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Stahlwerk AC/DC 200 PULS S Bedienungsanleitung Seite 8

Gerät zum wig und mma schweißen mit puls funkti on
Inhaltsverzeichnis

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Am Drehknopf „Schlussstrom" (nur im 4T-Modus) kann der am Ende des Schweißvorgangs
einwirkende Strom eingestellt werden. Dieser wird in der Regel kleiner als der Schweißstrom
eingestellt, um Lunkerstellen am Ende der Naht, durch zu tiefen Einbrand zu vermeiden.
Die Drehknöpfe „Impulsstrom", „Impulsweite" und „Impulsfrequenz" wirken alle zusammen.
Durch die beiden Drehknöpfe „Schweißstrom" und „Impulsstrom" kann man zwei unterschied-
liche Stromstärken für einen Schweißvorgang einstellen, zwischen denen der Schweißstrom
dann immer wechselt.
Es empfiehlt sich eine Differenz von ungefähr einem Viertel des eingestellten Schweißstroms
zu wählen. Wir haben es beim Impulsschweißen mit einer Art Pendelbewegung zu tun. Mit der
Impulsweite stellen wir nun ein, wie lange „das Pendel", also der Schweißstrom die Stromstär-
ke des Impulsstroms annimmt, bevor er wieder zur normalen Schweißstromstärke zurückpen-
delt. Die Impulsfrequenz legt fest, wie oft die Stromstärke in einem festgelegten Zeitabschnitt
zwischen den beiden eingestellten Werten hin und her wechselt.
Ein guter Schweißer kann so Einstellungen finden, die eine bessere Schweißleistung erbringen.
Der Drehknopf „Stromverlagerung" ist nur im Wechselstrombetrieb AC bedeutsam.
Beim Verarbeiten von Aluminium wird mit Wechselstrom geschweißt.
Der Kippschalter AC/DC wird also auf AC gestellt.
Von der Funktionsweise her, ist dieses Verfahren, dem Impulsschweißen
recht ähnlich, aber die Normal-Frequenz des Wechselstroms liegt bei 50 x in der Sekunde.
Außerdem wechselt der Strom jetzt ständig seine Richtung, nicht seine
Stromstärke. Man hört auch sehr deutlich den lauten Summton, der beim AC-Schweißen ent-
steht. Der Strom durchläuft nun wellenförmig den Plus- und Minus- Bereich. Wenn der Strom
jetzt zwischen dem Plus- und Minus- Bereich wechselt,
lässt sich dieser mit der Stromverlagerung beeinflussen, ob er mehr zum Plus-Bereich, oder
mehr zum Minus-Bereich tendiert. Beides kann für die jeweilige Schweißaufgabe Vorteile
bringen.
Orientierung zum Plus-Bereich: Oxidschicht wird leichter zerstört,
Orientierung zum Minus-Bereich: Tieferer Einbrand.
Daraus folgt: Beim Schweißen von dünnen Aluminiumblechen ist eine Stromverlagerung
zum Plus-Bereich empfehlenswert.
Der Drehknopf „Stromabsenkung" (nur im 4T-Modus) ist die langsame Absenkung des
Schweißstroms bis zum Löschen des Lichtbogens. Dadurch werden Lunkerstellen in der
Schweißnaht beim Absetzen des Lichtbogens verhindert.
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Der Drehknopf „Gasnachströmzeit" kann in Sekunden eingestellt werden.
Das nachströmende Schutzgas verhindert die Oxidation der Schweißnaht durch
die Umgebungsluft.
Zum WIG–Schweißen nimmt man am besten eine bequeme, sitzende Haltung ein.
Ein Rechtshänder nimmt das Schlauchpaket in die rechte Hand und den Zusatzwerkstoff in
die Linke. Der Zusatzwerkstoff sollte aus dem gleichen Material bestehen, wie das Werkstück.
Im DC–Betrieb schleift man die Wolframelektrode spitz an, mit dem Schliffbild zur Spitze
verlaufend. Verwendet wird eine Rote Wolfram-Nadel oder eine Graue universell verwendbare
Wolframnadel.
Beim Aluminium-Schweißen im AC–Betrieb wird die Elektrode Halbrund angeschliffen.
Verwendet wird eine Grüne Wolfram-Nadel oder eine Graue universell verwendbare
Wolframnadel.
Schweißbeispiel aus der Praxis:
Wir schweißen nun V2A-Rohr 42,2 mm mit 2 mm Wandstärke.
Die persönlich gewählte Amperezahl liegt dafür bei ca. 39 – 45 A.
Dabei muss man die Wolframelektrode kreisförmig um das Rohr führen, was einiger Übung
bedarf. Das beste Schweißergebnis erzielt man, wenn das Rohr von innen ebenfalls mit Gas
befüllt wurde. Die Naht sieht dann innen im Rohr genauso gut aus, wie außen. Einschlüsse
durch Umgebungsluft werden so vermieden. WIG–Schweißen ist sehr gut geeignet, um
Steignähte zu schweißen. Die Benutzung der Pulsfunktion kann das Schweißergebnis noch
mal verbessern. Wer allerdings bei linearer Stromführung keine sonderlich guten Nähte erzielt,
wird dies auch mit der Pulsfunktion nicht erreichen. Die Pulsfunktion ist eher dazu geeignet,
die letzten 10 – 20 % bis zum optimalen Schweißergebnis hinzuzufügen. Die Pulsfunktion kann
bei richtiger Anwendung die Qualität der Naht verbessern, durch besseres Aufschmelzen des
Schweißgutes und trotzdem geringerer Gesamtstromstärke was zu weniger Hitzeeinwirkung
führt. Das führt zu weniger Verzug, besserer Stabilität, weniger Anlauffarben etc.
Bezogen auf unser Schweißbeispiel „Rohr 42,4 mm" könnte man also als Impulsstromstärke
45 - 55 A wählen und als Stromstärke (hier: unterer Wert) 32 – 40 A. Der verwendete Zusatz-
werkstoff ist am besten ebenfalls aus V2A oder edler und 1 – 1,5 mm stark. Die komfortablere
Einstellung zum Schweißen ist das 4T – Verfahren. Nur beim 4–Takt-Schweißen lassen sich alle
Möglichkeiten, dieses technisch herausragenden Gerätes ausnutzen (z.B.: Stromabsenkung).
Während des Pulsschweißens ist die wechselnde Stromstärke auch akustisch wahrnehmbar.
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