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Allgemeines - Siemens GL T 72 c Beschreibung

Hell-schreiber
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Allgemeines

Der Siemens-Hell-Schreiber "GL" wird mit Vorteil für Fernschreibverkehr
über vorhandene Fernsprech-Übertragungseinrichtungen verwendet, wenn we-
gen des verhältnismäßig geringen Verkehrsumfanges der Aufwand für ein
Fernschreibnetz mit Fernschreib-Vermittlungen und Fernschreib-Teilnehmer-
stellen zu groß wäre. Dies trifft z.B. für Nachrichtennetze der Bahn, Po-
lizei und Feuerwehr oder für Verbindungen zwischen Börse und Banken, zwi-
schen Hafen und Reederei und ähnliche Verbindungen zu.
Das Gerät besteht aus einem Sender und Empfänger. Es ist mit Fernein- und
-ausschaltung ausgerüstet, so daß jederzeit Nachrichten empfangen werden
können, auch wenn an der Empfangsstelle keine Bedienungsperson zugegen ist.
Beim Siemens-Hell Verfahren wird jedes zu übermittelnde Zeichen in Raster-
punkte aufgeteilt. Diese Rasterpunkte werden in Form von Stromstößen nach-
einander übertragen und vom Schreibsystem des Empfängers durch eine syn-
chron mit dem Sender umlaufende Schreibspindel nacheinander aufgezeichnet.
Da das Zeichen also nicht gedruckt sondern ohne Zwischenschaltung eines
abstrakten Codes geschrieben wird, können Störimpulse auf dem Übertragungs-
weg nur die Lesbarkeit beeinträchtigen, nicht aber die Aufzeichnung eines
falschen Zeichens bewirken.
Der Siemens-Hell-Schreiber "GL" vereinigt die Einfachheit des Siemens-
Hell-Systems mit den vom Fernschreiber her bekannten Vorzügen des Start-
Stop-Prinzips. Man kann also auf der Tastatur dieses Gerätes schreiben,
ohne an einen Rhythmus gebunden zu sein. Der Papierstreifen wird bei je-
dem Tastenanschlag um eine Buchstabenbreite vorgeschoben.
Der Siemens-Hell-Schreiber "GL" ist für den Betrieb auf Fernsprechleitun-
gen und Funkverbindungen mit Leitungsähnlichen Eigenschaften vorgesehen.
Zur Übertragung wird eine im Gerät erzeugte Trägerfrequenz von wahlweise
1000 Hz oder 3000 Hz benutzt. Die Übertragungseigenschaften der Leitungen
brauchen nicht besonders gut zu sein, es genügt das Frequenzband von 550
bis 1450 Hz bzw. 2550 bis 3450 Hz, die Dämpfung kann bis zu 4 N betragen,
ein Wert, bei dem die Sprechverständigung schon schwierig ist. Wird zur
Zeichenübertragung die Frequenz 3000 Hz verwendet, so kann das Frequenz-
band unterhalb 2400 Hz anderweitig, z.B. zum Fernsprechen, ausgenutzt
werden.
Die größte Schreibgeschwindigkeit ist 6,1 Zeichen je Sekunde. Es kann also
etwa das gleiche Schreibtempo eingehalten werden wie bei einer Fernschreib-
maschine.

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