Thermostatischer Überhitzungsschutz - WAGNER & CO SECUterm 300 P Technische Information Und Montageanleitung

1.2 Thermostatischer
Überhitzungsschutz
Das SECUterm-System verfügt über einen besonderen
Überhitzungsschutz zur Begrenzung der Speichertem-
peratur (Abb. 5). Dazu befindet sich im Solarkreis-Vorlauf
ein Thermostatventil (1), das im Normalbetrieb geöffnet
ist. Bei Sonneneinstrahlung steigt die im Kollektor (2) er-
wärmte Solarflüssigkeit aufgrund abnehmender Dichte
auf. Sie gelangt über den zweigeteilten Einströmkamin
(3) in den oberen Teil des außenliegenden Wärmeüber-
tragers (4) im Speicher. Dort überträgt sie ihre Wärme-
energie an den innenliegenden Trinkwasserspeicher (5),
kühlt sich dabei ab und sinkt im Rücklaufrohr (6) zurück in
den Kollektor.
Bei einer Temperatur über ca. 85 °C schließt sich das
Thermostatventil. Die Solarflüssigkeit im Kollektor ver-
dampft ab 100 °C und drückt die restliche im Kollektor
befindliche Solarflüssigkeit über das Rücklaufrohr in den
Speicher. Das Luftvolumen (7) im Wärmeübertrager wird
dabei komprimiert und wirkt jetzt als Überdruckgefäß.
Im Kollektor verbleibt lediglich Dampf. Auch in längeren
Stillstandsphasen geht kein Trinkwasser oder Solarflüssig-
keit durch Überhitzung und Öffnen von Sicherheits- oder
Überdruckventil verloren und die Anlage bleibt betriebs-
bereit.
3
5
1
2
Abb. 5 Funktionsprinzip SECUterm bei geöffnetem (linkes Bild) und geschlossenem Thermostatventil (rechtes Bild): 1 Thermostatventil; 2 Kol-
lektor; 3 zweigeteilter, U-förmiger Einströmkamin; 4 Wärmeübertrager des Speichers; 5 innenliegender Trinkwasserspeicher; 6 im Kollektor
integriertes Rücklaufrohr; 7 Luftvolumen im Speicher als „Überdruckgefäß"
DE-XXX_SECUterm-P_TI-MA-140521-11217Y00
Beim Abkühlen des Wärmeübertragers (z. B. durch Zap-
fen von Warmwasser aus dem Trinkwasserspeicher) öffnet
sich das Thermostatventil und der natürliche Konvektions-
kreislauf stellt sich wieder ein.
Durch das Konstruktionsprinzip wird die maximale Zapf-
temperatur auf ca. 80 °C begrenzt. Gleichzeitig werden
Kalkablagerungen an den Sicherheitsventilen weitge-
hend verhindert. Die typischerweise auftretenden Un-
dichtigkeiten an den Sicherheitsventilen werden vermie-
den und der Wartungsaufwand minimiert.
7
4
6
5