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3 MEDIZINISCHE HINWEISE ZUR NUTZUNG
Absolute Kontraindikationen
Bitte verzichten Sie auf eine Anwendung bei Fieber, akuten Infektionen,
akuten Entzündungen, frischen Verletzungen und Thrombosen sowie unter
Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Relative Kontraindikationen
Bei Herz-Kreislauferkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz, Bluthochdruck),
Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes), neurologischen Störungen
(z. B. Polyneuropathie, Lähmungen, Epilepsie), chronischen Entzündungen,
chronischen Infektionen, Narben im Rückenbereich und Implantaten mit
bestehendem Zugang durch die Haut sowie im Falle einer Schwangerschaft
fragen Sie ihren Arzt.
3�5 HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
Narben im Rückenbereich
Die Hautdurchblutung ist wesentlich für die Wärmeregulation der Haut.
Narbengewebe ist meist mit einer geringeren Zahl von Blutgefäßen ver-
sorgt. Daher ist der Wärmeabtransport aus dem Narbenbereich schlechter.
Das Narbengewebe erwärmt sich schneller und es können dann so genannte
„Hotspots" entstehen.
Einfache, gut verheilte Schnittnarben sind in der Regel unproblematisch.
Flächige, breite oder wulstige Narben sollten Sie abdecken oder vorsichtig
austesten (kurze Anwendungen), wie gut die Wärme verarbeitet wird (ein
Maß ist die Dauer der Hautrötung).
Mein Rücken ist nach der Sitzung rot! Ist das normal?
Der Organismus reagiert auf einen Wärmereiz mit einer Öffnung der Blut-
gefäße in der Haut. Das Blut kühlt die Haut und transportiert die Wärme
zum Körperinneren. Die Haut erscheint rot.
Eine deutliche Hautrötung im bestrahlten Rückenbereich ist also normal und
gewünscht. Hautrötungen, die nach einer Wärmeanwendung innerhalb
von 24 Stunden verblassen, bezeichnet man als flüchtig und sie sind unpro-
blematisch.
Sollte die Hautrötung drei Stunden nach Sitzungsende nicht verschwunden
sein, empfiehlt es sich allerdings, bei der nächsten Anwendung die Bestrah-
lungsintensität und/oder die Sitzungsdauer zu reduzieren.
Auf eine gerötete Haut sollte keine weitere Wärmeanwendung erfolgen.
Ich schwitze nicht!
In der Regel setzt während der InfraPLUS-Anwendung nach 10 bis 20 Minu-
ten ein intensives, sichtbares Schwitzen ein. Es ist aber durchaus möglich,
dass Sie bei den ersten Anwendungen das Gefühl haben, nur wenig zu
schwitzen. Dafür kann es mehrere Gründe geben:
1. Bei Wärme-Anwendungen in einem thermoneutralen Umfeld (wie der
InfraPLUS-Anwendung) kann der Schweiß verdunsten. Die Haut erscheint
nur feucht, aber die Luftfeuchtigkeit in der Kabine steigt deutlich an.
Erst wenn eine bestimmt Schweißmenge überschritten ist, kommt es zum
sichtbaren Abtropfen.
2. Das Schwitzen ist Teil der Thermoregulation. Die Thermoregulation, also
die Fähigkeit des Körpers, seine Kerntemperatur unabhängig von der
Außentemperatur im optimalen Bereich von ca. 37 °C zu halten, ist von
Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Folgende Faktoren
beeinflussen beim gesunden Menschen die Thermoregulation:
• Physischer Trainingszustand: Die Thermoregulation kann trainiert werden.
• Relative Hautoberfläche: Zierliche Menschen (z. B. Kinder, viele
Frauen) haben eine relativ größere Hautoberfläche im Verhältnis
zur Körpermasse und können relativ mehr Wärme über die Haut
abgeben, ohne auf das Schwitzen zurückgreifen zu müssen.
• Unterhautfett: Wenig Unterhautfett erhöht den Wärmeverlust über
die Haut.
• Trinkverhalten: Gerade um die Entgiftungsfunktion zu verbessern,
müssen dem Körper ausreichend Flüssigkeit und Mineralien zuge-
führt werden.
Versuchen Sie nicht, durch eine überhöhte Strahlerintensität und/oder
Anwendungsdauer ein sichtbares Schwitzen zu erzwingen.
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