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TC Electronic LM2 Bedienungsanleitung Seite 16

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edIt-seIte
Descriptor 1 & 2
Einstellung „Loudn. Range"
Die im Rahmen der Empfehlung EBU R128 standardisierte
Größe Loudness Range (abgekürzt „LRA") repräsentiert den
Lautheitsumfang eines Programms, eines Films oder einer
Musikaufnahme. Die Maßeinheit ist LU, die gewissermaßen
„durchschnittliche dB" darstellt.
Der Deskriptor Loudness Range stellt damit die Varianz der
für ein Programm gemessenen Lautheit dar. Er basiert auf
der statistischen Verteilung der Lautheit innerhalb des Pro-
gramms, wodurch Extremwerte nicht zur Geltung kommen.
So würde zum Beispiel ein einzelner Pistolenschuss keine
relevante Auswirkung auf den ermittelten LRA-Wert haben.
In EBU R128 ist kein zulässiger Maximalwert für LRA ange-
geben. Es wird in R128 jedoch empfohlen, LRA als Kriterium
heranzuziehen, wenn zu entscheiden ist, ob die Dynamik
eines Audiosignals bearbeitet werden sollte, und um das
Signal angepasst werden muss, um den Anforderungen ei-
nes Übertragungsweges oder einer bestimmten Plattform zu
genügen.
Wenn also für eine Sendung ein LRA-Wert von 10 LU ermit-
telt würde, müssten Sie den Master-Fader in einem Bereich
von ± 5 dB bewegen, wenn die Lautheit über den gesamten
Sendungsverlauf hin gleich bleiben sollte. (Nicht, dass dies
erstrebenswert wäre).
Bei der Produktion können Sie die Loudness Range als
Kriterium heranziehen, um zu beurteilen, ob und wie aus-
gewogen die Produktion ist, und ob zu viel oder zu wenig
Komprimierung angewandt wurde. Wenn ein Redakteur oder
Videoredakteur keinen angemessenen LRA-Wert für die von
ihm bearbeitete Produktion erzielen kann, sollte er zur Unter-
stützung einen Audio-Experten heranziehen.
Die folgenden Werte können als Ausgangspunkt für die Pro-
duktion betrachtet werden:
HDTV und digitales Radio: der LRA-Wert sollte unter 20 LU
bleiben.
SDTV: Der LRA-Wert sollte unter 12 LU bleiben.
Mobil-TV und Autoradio: Der LRA-Wert sollte unter 8 LU
bleiben.
Beachten Sie, dass Sie den LRA-Wert auch umgekehrt an-
wenden können: Wenn es eine Referenz für ein bestimmtes
Genre gibt, prüfen Sie den LRA-Wert und versuchen Sie, da-
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runter zu bleiben. Sie sollten Sendungen und Musiktiteln den
erforderlichen Loudness Range-Bereich zugestehen – aber
auch nicht mehr als erforderlich.
Sie können die Messgröße Loudness Range auch an einem
Broadcast-Server messen, um zu ermitteln, ob das gemesse-
ne Programm ohne weitere Bearbeitung ausgestrahlt werden
kann. LRA kann sogar als unverwechselbarer „Fingerab-
druck" einer Produktion betrachtet werden: Sie bleibt im
weiteren Verlauf des Signalwegs unverändert, insofern keine
Bearbeitung der Dynamik erfolgt. Sie können die entspre-
chenden Werte sogar an einem Endanwender-Gerät prüfen,
wenn Sie sicherstellen wollen, dass bei der Distribution keine
weitere Dynamikbearbeitung erfolgt ist und kein Dolby DRC
angewendet wurde.
Wie bei den Messgrößen Programm Loudness und Loud-
ness Max gilt, dass Sie vor der LRA-Messung das Gerät
durch Drücken der Taste Reset zurücksetzen sollten.
Einstellung „Prog. Loudn."
Die Messung der „Programm Loudness" liefert für die ge-
samte gemessene Sendung/Produktion einen Lautheits-
Wert. Die verwendete Einheit ist LUFS (Loudness Unit per
Full Scale). Bei manchen Anbietern und in manchen Ländern
wird auch die Einheit „LKFS" oder „LFS" verwendet, aber
alle drei bezeichnen dasselbe: eine absolutes Messgröße
für Lautheit auf digitaler Ebene, wobei der Bereich um „0"
besonders laut und allenfalls zur Messung von Testsignalen
von Bedeutung ist. Bei Rundfunksendungen sind Werte zwi-
schen -28 und -20 LUFS zu erwarten.
Programm Loudness wird als Richtwert bei der Produktion,
bei der transparenten Normalisieren von Sendungen und
Werbespots sowie (falls erforderlich) zur Festlegung von
Loudness-Metadaten bei der Ausstrahlung herangezogen.
Bei der Ausstrahlung oder Übertragung im AC3-Format sollte
„Programm Loudness" durch den Metadaten-Parameter „Di-
alnorm" repräsentiert werden. Wenn Ihre Produktion für meh-
rere Sendeplattformen verwendbar sein muss, sollten Sie
die Sendung(en) direkt beim Sender auf einen bestimmten
Wert normalisieren. Sie profitieren dann bei allen Sendeplatt-
formen von den Vorteilen der Normalisierung und können
gleichzeitig mit statischen Metadaten arbeiten.
Alle Lautheits-Messungen mit dem LM2 erfolgen auf der
Grundlage von ITU-R BS.1770. Es gibt hier jedoch subtile
Unterschiede zwischen verschieden Weltregionen. Da-
OvervIew

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