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Plastik - Knauer Azura CM 2.1S Betriebsanleitung

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Chemische Beständigkeit von benetzten Materialien
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12.2 Plastik

Polyetheretherketon (PEEK)
PEEK ist ein haltbarer und beständiger Kunststoff und neben Edelstahl
das Standardmaterial in der HPLC. Es kann bei Temperaturen bis 100 °C
eingesetzt werden und verfügt über eine sehr hohe chemische Bestän-
digkeit gegenüber fast allen gängigen Lösungsmitteln innerhalb eines
pH-Bereichs von 1–12,5. PEEK ist unter Umständen nur mäßig beständig
gegen oxidierende und reduzierende Lösungsmittel.
Daher sollten folgende Lösungsmittel nicht eingesetzt werden: Konzent-
rierte oder oxidierende Säuren (wie Salpetersäure, Schwefelsäure), halo-
genhaltige Säuren wie Fluorwasserstoffsäure und Bromwasserstoffsäure
sowie reine gasförmige Halogene. Salzsäure ist für die meisten Anwen-
dungen zugelassen.
Darüber hinaus können folgende Lösungsmittel quellend wirken und
beeinträchtigen somit ggf. die Funktionsfähigkeit der verbauten Teile:
Methylenchlorid, THF und DMSO jeglicher Konzentration sowie Acetonit-
ril in höheren Konzentrationen.
Polyethylenterephthalat (PET, veraltet PETP)
PET ist ein thermoplastischer, teilkristalliner und stabiler Kunststoff mit
hohem Verschleißwiderstand. Er ist beständig gegenüber verdünnten
Säuren, aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Ölen, Fet-
ten und Alkoholen, jedoch nicht gegenüber halogenierten Kohlenwasser-
stoffen und Ketonen. Da PET chemisch zu den Estern gehört, ist es unbe-
ständig gegenüber anorganischen Säuren, heißem Wasser und Alkalien.
Einsatztemperatur: bis 120 °C.
Polyimid (Vespel®)
Der Kunststoff ist verschleißfest und dauerhaft thermisch (bis 200 °C) als
auch extrem mechanisch belastbar. Er ist chemisch weitgehend inert
(pH-Wert 1–10) und besonders beständig gegenüber sauren bis neutra-
len und organischen Eluenten, jedoch anfällig für pH-starke chemische
bzw. oxidative Umgebungen: Er ist inkompatibel mit konzentrierten Mine-
ralsäuren (z. B. Schwefelsäure), Eisessig, DMSO und THF. Außerdem wird
es durch nukleophile Substanzen wie Ammoniak (z. B. Ammoniumsalze
unter basischen Bedingungen) oder Acetate abgebaut.
Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFC, Tefzel®)
Das fluorierte Polymer besitzt eine sehr hohe Lösemittelbeständigkeit im
neutralen und basischen Bereich. Einige chlorierte Chemikalien in Verbin-
dung mit diesem Kunststoff sind mit Vorsicht zu benutzen. Einsatztempe-
ratur: bis 80 °C.
Perfluorethylenpropylen-Copolymer (FEP), Perfluoralkoxy-Polymer (PFA)
Diese fluorierten Polymere besitzen ähnliche Eigenschaften wie PTFE,
allerdings mit einer niedrigeren Einsatztemperatur (bis 205 °C). PFA eig-
net sich für hochreine Anwendungen, während FEP ein universell einsetz-
bares Material ist. Sie sind beständig gegen nahezu alle organischen und
anorganischen Chemikalien, außer elementares Fluor unter Druck oder
bei hohen Temperaturen und Fluor-Halogen-Verbindungen.
AZURA® Leitfähigkeitsmonitor CM 2.1S Betriebsanleitung, V6710

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