Wenn Störung weiterhin vorhanden wie folgt vorgehen:
Minusleiter (–) der Audioanlage von Punkt 1 abklemmen und am Motorblock anschließen.
Prüfen, ob Störung behoben.
Sollte der Motorblock die Störung nicht beheben, muß die Karosserie bei laufendem Motor mit dem
Minusleiter der Anlage solange abgetastet werden, bis ein eindeutiges Störminimum eintritt.
Diesen Punkt (= Punkt 2) freilegen und von Unterbodenschutzresten befreien.
Schraube mit großem Durchmesser an diesem Punkt anbringen. Rund um die Schraube das Blech blank
machen und mit Karosserieschutzfett schützen.
Auf diese Schraube alle Massekabel befestigen oder Verteilerblock setzen und an alle Geräte verteilen
(zentraler Massepunkt).
Reststörungen können mit einem LC-Filter in der Plusleitung behoben werden.
Die Suche des zentralen Massepunktes kann auch mittels Millivoltmeter (geringster Spannungsabfall) oder mittels
Milliohmmeter (geringster Widerstand) durchgeführt werden. Bezugspunkt sollte immer der Motorblock oder
Punkt 1 sein.
Die digitale Elektronik im Fahrzeugbereich liefert ein nicht überhörbares Störspektrum bis in den GHz Bereich
(Störungen bei Radioempfang und Autotelefon). Die Schaltnetzteile der Verstärker, Digitaltuner und CD-Player
tragen ebenfalls kräftig zur Stromverschmutzung bei. Alle diese Störspektren finden sich auf den
Versorgungsleitungen wieder und werden teilweise in den Verstärkerendstufen mit verarbeitet. Daraus folgt ein
verrauhtes Klangbild mit einem Schleier auf dem Hochtonbereich. Die Endstufen werden bereits im Leerlauf oder
im kleinsten Leistungsbereich stark durch hochfrequente Störfrequenzen erhitzt. Die Eingangsvorstufe des
Verstärkers kann nicht zwischen Musik und Störsignal unterscheiden und verstärkt deshalb getreu ihrer Funktion
alles was am „Pre-In" Eingang bzw. am Stromeingang ansteht. Herstellerseitig wurde bei den Endstufen das
Bestmögliche realisiert, um derartige Vorgänge zu bedämpfen. Dieses wird durch die EEG-Typengenehmigung
dokumentiert, welche die Prüflinge auf Einstrahlstörungen und auf eigenproduzierte Störungen prüft. Erst nach
Einhaltung der EMV-Grenzwerte wird eine E-Nr. vergeben. Der Frequenzbereich der Endstufen sollte deshalb aus
den genannten Gründen bei spätestens 30 kHz abfallen, um ein unnötiges Aufheizen zu vermeiden. Bei Endstufen
in Class A bzw. mit Vorverstärkern in Class A wird durch den höheren Ruhestrom auch im kleinen
Leistungsbereich eine Erwärmung unvermeidbar, welche nicht mit den beschriebenen Störeinflüssen verwechselt
werden sollte.
Die Behebung der aufgeführten Störungen kann nur gezielt durchgeführt werden und erfordert bereits bei der
Installation der Anlage sehr viel Sachkenntnis im Bereich der Entstörtechnik. Hierzu werden in der einschlägigen
Fachliteratur und Fachpresse sinnvolle und praktikable Vorschläge permanent unterbreitet. Bei Beachtung der
Grundregeln über Kabelverlegung, zentraler Massepunkt und Befilterung der Stromzuführung kann bei
Verwendung qualitativer Cinchkabel eine gute Grundentstörung vorausgesetzt werden. Spezielle Entstörprobleme,
die je nach Fahrzeugtype verschiedenartig auftreten können, müssen von Fall zu Fall direkt am Objekt vom
Spezialisten behoben werden.
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