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Betriebsanleitung STAR LIFTKET Elektrokettenzüge Bitte arbeiten Sie erst mit dem Hebe- zeug, wenn alle Bedienpersonen diese Betriebsanleitung ausführlich zur Kenntnis genommen und dies in den vorgesehenen Feldern quittiert haben.
Inhaltsverzeichnis Sicherheitshinweise ............................. 5 Bestimmungsgemäße Verwendung von Elektrokettenzügen ..............5 Vorschriften ..............................5 Ersatzteile ..............................6 Technischer Überblick ..........................7 Komplettierungsmöglichkeiten ........................7 Erklärung der Typbezeichnung ........................7 Schnittbild ..............................8 Prinzipskizze der Anordnung der Lastkette ....................9 Montage ............................... 9 Mechanische Montage ..........................
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Sicherheitsrutschkupplung ........................28 7.3.1 Aufbau der Rutschkupplung ........................29 7.3.2 Einstellung des Reibmomentes an der Rutschkupplung ................29 7.3.3 Prüfung der Auslösegrenze der Rutschkupplung bei wiederkehrender Prüfung ........30 Lastkette ..............................30 7.4.1 Schmierung der Lastkette bei Inbetriebnahme und während des Einsatzes ..........30 7.4.2 Verschleißprüfung der Lastkette ........................
1 Sicherheitshinweise 1.1 Bestimmungsgemäße Verwendung von Elektrokettenzügen Bestimmungsgemäß werden Elektrokettenzüge zum vertikalen Heben und Senken sowie zum horizontalen Verfah- ren von Lasten (mit Fahrwerken) eingesetzt. Jeder darüberhinausgehende Gebrauch, insbesondere die Nichtbeach- tung der unter Punkt 6.2 genannten Bedienverbote, gilt als nicht bestimmungsgemäß, da sie Gefahren für Leib und Leben verursachen können.
Harmonisierte Normen DIN EN ISO 12100:2010 Sicherheit von Maschinen DIN EN 14492-2:2006+A1:2009 Krane - Kraftgetriebene Winden und Hubwerke DIN EN 818-7:2002+A1:2008 Ketten für Hebezeuge, Güteklasse T Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen – Gestaltungsleitsätze DIN EN ISO 13849-1:2008 DIN EN 60034-1:2010 Bemessung und Betriebsverhalten für umlaufende Maschinen DIN EN 60034-5:2001+A1:2007 Schutzarten durch Gehäuse für umlaufende Maschinen DIN EN 60204-1:2006...
2 Technischer Überblick 2.1 Komplettierungsmöglichkeiten Das montagefreundliche Baukastensystem ermöglicht einen problemlosen Umbau der Elektrokettenzüge auf einsträn- gige bzw. zweisträngige Ausführung, einen Einsatz stationär, mit Hand- oder Elektrofahrwerk und die Installation grö- ßerer Hub- und Bedienungshöhen. Hand- oder geschweifter Schäkel Elektrofahrwerk Einlochaufhängeöse Hakenaufhängung Aufhängeöse...
2.4 Prinzipskizze der Anordnung der Lastkette Nur Originalketten des Herstellers verwenden. Sie erfüllen die hohen Belastungs- und Lebensdaueran- forderungen. Kettennuss der Abtriebswelle Niederhalter Kettenführung Kettenspeicher Hubbegrenzer (Endanschlag) Hakengeschirr Kettenspange Hakenflasche Bild 3: 3.1 einsträngige Ausführung 3.2 zweisträngige Ausführung 3 Montage Die Montage hat nach DGUV V54 (BGV D8) §24 durch sachkundige Personen zu erfolgen.
3.1.3.1 Aufhängung mit Aufhängeöse Montage: Mitgelieferte Aufhängeöse in den Aufnahmebohrungen des Elektrokettenzuges mit den beiden Bolzen befestigen. Bolzen mit Unterlegscheibe versehen und mit Splint sichern. Achtung! Die Bohrung für das nachlaufende Fahrwerk der Aufhängeöse muss auf der Kettenspei- cherseite sein! Aufhängeöse Bohrung für nachlaufendes Fahrwerk Bolzen...
