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Stahlwerk PLASMA S Bedienungsanleitung Seite 11

Wig (ac/dc), mma schweißen mit puls funkti on und cut plasmaschneiden
Inhaltsverzeichnis

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Nach dem loslassen des Schalters geht das Gerät automatisch in die, am Drehknopf
„Schweißstrom" eingestellte, Schweißstromstärke über.
Am Drehknopf „Schlussstrom" (nur im 4T-Modus) kann der am Ende des Schweiß-
vorgangs einwirkende Strom eingestellt werden. Dieser wird in der Regel kleiner als
der Schweißstrom eingestellt, um Lunkerstellen am Ende der Naht, durch zu tiefen
Einbrand zu vermeiden.
Die Drehknöpfe „Impulsstrom", „Impulsweite" und „Impulsfrequenz" (Nur bei AC/
DC 200 PULS S und AC/DC 200 PULS MIT PLASMA S) wirken alle zusammen. Durch
die beiden Drehknöpfe „Schweißstrom" und „Impulsstrom" kann man zwei unter-
schiedliche Stromstärken für einen Schweißvorgang einstellen, zwischen denen der
Schweißstrom dann immer wechselt.
Es empfiehlt sich eine Differenz von ungefähr einem Viertel des eingestellten
Schweißstroms zu wählen. Wir haben es beim Impulsschweißen mit einer Art Pendel-
bewegung zu tun. Mit der Impulsweite stellen wir nun ein, wie lange „das Pendel",
also der Schweißstrom die Stromstärke des Impulsstroms annimmt, bevor er wieder
zur normalen Schweißstromstärke zurückpendelt. Die Impulsfrequenz legt fest, wie
oft die Stromstärke in einem festgelegten Zeitabschnitt zwischen den beiden einge-
stellten Werten hin und her wechselt.
Ein guter Schweißer kann so Einstellungen finden, die eine bessere
Schweißleistung erbringen.
Der Drehknopf „Stromverlagerung" ist nur im Wechselstrombetrieb AC bedeutsam.
Beim Verarbeiten von Aluminium wird mit Wechselstrom geschweißt. Der Kippschal-
ter AC/DC wird also auf AC gestellt. Von der Funktionsweise her, ist dieses Verfahren,
dem Impulsschweißen recht ähnlich, aber die Normal-Frequenz des Wechselstroms
liegt bei 50 x in der Sekunde. Außerdem wechselt der Strom jetzt ständig seine
Richtung, nicht seine Stromstärke. Man hört auch sehr deutlich den lauten Summton,
der beim AC-Schweißen entsteht. Der Strom durchläuft nun wellenförmig den Plus-
und Minus- Bereich. Wenn der Strom jetzt zwischen dem Plus- und Minus- Bereich
wechselt, lässt sich dieser mit der Stromverlagerung beeinflussen, ob er mehr zum
Plus-Bereich, oder mehr zum Minus-Bereich tendiert. Beides kann für die jeweilige
Schweißaufgabe Vorteile bringen.
Orientierung zum Plus-Bereich: Oxidschicht wird leichter zerstört, Orientierung zum
Minus-Bereich: Tieferer Einbrand. Daraus folgt: Beim Schweißen von dünnen Alumini-
umblechen ist eine Stromverlagerung zum Plus-Bereich empfehlenswert.
Der Drehknopf „Stromabsenkung" (nur im 4T-Modus) ist die langsame Absenkung
des Schweißstroms bis zum Löschen des Lichtbogens. Dadurch werden Lunkerstellen
in der Schweißnaht beim Absetzen des Lichtbogens verhindert.
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Der Drehknopf „Gasnachströmzeit" kann in Sekunden eingestellt werden.
Das nachströmende Schutzgas verhindert die Oxidation der Schweißnaht durch
die Umgebungsluft.
Zum WIG–Schweißen nimmt man am besten eine bequeme, sitzende Haltung ein.
Ein Rechtshänder nimmt das Schlauchpaket in die rechte Hand und den Zusatzwerk-
stoff in die Linke. Der Zusatzwerkstoff sollte aus dem gleichen Material bestehen,
wie das Werkstück.
Im DC–Betrieb schleift man die Wolframelektrode spitz an, mit dem Schliffbild zur
Spitze verlaufend. Verwendet wird eine
sell verwendbare Wolframnadel.
Beim Aluminium-Schweißen im AC–Betrieb wird die Elektrode Halbrund angeschlif-
fen. Verwendet wird eine
Grüne
Wolfram-Nadel oder eine
bare Wolframnadel.
Schweißbeispiel aus der Praxis:
Wir schweißen nun V2A-Rohr 42,2 mm mit 2 mm Wandstärke. Die persönlich gewähl-
te Amperezahl liegt dafür bei ca. 39 – 45 A. Dabei muss man die Wolframelektrode
kreisförmig um das Rohr führen, was einiger Übung bedarf. Das beste Schweißergeb-
nis erzielt man, wenn das Rohr von innen ebenfalls mit Gas befüllt wurde. Die Naht
sieht dann innen im Rohr genauso gut aus, wie außen. Einschlüsse durch Umgebungs-
luft werden so vermieden. WIG–Schweißen ist sehr gut geeignet, um Steignähte zu
schweißen. Die Benutzung der Pulsfunktion (nur bei AC/DC 200 PULS S und AC/DC
200 PULS + PLASMA S) kann das Schweißergebnis noch mal verbessern. Wer aller-
dings bei linearer Stromführung keine sonderlich guten Nähte erzielt, wird dies auch
mit der Pulsfunktion nicht erreichen. Die Pulsfunktion ist eher dazu geeignet, die
letzten 10 – 20 % bis zum optimalen Schweißergebnis hinzuzufügen. Die Pulsfunkti-
on kann bei richtiger Anwendung die Qualität der Naht verbessern, durch besseres
Aufschmelzen des Schweißgutes und trotzdem geringerer Gesamtstromstärke was
zu weniger Hitzeeinwirkung führt. Das führt zu weniger Verzug, besserer Stabilität,
weniger Anlauffarben etc.
Bezogen auf unser Schweißbeispiel „Rohr 42,4 mm" könnte man also als Impuls-
stromstärke 45 - 55 A wählen und als Stromstärke (hier: unterer Wert) 32 – 40 A.
Der verwendete Zusatzwerkstoff ist am besten ebenfalls aus V2A oder edler und
1 - 1,5 mm stark. Die komfortablere Einstellung zum Schweißen ist das 4T – Verfah-
ren. Nur beim 4–Takt-Schweißen lassen sich alle Möglichkeiten, dieses technisch
herausragenden Gerätes ausnutzen (z.B.: Stromabsenkung).
Während des Pulsschweißens ist die wechselnde Stromstärke auch akustisch
wahrnehmbar.
Rote
Wolfram-Nadel oder eine
Graue
univer-
Graue
universell verwend-
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Diese Anleitung auch für:

Ac/dc 200 puls

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