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Vorflug Check - Independence Sk2 Betriebsanleitung

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5. Vorflug Check

Bei Kontrolle der Befestigung am Gurtzeug muss explizit darauf geachtet werden, dass die Schleppklinke
und die Rettungsgeräteauslösung/aufhängung weder beim Schleppvorgang noch nach dem Ausklinken
miteinander in Konflikt geraten!
Der Vorflug Check muß beim Betrieb mit einer Schleppklinke um 3 Punkte erweitert werden:
1. Schleppklinke fest und symmetrisch am Gurtzeug befestigt?
2. Schleppseil eingehängt und Schleppklinke ordnungsgemäß geschlossen?
3. Auslösegriff ohne Behinderung erreichbar?
6. Flug
6.1. Ausklinken
Die Schleppklinke kann sowohl unter Vollast als auch ohne Last sicher ausgelöst werden. Dazu wird mit einer Hand
am roten Auslösegriff ca 10-15 cm gezogen.
Achtung:
Der rote Auslösegriff ist mit einem Gummizug verbunden, der den Auslösesplint wieder in die
Ausgangslage zurückzieht. Wenn der Auslösegriff deutlich zu weit (>20 cm) zum auslösen durchgezogen
wird, ist das Gummiseil überbeansprucht und wird aus Sicherheitsgründen reißen. In diesem Fall wird keine
Garantie übernommen!!
6.2. Verhalten bei Notfällen
Die nachstehenden Notfallsituationen und deren Beherrschung sollten durch die Ausbildung zur
Windenschleppstartberechtigung bekannt sein und dienen an dieser Stelle lediglich zur Auffrischung dieser
Kenntnisse:
Die oberste Grundregel für alle Notfälle ist immer: RUHE BEWAHREN!!!
6.2.1. Seilriß
Bei Windenstarts kann es durchaus passieren, daß das Schleppseil reißt. Ein solcher Fall ist normalerweise
problemlos zu beherrschen. Nachdem die Gleitschirmkappe ihren Zenit überschritten hat und nach vorne
beschleunigen will muß mit einem dosierten Bremsleineneinsatz die Kappe am übermäßigen Vorschießen gehindert
werden. Wenn wieder ein stabiler Flugzustand erreicht ist, dann klinkt man das am Piloten verbliebene Seilstück aus
um ein Verhängen an Bodenhindernissen zu vermeiden.
6.2.2. Klinke löst nicht aus
Ein solcher Fall ist zwar sehr selten und bei korrektem Schließen der Klinke eigentlich nicht möglich. Sollte ein solcher
Fall dennoch eintreten, versuchen Sie den Windenfahrer auf Ihr Problem aufmerksam zu machen. Der Windenfahrer
kappt in einem solchen Fall das Seil von der Schleppwinde.
Nach erfolgtem kappen des Seiles muß beachtet werden, das die Höhe in einem hindernisfreien Raum abgebaut
wird. Speziell auf Stromleitungen, befahrene Straßen sowie auf Bäume muß geachtet werden.
Es empfiehlt sich zudem in der Nähe der Winde zu landen. Dadurch wird das zum Teil bereits am Boden liegende
Schleppseil nicht mit der kompletten Länge über den Boden gezogen. Es baut sich dadurch nicht unnötig Reibung
auf, das die Geschwindigkeit des Gleitschirmes gefährlich reduzieren kann.
6.2.3. Klinkengriff ist "verschwunden"
Ist natürlich nicht wirklich möglich, aber durch weite Kleidung, viele Anbauteile am Gurtzeug (Cockpit/Frontcontainer
etc), überfliegen der Winde, Kurvenfliegen am Schleppseil etc kann die Klinke oder auch der Griff aus dem
Gesichtsfeld des Piloten verschwinden oder abgedeckt werden.
Deshalb empfiehlt es sich, bereits am Boden "trocken" das Klinken in allen möglichen Situationen zu üben. Am
besten geschieht dies eingehängt im Simulator. Ein Helfer simuliert den Seilzug in verschiedene Richtungen (z.B.
nach links unten, rechts unten, mittig nach unten) und zwar so, dass die Schleppklinke möglichst ungünstig vom
Piloten erreicht werden kann (es sollten hierbei auch unrealistische Situationen simuliert werden). Der Pilot versucht
dann den Auslösegriff zu ertasten.
Ziel dieser Übung ist, ohne Blickkontakt den Auslösegriff zu finden, sowie durch Übung den Klinkengriff durch
"logische" Vorgehensweise (z.B. Abtasten des rechten Klinkengurtes, beginnend vom Gurtzeug aus) den Griff zu
lokalisieren.

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