diese Giesstemperaturen nur als Richtwerte
gelten.
Sehr wichtig ist eine ausreichend vorgewärmte
Muffel, die erst kurz vor dem Schmelzen in das
Gerät befördert wird, um das Abkühlen möglichst
gering zu halten. Die in der Bedienungsanleitung
genannten Vorwärmtemperaturen sollten einge-
halten werden, selbst wenn bisher mit niedrigeren
Muffel-Vorwärmtemperaturen erfolgreich gegossen
wurde. Durch den automatischen Guss bei
optimaler Gießtemperatur kann eine zu kühle Muffel
die Schmelze vorzeitig zum Erstarren bringen,
während dies beim manuellen Guss mit einer
höheren Gießtemperatur noch kompensiert werden
konnte.
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Tiegeleinsätze
Für das Aufschmelzen von speziellen Legierungs-
gruppen ist es nötig, zusätzlich zum Keramiktiegel
einen Einsatz aus Graphit oder aus Glas-Kohlen-
stoff einzulegen (siehe Programm-Tabellen). Der
Einsatz aus Glas-Kohlenstoff kann grundsätzlich an
Stelle des Graphit-Einsatzes verwendet werden. Er
hat eine wesentlich höhere Standzeit als der
Graphit-Einsatz. Die Legierung wird dann indirekt
über den heißen Einsatz erwärmt. Um zu gewährlei-
sten, dass alle Legierungsbestandteile die
Gießtemperatur erreicht haben, erfolgt das
Vorheizen bis Liquidus (die Schmelze wird flüssig).
Außerdem wird beim Schmelzen die Gießtempe-
ratur eine gewisse Zeit gehalten, bevor die Meldung
der Gießbereitschaft erfolgt.
HINWEIS
Einsätze nutzen sich durch Gebrauch ab und
müssen rechtzeitig erneuert werden!
Verbrauchte Einsätze sind am Gewicht zu
erkennen (Graphit ~6 g, Glas-Kohlenstoff ~5 g)
aber auch dadurch, dass die Temperaturzu-
nahme beim Aufschmelzen von Guss zu Guss
langsamer erfolgt. Mit verschlissenen Einsätzen
kann die Gießtemperatur nicht mehr erreicht
werden!
Einsätze sind stoßempfindlich und dürfen nur in
einwandfreiem Zustand verwendet werden.
Insbesondere Risse führen zum Abbruch des
Gießprozesses.
Legierungen mit hohem Palladiumanteil werden in
der Regel ohne Tiegeleinsatz vergossen. Wenn sich
Legierungsplättchen beim Heizen aufrichten und
dadurch nicht ausreichend erhitzt werden (fehlge-
schlagenes "Einkoppeln" in das Induktionsfeld),
kann ein Einsatz verwendet werden:
bei einem Palladium-Anteil unter 35 % der Graphit-
Einsatz, bei einem Palladium-Anteil über 35 % der
Glas-Kohlenstoff-Einsatz, der die Aufnahme von
Kohlenstoff in die Legierung sicher verhindert.