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Alarmketten
Die Reaktionszeit ist eine wichtige Information: Sie bestimmt, welche
Erkennungs- und Voralarmzeiten sinnvoll sind. Diese Zeiten sollten
kurz sein, also nicht mehr als etwa 10% der gesamten Reaktionszeit
ausmachen. Feuerwehr und Krankenwagen werden in Europa mit 15
Minuten Reaktionszeit ausgelegt, d.h. die Erkennungs- und Voral-
armzeit sollte 90 Sekunden nicht überschreiten.
Können giftige Stoffe austreten, muss die Reaktionszeit deutlich
kleiner sein – was sich auch in den Einstellungen wiederspiegeln
muss.
Nachdem die Reaktionszeiten klar sind, muss sichergestellt werden,
dass in dieser Zeit auch wirklich Helfer am Unfallort ankommen.

6.2.3 Ressourcen

Bei der Planung der Alarmkette muss klar sein, wer wie bis wann
benachrichtigt wird, wie schnell er am Unfallort sein kann und wel-
che Hilfsmittel er benötigt um effektiv helfen zu können.
In einigen Unternehmen gibt es eine Betriebswehr oder betriebsin-
terne Feuerwehr, da nur so sichergestellt werden kann, dass die
Hilfe effektiv ist. In dem Fall ist es sinnvoll, das Control Center bei
der Betriebswehr zu platzieren: Die Angaben zu Unfallort und -zeit
kommen so nahtlos an der richtigen Stelle an und die Helfer kennen
sich aus.
Das ist nicht in jedem Unternehmen möglich. In dem Fall muss man
sich überlegen, ob man einen externen Sicherheitsdienstleister be-
auftragt. Das Alarm-Protokoll des SHALOSH ist in vielen Leistellen
integriert, falls nicht gibt es die Möglichkeit die Nachricht als Klartext
zu schicken. Die genauen Abläufe müssen abgesprochen werden.
So muss z.B. der Dienstleister verstehen, dass in manchen Fällen
ein Anruf ausgelöst wird, aber der Alleinarbeiter nicht unbedingt
sprechen kann – und in diesem Fall trotzdem Hilfe geschickt werden
muss.
Sind verschiedene Helfer beteiligt, kann man zunächst mit Hilfe einer
Telefonzentrale eine Helferkonferenz aufbauen, damit sie ihre Aktio-
nen koordinieren können.
Wenn typischerweise mehrere mögliche Helfer vor Ort sind, dann
kann das SHALOSH zuerst allen eine Nachricht schicken. Um si-
cherzustellen, dass die Nachricht nicht untergeht, kann das SHA-
LOSH einige der Helfer der Reihe nach anrufen – als Alternative zur
Telefonkonferenz. Wenn der Anruf angenommen wird, kann das
SHALOSH erkennen, ob es ein Anrufbeantworter ist. In dem Fall legt
es auf und wählt die nächste Nummer. Bei der Konfiguration muss
man beachten, dass jeder Anruf Zeit kostet – die Reaktionszeiten
müssen dennoch eingehalten werden.
Im Notfall kann das SHALOSH auch eine öffentliche Notrufnummer
wie die 112 wählen. Das passiert, wenn keiner der hinterlegten Hel-
fer innerhalb einer bestimmten Frist ans Telefon geht oder wenn der
Alleinarbeiter die Alarm-Taste zehn Sekunden lang drückt. Allerdings
ist das nur begrenzt sinnvoll: öffentliche Notrufe werden nur dann
Hilfe schicken, wenn der Alleinarbeiter ihnen die Situation erklären
kann – ein Sicherheitsdienstleister kann hier sinnvoller sein, da man
hier die Situationen absprechen kann. Das SHALOSH beschränkt die
Länge der angerufenen Telefonnummer nicht.

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