3.1.3.3 Ausführung - Aufhängung mit Hakenaufhängung – Montage: Mitgelieferte Hakenaufhängung in den Aufnahmebohrungen des Elektrokettenzuges mit den beiden Bolzen verstiften. Bolzen mit Unterlegscheibe versehen und mit Splint sichern. Achtung! Das Symbol Hakengeschirr für einsträngigen Betrieb bzw. das Symbol Hakenflasche für zweisträngigen Betrieb muss für die jeweilige Ausführung auf der Kettenspeicherseite sein.
Anschlussstelle Kantenschoner Zurrgurt Achtung! Ratsche Nicht für Einbolzen- fahrwerke anwendbar. Bild 11: Stationärer Elektrokettenzug mit Kettenspeicher Bild 12: Elektrokettenzug mit Kettenspeicher am nach (mit am Einsatzort zu schaffender Anschluss- laufenden Fahrwerk (für Kurvenfahrten nur stelle) bedingt geeignet) Das Gurtbandende des Zurrgurtes wird in der Ratsche befestigt und gespannt. loses Ende des Zurrgurtes Zurrgurt mit Ratsche...
Bild 14-A Bild 14-B Bild 14-C Bild 14-D Bild 14-E Bild 14: Auflegen der Lastkette - einsträngige Ausführung 3.1.7 Auflegen der Lastkette bei Auslieferung ohne vormontiertem Kettenstück - zweisträngige Ausführung - 1. Lastkette zunächst ins Gehäuse des Grundzuges einlaufen lassen, je nach Bauform wie unter 3.1.6 oder 3.1.7 beschrieben.
kreuzförmige Aussparung Bild 15-A Bild 15-B Bild 15-C Bild 15-D Bild 15-E Bild 15-F Bild 15: Auflegen der Lastkette bei zweisträngiger Ausführung 3.1.8 Erneuerung der Lastkette Bei der Erneuerung der Lastkette sind immer auch die Kettenführung und der Niederhalter zu wechseln. 1.
3.2 Elektrische Anschlüsse Die Errichtung der elektrischen Anlage muss entsprechend der gültigen Vorschriften erfolgen! Nach der Errichtung der Anlage sind die Prüfungen nach Punkt 19 der EN 60204-32 durchzuführen. Einzelheiten der Steuerung sind im Schaltplan ersichtlich. Die elektrische Einrichtung entspricht der ge- genwärtig gültigen EN 60204 Teil 32.
3.2.1.1 Direktsteuerung Bremsseite Bremse Bremshilfsschütz oder Stromschütz Die Steuerung des Motors erfolgt direkt über den Steuerschal- ter. Kappe Getriebe Kabelverschraubung E- Fahrwerk Kabelverschraubung Netzleitung Kabelverschraubung Steuerkabel Gleichrichter Klemmleiste Bild 17: Direktsteuerung 3.2.1.2 Schützsteuerung Diese Steuerungsart wird optional angeboten. Die Steuerungsschützen befinden sich leicht zugänglich auf einer Konsole unter der Kappe Steuerung neben dem Hubmotor.
3.2.2 Elektrische Endschalter für Hubbegrenzung Auf Wunsch werden die Elektrokettenzüge mit Kleinspannungssteuerung und mit elektrischem Endschalter zur Be- grenzung der höchsten und tiefsten Laststellung ausgerüstet. Die zwei aus dem Kettenführungsgehäuse herausragenden Stößel betätigen nach Anfahren des Lasthakens bzw. des Hubbegrenzers die im Steuergehäuse befindlichen elektrischen Endschalter. Bei Inbetriebnahme ist unbedingt die Übereinstimmung der Symbole am Hängetaster mit der Bewegungsrichtung des Hakens zu vergleichen (siehe Punkt 3.2.1) und die sichere Abschaltung der Hubbewegung durch den jeweiligen Endschalter zu prüfen.
4 Elektrokettenzug mit Fahrwerk Alle Fahrwerke sind geeignet für • Schmale Träger nach DIN 1025 und Euronorm 24-62 • Mittelbreite I-Träger nach DIN 1025 • Breite I-Träger nach DIN 1025 An den Fahrbahnenden sind elastische Puffer in Mittenhöhe der Laufräder zur Fahrbahnbegrenzung anzubringen. Zusätzlich ist optional die Ausstattung mit elektrischem Fahrendschalter möglich.
