Planeten und andere Objekte, wenn sie sich nahe dem Horizont befinden, werden stark von
Luftunruhe und Extinktion beeinflußt. Hier lohnt es sich immer, die Beobachtung auf einen Zeitpunkt
zu legen, wo sie sich möglichst hoch am Himmel befinden. Wechseln Sie auf ein Okular mit
niedrigerer Vergrößerung, wenn das Bild flimmert oder trüb wirkt. Die Wahl einer zu hohen
Vergrößerung ist ein Fehler, der gerade im Anfängerbereich sehr häufig vorkommt.
Warme Kleidung: Auch im Sommer kann es bei klaren Nächten, vor allem in den Bergen, sehr kühl
werden. Nehmen Sie zum Beobachtungsort warme Kleidung wie Pullover, Mütze, Handschuhe,
dickere Socken etc. mit - auch in der schönsten Nacht macht das Beobachten keinen Spaß, wenn
man friert!
Erkunden Sie bei Licht Ihren Beobachtungsplatz: Er sollte abseits befahrener Straßen und
sonstiger Lichtquellen liegen, die eine Dunkeladaption verhindern würden. In der Nähe von
Gewässern kann sich nachts oft Nebel bilden. Der Untergrund selber sollte fest und relativ eben sein.
Zwar kann man auch aus Städten heraus beobachten, aber erwägen Sie, wenn Sie die Möglichkeit
haben, einen weiter entfernten Platz aufzusuchen. Wirklich gute Himmelsbedingungen gibt es oft erst
ca. 50 km abseits von Großstädten oder Ballungszentren. Ein alter Astronomenspruch lautet: "Ein
dunkler Himmel ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch dunkleren Himmel!"
Ausrechnen der Vergrößerung
Die Vergrößerung eines Teleskops wird von zwei Faktoren bestimmt: Der Brennweite des Teleskops
und der Brennweite des Okulars. Die Brennweite des Okulars ist bei fast allen Modellen auf der Hülse
angegeben.
Die Brennweite des 12" Dobson = 1525 mm.
Die Brennweite des 16" Dobson = 1829 mm
Die Vergrößerung wird durch Wechsel des Okulars geändert.
Die jeweilige Vergrößerung errechnet sich anhand dieser Formel:
Vergr. = Teleskopbrennweite/Okularbrennweite
Beispiel mit dem 12" Dobson und einem 24mm Okular:
Vergr. = 1525mm/24mm = 64x (ca.-Wert)
Der Okulartyp wie z.B. Modified Achromatic, Plössl oder Super Plössl, hat keinen Einfluß auf die
Vergrößerung sondern sagt mehr über die Abbildungseigenschaften wie Eigengesichtsfeld,
Farbkorrektur und Bildfeldebnung aus.
Die maximale sinnvolle Vergrößerung ist ca. 2x der Betrag des Objektivdurchmessers in mm (bei
12"=305 mm also ca. 600 x). In der Regel produzieren jedoch geringere Vergrößerungen ein
detaillierteres und ruhigeres Bild. Höchstvergrößerungen lohnen nur bei absolut ruhiger Luft und
einigen speziellen Objekten wie z.B. Doppelsternen. Wenn man die Beobachtung eines bestimmten
Objekts beginnt, sollte man immer mit einer geringen Vergrößerung starten. Dann das Objekt in der
Gesichtsfeldmitte zentrieren und genau fokussieren. Nun kann eine höhere Vergrößerung probiert
werden. Wenn das Bild unruhig oder verwaschen wirkt, wieder auf die letze Vergrößerung
zurückgehen. Die atmosphärischen Bedingungen variieren ständig. Beachten Sie, dass eine geringe
Vergrößerung mit scharfem Bild mehr bringt als ein übervergrößertes, verschwommenes Bild.