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bergamont MTB Betriebsanleitung Seite 41

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Bei Federbeinen mit einstellbarer Zugstufendämpfung („rebound") (a+b) kann
mit einem (meist roten) Einstellknopf die Ausfedergeschwindigkeit (Zugstufe)
langsamer oder schneller eingestellt werden.
Ist ein zweiter (meist blauer) Knopf vorhanden, kann damit die Einfedergeschwin-
digkeit (Druckstufe) eingestellt und/oder die Lockout-Funktion (c) aktiviert werden.
Beginnen Sie den Einstellvorgang mit ganz geöffneter Dämpfung (Zug- und
Druckstufe auf „-") (d). Greifen Sie den Sattel mit beiden Händen. Stützen Sie
sich jetzt mit Ihrem kompletten Gewicht auf den Sattel und geben Sie sofort
wieder nach. Das Federbein wird mit nahezu der gleichen Geschwindigkeit wie-
der ausfedern, mit der Sie eingefedert haben.
Drehen Sie nun einen Klick am Rebound-Einstellknopf in Richtung „+". Drücken
Sie den Sattel wieder nach unten und geben Sie diesen ebenso plötzlich wieder
frei. Sie werden bemerken, dass der Ausfedervorgang etwas langsamer abläuft.
Wiederholen Sie dieses Drücken und Loslassen mit immer weiter zugedrehter
Zugstufendämpfung. So erhalten Sie ein Gefühl dafür, wie die Zugstufendämp-
fung arbeitet.
Typischerweise wird die Zugstufe so eingestellt, dass diese leicht gebremst wie-
der ausfedert, jedoch nicht kriechend langsam. Ein verzögertes Ausfedern, das
im Kriechvorgang endet, ist definitiv eine zu hohe Dämpfung.
Fahren Sie anschließend über ein Hindernis (z.B. eine Bordsteinkante herunter)
und drehen Sie die Zugstufendämpfung in kleinen Schritten gerade so weit zu
(in Richtung „+"), bis der Hinterbau nach dem Ein- und Ausfedern nicht mehr als
ein bis maximal zwei Mal nachwippt. Überprüfen Sie eine veränderte Einstellung
stets bei einer Probefahrt im Gelände (e).
In einigen Fällen weisen Federbeine zudem eine Druckstufendämpfung („com-
pression") auf (f). Die typische Druckstufendämpfung – oder bei manchen
Federbeinen die High Speed-Druckstufendämpfung – bremst den Einfedervor-
gang, wenn mit hoher Geschwindigkeit über ein Hindernis gefahren wird. Eine
hohe Einfedergeschwindigkeit würde das Federbein möglicherweise sonst zum
Durchschlagen bringen.
Eine schwächere Dämpfung sorgt für gutes Ansprechverhalten, lässt aber unter
Umständen den Hinterbau beim schnellen Überfahren von Hindernissen, z.B.
Absätzen, zu stark einfedern oder im Wiegetritt wippen. Eine stärkere Dämp-
fung lässt die Federung verhärten, vermindert also den Fahrkomfort.
a
b
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MTB UND MTB-PEDELEC | ORIGINAL-BETRIEBSANLEITUNG 2018
c
Wenn Sie den „sag" korrekt wie oben beschrieben eingestellt haben und das
Federbein bei einer normalen Probefahrt ordentlich arbeitet, aber dann in Ext-
remsituationen das Federbein dennoch durchschlägt, können Sie die Druckstu-
fendämpfung etwas erhöhen.
Arbeiten Sie auch hier Klick für Klick, denn eine zu straffe Druckstufendämpfung
verhindert, dass das Federbein seinen Federweg komplett ausnützen kann. Die
Abstimmung der Druckstufendämpfung kann ein länger währender Prozess
sein, der bewusst und immer in kleinen Schritten durchgeführt werden muss.
Beginnen Sie auch hier mit der geringsten Stufe, d.h. der Einstellknopf/das Ein-
stellrad muss ganz Richtung „-" gedreht sein.
Überprüfen Sie eine veränderte Einstellung stets bei einer Probefahrt im Gelände (e).
Wenn Sie sich das Einstellen der Dämpfung nicht zutrauen oder dabei Probleme
auftreten, wenden Sie sich an Ihren BERGAMONT-Fachhändler oder befolgen
Sie die entsprechenden Hinweise in der Bedienungsanleitung des Federbeinher-
stellers, die Sie auf dieser BERGAMONT-Info-CD finden.
GEFAHR!
Ist das Federbein zu stark gedämpft (Zugstufe), kann der Hinterbau bei
G
schnell aufeinanderfolgenden Hindernissen eventuell nicht mehr ausfedern.
Sturzgefahr!
GEFAHR!
Drehen Sie nicht unbedacht mit Werkzeug an Schrauben, in der Hoffnung,
G
es handele sich um eine Einstellvorrichtung. Sie könnten den Befestigungs-
mechanismus lösen und einen Sturz verursachen. In der Regel sind die Verstell-
einrichtungen mit den Fingern zu bedienen und bei allen Herstellern mit Skalen
oder mit „+" (für stärkere Dämpfung/härtere Federung) und „-" gekennzeichnet.
GEFAHR!
Wenn Sie einen neuen Hinterreifen einbauen, achten Sie darauf, dass er
G
nicht am Rahmen streift, wenn der Hinterbau ganz einfedert. Lassen Sie
ggf. die Luft aus dem Federbein komplett ab und drücken Sie den Sattel mit
Kraft nach unten, um dies zu prüfen. Das Hinterrad kann blockieren. Sturzgefahr!
ACHTUNG!
Fahren Sie nicht, wenn das Federbein durchschlägt. Das Federbein selbst
A
und der Rahmen können Schaden nehmen. Passen Sie die Federhärte stets
an das Fahrer- und Gepäckgewicht sowie die Fahrbedingungen an.
d
ORIGINAL-BETRIEBSANLEITUNG 2018 | MTB UND MTB-PEDELEC
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