Seite 1
Hersteller: Vertretung für Deutschland Aeroprakt Ltd Profi Polska Sp. z o.o. 24, Polevaya str. Lotnisko Pobiednik Wielki (EPKP) Kiev 03056 – UKRAINE 32-126 Igolomia - Polen www.aeroprakt.kiev.ua www.aeroprakt.de Servicestützpunkt in Deutschland Korff Luftfahrt Flugplatz Mainbullau 7 (EDFU) D-63897 Miltenberg Tel. 09371 / 99145; ltb@korff.com Flug- und Betriebshandbuch für das Ultraleichtflugzeug...
1. ALLGEMEINES 1. ALLGEMEINES 1.1 Einführung Dieses Flughandbuch wurde erstellt, um Piloten und Ausbildern alle notwendigen Informationen für einen sicheren, zweckmäßigen und leistungsoptimierten Betrieb dieses Flugzeuges zur Verfügung zu stellen. Es enthält, neben den gesetzlich vorgeschriebenen, auch zusätzliche Details und Betriebshinweise des Herstellers, die für den Piloten von Nutzen sein können.
2. BETRIEBSGRENZEN 2. BETRIEBSGRENZEN 2.1 Einführung Der Abschnitt 2 des Flughandbuches beinhaltet die Betriebsgrenzen und Instrumentenmarkierungen, die für einen sicheren Betrieb des Flugzeugs, des eingebauten Triebwerks, der Standardsysteme und der Standardausrüstung von Bedeutung sind. 2.2 Fluggeschwindigkeit Die Fluggeschwindigkeitsgrenzen und ihre Bedeutung für den Betrieb sind nachfolgend in der Tabelle aufgeführt.
2. BETRIEBSGRENZEN 2.5.2Ausführung mit Digitalinstrumenten Die Digitalinstrumente werden mit den Grenzwerten der jeweiligen Messwerte vorprogrammiert. Falls diese Grenzwerte überschritten werden, warnt das Instrument rechtzeitig vor einem möglichen Aussetzen oder Schaden des Motors 2.6 Gewichte • Höchstzulässige Startmasse: 472,5 kg • Höchstzulässige Landemasse: 472,5 kg •...
2. BETRIEBSGRENZEN Warnung Alle Kunstflugmanöver, einschließlich beabsichtigtes Trudeln, sind verboten. 2.13 Triebwerksbetriebsgrenzen bei negativen Temperaturen Das Benutzerhandbuch für das Triebwerk führt einige Begrenzungen für den Betrieb bei negativen Temperaturen ein. Bei negativen Außentemperaturen muss man auf folgende Gefahren achten: • Vergasservereisung, •...
Seite 11
2. BETRIEBSGRENZEN • Tankfüllstutzen Benzin unverbleit min. RON 95 AVGAS 100LL • An dem Rettungssystem ACHTUNG! Pyrotechnisches Rettungsgerät...
3. NOTVERFAHREN 3. NOTVERFAHREN 3.5 Einführung Der folgende Abschnitt beinhaltet die Beschreibung der empfohlenen Verfahren bei eventuell eintretenden Notfällen. Motorausfall andere flugzeugbedingte Notfälle sind extrem selten, wenn vorgeschriebenen Verfahren zur Vorflugkontrolle und zur Instandhaltung eingehalten werden. 3.6 Triebwerksstörungen 3.6.1Triebwerksstörung während des Startlaufs (am Boden) 1.
3. NOTVERFAHREN • im Sinkflug: • Gashebel: Leerlauf • Variometer: 4 m/s (= 800 ft/min) Sinken → entspricht ca. 110 km/h 3.11.2Verstopfte statische Druckabnahme Symptome: • die Höhenmesser- und Variometeranzeigen bleiben unverändert beim Sink- und Steigflug • beim Sinkflug erhöht sich die Geschwindigkeitsanzeige, beim Steigflug sinkt diese Maßnahme: •...
3. NOTVERFAHREN • Flughöhe mindestens 100 m AGL 3.12.5Gefahr von Windscherungen bei der Landung • Anfluggeschwindigkeit 100 km/h • Pilot bereit Vollgas zu geben (durchstarten, erneuter Anflug) 3.13 Aussenlandung Im Falle einer Notlandung sind folgende grundsätzliche Maßnahmen zu treffen: 1. ein geeignetes Landfeld aussuchen 2.