4.1 Mechanische Montage 4.1.1 Lage des Fahrwerkes zum Elektrokettenzug Elektrokettenzug mit zwei Aufhängebolzen gemäß Punkt 3.1.3.1 mit mitgelieferter Aufhängeöse ausrüsten. Für Elektrofahrwerke sind folgende Montagehinweise zu beachten: Ausführung in Direktsteuerung Ausführung in Schützsteuerung Fahrwerksmotor Zuleitung zur Fahrwerksschütz- Motorzuleitungs- steuerung kabel Netzzuleitung Bild 22: Anordnung des Fahrwerkes zum Elektrokettenzug 4.1.2 Montage des Fahrwerkes mit zwei Aufhängebolzen...
Bild 23: Beweglichkeit zwischen Hebezeug und Fahrwerk Achtung! Nach Montage muss zwischen Hebezeug und Fahrwerk noch eine Beweglichkeit in den in Bild 23 angegebenen Pfeilrichtungen vorhanden sein. 4.1.3 Montage des Fahrwerkes mit einem Aufhängebolzen Der Aufhängebolzen ist in den Seitenschildern so zu befestigen, dass der Abstand zwischen Spurkranz der Laufrol- len und dem Trägerflansch ein bis zwei Millimeter beträgt.
4.4 Technische Daten für Fahrwerke mit zwei Aufhängebolzen Flanschbreite / Handfahrwerk Elektrofahr- Fahrgeschwindigkeit Traglast Aufhängeöse Für Typ Einstellbereich werk-Typ [m/min] ___/__ [mm] / 16 oder 25 oder 5+20 50-106 020/50 021/52 HFS1 500 EFS1 / 16 oder 25 oder 5+20 110-200 020/52 021/53...
6 Bedienhinweise und Bedienverbote 6.1 Bedienhinweise • Die Last darf erst bewegt werden, nachdem diese angeschlagen ist und sich keine Person im Ge- fahrenbereich befindet oder nachdem der Bedienende vom Anschläger ein Zeichen bekommen hat. • Die Elektrokettenzüge sind mit der angegebenen Einschaltdauer für den Betrieb in einer Umge- bungstemperatur von –20°C bis +40°C vorgesehen Bei höheren Umgebungstemperaturen ist die Einschaltdauer entsprechend zu reduzieren.
7 Wartung • Alle Wartungsarbeiten sind nur von sachkundigen Personen durchzuführen. • In der Wartungstabelle (Tabelle 10) sind die zu prüfenden Teile und die Funktionsprüfungen sowie Wartungsarbeiten aufgeführt. Mängel sind sofort dem Betreiber schriftlich mitzuteilen, der die Besei- tigung dieser Mängel durch einen Sachkundigen veranlasst. •...
7.2 Beschreibung der Federkraftbremse Luftspalt S Aufkleber / Abstandsbuchse Typschild Flansch Druckfeder Rotor mit Reib- belag Magnetteil Nabe Ankerplatte Schrauben DIN 912 Bild 25: Aufbau der Federkraftbremse 7.2.1 Austausch der Federkraftbremse Schrauben der Kappe des Getriebedeckels lösen. Kappe des Getriebedeckels entfernen. Kabel der Bremse lösen.
7.2.2 Elektrosteuerung der Federkraftbremse Wirkungsweise Die Federkraftbremse wird über eine Gleichrichterschaltung gespeist. Sie arbeitet nach dem Ruhestromprinzip. Beim Ausfall der Spannung fällt die Bremse selbstständig ein, so dass die Last in jeder Stellung sicher gehalten wird. Zur Verkürzung des Bremsweges wird die Bremse im Gleichstromkreis geschaltet. Die unterschiedlichen Schaltungsar- ten bei Direktsteuerung und bei Kleinspannungssteuerung entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Schaltplan.
