10.10
Haltebremsenansteuerung
Diese Funktion dient zur verschleißarmen Ansteuerung einer Haltebremse.
Voraussetzungen
• Beachten Sie, dass die Haltebremse ein wichtiges Element des Sicherheitskonzeptes der
gesamten Maschine ist. Gehen Sie daher bei der Inbetriebnahme dieses Anlagenteils beson-
ders sorgfältig vor!
• Haltebremsen an Emotron-Motoren sind grundsätzlich nicht für Betriebsbremsungen
ausge- legt. Der durch Betriebsbremsungen hervorgerufene erhöhte Verschleiß kann zur
frühzeiti- gen Zerstörung der Haltebremse führen!
• Stellen Sie sicher, dass der Inverter beim Lüften und Schließen der Haltebremse genügend
Drehmoment im Motor aufbaut, um die Last zu halten. Hierzu kann für die U/f-Kennlinien-
steuerung beispielsweise eine Spannungsanhebung eingestellt werden.
bung
^ 97
• Wenn die Ansteuerung der Haltebremse über einen Digitalausgang erfolgen soll, ist ein
zusätzliches Relais oder Leistungsschütz erforderlich. Der Digitalausgang ist für die direkte
Ansteuerung einer Haltebremse nicht geeignet.
• Zu der Verknüpf- und Trennzeit der Haltebremse addiert sich bei der Verwendung eines
Leistungsschützes noch die Ansprech- und Abfallzeit des Schützkontaktes. Diese beiden Zei-
ten sind ebenfalls für die Parametrierung der Verknüpf- und Trennzeit der Haltebremse zu
berücksichtigen.
• Wenn statt einer elektrisch lösenden (selbsthaltenden) Haltebremse eine elektrisch klem-
mende (selbstlösende) Haltebremse angesteuert werden soll, ist eine Signalinvertierung für
den verwendeten Digitalausgang bzw. das Relais einzustellen!
gänge
^ 253
• Falls eine Einschaltverzögerung erforderlich ist, ist diese für den verwendeten Digitalaus-
gang bzw. das Relais einzustellen!
Details
Haltebremsen werden eingesetzt, um Achsen bei Reglersperre oder Impulssperre sowie im
Anlagenzustand "Netz-Aus" festzuhalten. Dies ist nicht nur bei vertikalen Achsen von Bedeu-
tung, sondern z. B. auch bei horizontalen Achsen, bei denen eine ungeführte Bewegung zu
diversen Problemen führen kann.
Beispiele:
• Verlust der Referenzinformation nach Netz-Aus und Weitertrudeln des Antriebs.
• Kollision mit anderen sich bewegenden Maschinenteilen.
Die Haltebremse kann entweder automatisch bei Reglerfreigabe gelüftet werden oder manu-
ell über ein Steuersignal. Die Haltebremsenansteuerung selbst gibt nur einen digitalen Trigger
zum Lüften der Haltebremse aus. Dieser Trigger kann einem Digitalausgang oder im einfachs-
ten Fall dem Relais zugeordnet werden, welches dann die Bremsenversorgung schaltet.
Parameter
Name / Wertebereich / [Voreinstellung]
0x2820:001
Haltebremsenansteuerung: Betriebsmodus
(PAR 712/001)
(Mech. Bremse: MB Betriebsmodus)
0 Automatisch (über Gerätezustand)
1 Manuell
2 Keine Bremsfunktion
0x2820:002
Haltebremsenansteuerung: Verknüpfzeit
(PAR 712/002)
(Mech. Bremse: MB Verknüpfzeit)
0 ... [100] ... 10000 ms
0x2820:003
Haltebremsenansteuerung: Trennzeit
(PAR 712/003)
(Mech. Bremse: MB Trennzeit)
0 ... [100] ... 10000 ms
Konfiguration digitale Ausgänge
Info
Auswahl des Betriebsmodus der Haltebremsenansteuerung.
Der Befehl "Haltebremse lüften" erfolgt automatisch bei Reglerfreigabe
des Inverters.
Der Befehl "Haltebremse lüften" wird durch einen externen Trigger aus-
gelöst:
• Über das Bit 14 im CiA402-Steuerwort 0x6040.
• Über den in
lüften" zugeordneten Trigger.
Es findet im Normalbetrieb keinerlei Bremsenansteuerung, -erkennung
und -überwachung statt.
Verknüpfzeit (Schließzeit) der Haltebremse.
Trennzeit (Öffnungszeit) der Haltebremse.
Spannungsanhe-
Konfiguration digitale Aus-
^ 253
0x2631:049 (PAR 400/049)
Zusatzfunktionen
Haltebremsenansteuerung
der Funktion "Haltebremse
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