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G.K. Modellbau Kleines Beiboot Bauanleitung Seite 2

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Bauanleitung Kleines Beuboot Bestell-Nr.2002
Ein neuartiges Herstellungsverfahren ermöglicht zukünftig
auch ungeübten Modellbauern die Fertigung von detailgetreu-
en Schiffsmodellen in Echtspantbauweise, wie sie im Handel
bisher noch nicht angeboten wurden. Einfachste Bauweise und
Werkzeuge (Lötkolben mit Form - und Biegespitze, Balsahobel,
Schleifpapier, Pinzette, scharfes Messer) kennzeichnen wohl am
ehesten dieses Verfahren, das mit relativ wenig Aufwand im Ver-
gleich zu herkömmlichen Bausätzen Modelle entstehen läßt, die
den Original-Booten weitgehendst entsprechen und den gängigs-
ten Maßstäben angepaßt sind. Für diese Bauweise eignet sich am
besten unser Spezial Holzmodellbaukleber Bestell-Nr. 3008 für
Holz, welcher schnell und haltbar austrocknet, durch kurzes an-
drücken der geklebten Teile mit der Form- und Biegespitze. Lesen
Sie vor Baubeginn unbedingt die Bauanleitung gut durch und das
Modell Ihrer Wahl wird Ihnen problemlos gelingen. Und nun viel
Freude bei der Arbeit.
Biegen von Hölzern
Die häufigste Arbeit im Historischen Modellbau ist das Biegen
von Holz. Nahezu jedes zu verarbeitende Holz muß geformt
werden. Als wir vor mehr als 40 Jahren mit dem Bauen von
Historischen Schiffen begannen, habe wir jeden Vorschlag in
der Modellbau-Literatur ausprobiert, aber keinen praktikablen
darunter gefunden. Immer noch wird behauptet, daß das Kochen
von Holzleisten ein geeignetes Mittel zum Biegen von Leisten
sei. Das ist nicht der Fall! Auch verschiedene Holzfolterinstru-
mente (mit Zahnrädern oder Gartenscheren ähnlich) sind in
der Regel ungeeignet. Auch Heißdampf ist unbefriedigend. Um
Holz möglichst schonend zu verformen, muß man erst einmal
die grundsätzliche Struktur von Holz untersuchen. Tut man das,
stellt man fest, daß die Holzfasern von länglichen Zellen gebildet
werden, wobei die Zellhaut (je nach Holzart) unterschiedlich fest
und durchlässig gegen Wasser ist (Membrane). Die Wasserdurch-
lässigkeit ist in der Regel von außen nach innen um den Faktor 5
größer. Wenn diese Zellhaut erst einmal beschädigt ist, schrumpft
das Holz unabwendbar und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis
der Wind durch die Beplankung pfeift. Auch nachträgliche Kon-
servierungsmaßnahmen schaffen langfristig keine Abhilfe und
können den Verfall nur hinausschieben. Beim Kochen zerstört das
in die Holzzellen eingedrungene Wasser die Holzzellen, sie plat-
zen. Wodurch die Legende der Holzkocherei enstanden ist, ist
für mich nicht nachvollziehbar. In der ernsthaften Literatur wird
genau beschrieben wie die Schiffsbauer der vergangenen Jahrhun-
derte vorgegangen sind. Die Planken wurden durch die Einleitung
von Heißdampf biegsam gemacht. Kleinere Planken gewässert,
schräg mit Steinen beschwert, darunter ein Feuer entzündet und
die Plankenoberfläche mit Feudel oder Spritze naßgehalten. All
diese Überlegungen führten zur Entwicklung meines Holzbiege-
systems. Es besteht als Grundgerät aus einem 20/30 Watt-Lötkol-
ben, auf den je nach Bedarf entweder die Form- und Biegespitze
Bestell-Nr. 3003 für dünnere Hölzer oder der Plankenbieger
