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elv ESR 1 Bau- Und Bedienungsanleitung Seite 7

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LC-Display
hier anlöten
Platine
Bild 5: Die Montage des LC-Displays
Bei den Halbleitern sowie den Elkos ist
unbedingt auf die richtige Einbaulage bzw.
Polung zu achten (Halbleiter entsprechend
Bestückungsdruck einsetzen, Elkos sind am
Minuspol gekennzeichnet und die 1-Mar-
kierung an den ICs (Kerbe) Pin muss eben-
falls mit der Markierung im Bestückungs-
druck korrespondieren). Als Hilfe kann
hier auch das Platinenfoto dienen.
Eine Besonderheit stellt der Einbau des
LC-Displays dar. Um die richtige Einbau-
höhe zu erhalten, wird die Anzeige auf IC-
Sockelleisten gesetzt. Hierzu sind jeweils
zwei 20-polige Buchsenleisten zusammen-
zustecken und anschließend auf der Platine
einzulöten. Nun wird die LCD-Anzeige so
weit von oben in die Sockel gesteckt, bis
sich ein Abstand von 15 mm zur Platine
ergibt (siehe Abbildung 5). So ist gewähr-
leistet, dass sich die Anzeige direkt unter
dem Sichtfenster im Gehäuse befindet. Die
Anschlussbeine der Anzeige werden nun
mit dem oberen Sockel verlötet, um einen
festen Sitz zu gewährleisten.
Zum Schluss erfolgt das Einsetzen des
Schiebeschalters sowie der Lötstifte. Der
Batterieclip wird wie folgt angeschlossen:
rotes Kabel an + Bat und schwarzes Kabel
an - Bat.
Im nächsten Arbeitsschritt bereiten wir
die Gehäuseunterschale vor. Die beiden
4-mm-Buchsen werden zunächst ausein-
Bild 6: So werden die Messleitungen
vorbereitet
andergeschraubt und am Ende der Metall-
hülse ein ca. 2 cm langes Stück Silberdraht
angelötet. Das Auseinanderbauen der Buch-
se vor dem Anlöten ist deshalb notwendig,
Buchsenleiste
weil sich die Kunststoffteile der Buchse
bei Hitzeeinwirkung sonst verformen wür-
den.
Nun werden die beiden Buchsen wie-
der zusammengesetzt, in das Gehäuseun-
terteil eingesetzt und verschraubt. Zum
Schluss legt man die Platine in das Gehäu-
seunterteil und lötet die an den Buchsen
befindlichen Anschlussdrähte an die Löt-
stifte BU 1 und BU 2 an. Als nächstes wird
die durchsichtige Plexiglasscheibe von
innen in das Gehäuseoberteil eingesetzt
und an den Rändern mit etwas Kunststoff-
kleber fixiert. Vorsicht dabei, ein Kleber-
tropfen auf der Sichtfläche ist nicht mehr
zu entfernen und die Sichtscheibe wird
„blind".
Damit die Batterie im Gehäuse nicht
„klappert", wird in die Gehäuseoberschale
(oberhalb der Batterie) ein Stück Schaum-
stoff geklebt.
Nach dem Einsetzen einer 9-V-Block-
batterie und dem Verschrauben des Gehäu-
ses ist das ESR-Messgerät einsatzbereit.
Abgleich und Bedienung
Vorweg hier ein paar wichtige Hinwei-
se, die für ein einwandfreies Funktionieren
des Messgerätes notwendig sind:
Um die induktive Beeinflussung des Mess-
ergebnisses durch die Prüfleitungen zu mi-
nimieren, sind die beiden Leitungen in
Abständen von ca. 10 cm mit etwas Klebe-
band miteinander zu verbinden (siehe Ab-
bildung 6).
Die 4-mm-Stecker der Prüfleitungen soll-
ten sehr stramm in den Buchsen am Mess-
gerät sitzen. Eventuell sind die Kontakte
des Steckers etwas auseinander zu biegen,
denn nur bei festem Sitz ist ein guter Kon-
takt gewährleistet, der Fehlmessungen ver-
hindert.