4. NORMALE BETRIEBSVERFAHREN 4.2.4Rumpf 1. Auf Risse und sichtbare Beschädigungen untersuchen 2. Tankdrain entwässern (Kugelhahn unter dem Rumpf) 3. Batterie, Steuerseile und Steuerstangen durch die Rumpfverglasung kontrollieren 4.2.5Höhen- und Seitenleitwerk 1. Höhenflosse: • Beplankung auf Beschädigungen und Risse prüfen • Befestigung und Sicherung am Rumpfrohr 2.
4. NORMALE BETRIEBSVERFAHREN 4.3 Rollen und Flugbetrieb 4.3.1Rollen • Parkbremse lösen • Steuerung mit den Pedalen • Bremse Prüfen (Motorleerlauf, Pedale neutral, Bremshebel sanft ziehen) Anmerkungen 1. Bei Seitenwind hat das Flugzeug die Tendenz sich in den Wind zu drehen. 2.
5. LEISTUNGEN 5. LEISTUNGEN 5.1 Einführung Der vorliegende Abschnitt beinhaltet die Flugleistungen der Aeroprakt-22L und ihre Grenzwerte. 5.2 Überziehgeschwindigkeiten Konfiguration: höchstzulässiges Fluggewicht und Triebwerk im Leerlauf • Klappen Stellung II 60 km/h • Klappen Stellung I 65 km/h • Klappen eingefahren:...
6. MASSE UND SCHWERPUNKTERMITTLUNG 6. MASSE UND SCHWERPUNKTERMITTLUNG 6.1 Einführung Um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten, muss das Flugzeug innerhalb der zulässigen Beladungsgrenzen betrieben werden. Für die Einhaltung dieser Grenzwerte ist der Pilot verantwortlich. Die aktuelle Leermasse und das Leermassenmoment entnehmen Sie bitte dem gültigen Wägebericht. Diese Werte differieren von Flugzeug zu Flugzeug, da die Ausrüstung und Ausstattung den Kundenwünschen angepasst wird.
6. MASSE UND SCHWERPUNKTERMITTLUNG Darin: - Gewicht auf der Waage des Bugrads [kg] nose - Gewicht auf der Waage des linken Hauptfahrwerks [kg] left - Gewicht auf der Waage des rechten Hauptfahrwerks [kg] right 6.3 Berechnung des Beladezustandes Gewicht Hebelarm Moment [kg] [kgm]...
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7.1 Flugwerk Das Flugzeug ist ein abgestrebter Hochdecker. 7.1.1Rumpf Der Rumpf ist aus 2024T3 Duraluminium als frei tragende Schalenkonstruktion mit einer Motorhaube aus Glasfaserkunststoff und PVC bzw. Polycarbonat Verglasung hergestellt. 7.1.2Flügel Die Flügel mit dem Profil R-IIIa-15% sind Luftfahrtaluminium (2024T3) in Rippenbauweise gefertigt.
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME Beziehungsweise in der Ausführung mit Mittelknüppel wird die Steuerstange (3) direkt über den Knüppel (2) angesteuert. Bei der Ausführung mit Knüppel kann wahlweise ein einfacher Mittelknüppel (linkes Bild) oder ein Doppelgriff in Y-Ausführung eingebaut werden. Höhenruderausschlag: nach oben 25º...
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7.2.3Seitensteuerung Die Seitensteuerung erfolgt über die Fußpedale. Das Seitenruder wird über zwei Seilzüge angelenkt. Die Einstellung der Seilspannung erfolgt durch zwei Spannschlösser im Bereich der Pedale. Die Spannschlösser müssen unbedingt mit Drahtsicherungen versehen sein! Das lenkbare Bugrad ist über Gelenke und Schubstangen mit der Seitensteuerung verbunden.
Seite 26
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME Querrudersteuerung: Ansteuerung erfolgt über die Steuerhörner (1), die durch weitere Anlenkungen (2) und (5), das zentrale Torsionsrrohr (6) und Stangen (8) auf beide Querruder wirken. In der Ausführung mit Mittelknüppel wird das zentrale Torsionsrohr (6) direkt über den Steuerhebel angelenkt.
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME Entriegelung erfolgt durch Bewegen des Handgriffes (4) zur Seite nach rechts (in Richtung des Passagiers). 1. Klappenstellung: 10º 2. Klappenstellung: 20º 7.3 Fahrwerk und Bremsanlage Das Fahrwerk ist ein festes (= nicht einziehbares) Bugradfahrwerk mit lenkbarem Bugrad. Das Hauptfahrwerk besteht aus zwei Stahlfederbeinen mit rundem Querschnitt.
