3. KNX – ALLGEMEINE INFORMATIONEN
KNX ist ein offener Standard für Gebäudesystemtechnik, dem sich inzwischen mehr als dreihundert Unternehmen weltweit angeschlos-
sen haben. Die Geräte unterschiedlicher Hersteller können dabei uneingeschränkt in einem System miteinander verknüpft werden,
sofern sie die entsprechende Zertifizierung durch die KNX Association besitzen.
Einer dieser Hersteller ist ESYLUX. Das deutsche Unternehmen ist Entwickler und Hersteller KNX-zertifizierter Produkte sowie zertifizierte
KNX-Schulungsstätte, in der KNX-Grundlagen- und Praxiswissen zur Planung, Installation, Inbetriebnahme, Dokumentation und Anwen-
dung von KNX-Systemen erworben werden kann.
KNX-Bus
KOMMUNIKATION
SICHERHEITSTECHNIK
KLIMATISIERUNG
LÜFTUNG
TASTER / SCHALTER
Präsenzmelder – eine wesentliche Komponente im Zusammenspiel der Funktionen (einer Gebäudeautomatisierung)
3.1 WARUM KNX?
In traditionellen elektrischen Installationen sind die Steuerfunktionen mit der Energieverteilung fest verbunden. Nachträgliche Ände-
rungen sind aus diesem Grund schwierig durchzuführen. Auch übergeordnete Steuerfunktionen wie ein zentrales Schalten aller Licht-
kreise in einem Gebäude können nur mit sehr hohem Aufwand realisiert werden.
KNX trennt die Funktionen und die Energieverteilung voneinander: Parallel zu der 230-V-Leitung wird eine Steuerleitung verlegt. Diese
Leitung versorgt die Busgeräte in den meisten Fällen mit Energie und ermöglicht den Datenaustausch der Geräte untereinander. Die für
den Betrieb einer solchen KNX-Anlage notwendige Systemspannung beträgt 29 Volt (Gleichspannung).
Die Funktion der einzelnen Busteilnehmer wird durch ihre Programmierung bestimmt, die jederzeit angepasst werden kann. Eine zent-
rale Steuereinheit (wie zum Beispiel ein PC) ist nicht nötig; der Verkabelungsaufwand ist im Vergleich mit der herkömmlichen Installa-
tionstechnik erheblich reduziert.
Welche Funktionen ein KNX-kompatibles Gerät aufweist, ist anhand der Kommunikationsobjekte (die auch als Gruppenobjekte bezeich-
net werden) sowie der einstellbaren Parameter erkennbar.
10 | KNX – ALLGEMEINE INFORMATIONEN
HEIZUNG
ENERGIEEFFIZIENZ
BELEUCHTUNG
AUTOMATISIERUNG
BESCHATTUNG
3.2 EINSATZ VON KNX BEI SANIERUNGEN
Wenn Sie die Vorteile von KNX nutzen möchten, ohne neue Leitungen zu verlegen, so ist auch dies inzwischen möglich: Per Powerline
kann KNX auch unter Nutzung vorhandener 230-V-Leitungen realisiert werden. Zudem können Sie eine Datenübertragung über Funk
sowie über Ethernet verwirklichen. Werden unterschiedliche Übertragungswege genutzt, ist dies durch entsprechende Medienkoppler
möglich.
3.3 KOMMUNIKATION DER GERÄTE UNTEREINANDER
Nach der Installation ist eine KNX-Anlage noch nicht betriebsbereit. Die Betriebsbereitschaft wird mittels der Software ETS™ herge-
stellt. Das Computerprogramm dient der Planung, Projektierung sowie Inbetriebnahme von KNX-Systemen.
Um miteinander zu kommunizieren, senden die in Betrieb genommenen Geräte sogenannte Telegramme über den Bus. Der Aufbau dieser
Telegramme ist durch KNX standardisiert. Ein Telegramm besteht aus busspezifischen Informationen und der eigentlichen Nutzinforma-
tion, in welcher das Ereignis mitgeteilt wird (zum Beispiel das Betätigen einer Taste). Im Telegramm werden zudem Prüfinformationen
übertragen, die zur Erkennung von Übertragungsfehlern dienen. Dies garantiert eine sehr hohe Übertragungssicherheit.
Beispiel:
•
Wird die obere Wippe eines einfachen Tastsensors betätigt, sendet dieser ein Telegramm aus, das die Gruppenadresse sowie
den Wert („1") enthält.
•
Dieses Telegramm wird von allen angeschlossenen Sensoren und Aktoren ausgewertet.
•
Nur die Geräte, die die gleiche Gruppenadresse bei sich feststellen, lesen den Wert und verhalten sich entsprechend.
In unserem Beispiel wird der Schaltaktor sein Ausgangsrelais einschalten.
•
Beim Betätigen der unteren Wippe ereignet sich derselbe Vorgang. Nur wird der Wert dieses Mal zu „0" gesetzt und somit
das Ausgangsrelais vom Aktor ausgeschaltet.
Ein Telegramm wird mit 9.600 Bit pro Sekunde gesendet. Ein Schalttelegramm (einschließlich Quittung) belegt den Bus für 20 Millise-
kunden.
3.4 FERNWARTUNG VON KNX-ANLAGEN
KNX-Anlagen bieten die Möglichkeit, von einem externen Ort aus gewartet zu werden. Dies eröffnet KNX-Systemintegratoren und An-
wendern ein großes Maß an Flexibilität sowie an Zeitersparnis, denn die Anlage kann auf diese Weise jederzeit an die Bedürfnisse des
Nutzers angepasst werden, ohne dass sich der Programmierer im Gebäude mit der KNX-Installation befinden muss. Im Fall der KNX-
Präsenzmelder von ESYLUX können zum Beispiel die Schaltschwellen oder die Konstantlichtsollwerte unkompliziert angepasst werden.
Um einen Fernzugriff realisieren zu können, muss die KNX-Installation über ein Gateway mit dem Internet verbunden sein. Das Gateway
macht es dabei möglich, Daten von einem Netzwerktyp (KNX) in einen anderen Netzwerktyp (Internet) zu übertragen. Zur Anbindung der
KNX-Installation an das Internet kann ein KNX-IP-Router eingesetzt werden, der die Kommunikation über einen sicheren Tunnel (VPN)
ermöglicht.
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