Vor der ersten Inbetriebnahme ist ein
Abgleich notwendig, der jedoch nur ein-
malig durchzuführen ist (bei höheren An-
forderungen ist er vielleicht einmal jähr-
lich zu wiederholen). Zum Abgleich sind
keine speziellen Messgeräte erforderlich,
lediglich ein 10-Ohm-Widerstand mit ei-
ner Toleranz <1% wird benötigt. Nach
dem Einschalten des Messgerätes hält man
beide Prüfspitzen der Messleitungen zu-
sammen, und gleicht die Anzeige mit dem
Trimmer R 6 genau auf „0,00" ab. Eine
Abweichung von bis zu ± 5 Digit ist noch
tolerierbar.
Als nächstes kontaktiert man den 10-Ω-
Widerstand zwischen den beiden Prüfspit-
zen. Mit dem Trimmer R 23 (Skala) wird
die Anzeige jetzt auf „10,00" eingestellt.
Damit ist der Abgleich beendet und das
Gerät betriebsbereit.
Bei der Messung in elektrischen Gerä-
ten ist unbedingt darauf zu achten, dass
diese nicht eingeschaltet bzw. vom Netz
getrennt sind. Es gibt keine generelle Aus-
sage darüber, ab welchem ESR ein Elko
defekt ist oder nicht. Hier zählen Erfah-
rungswerte und Vergleiche mit neuen, in-
takten Elkos. Zeigt ein gemessener Elko
einen Wert von unter 1 Ω an, ist dieser auf
jeden Fall als „OK" einzustufen. Ein ESR
von über 10 Ω ist für einen Elko nicht
ungewöhnlich, aber für einen Einsatz in
einem Schaltnetzteil ist dieser Elko nicht
zu gebrauchen.
Grundsätzlich gilt:
- Je höher die Spannungsfestigkeit ei-
nes Elkos, desto größer ist auch sein
ESR, dies betrifft vor allem Elkos im
Bereich von 1 uF bis 47 uF.
- Je größer die Kapazität, um so kleiner
ist der ESR.
- Elkos größer 100 µF sollten auf jeden
Fall einen ESR unter 1 Ω aufweisen.
- Ein ESR mit mehr als 20 Ω deutet
sicher auf einen defekten Elko hin.
In der folgenden Tabelle sind einige
vom ELV-Labor gemessene Werte für ver-
schiedene Elkos dargestellt.
25 V
63 V 100 V 350 V
1 µF
3,86 Ω
2,2 µF
2,76 Ω
4,7 µF 1,68 Ω 1,25 Ω
10 µF
0,9 Ω 1,46 Ω
22 µF 0,74 Ω 0,95 Ω
47 µF
1,1 Ω 0,4 Ω
100 µF 0,12 Ω 0,47 Ω 0,12 Ω
220 µF 0,23 Ω 0,16 Ω 0,1 Ω
470 µF 0,36 Ω 0,4 Ω
1000 µF 0,01 Ω 0,01 Ω
2200 µF 0,01 Ω 0,01 Ω
Diese Werte sind natürlich nicht ver-
bindlich, aber sie können als Anhaltspunk-
te dienen. Durch die verschiedenen Her-
steller der Elkos ergibt sich beim Test
keine erkennbare Struktur. Auch sollte
berücksichtigt werden, dass die Umge-
bungstemperatur einen nicht unerheblichen
Einfluss auf den ESR hat.
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass mit
dem „ESR 1" natürlich auch rein ohmsche
Widerstände gemessen werden können, und
zwar ebenfalls im eingebauten Zustand!
Die Messspannung von 250 mVss ist so
klein, dass z. B. parallelliegende Halbleiter
in der Schaltung nicht leitend werden und
so das Ergebnis nicht beeinflussen. Eine
Ausnahme bilden hier sehr niederohmige
Induktivitäten, die das Messergebnis ver-
fälschen können.
2,37 Ω
2,94 Ω
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