by Lenz Elektronik GmbH
digital
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H0 - Lokdecoder & Next 18 - Decoder
Beschreibung
Diese Anleitung beschreibt Ihnen ausführlich den gesamten Funktionsumfang Ihres neuen Lokdecoders. Um möglichst viel
Freude an ihm zu haben, lesen Sie die Anleitung bitte aufmerksam und vollständig durch.
Dieser Lokdecoder ist ein kleiner, sehr leistungsfähiger Multiprotokolldecoder. Er kann in DCC-, Motorola- und Selectrix Digital-
systemen verwendet werden. Er fährt ebenfalls im Analogmodus mit Gleich- oder Wechselspannung. Die mfx
Varianten (siehe
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Eigenschaften) beherrschen auch das mfx
Datenformat. Die jeweilige Betriebsart wird automatisch erkannt, sie kann jedoch
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auch manuell festgelegt werden.
Der Decoder arbeitet mit einer Frequenz von 18,75 kHz und eignet sich dadurch nicht nur für Gleichstrom-, sondern auch für
Glockenankermotoren (z.B. Faulhaber, Maxon, Escap) bis zu einer dauernden Stromaufnahme von 1,2 A. Kurzzeitig höhere
Motorströme bis 2 A werden gut toleriert.
Der Decoder ist RailCom
und RailCom Plus
fähig und beherrscht sowohl das ABC-Bremsen wie auch die ABC-Langsamfahrt.
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Die Einstellung der Motorkennlinie erfolgt über die minimale, mittlere und maximale Geschwindigkeit (einfache Kennlinie), oder
über die erweiterte Kennlinie mit Einzeleinstellungen für 28 Fahrstufen.
Der Decoder verfügt über zwei fahrtrichtungsabhängige Beleuchtungsausgänge, sowie über bis zu sieben (je nach Decoderaus-
führung) zusätzliche Sonderfunktionsausgänge. Darüber hinaus befinden sich 3 Sensoreingänge, z.B. für Reedkontakte oder
Hallsensoren am Decoder, zwei in der SUSI-Schnittstelle und einer als Lötpad (nicht 73235). Der Rangiergang mit gedehntem
Langsamfahrbereich und die drei möglichen Anfahr-, Bremsverzögerungen können über Funktionstasten geschaltet werden.
Ideal für den Einsatz in amerikanischen Lokmodellen ist die Möglichkeit, besondere, typisch amerikanische Lichteffekte zu
aktivieren (Mars Light, Gyra Light, Strobe, usw.).
Die Zuordnung der Schaltaufgaben wie Beleuchtung, Sonderfunktionsausgänge, Rangiergang und schaltbare Anfahr-, Brems-
verzögerung (ABV) kann den Funktionstasten F0 - F12 der Digitalzentrale frei zugeordnet werden (kleines Function Mapping).
Darüber hinaus beherrscht der Decoder auch das erweiterte Function Mapping. Im erweiterten Function Mapping ist das gleich-
zeitige Ein-, oder Ausschalten von mehreren Ausgängen abhängig von verknüpften Bedingungen (F-Tasten, Fahrtrichtung, Lok
steht / fährt) mit einer Funktionstastenzuordnung F0 - F44 möglich.
Als Highlight beherrscht der Decoder eine interne, automatische Ablaufsteuerung namens „Intellimatic". Sie setzt sich aus beliebig
vielen Einzelabläufen zusammen, die bis zu 256 Einzelschritte enthalten können. Ein Einzelablauf kann z.B. eine Pendelendstelle,
ein Rangiertango, eine Langsamfahrstrecke oder INDUSI sein.
Der Decoder ist programmierbar über alle Intelliboxen, DCC- und Märklin- Steu ergeräte. Mit allen Geräten sind alle CVs zu pro-
grammieren. Zur Erleichterung der Programmierung, speziell für das erweiterte Function Mapping, kann die Programmiersoftware
"Lok-Tool" genutzt werden, die der digitalen Programmier- und Teststation "DigiTest" von Uhlenbrock beiliegt. Diese Software
steht auch zum kostenlosen Download auf unserer Internetseite www.uhlenbrock.de zur Verfügung.
