Modellbahnen
special line
Dampflokomotive
der BR 01.10
Das Vorbild
Die Deutsche Reichsbahn benötigte für ihren
modernen Schnellzugverkehr leistungsstarke
schnellere Dampflokomotiven mit Stromlinien-
verkleidung. Die bisher gebauten 2-Zylinder
Lokomotiven genügten den Anforderungen
nicht mehr.
1939 wurden 204 Lokomotiven bei allen großen
Lokomotivfabriken bestellt. Kriegsbedingt wurden
die Baumusterlok 01 1001 und das erste Los der
Berliner Urheberfirma BMAG mit den Ordnungs-
nummern 1052 bis 1105 in den Farben schwarz
und grau ausgeliefert.
K i s s & E r d t G m b H · K i s s M o d e l l b a h n e n
Die ursprüngliche Höchstgeschwindigkeit von
150 km/h reduzierte man bereits 1941 auf 140 km/h.
Gleichzeitig begann man damit, die Vollverklei-
dung im Bereich der Treibräder zurückzunehmen.
1944 wurden die Lokomotiven nach Westdeutsch-
land verlegt. Nach dem Krieg befanden sich die
Maschinen in einem desolaten Zustand. Teile
der Stromlinienverkleidung fehlten und die
Kessel aus nicht alterungsbeständigem Material
zeigten erste Ermüdungserscheinungen. 1945
wurden zahlreiche Maschinen abgestellt. Es
dauerte bis 1951, bevor 54 Lokomotiven nach
einer Aufarbeitung ohne die Stromlinienver-
kleidung wieder betriebsfähig waren. Die 01
1087 erhielt einen blauen Anstrich und hatte
ebenso wie die 01 1101 die elegantere Front
mit runder Rauchkammertür. Ab 1953 erhielten
alle 01.10 neue Kessel, zusammen mit diesem
erhielt die 01.1100 eine Ölhauptfeuerung. Ab
1957 wurden weitere 33 Lokomotiven auf Öl-
feuerung umgebaut.
Mit der Einführung der EDV Nummerierung
wurden die kohlegefeuerten als Baureihe 011
und die ölgefeuerten mit 012 bezeichnet.
Mit einer fahrplanmäßigen Höchstgeschwindig-
keit von 140 km/h beförderten sie Züge bis zu
600 Tonnen Last. Sie waren den damaligen
Diesellokomotiven weit überlegen. Bis zum
1. Juni 1975 auf der Emslandstrecke Rheine-
Norddeich eingesetzt, waren die 012 die letzten
Schnellzuglokomotiven Westeuropas.
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