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Acousticon ACAM 5 Handbuch Seite 270

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© ACOUSTICON GmbH, 2012
Während Sie sonst als Ergebnis nur eine Zielkonstruktion für einen Eingangsschalldruck erhalten, so
ermitteln Sie bei der Hörfeldaudiometrie eine Reihe von Zielkonstruktionen. Dieser "Satz" Zielkurven
ermöglicht Ihnen eine erheblich exaktere Aussage über das Hörempfinden und zwar über die gesamte
Hörfläche.
Man könnte auch vereinfachend sagen, daß Rauschimpulsaudiometrie und Insituaudiometrie einen Teil der
Hörfeldaudiometrie darstellen (sozusagen aus jedem Hörfeld den mittleren Wert herausgreiffen).
Abb.: ISO226
Allen Messverfahren liegt eine Norm zugrunde. Die ISO 226. Die Kurven gleicher Lautheit stellen den
Zusammenhang zwischen Hörempfinden und absolutem Schalldruckpegel dar. Anhand der obigen
Darstellung ist gut zu erkennen, daß diese Kurven zum einen nicht linear verlaufen, das heißt daß für die
unterschiedlichen Frequenzen andere Schalldruckpegel benötigt werden, um gleich laut gehört zu werden.
Außerdem ist der Abstand von Linie zu Linie nicht konstant. Das Eingangs-Ausgangs Verhalten des Gehörs ist
also nicht linear. Um zum Beispiel von der 60 Phon Linie zur 70 Phon Linie zu wechseln sind nur bei 1000 Hz
tatsächlich 10 dB SPL nötig. Für alle anderen Frequenzen sind andere Pegel nötig um ein 10 Phon lauteres
Empfinden zu verursachen! Das Gehör ist also sowohl in der Frequenz- als auch in der Pegelebene nicht
linear.
Aus der ISO 226 hat zum Beispiel Prof. Keller seine 2/3 zu 1/3 Regel abgeleitet (das Verhältnis von
Hörschelle zu der 60 Phon Linie Beziehungsweise von der 60 Phon Linie zur Unbehaglichkeit) und hat aus
diesem Zusammenhang das Isophonen Differenzmaß gebildet.
Psychoakustische Verfahren wie die Hörfeldaudiometrie, die RI-Audiometrie oder die Insituaudiometrie
versuchen nun die Isophone des Schwerhörigen zu messen. Als Ergebnis wird bei allen Verfahren ein
Vergleich mit dem Normalhörenden durchgeführt, um dann in einem weiteren Schritt diese Kurven so zu
verändern, daß sie möglichst wieder denen des Normalhörenden entsprechen.
Die ISO 226 wurde ermittelt, indem die Probanden Vergleichstöne angeboten bekamen.
Es wurde ermittelt, wann der Vergleichston gleichlaut wie 1000 Hz war.
Die Aufgabenstellung bei der Hörfeldaudiometrie ist aber etwas anders. Hier wird ein Signal angeboten, das
auf einer Skala eingeordnet werden soll. Dabei soll der Vergleich zu einem Bezugssignal bewußt vermieden
werden. Ein Vergleich mit einem zuvor angebotenen Signal würde nämlich das Ergebnis beeinflussen.
Der Zusammenhang zur ISO 226 ist zwar vorhanden, muß aber nicht aufs dB genau nachvollziehbar sein.
Da sich die Hörfelder aus der ISO 226 nicht zweifelsfrei herleiten lassen, wurden diese Kurven neu ermittelt.
Im Fall der AHA wurden sie mit Schmalbandrauschen (1/3 Oktave breite) aufgenommen. Die Testperson muß
auf einer Skala von 0 bis 50 angeben wie laut sie das Testsignal gehört hat. Dieses kategoriale
Unterteilungsverfahren kann man im Prinzip für jede menschliche Empfindung angeben nicht nur für
Lautstärke (es existieren Normskalen für alle möglichen Empfindungen).
Im Fall der Hörfeldaudiometrie wird also die Einzelleistung "Lautheit" ermittelt.
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