DIE ANTENNEN
Einiges über Antennen
Die Eigenschaften des Emp -
fangs auf den Ultra-Kurz-Wel -
len, abgekürzt "UKW", und die
der Frequenzmodulation be -
stimmen die Eigenschaften der
Antennen und der Anforderun -
gen an sie.
Die Ausbreitung dieser Wellen
erfolgt ähnlich der des Lichtes,
d.h. überwiegend in direkter
Luftlinie, aber auch über Refle -
xionen an metallenen Objek -
ten, Mauern, Dächern, Bergen,
Flugzeugen, selten auch über
Reflexionen an ionisierten Be -
reichen der Atmosphäre. Dar -
aus ergibt sich eine maximale
"Reichweite" von UKW-Sen -
dern, die - um gute Empfangs -
qualität bereitzustellen - meist
nicht mehr als ca. 150 km be -
trägt. Dabei ist bereits "Streu -
licht", um bei der Analogie zur
Optik zu bleiben, eingerechnet.
Es folgt auch, daß eine Anten -
ne nicht hoch genug ange -
bracht werden kann, es sei
denn, es besteht auch schon
aus niedriger Höhe Sichtkon -
takt zur Sendeantenne.
Bei der Frequenzmodulation
liegt der Modulationsinhalt,
also die niederfrequenten Si -
gnale, in der variierten, modu -
lierten Frequenz des Senders,
bzw. in seiner wechselnden
Phasenlage.
Überlagern sich nun eine direk -
te und eine reflektierte Welle
desselben Senders am Emp -
fangsort, so ergeben sich Inter -
ferenzen, die zu erheblichen
Verzerrungen führen können,
bei Stereoempfang noch viel
ausgeprägter als bei Mono.
Da eine solche Empfangssi -
tuation durch Empfang eines
Signales auf mehreren Aus -
brei- tungswegen entsteht,
nennt man diese Erscheinung
"Mehrwegeempfang" oder -
englisch - "Multipath recepti -
on".
Beide Eigenschaften führen zu
Forderungen an eine ideale
UKW-Antenne: Sie soll mög -
lichst effektiv die aufgenomme -
ne elektrische Energie in
Antennenspannung umsetzen,
aus allen Richtungen empfan -
gen können, aber gleichzeitig
pro empfangene Welle auch
die möglicherweise vorhande -
nen Reflexionen aus anderen
Richtungen unterdrücken.
Eine solche Antenne kann
nicht realisiert werden; es ist
also ein Kompromiß zu schlie -
ßen, der die individuelle Emp -
fangslage berücksichtigt.
Eigenschaften verschiedener
realisierbarer Antennen lassen
sich wie folgt beschreiben:
Wurf- und Netzantennen
Da solche Antennen nur in un -
mittelbarer Nähe des Tuners
angebracht sind bzw. wirken,
erleiden sie die Dämpfung der
Wellen durch Außenmauern
und andere Hindernisse. Ihre
Fähigkeit, hohe Antennen -
spannungen zur Verfügung zu
stellen ist nur gering, auch weil
sie nicht die erforderlichen ge -
nau fixierten mechanischen
Abmessungen aufweisen kön -
nen. Sie sind reflexionsemp -
findlich: wenn Sie in Ihrem
Zimmer umhergehen, kann
das bereits zu erheblichen
Mehrwegeempfangsstörung
en führen, da Sie für UKW als
8
Reflektor wirken können. Sol -
che Antennen sind daher nur
als Notlösung zu empfehlen.
Einfacher Faltdipol
Er muß wegen seiner beträcht -
lichen Abmessungen meist au -
ßerhalb der Hausmauern
angebracht werden. Parallel zu
seiner ausladenden Richtung
empfängt er am schlechtesten,
senkrecht dazu am besten. Er
besitzt also bereits die Fähig -
keit - entsprechend ausgerich -
tet - Reflexionen zu unter-
drücken. Der Winkelbereich
seiner optimalen Empfangs -
richtung ist ziemlich groß. Sein
Richtdiagramm besteht aus
zwei aneinandergereihten
Kreisen. Sein Vermögen, aus
der eingefangenen Sendee -
nergie Antennenspannung zu
gewinnen, wird in der Anten -
nentechnik zu 1 gesetzt, bzw.
als "0 dB" definiert. Man sagt
auch: sein "Gewinn" ist 0 dB.
Der Faltdipol liefert brauchba -
ren Empfang in allen Emp -
fangslagen, die gut mit
Antennenenergie versorgt
sind, oder wenn die Sender -
standorte nicht allzu weit ent -
fernt sind.
Rund- und Kreuzdipol
Es handelt sich hier entweder
um einen rundgebogenen Falt -
dipol oder zwei normale Faltdi -
pole, die senkrecht zueinander
montiert sind. Daraus ergibt
sich ein kreisförmiges Richtdia -
gramm mit dem Vorteil, aus al -
len Richtungen gleich gut
empfangen zu können, aber