Login: Für Public-Spot-Anmeldungen.
Nur-Auth.: Für Einwahl-Gegenstellen über PPP, die mit RADIUS authentifiziert werden.
Beliebig
Default:
Beliebig
Die Anzahl der Einträge mit dem Service-Typ "Beliebig" oder "Login" ist je nach Modell auf 64 oder 256
begrenzt. So wird die Tabelle nicht vollständig mit Einträgen von Public-Spot-Zugängen belegt (die den Ser-
vice-Typ "Beliebig" verwenden) und ermöglicht eine parallele Nutzung für Anmeldungen über 802.1x.
A.9
IGMP Snooping
A.9.1
Einleitung
Alle LANCOM-Geräte mit WLAN-Schnittstellen verfügen über eine "LAN-Bridge", die für die Übertragung der Daten
zwischen den Ethernet-Ports und den WLAN-Schnittstellen sorgen. Die LAN-Bridge arbeitet dabei in vielen Aspekten
wie ein Switch. Die zentrale Aufgabe eines Switches – im Gegensatz zu einem Hub – besteht darin, Pakete nur an
den Port weiterzuleiten, an dem der Empfänger angeschlossen ist. Dazu bildet der Switch automatisch aus den ein-
gehenden Datenpaketen eine Tabelle, in der die Absender-MAC-Adressen den Ports zugeordnet werden.
Wenn eine Ziel-Adresse eines eingehenden Pakets in dieser Tabelle gefunden wird, kann der Switch das Paket gezielt
an den richtigen Port weiterleiten. Wird die Ziel-Adresse nicht gefunden, so leitet der Switch das Paket an alle Ports
weiter. D.h. ein Switch kann ein Paket nur dann zielgerichtet weiterleiten, wenn die Zieladresse schon einmal als
Absenderadresse eines Pakets über einen bestimmten Port bei ihm eingegangen ist. Broadcast- oder Multicast-
Pakete können aber niemals als Absenderadresse in einem Paket eingetragen sein, darum werden diese Pakete
immer auf alle Ports "geflutet".
Während dieses Verhalten für Broadcasts die richtige Aktion ist (Broadcasts sollen schließlich alle möglichen Emp-
fänger erreichen), ist es für Multicasts nicht ungedingt die gewünschte Lösung. Multicasts richten sich in der Regel
an eine bestimmte Gruppe von Empfängern in einem Netzwerk, nicht aber an alle:
Videostreams werden z.B. häufig als Multicast übertragen, aber nicht alle Stationen im Netzwerk sollen einen
bestimmten Stream empfangen.
Verschiedene Anwendungen im medizinischen Bereich nutzen Multicasts, um Daten an bestimmte Endgeräte zu
übertragen, die nicht an allen Stationen eingesehen werden sollen.
Bei einer LAN-Bridge im LANCOM wird es daher auch Ports geben, an denen kein einziger Empfänger des Multicasts
angeschlossen ist. Das "überflüssige" Versenden der Multicasts auf Ports ohne Empfänger ist zwar kein Fehler, es
führt aber zu Performance-Problemen:
Viele Stationen können die unerwünschten Multicasts nicht in der Hardware der Netzwerkadapter aussortieren,
sondern reichen die Pakete einfach an die höher gelegenen Protokollschichten weiter, was zu einer höheren
Belastung der CPU führt.
Gerade in WLANs kann die unnötige Aussendung der Multicasts zu einer deutlichen Einschränkung der verfüg-
baren Bandbreite führen, wenn keiner der angemeldeten WLAN-Clients Bedarf für den Multicast hat.
Mit dem Internet Group Management Protocol (IGMP) stellt die TCP/IP-Protokollfamilie ein Protokoll bereit, mit dem
die Netzwerkstationen dem Router, an dem sie angeschlossen sind, das Interesse an bestimmten Multicasts mitteilen
können. Dazu registrieren sich die Stationen bei den Routern für bestimmte Multicast-Gruppen, von denen Sie die
entsprechenden Pakete beziehen wollen (Multicast-Registration). IGMP nutzt dazu spezielle Nachrichten zum
Anmelden (Join-Messages) und Abmelden (Leave-Messages).
Die Information, in welchen Multicast-Gruppen sich eine Station registrieren kann oder soll, erhält die Sta-
tion über andere Protokolle außerhalb von IGMP.
IGMP kann als Layer-3-Protokoll nur IP-Subnetze entsprechend der Anmeldungen an Multicast-Gruppen verwalten.
Die in den Netzwerkstrukturen vorhandenen Geräte wie Bridges, Switches oder WLAN Access Points leiten die Pakete
aber oft nur auf Layer 2 weiter, so dass IGMP zunächst keine Funktionen bietet, um die Pakete zielgerichtet durch
diese Netzwerkstrukturen zu leiten. Die Bridges nutzen daher die Multicast-Registrierung zwischen Stationen und
Routern, um zusätzliche Informationen über die zielgerichtete Verteilung der Multicasts zu erhalten. IP-Multicasts
müssen nur an die Ports weitergeleitet werden, an denen sich ein Router befindet, der Multicast-Routing beherrscht
und die Pakete in bestimmte IP-Subnetzen weiterleiten kann. Dieses Verfahren wird als IGMP Snooping bezeichnet.
Die Bridges, die eigentlich die Entscheidung für das Weiterleiten der Pakete anhand der MAC auf Layer 2 treffen,
nutzen damit zusätzlich die Layer 3-Informationen der IP-Multicast-Pakete.
Addendum zur LCOS- Version 7.7
IGMP Snooping
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