Golden5 paramotor appendix
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Abstiegshilfen wie beim Bergflug möglich. Alle Abstiegshilfen dürfen nur ohne Motorschub
angewandt werden!
Ohren anlegen: Dieses Manöver funktioniert wie in der allgemeinen Betriebsanweisung
beschrieben. Die Sinkwerte werden etwas höher ausfallen. Die Steuerbarkeit mit
Gewichtsverlagerung ist je nach Motorsystem nur bedingt gegeben.
B-Stall: Der B- Stall ist wie beschrieben auch mit der erhöhten Flächenbelastung möglich. Die Kräfte
zur Einleitung sind höher, da du den Schirm für dein und das Motorgewicht stallen musst. Der
Schirm kippt bei der Einleitung etwas weiter ab, ziehe die Gurte daher symmetrisch und nicht zu
schnell. Beim Ausleiten schießt der Schirm etwas weiter vor und darf trotzdem keinesfalls gebremst
werden.
Steilspirale: Durch die hohe Flächenbelastung lässt sich der Golden5 mit Motor sehr einfach in die
Steilspirale bringen. Achte bei der Einleitung auf einen dosierten Steuerleinenzug. Sobald du spürst,
dass der Schirm beginnt, in die Spirale zu ziehen, erhöhe den Steuerleinenzug der Innenbremse
nicht weiter und kontrolliere die Spirale durch dosierten Zug an der Außenbremse. Durch die große
Masse entsteht sehr viel Energie in der Spirale. Achte bei der Ausleitung darauf, den Zug an der
Außenbremse sehr feinfühlig zu erhöhen. Halte den Schirm über die Innenbremse noch in ein bis
zwei steilen Kreisen, um die Energie langsam wieder abzubauen. Versuche aber nie, einen aus der
Spirale bereits wegsteigenden Schirm wieder in einen Kreis zu zwingen, sondern lasse ihn einfach
möglichst symmetrisch wegsteigen und stoppe ich erst spät mit den Bremsen, wenn er bereits
wieder weit nach vorne kommt. Alle Schirme neigen mit Motor durch die erhöhte Flächenbelastung
und den Luftwiderstand des Motors stärker dazu, in einer Spirale zu bleiben. Fliege die Spirale mit
Motor also nur, wenn du sie beherrschst. Fliege sie sehr dosiert und ohne übertrieben Sinkwerte
und leite immer dosiert über die Außenbremse aus.
AUSBILDUNG, LIZENZEN UND KOMPATIBILITÄT
In Deutschland ist der Motorschirm ein UL. Du darfst daher nur auf Flugplätzen und Sonderplätzen
mit UL-Betrieb starten und landen. Es ist eine Ausbildung bis zur Lizenz in einer UL-Flugschule für
Motorschirmpiloten erforderlich, auch für Piloten mit Gleitschirmlizenz. Es darf in Deutschland nur
ein Motorschirm geflogen wurde, der als komplette Einheit, also Antrieb, Gurtzeug und Schirm
getestet wurde. Vereinfachend wird bei bereits getesteten Schirmen und Antrieben nur noch ein
Kompatibilitätsflug durchgeführt, bei dem der Testpilot bestätigt, dass die Komponenten
zusammen funktionieren. Wenn du deinen Golden5 also mit einem bisher nicht auf die
Kompatibilität geprüften Antrieb fliegen möchtest, so musst du diese Prüfung bei der EAPR oder
dem DULV durchführen lassen. In anderen Ländern weichen die Regelungen teils sehr stark ab. Bitte
erkundige dich im jeweiligen Land über die aktuellen Regelungen.
NACHPRÜFFRISTEN
Durch die erhöhte Gewichtsbelastung und die Motorvibrationen altern die Leinen deines
Motorschirmes schneller, als beim reinen Bergflug. Außerdem gelten aufgrund des höheren
Startgewichtes erhöhte Festigkeitsgrenzwerte. Daher müssen die Leinen aller Golden5, die auch am
Motor betrieben werden, alle 100 Flugstunden überprüft werden. Ein kompletter Check ist wie
beim reinen Bergschirm nur alle zwei Jahre erforderlich. Bitte notiere deine Motorflugstunden
gewissenhaft und kontaktiere einen Gradient-Nachprüfbetrieb für den Leinencheck. Dieser kann in
der Regel schnell und unkompliziert für dich erledigt werden.
Zum Abschluss wünschen wir dir viel Spaß mit deinem Golden5 Motorschirm!