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7.4 Sitze und Sicherheitsgurte Die Kabine bietet Platz für zwei Personen. Die Sitze sind nebeneinander angeordnet. Die Sitzpolster / Sitzschalen (von der Ausführung abhängig) können herausgenommen bzw. herausgeschraubt werden, um bei Kontrollen oder Reparaturen Zugang zu den darunter angeordneten Bauteilen zu erhalten. Beide Sitze sind mit Bauch- und Schultergurten ausgerüstet (4-Punkt Gurte).
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7.6 Kraftstoffanlage Die Kraftstoffanlage besteht aus den beiden Flügeltanks (2) (zusammen 90 Liter davon 89 ausfliegbar), Schlauchleitungen (9), zwei Brandhähnen (3), Ablaßhahn = Drain (4) und Kraftstofffilter (5). Die Tankentlüftungsleitung (8) führt vom oberen Teil des Tanks durch die Flügelunterseite ins Freie. Das Entlüftungsrohr muß...
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME Transceiver Die Generatorwarnleuchte wird vom Regler versorgt und leuchtet auf, falls der Generator nicht lädt z.B. beim Stillstand des Motors oder sehr geringer Leerlaufdrehzahl. 7.8 Statik- und Staudrucksystem Das Pitot-Rohr ist an der Stützstrebe des linken Flügels angebracht. Es nimmt gleichzeitig den statischen Druck und den Staudruck auf.
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7.10 Gepäckfach Das Gepäckfach befindet sich hinter den beiden Sitzen. Die maximale Belastung beträgt 20kg. 7.11 Heizungsanlage (Option) In der Heizungsanlage wird Stauluft vom Fahrt- und Propellerwind von der Lufthutze hinter dem Wasserkühler in die Kabine geleitet (siehe Abbildung). Die warme Luft wird über Bohrungen unterhalb der Cockpitverglasung verteilt.
7. BESCHREIBUNG DES FLUGZEUGES UND SEINER SYSTEME 7.12 Rettungsgerät Ein Rettungsgerät dient in der Luftfahrt dazu, bei schweren technischen Störungen das Überleben der im Luftfahrzeug befindlichen Personen zu ermöglichen, in dem das gesamte Luftfahrzeug mit den Insassen an einem Rettungsfallschirm zu Boden schweben kann. Das Rettungsgerät (1) ist hinter dem Pilotensitz installiert.
Im Abschnitt 8 werden vom Hersteller Verfahren zur korrekten Handhabung am Boden sowie zur Pflege beschrieben. Darüber hinaus werden bestimmte Prüf- und Wartungsvorschriften erläutert, die eingehalten werden müssen. WICHTIG ! Die aktuellen Service Bulletins werden auf der Aeroprakt-Homepage veröffentlicht: www.aeroprakt.kiev.ua 8.2 Wartungsintervalle Die folgenden Wartungsarbeiten sollen entsprechend den Vorgaben der nachstehenden Tabelle durchgeführt werden:...
8. HANDHABUNG, INSTANDHALTUNG UND WARTUNG 8.4 Instandhaltung und Parken Bei kurzzeitigem Parken soll das Flugzeug gegen den Wind ausgerichtet werden, die Parkbremse angezogen und die Klappen eingefahren werden. Bei längerfristigem Abstellen des Flugzeugs im Freien werden folgende Maßnahmen empfohlen: • Bremsklötze vor und hinter die Räder des Hauptfahrwerks legen, •...
8. HANDHABUNG, INSTANDHALTUNG UND WARTUNG • Demontage der Höhenflosse einschließlich Höhenruder • Abbau des Propellers und Ausbau Motors Vor der Demontage sind beide Flügeltanks zu entleeren. 8.7.1Demontage des Flügels (siehe Abbildung) Flaperonanlenkung am Kardangelenk trennen Elektrostecker am Flügel trennen Kraftstoffleitung trennen Stützstrebe durch Entfernen der Verbindungsschraube am Flügel und am Rumpf demontieren.
8. HANDHABUNG, INSTANDHALTUNG UND WARTUNG 8.7.2Demontage des Höhenleitwerks Trimmrudersteuerseil an der Klemmschraube lösen Höhenrudersteuerstange vom Ruder trennen Die nach hinten weisende Mutter von der Rumpfflosse abschrauben Die vorderen Haltebolzen links und rechts vom Rumpf lösen Das Höhenleitwerk nach hinten abziehen Es wird empfohlen alle Verbindungselemente und Nadeln wieder an ihren Stellen zu sichern.