Allgemeines
Der NANOZWERG ist ein einstimmiger, analoger Desktopsynthesizer, der über MIDI als
auch analoge Steuer- und Gate-Spannungen angesteuert werden kann. Er beinhaltet alle
typischen Elemente der subtraktiven Synthese und kann sowohl klassische Bass- und
Leadsounds sowie geräuschhafte Effektklänge erzeugen und als Filterbox dienen.
Betrieb
Zur Inbetriebnahme muss zunächst das Steckernetzteil in die Buchse Power gesteckt
werden. Über die Buchse AudioOut wird der NANOZWERG mit einem Mischpult,
Audiointerface oder Verstärker verbunden. Am Eingang AudioIn kann ein externes
Audiosignal, etwa von einer Drummaschine, in den Signalweg des NANOZWERG
eingespeist werden, sodass er als Filterbox genutzt werden kann.
Die Ansteuerung erfolgt über MIDI oder CV/Gate. Dazu wird der Eingang MIDI In mit
dem MIDI-Ausgang eines Keyboards oder MIDI-Interfaces verbunden. Alternativ kann an
die Eingänge CV In und Gate In ein Analogsequenzer oder ein analoges CV/Gate-
Keyboard angeschlossen werden.
Durch Drücken der Taste On/Off wird der NANOZWERG ein- und ausgeschaltet.
Hinweis: Da es sich beim NANOZWERG um einen analogen Synthesizer handelt, sollte er
nach dem Einschalten für einen stimmstabilen Betrieb ca. 5-10 Minuten „warmlaufen".
Oszillatorsektion (VCO & Sub OSC)
Der NANOZWERG besitzt einen VCO mit angeschlossenem Suboszillator. Der VCO
verfügt über die vier Wellenformen Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Impuls, die durch
Drücken der Taste Wave angewählt werden. Mit der Taste Octave lässt sich die Oktavlage
auf 16', 8', 4' oder 2' stellen. Mit dem Regler Tune kann die Stimmung zusätzlich um
ungefähr +/- eine Oktave verändert werden.
Der Suboszillator erzeugt ein Rechtecksignal, das eine oder zwei Oktaven unter der
Stimmung des VCOs liegt. Hierfür können mit der Taste Sub OSC die Einstellungen 1/2,
1/4 oder Mix gewählt werden. Bei Mix erklingen die Einstellungen 1/2 und 1/4 sowie
zusätzlich 5/8 gleichzeitig. Alternativ lässt sich anstelle des Rechtecksignals mit der
Einstellung Noise ein Rauschgenerator aktivieren. Mit dem Regler Mixer wird das
Lautstärkeverhältnis zwischen VCO und Sub OSC eingestellt.
In der fünften Position der Taste Sub OSC ist der Suboszillator abgeschaltet. Wenn der
Suboszillator deaktiviert und der Oszillatormixer auf Sub gestellt ist, kann der
NANOZWERG ausschließlich für ein anliegendes, externes Audiosignal genutzt werden.
Der VCO kann mit dem LFO moduliert werden. Wird der Regler Mod2 nach links
gedreht, wird die Tonhöhe von VCO und Sub OSC moduliert. Bei Drehung nach rechts
erfolgt eine Modulation der Pulsbreite der Wellenform Impuls. In Mittelstellung erfolgt
keine Modulation.
Glide
Mit dem Trimregler Glide wird die Dauer für ein stufenloses Gleiten zwischen
nacheinander gespielten Tönen (Portamento) eingestellt.
Filtersektion (VCF)
Mit dem 12-dB-Multimodefilter werden die Signale von Oszillator, Suboszillator und dem
externen Audioeingang bearbeitet.
Das Filter verfügt über die vier Modi Tiefpass (LP), Bandpass (BP), Bandsperre (Notch)
und Hochpass (HP), welche mit der Taste Select nacheinander angewählt werden.
Die Eckfrequenz des Filters wird mit dem Regler Cutoff eingestellt. Zusätzlich kann die
Cutoff-Frequenz von verschiedenen Quellen aus gesteuert werden. Mit dem Trimmregler
Key Follow lässt sich die Öffnung des Filters in Abhängigkeit zur Tonhöhe von
eintreffenden Noten am MIDI- oder Key CV-Eingang dosieren.
Mit dem Regler Contour kann der Einfluss des ADSR-Hüllkurve auf die Filterfrequenz
bestimmt werden. Bei Drehung nach rechts wird die Cutoff-Frequenz mit positiver
Auslenkung, bei Drehung nach links mit negativer Auslenkung gesteuert. In Mittelstellung
erfolgt keine Modulation.
Der Regler Mod1 erlaubt bei Drehung nach links eine stetige Modulation der Cutoff-
Frequenz durch den VCO (Filter-FM) bzw. bei Drehung nach rechts durch den LFO. In
Mittelstellung erfolgt keine Modulation.
Darüber hinaus kann die Cutoff-Frequenz auch von externen Quellen gesteuert werden.
Über den Eingang VCF In lässt sich eine CV-Spannung, z. B. von einem Stepsequenzer,
zur Steuerung verwendet werden. Via MIDI kann die Cutoff-Frequenz mit dem MIDI-
Controller #1 (Modulationsrad) gesteuert werden.
Mit dem Regler Resonance wird die Güte des Filters manuell eingestellt. Sie kann bei
Maximalposition bis zur Eigenschwingung reichen.
Ausgangsverstärker (VCA)
Der letzte Baustein im Signalweg ist ein spannungsgesteuerter Verstärker. Der VCA wird
entweder mit einem Gate-Signal oder der Hüllkurve mit jeder am MIDI- oder Gate-
Eingang eintreffenden Note geöffnet. Mit der Taste VCA Select wird zwischen den beiden
Modi gewechselt. Ist Gate gewählt, leuchtet die dazugehörige LED und der VCA ist
solange eine Note anliegt mit voller Lautstärke geöffnet. Im Gate-Modus gibt es eine
minimale Release-Zeit um ein unerwünschtes Knacksen am Ende eines Tons zu vermeiden.
Wenn die Hüllkurve den VCA steuert, folgt die Lautstärke dem eingestellten Verlauf.
Der VCA kann auch über den Eingang VCA In von einer externen CV-Spannung,
beispielsweise einer weiteren Hüllkurve aus einem Modularsystem, gesteuert werden.
Hüllkurve (ADSR)
Der Hüllkurvengenerator verfügt über die Parameter Attack (Einschwingzeit), Decay
(Abklingzeitzeit), Sustain (Haltewert) und Release (Ausklingzeit). Die ersten drei Phasen
arbeiten, solange eine Note am MIDI- oder Gate-Eingang anliegt, die Releasephase
beginnt nach dem Ende einer gespielten Note.
Modulationsoszillator (LFO)
Der LFO verfügt über die vier Wellenformen Dreieck, Sägezahn, Rechteck und S/H
(Sample & Hold). Die Frequenz kann mit dem Regler Rate von rund 10 Sekunden bis ca.
100 Hz eingestellt werden. Mit der Taste OneShot wird ein Einmal-Modus aktiviert, bei
dem die gewählte Wellenform nach einer eintreffenden Note nur einmal durchlaufen wird.