7.3.1 Aufbau der Rutschkupplung Wellenstumpf Kupplungsnabe Zahnkranz Treibscheibe mit Kupplungs- belag Motorwelle Kugellager Kupplungsscheibe Zugstange Stellmutter alternativ 2 Stück Sechskantmutter gekontert 10 Schraubendruckfeder mit Druckteller 11 Festhaltemutter 12 Getriebekappe Bild 27: Aufbau der Rutschkupplung 7.3.2 Einstellung des Reibmomentes an der Rutschkupplung Die Einstellarbeiten dürfen nur ausgebildetes Fachpersonal vornehmen.
7.3.3 Prüfung der Auslösegrenze der Rutschkupplung bei wiederkehrender Prüfung Bei der wiederkehrenden Prüfung gemäß §26, DGUV V52 (BGV D6), bzw. gemäß §23, DGUV V54 (BGV D8) muss durch den Sachkundigen die Auslösegrenze der Rutschkupplung geprüft werden. Hierbei ist zu prüfen, dass die Nennlast vom Hebezeug gehoben wird.
7.4.4 Verschleißmessung und Erneuerung des Lasthakens Entsprechend DIN 15405 Teil 1 sind die Lasthaken bei einer Aufweitung größer 10% zu ersetzen. Die Soll - Werte sind dem Hakenattest im Prüfbuch zu entnehmen. 7.5 Wartungsarbeiten am Fahrwerk Die Hand- und Elektrofahrwerke sind nach den für Fahrwerke zutreffenden Kriterien der Tabelle 10 vom Abschnitt 7.1 zu prüfen und zu warten.
7.6 Montage und Demontage des Hubmotors Der Hubmotor (1), ist eine eigenständige, völlig geschlossene Baugruppe. Auf dem hinteren Wellenstumpf (15) befin- det sich unter der Lüfterkappe (2) das Lüfterrad (3) für die Zwangskühlung des Motors und auf dem vorderen Wellen- stumpf ist die Kupplungsnabe (4) mit den Mitnehmerklauen (5) mittels Passfeder (6) und Sicherungsring (7) befestigt.
7.6.2 Montage des Hubmotors Erläutert wird die Montage eines kompletten Hubmotors mit Lüfterflügel. 1. Kupplungsnabe (4) mit Mitnehmerklauen (5) auf die Motorwelle bis zum Wellenstumpfansatz aufdrücken. Beach- ten, dass die Passfeder (6) auf dem Wellenstumpf (15) und in der Kupplungsnabe (4) festsitzt. 2.
8.2 Aussetzbetrieb Der Betrieb muss unterbrochen werden, sobald die max. zulässige Betriebszeit erreicht ist. In Abhängigkeit von der Einschaltdauer des Elektrokettenzuges sind folgende Pausen erforderlich: Einschaltdauer (ED %) Pause (min) 15 % 5 fache Betriebszeit 20 % 4 fache Betriebszeit 25 % 3 fache Betriebszeit 30 %...
10 Zugentlastung für die Steuerleitung Die Zugentlastung ist so zu befestigen, dass keine Zugkräfte auf die Steuerleitung wirken. Das Ziehen des Kettenzu- ges am Steuerschalter mittels der Zugentlastung ist nicht zulässig. Zugentlastung Bild 32: Befestigung der Zugentlastung 11 Schmierung/Hilfsstoffe 11.1 Getriebeschmierung Das Getriebe ist werksseitig mit Getriebeöl gefüllt.
12 Maßnahmen bei Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer Bei Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer ist das Gerät oder dessen Komponenten einer Generalüberholung zu unterziehen oder umweltverträglich zu entsorgen. Dazu sind Schmierstoffe, wie Öle und Fette entsprechend der gültigen Abfallgesetze zu entsorgen. Metalle, Gummi und Kunststoffmaterialien sind nach Materialart getrennt der Wiederverwertung zuzuführen.
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Das an diesem Hebezeug unterwiesene Bedienpersonal hat von der Betriebsanleitung, insbesondere den Sicher- heitshinweisen, ausführlich Kenntnis genommen. Name, Vorname Datum Unterschrift Diese Betriebsanleitung enthält nur Hinweise, die bei bestimmungsgemäßem Betrieb des Elektrokettenzuges im industriellen Bereich für qualifiziertes Personal erforderlich sind. Informationen zu weiteren denkbaren Einsatzvarianten können hier nicht berücksichtigt werden.