Als weitere Besonderheit ist der Decoder updatefähig über die digitale Programmier- und Teststation "DigiTest" von Uhlenbrock. Er
kann dazu sogar im geschlossenen Fahrzeug verbleiben. Selbst das Aufspielen von Lokomotivsounds auf ein angeschlossenes
IntelliSound 4 Modul kann in dieser Konstellation im eingebauten Zustand stattfinden.
Analogbetrieb mit Gleich- oder Wechselspannung
Der Lokdecoder ist geeignet für einen Analogbetrieb mit Gleichspannung oder Wechselspannung (nicht 73235), der selbst-
ständig erkannt wird.
HINWEIS: Im Gleichspannungsbetrieb wird Ihr Fahrzeug erst bei höherer Spannung (Fahrregler weiter aufgedreht) anfahren,
als Sie es eventuell im Betrieb mit analogen Fahrzeugen gewohnt waren.
Funktionsausgänge im Analogbetrieb
Es ist möglich, den Decoder so einzustellen, dass auch im Analogbetrieb die Funktionstasten F0 - F12, so wie sie im Function
Mapping zugewiesen sind, eingeschaltet sein können. Dazu müssen zuvor mit einer Digitalzentrale die CVs 13 & 14 program-
miert werden. Die entsprechenden Werte können der CV-Tabelle (siehe Anleitungsteil „Programmierung") entnommen werden.
Motorregelung
Die im Decoder voreingestellte Motorregelung ist für die meisten Motortypen bestens geeignet. Sollte das Fahrverhalten Ihres
Fahrzeugs nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, weil es z.B. bei kleiner Fahrstufe ruckelt, so können Sie diese Standardeins-
tellung der Motorregelung verändern. Zur Anpassung der Motorregelung stehen zwei Regelungstypen zur Verfügung.
1. PID Regler
2. SX Zweipunktregler
Innerhalb der CV51 kann mit den ersten drei Bits festgelegt werden, ob ein Regler aktiv sein soll, wenn ja, welcher Regler aktiv
sein soll und ob eine feste, oder variable Periodendauer genutzt wird (siehe Konfigurations-CVs -> Tabelle CV51, Bits 0 - 2).
CV51
Bit0 -> 0 = Regler aus, 1 = Regler ein
Bit1 -> 0 = PID-Regler, 1 = SX-Regler
Bit2 -> 0 = feste Periodendauer nach CV53, 1 = dynamische Periodendauer CV53, 200, 201, 202
CV53 -> Periodendauer der Motorregelung in 100µs Schritten
CV54 -> PID: P-Anteil
CV55 -> PID: I-Anteil
CV56 -> PID: D-Anteil
CV57 -> PID: Regler Offset
CV58 -> Messlücke zur EMK-Messung in 100µs Schritten
Geschwindigkeitsabhängige (dynamische) Periodendauer der Motorregelung
CV200 minimale Fahrstufe (0-255) bis zu der die Periodendauer = CV53 gesetzt wird
CV201 maximale Fahrstufe (0-255) ab der die Periodendauer = CV202 gesetzt wird
CV202 maximale Periodendauer in 100µs Schritten
Bei der variablen Reglerperiodendauer, wird die Periodendauer für interne Fahrstufen kleiner gleich CV200 auf den Wert aus
CV53 gesetzt. Bis zur Fahrstufe gemäß CV201 wird die Periodendauer linear geändert bis zum Wert in CV202. Für alle Fahr-
stufen oberhalb von CV201 wird die Periodendauer auf den Wert der CV202 gesetzt.
Die Motorregelung kann über die CVs 53 bis 58 und 200 bis 202 an die Lok angepaßt werden.
Damit der Decoder die dynamische Periodendauer auch benutzt, muss diese über das Bit2 der CV51 eingeschaltet werden.
Anleitung zum Ändern der Reglerparameter P, I, D:
Bevor Sie die Reglerparameter verändern, vergewissern Sie sich, dass
1. Das Getriebe leichtgängig ist
2. Der Kollektor des Motors nicht verschmiert ist
3. Keine Kondensatoren vom Motor zum Chassis (Masse) vorhanden sind
Sind diese drei Punkte abgearbeitet, können Sie mit den Einstellungen nach folgendem Muster beginnen.