Hafenschlepper I M A R A
Bestell-Nr. 27012 und 27112
Lesen Sie bitte vor dem Bau des Modells die nachstehenden Hinweise:
1. Die Zeichnungen sind wegen der Größe der Pläne nicht maßstabsgetreu. Alle Teile für den Bau sind
darinnen gezeichnet. Die Lage der einzelnen Teile ist leicht zu erkennen, eventuelle Maße werden in
der Bauanleitung angegeben. Wären die Pläne im Originalmaßstab, so würde mancher Modellbauer
Schwierigkeiten haben, diese unterzubringen.
2. Die GFK Teile geben zum ersten Mal die vollständigen Einzelheiten der Nieten und Platten wieder,
nach denen der Modellbauer gesucht hat. Dadurch, daß die GFK-Teile in Handarbeit angefertigt wer-
den, ergeben sich hie und da kleine Macken und Fehler, so daß eine geringe Nacharbeit durch den
Modellbauer erforderlich ist. Vergessen Sie nicht, daß etliche Nietnachbildungen entfernt werden müs-
sen, damit Sie die Beschlagteile richtig befestigen können. Allein 1400 Einzelteile bilden das komplette
Modell.
Das Vorbild:
Die IMARA wurde auf Grund des Kronkolonie Vertrages vom 20.8.1930 als Zweischraubenschlepper
gebaut und zur Ausrüstung nach Dar-es-Salaam gebracht.
Die Schlepperwerft Fleming und Fergusson Ltd.,Phoenix Works, Paisley bekam den Auftrag für 29.400
Pfund das Schiff zu bauen. Weitere Aufgliederung der Zahlungen und Ausführungen entnehmen Sie
bitte dem englischen Text.
Die beiden Steuerbord- und Backborddampfmaschinen hatten je 503,6 und 510,3 PS. Der Pfahlzug
betrug 10,45 Tonnen vorwärts und 6.0 Tonnen rückwärts.
Das Schiff war für den Einsatz in den Tropen konstruiert und hatte spezielle Einrichtungen für die euro-
päischen Offiziere an Bord. Kapitän, Maat und Ingenieur waren im oberen Deck im Mittelbau unterge-
bracht. Vorne, unter dem Vordeck, erreichbar über die Kabine, waren die drei europäischen Fähnriche
in Einzelkabinen untergebracht. Die Mannschaft, bestehend aus sechs Heizern und sechs Decksarbei-
tern, waren hinten in Einzelkabinen untergebracht, hatten ihre eigene Küche und sanitären Einrichtun-
gen.
Das Schiff hatte insgesamt acht Dampfmaschinen: die beiden Hauptmaschinen mit zusammen 1000
PS, einem dampfgetriebenen Ventilator für die Rauchgase, einer Dampffeuerlösch- und Lenzpumpe mit
ca. 2000 l/min, einer Dampfmaschine für den Elektro-Generator mit 7,5 KW, einer Dampfankerwinde
und einem Dampfspill. All dies ergibt zusammen mit den Kesseln einen Einblick in das goldene Zeitalter
der Dampfmaschinen.
Die zu öffnenden Oberlichter des Maschinenhauses waren die Öffnungen eines großen Ventilatorsys-
tems für die Maschine. Das Schiff war für den Einsatz in den Tropen gebaut worden.
Die Ankerwinde beansprucht einen eigenen Platz an Deck und wurde mit senkrechten Dampfzylindern
angetrieben, um Platz zu sparen. Sie hatte keinen Rückwärtsgang. Der Anker fiel durch sein eigenes
Gewicht. Die Maschine war ausgerüstet mit Hauptstoppventil, Bedienungshebel für den Dampf, Einzel-
bremsen und Kupplungen. Der Zusammenbau ist im Anhang der Bauanleitung erklärt.
Die Kohlen wurden durch die Kohlenluken in die Bunker auf jeder Seite des Maschinenraums geschüt-
tet. Diese Bunker faßten zusammen 60 Tonnen Kohle. Die Asche wurde in Körben auf das Deck getra-
gen und ins Meer geworfen. Die Festmacherpfosten waren hohl und dienten auch als Lüfter für die
Bunker. Der Kamin war innen geteilt. 2/3 waren als Entlüftung für die heiße Luft aus dem Kesselraum,
1/3 für dem Maschinenraum gedacht. Pfeife und Nebelhorn gaben dem Kamin ein realistisches Ausse-
hen. Eine mit Zugluft arbeitende Destillieranlage schaffte in 24 Stunden ca. 8000 Liter Wasser. Der
Frischwassertank war auf der Rückseite des Brückendecks unter dem Salon untergebracht, um das
Wasser kühl zu halten. Darüber auf dem Brückendeck war der zweite Tank.
An Bord waren zwei Boote aus Stahl, eines mit flachem Spiegel und eines mit Bug und Heck symmet-
risch, beide mit Auftriebtanks versehen.
Gesteuert wurde mit dem Steuerrad auf der Brücke über die Rudermaschine. Im Notfall konnte diese
abgeschaltet und das Ruder mit dem Ruderrad an der Maschine von Hand gelegt werden. Mit der Ru-
derkette wurde über Umlenkrollen der Quadrant unter der Heckgräting angetrieben. Große Ausgleichs-
federn waren auf Steuerbord und Backbord dazwischen angebracht und mit abnehmbaren Schächten
abgedeckt.
Auf dem Heck war ein tragbares Ankerdavit für einen Heckanker usw.
Auf Deckshöhe war auf der Backbordseite die Kapitänskajüte, auf der Steuerbordseite die des Ingeni-
eurs, davor die des Maats. Hinter der Kapitänskajüte war die Toilette der Europäer. Unter dem Brü-
ckendeck war die Küche auf der Steuerbordseite, der Salon oder die Messe waren backbord. Die Brü-
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