Bestell-Nr. 3006 für stärkere Leisten aufgesteckt wird. Das System
ist selbstregulierend ausgelegt. Die einmal eingestellte Arbeitstem-
peratur wird gehalten, das heißt, das System ist für Dauerbetrieb
ausgelegt (durch weiteraufstecken oder abziehen der Vorsätze
wird die Temperatur geregelt). Die zu biegenden Hölzer werden
nur kurz gewässert, je nach Holzart zwischen 1 bis 15 Minuten
in kaltes Wasser gelegt, dann herausgenommen und noch einige
Minuten ruhen lassen. Das zu biegende Holz sollte gut durch-
feuchtet aber auf gar keinen Fall klatschnaß sein. Die nasse Planke
© 1985 - 2018 G.K. Modellbau • Elsestrasse 37 • 32278 Kirchlengern • Germany
in die Öse des Plankenbiegers schieben, einen Moment warten
(das in die Holzzellen gedrungene Wasser muß sich erwärmen),
dann am anderen Ende der Planke drücken und die Leiste beginnt
sich zu biegen. Selbst das Biegen von Hölzern um ihre Schmal-
seite für Handläufe, ist mit den Vorsätzen möglich. Dabei hat sich
herausgestellt, daß der Durchmesser der zu biegenden Leisten
mindestens ein Drittel der Breite betragen muß. Aber den besten
Ratschlag den man einem Modellbauer geben kann ist, gehen Sie
an ihre Restekiste, weichen Sie alle nur möglichen Hölzer ein und
probieren Sie aus, was möglich ist. Lassen Sie einige Reste über
Nacht im Wasser liegen und am nächsten Tag werden sie heraus-
finden welche Holzsorten eine längere Wässerung vertragen.
Weißleim und Sekundenkleber ...
... sind die meist verwendeten Klebstoffe. Weißleime gibt es in
verschiedenen Qualitäten, man sollte mindesten zwei Sorten
besorgen. So genannte Propellerleime oder Expressleime eignen
sich nur für Verklebungen. Wasserlösliche Leime benutzt man
zum großflächigen Arbeiten, verschließen von Fugen, härten des
Rumpfinneren usw., aber unbedingt die Wasserlöslichkeit über-
prüfen. Warum keine Express-Leime? Express-Leime schlagen
durch die Hölzer und die entstandenen Leimflecken sind nicht
mehr zu beseitigen.
Sekundenkleber sollten in mindestens drei Sorten verfügbar sein,
nämlich ein dickflüssiger (z.B. Best.Nr. 3008 Spezial Holzmo-
dellkleber), sowie ein dünnflüssiger Sekundenkleber (z.B. Best.
Nr. 3018 Modellbau-Sekundenkleber) und ein Extremkleber
(z.B. Best.Nr. 3027 Modellbau-Extremkleber). Die beiden ersten
Kleber werden zum Punktkleben benutzt, der dünnflüssige Kleber
Nr. 3018 eignet sich zum Verkleben von Knoten und punktuellem
Kleben.
Den Extremkleber Nr. 3027 verwendet man zum Härten von
kleinen Holzteilen, die sonst leicht zerbrechen, aber auch zur
Verklebung fertigmontierter Teile (Grätings, Leitern, usw).
Besonders geeignet zum Verkleben von trockenen und feuchten
Hölzern ist unser Spezial Holzmodellbaukleber Best.Nr. 3008 in
20 g Flaschen mit Dosierspitze. Dieser Kleber ist speziell für die
Bedürfnisse im Holzmodellbau abgemischt. Die offene Zeit ist
wesentlich länger als bei normalem Sekundenkleber und erlaubt
ein bequemes Korrigieren der Teile. Sollte die Dosierspitze zu
sitzen, kann man Sie mit einem Feuerzeug freibrennen.
Setzen der Spanten
Befestigen Sie den Heckspiegel (Position 1) auf der Form, mittels
kleiner Nägel oder Stoßnadeln (z.B. Bestell-Nr. 3019 Modellbau-
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Diese Anleitung auch für:

2002