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Feinstimmung; Stimmverfahren - Behringer Eurogrand EG8080-BK Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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6.6.3 Feinstimmung

Das EG8080 kann minimal verstimmt werden, um die Tonlage an
andere Instrumente oder Stimmungen anpassen zu können. Diese
Einstellung beeinflusst die Tonhöhe aller Tasten gleichzeitig.
Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie das EG8080 feinstimmen
können. Die Display-Angabe bezieht sich auf den Kammerton
"A", angegeben in Hertz (Hz).
Für diese Funktion müssen Sie den EDIT-Modus
benutzen (siehe Kap. 6.1) und die folgende Funktion
aufrufen.
E1
Funktion:
427 453
Wert:
Beschreibung:
440:
Westeuropäische Stimmung (Werkseinstellung)
453:
Maximale Verstimmung nach oben
427:
Maximale Verstimmung nach unten
1/5 Herz-Schritte werden durch ein oder zwei Punkte zwischen
den Ziffern wie folgt angezeigt:
440:
440 Hz
4. . . . . 40:
440,2 Hz
44. . . . . 0:
440,4 Hz
440. . . . . :
440,6 Hz
4. . . . . 40. . . . . :
440,8 Hz

6.6.4 Stimmverfahren

Das EG8080 kann nach verschiedenen, im Laufe der
vergangenen Jahrhunderte entwickelten Stimmverfahren
gestimmt werden. Das in der heutigen Zeit gebräuchlichste
Verfahren ist die Gleichschwebende Stimmung, welche die Musik
seit dem 19. Jahrhundert bis heute prägt. Für das Spiel einiger
Barock-Werke (z. B. von J. S. Bach) kann jedoch auch die Wahl
eines älteren Stimmsystems reizvoll sein.
Historisch begründet sich die Entwicklungsgeschichte der
einzelnen Stimmungen auf die musikgeschichtliche Entwicklung
von Tonarten und Mehrstimmigkeit und die dadurch notwendig
gewordene Anpassung der Instrumentenstimmung. Neben
diesen musikhistorischen Gründen spielten die eingeschränkten
Hilfsmittel, die seinerzeit zum Stimmen zur Verfügung standen
bei der Umsetzbarkeit von Stimmverfahren eine große Rolle.
Die im EG8080 wählbaren Stimmungen sind:
Gleichschwebende
Stimmung
Bei der Gleichschwebenden Stimmung wird eine Oktave in zwölf
gleich große Intervalle unterteilt. Damit verteilen sich die
Schwebungen gleichmäßig auf jeden Halbton und die Oktave ist
das einzig reine Intervall. Dies ist die derzeit gebräuchlichste
Stimmung seit dem 19. Jahrhundert, da sie die Spielbarkeit aller
im Quintenzirkel aufgeführten Moll/Dur-Tonarten ermöglicht.
Reine Dur-/Mollstimmung
Bei diesem auch als natürliche Stimmung bekannten Verfahren
werden die sieben Töne einer Tonart (z. B. C-Dur) rein gestimmt.
Dreiklänge der darüber- und darunterliegenden Quinten klingen
ebenfalls rein, da sie die Töne der Basistonleiter verwenden.
Alle anderen Tonarten sind jedoch nicht spielbar, da sich die
Frequenzverhältnisse in Abhängigkeit vom Basiston verändern.
Diese Stimmung eignet sich für Musik, die strikt einer klassischen
Kadenz aus Tonika, Dominante und Subdominante folgt.
Pythagoreische
Stimmung
Bei der Pythagoreischen Stimmung sind die Quinten rein gestimmt.
Als Folge hiervon klingen die Terzen unrein.
Diese Stimmung wurde für frühe Musik bis zum Spätmittelalter
verwendet, als in der Ein- und Zweistimmigkeit noch keine
Terzintervalle sondern lediglich reine Prim-, Quart-, Quint- und
Oktavintervalle verwendet wurden.
Mitteltönige
Die Entstehung der Mitteltönigen Stimmung ist eine Folge des
veränderten Dissonanzempfindens in der Renaissancezeit
gegenüber Intervallen sowie dem Aufkommen von Chromatik
und Mehrstimmigkeit. Mit der Mehrstimmigkeit wurde die Terz
zum wichtigsten Intervall in der Musik. Die mitteltönige Stimmung
basiert daher auf reinen Terzen, nach denen auf Kosten der
Reinheit der Quinten die zwölf Töne der Tonleiter gestimmt
werden. Dies hat allerdings zur Folge, dass einige Tonarten des
Quintenzirkels unspielbar sind.
Heute kann die mitteltönige Stimmung noch für Werke des frühen
16. und 17. Jahrhunderts verwendet werden (z. B. G. F. Händel).
Werckmeister/Kirnberger-Stimmung
Die Werckmeister- und Kirnberger-Stimmverfahren sind das
Ergebnis erster Versuche, eine Wohltemperierte Stimmung zu
realisieren, mit der im Gegensatz zur Pythagoreischen und
Mitteltönigen Stimmung das Spiel aller Tonarten des Quintenzirkels
möglich ist. Die Vorzüge der Pythagoreischen- und Mitteltönigen
Stimmung sind durch die leichte Verstimmung einiger
Quintintervalle eingeflossen.
Beide Stimmverfahren sind heute vor allem für Werke der
Barockzeit (z. B. J. S. Bach) interessant. Die Werckmeister-
Stimmung ist für Orgelwerke besonders gebräuchlich.
Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie die Stimmung des EG8080
verändern können.
Für diese Funktionen müssen Sie den EDIT-Modus
benutzen (siehe Kap. 6.1) und die folgende Funktion
aufrufen.
Funktion:
Wert:
Beschreibung:
1:
2:
3:
4:
5:
6:
(Werkseinstellung)
7:
Für alle Stimmverfahren, ausgenommen die Gleichschwebende
Stimmung, ist zusätzlich die Angabe eines Grundtons notwendig,
auf der die Stimmung aufbaut.
Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie den Grundton einstellen:
Funktion:
Wert:
Beschreibung:
Alterierte Töne werden durch Striche ober- oder unterhalb des
Tonnamens angezeigt. Ein Strich oberhalb bedeutet eine
Tonerhöhung, ein Strich unterhalb eine Verminderung.
Das Display zeigt:
c
-
:
e
:
-
6. ERWEITERTE BEDIENUNG
EUROGRAND EG8080-
Stimmung
E2. 1
1 7
Gleichschwebende Stimmung (Werkseinstellung)
Reine Durstimmung
Reine Mollstimmung
Pythagoreische Stimmung
Mitteltönige Stimmung
Werckmeister-Stimmung
Kirnberger-Stimmung
E2. 2
C B
Erhöhtes C (Cis / C
#
)
b
Vermindertes E (Es / E
)
BK
19

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