3. Betriebsarten
3.1. Normalbetrieb
Unter Normalbetrieb verstehen wir das Takten der Abtriebswelle in eine
Richtung von einer Rastposition zur nächsten. Die Drehrichtung der
Abtriebswelle ist entgegengesetzt zur Drehrichrung der Antriebswelle.
3.1.1. Aussetzbetrieb
Die Antriebswelle stoppt in der Rastphase. Die Schrittzeit ist fest. Die
Rastzeit ist variabel.
Für diese Betriebsart ist das Schrittgetriebe meist mit eigenem Antrieb
ausgerüstet.
3.1.2. Durchlaufbetrieb
Die Antriebswelle dreht kontinuierlich. Die Abtriebswelle taktet ständig in
eine Richtung. Diese Betriebsart wird häufig in schnell laufenden Anlagen
mit kurzen Bearbeitungszeiten eingesetzt. Das Schrittgetriebe wird über
die freie Antriebswelle mechanisch zum Rest der Anlage synchronisiert.
Das Verhältnis zwischen Rast- und Schrittzeit kann bei der Kurvenherstel-
lung in gewissen Grenzen durch TAKTOMAT angepasst werden.
3.1.3. Ständiger Reversierbetrieb (Pendelbetrieb)
Der Antrieb des Schrittgetriebes wird jeweils in der Rastphase umgekehrt.
Die Abtriebswelle pendelt bei dieser Betriebsart ständig zwischen zwei
Positionen hin und her.
Bei Drehwinkeln kleiner als 90° an der Abtriebswelle, kann der Schalt-
kurvensatz so konstruiert werden, dass ein Pendelbetrieb ohne Richtungs-
umkehr des Antriebes möglich ist.
3.2. Tippbetrieb
Im Tippbetrieb wird die Abtriebswelle in kleinen Schritten zwischen zwei
Rastpositionen bewegt. Die Schaltkurve kann die aufgebaute Last nicht
weich beschleunigen und abbremsen. Dies stellt eine Stresssituation für
die Hardware dar, da die beim Tippbetrieb auftretenden Beschleunigungen
die des Normalbetriebes um ein Vielfaches übersteigen . Ohne geeignete
Steuerungen, die ein weiches, getriebeschonendes Anfahren und Abbrem-
sen der Last außerhalb der Rastphase ermöglichen, darf kein Tippbetrieb
gefahren werden. Verwenden Sie dazu unsere
Universalsteuerung TIC.
3.3. Not-Stopp
Der Not-Stopp ist vergleichbar mit dem Anhalten im Tippbetrieb. Auch hier
erfolgt das Anhalten und Wiederanfahren der aufgebauten Last außerhalb
der Rastphase. Häufige Not-Stopp Situationen sind zu vermeiden oder
durch Verwendung der Universalsteuerung TIC ungefährlich für die Mecha-
nik zu gestalten.
4. Zykluszeiten
Ein kompletter Zyklus des Schrittgetriebes ist das Weiterschalten der
Abtriebswelle von einer Rastposition in die nächste. Die Zykluszeit setzt
sich aus Schrittzeit und Rastzeit zusammen. Die Schrittzeit entspricht dem
Schrittwinkel der Schaltkurve und die Rastzeit dem Winkel ohne Radiusän-
derung an der Schaltkurve.
Beispiel: XP105-04-270
Hier handelt es sich um ein Schrittgetriebe mit Achsabstand 105mm, mit
einer Stoppzahl 4 (4x90° Abtriebswellendrehung), einem Schaltwinkel der
Kurve von 270° und einem Rastwinkel von 90°. Bei einer Eingangsdrehzahl
von 60 1/min würde die Abtriebswelle 60 Takte pro Minute ausführen. Die
Schrittzeit des Abtriebsflansches beträgt dabei 0,75s. Die Rastzeit
beträgt 0,25s.
Schaltkurvensatz
Bild 6