Bau- und Bedienungsanleitung
wird von R 5 und R 3 bestimmt.
Das verstärkte Signal gelangt nun
auf ein Hochpassfilter 2. Ordnung, das
aus IC 2 B mit Zusatzbeschaltung gebildet
wird. Die Grenzfrequenz liegt bei ca.
150 Hz. Mit dem elektronischen Schalter
IC 3 A kann man das Hochpassfilter über-
brücken, sodass kein Frequenzgangbeein-
flussung stattfindet. Mit dem Schalter S 1
lässt sich diese Filterstufe ein- bzw. aus-
schalten. In gleicher Weise arbeitet auch
das nachfolgende Tiefpassfilter, das mit IC
2 A realisiert ist. Die Grenzfrequenz be-
trägt hier ca. 5 kHz. Zur Aktivierung dieser
Stufe ist der Schalter S 2 zuständig.
Als nächstes Glied im Signalweg folgt
eine automatische Lautstärkeregelung
(ALC), die im wesentlichen aus der Ver-
stärkerstufe IC 2 D besteht. Die Leerlauf-
verstärkung wird mit den beiden Wider-
ständen R 13 und R 15 festgelegt. Die
Widerstände R 12 und R 14 bilden einen
Spannungsteiler, der in den Signalweg ein-
gefügt ist. Parallel zu R 15 liegt der FET
T 1, mit dessen Hilfe das Spannungsteiler-
verhältnis geändert und somit das Signal
abgeschwächt werden kann.
Die Arbeitsweise dieses interessanten
Schaltungsteils wollen wir einmal genauer
betrachten.
Vom Ausgang (Pin 14) des Operations-
verstärkers IC 2 D gelangt die Signalspan-
nung über den Koppelkondensator C 13 an
die beiden Dioden D 1 und D 2. Mit den
Dioden wird das Wechselspannungssignal
gleichgerichtet, sodass über dem Konden-
sator C 12 eine Gleichspannung ansteht,
deren Höhe abhängig von der Wechsel-
spannung ist. Mir der so gewonnenen
Gleichspannung wird das Gate des Transi-
stors T 1 angesteuert. Je nach Höhe der
Steuerspannung verändert T 1 seinen Drain-
Sourcewiderstand, wodurch auch die Ge-
samtverstärkung verändert wird. Hierdurch
ist ein geschlossener Regelkreis entstan-
den, der das Ausgangssignal von IC 2 D
auf einem konstanten Pegel hält. Die Rege-
4
lung setzt erst ab einem bestimmten Pegel
ein, der von der Flussspannung der Dioden
D 1 und D 2 bestimmt wird. Die Zeitkon-
stante C12 und R 16 bestimmt das Regel-
verhalten der ALC. Ein plötzlicher Pegel-
anstieg lässt die Regelschaltung sofort an-
sprechen. Durch die Entladung von C 12
über R 16, steigt die Gesamtverstärkung
anschließend nur langsam wieder an.
Über R 17 und C 14 gelangt das verstärk-
te Signal auf die Endstufe IC 4. Dieser
Verstärker arbeitet in Brückenschaltung
und kommt deshalb ohne Ausgangselkos
aus. Dies hat den Vorteil, das es kein lästi-
ges Einschaltklicken gibt, was bei Kopfhö-
rerbetrieb besonders von Vorteil ist. Die
Lautstärke wird elektronisch über den Trim-
mer R 20 eingestellt, der mit Pin 4 von IC 4
verbunden ist.
Für die Spannungsversorgung der Schal-
tung kommt eine 9V-Batterie zum Einsatz,
die über ST 4 (+) und ST 5 (-) angeschlos-
sen wird. Der Spannungsregler IC 1 er-
zeugt eine stabile Spannung von 3,6 V, die
als Referenzspannung für die Operations-
verstärker dient.
Nachbau
Der Nachbau des Mikrofonverstärkers
erfolgt auf einer doppelseitig beschichte-
ten Platine, die eine wirksame Abschir-
mung vor äußeren Störfeldern gewährleis-
tet. Durch Einsatz herkömmlich bedrahte-
ter Bauteile ist der Nachbau auch für Elek-
tronik-Einsteiger sehr einfach möglich.
Anhand der Stückliste und des Bestü-
ckungsplans beginnen wir die Bestückungs-
arbeiten mit dem Einsetzen der niedrigen
Bauteile (Widerstände, Dioden usw.), ge-
folgt von den höheren bzw. mechanischen
Bauteilen. Entsprechend dem Rastermaß
sind die Bauteilanschlüsse abzuwinkeln
und anschließend in die dafür vorgesehe-
nen Bohrungen zu stecken. Auf der Plati-
nenunterseite werden die Anschlüsse ver-
lötet und überstehende Drahtenden mit ei-
nem Seitenschneider abgeschnitten, ohne
die Lötstelle dabei selbst zu beschädigen.
Bei den Halbleitern sowie den Elkos ist
unbedingt auf die richtige Einbaulage bzw.
Polung zu achten. Die Dioden sind auf der
Katodenseite mit einem Ring gekennzeich-
net, die Elkos am Minuspol markiert und
die ICs werden so eingesetzt, dass ihre
Gehäusekerbe mit der entsprechenden
Markierung im Bestückungsdruck korre-
spondiert. Eine gute Hilfestellung gibt auch
das Platinenfoto.
Zum Schluss erfolgt das Einsetzen der
Schiebeschalter sowie der Buchsen. Die
Anschlusskabel des Batterieclips werden
zur Zugentlastung durch die Bohrungen in
der Platine geführt (siehe Platinenfoto) und
an ST 4 (+, rotes Kabel) und ST 5 (–,
schwarzes Kabel) angelötet.
Nun folgt der Einbau der Platine in das
Gehäuse. An der Rückseite der Gehäuse-
unterschale wird zunächst der Gürtelclip
mit zwei Knippingschrauben angeschraubt.
Jetzt ist die Platine mit vier Knipping-
schrauben in der Gehäuseunterschale zu
befestigen. Nach dem Aufsetzen der Ge-
häuseoberschale verschraubt man diese
mittels der beiliegenden Gehäuseschrau-
ben mit der Unterschale.
Anschließend wird ein selbstklebendes
Stück Schaumstoff in das Batteriefach ge-
klebt, das einen festen Sitz der Batterie
gewährleistet und ein „Klappern" der Bat-
terie im Batteriefach verhindert.
Zum Schluss wird die Potiachse durch
die Bohrung im Gehäuseoberteil gesteckt,
bis diese im Trimmer einrastet. Der Dreh-
kopf ist so auf die Potiachse aufzusetzen,
dass bei Linksanschlag die Strichmarkie-
rung auf „Min" zeigt. Bei Bedarf kann man
den Knopf auch mit etwas Sekundenkleber
auf der Achse befestigen.
Die dem Bausatz beiliegende Elektret-
Mikrofonkapsel dient der Inbetriebnahme
sowie für erste eigene Experimente, wie
wir sie im nächsten Abschnitt beschreiben.
Für den Anschluss des Mikrofons wird
Ansicht der fertig
bestückten Platine
des Lausch-
verstärkers mit
zugehörigem
Bestückungsplan
ELVjournal 5/02