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Sensorloser Drehzahlwächter PSR-MM35 mit Konfigurations-Software PSRmotion Originalbetriebsanleitung...
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Dieses Handbuch ist gültig für: Bezeichnung Revision Artikel-Nr. PSR-MM35-1NO-1DO-24DC-SC 00/100 1249515 PSR-MM35-1NO-1DO-24DC-SP 00/100 1249516 Die genannten Artikel werden im vorliegenden Anwenderhandbuch unter der Bezeichnung PSR-MM35 zusammengefasst. PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG • Flachsmarktstraße 8 • 32825 Blomberg • Germany phoenixcontact.com...
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PSR-MM35 Demontage durchführen..................28 Elektrischer Anschluss......................29 Anschlusshinweise ....................29 Verdrahtung der Anschlussklemmen..............30 Anordnung der Messleitungen................31 Konfiguration und Inbetriebnahme....................32 Systemvoraussetzungen ..................32 Installation der Konfigurations-Software .............. 33 Anschluss an den PC ..................33 Benutzeroberflächen ................... 34 5.4.1 Startbildschirm ..................34 5.4.2...
PSR-MM35 Zu Ihrer Sicherheit Lesen Sie dieses Handbuch sorgfältig und bewahren Sie es für späteres Nachschlagen auf. Kennzeichnung der Warnhinweise Dieses Symbol kennzeichnet Gefahren, die zu Personenschäden führen kön- nen. Es gibt drei Signalwörter für die Schwere der möglichen Verletzung.
Verwenden Sie das Sicherheitsschaltgerät nur entsprechend des in diesem Kapitel be- schriebenen Einsatzbereichs. 1.3.1 Bestimmungsgemäße Verwendung PSR-MM35 ist ein Sicherheitsschaltgerät zur sensorlosen Drehzahlüberwachung bei 3- und 1-Phasen-Motoren. PSR-MM35 erkennt bzw. überwacht eine Mindestdrehzahl, eine Maximaldrehzahl oder einen Drehzahlbereich. Sicherheitsfunktionen Das Sicherheitsschaltgerät kann verschiedene Sicherheitsfunktionen ausführen: –...
Modifikationen an der Hard- und Firmware des Geräts sind nicht zulässig. Unsachgemäße Arbeiten oder Veränderungen am Gerät können Ihre Sicherheit gefährden oder das Gerät beschädigen. Sie dürfen das Gerät nicht reparieren. Wenn das Gerät einen Defekt hat, wenden Sie sich an Phoenix Contact. 8 / 86 PHOENIX CONTACT...
Anderenfalls erlischt jegliche Gewährleistung. – Reparaturen am Gerät – Öffnen des Gehäuses Außerbetriebnahme und • Entsorgen Sie das Gerät entsprechend den Umweltvorschriften. Entsorgung • Stellen Sie sicher, dass die Geräte nicht wieder in Umlauf kommen. 9 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 1.4.2 Elektrische Sicherheit WARNUNG: Verlust der Sicherheitsfunktion und gefährliche Körperströ- Fehlerhafte Installation kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion sowie zu gefährlichen Körperströmen führen. Abhängig von der Applikation drohen schweren Gefahren für den Anwender. • Beachten Sie die Hinweise zur elektrischen Sicherheit.
Spannungen liegen, treffen Sie zusätzliche Maßnah- men zur Spannungsbegrenzung. ESD-Hinweis ACHTUNG: Elektrostatische Entladung Elektrostatische Entladung kann Bauelemente beschädigen oder zerstö- ren. Beachten Sie beim Umgang die notwendigen Sicherheitsmaßnah- men gegen elektrostatische Entladung (ESD) nach EN 61340-5-1 und IEC 61340-5-1. 11 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 1.4.3 Sicherheit von Maschinen oder Anlagen Sicherheitskonzept Die Sicherheit der Maschine oder Anlage und der Applikation, in der die Maschine oder An- ausarbeiten und umsetzen lage eingesetzt ist, liegt in der Verantwortung des Maschinen-/Anlagenherstellers und des Betreibers. Der Einsatz des hier beschriebenen Geräts setzt voraus, dass Sie ein geeignetes Sicherheitskonzept für Ihre Maschine oder Anlage ausgearbeitet haben.
Sie im Internet. Siehe phoenixcontact.net/products. Beachten Sie ebenfalls die Dokumentation aller weiteren Geräte, die Sie zusammen mit dem Sicherheitsschaltgerät einsetzen. Safety-Hotline Bei technischen Fragen wenden Sie sich an die 24-Stunden-Hotline. Telefon: +49 5281 9462777 E-Mail: safety-service@phoenixcontact.com 13 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Produktbeschreibung und Funktionsweise Produktmerkmale Folgende Merkmale zeichnen das Sicherheitsschaltgerät PSR-MM35 aus: – Überwachung einer Mindest- und Maximaldrehzahl sowie eines Drehzahlbereichs – Einfache Parametrierung und Online-Diagnose über kostenlos herunterladbare PSRmotion-Software – Geringe Baubreite von 12,5 mm – Zwangsgeführte Relaiskontakte, Starteingang und Meldeausgang –...
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Gehäuse und Klemmen Das Sicherheitsschaltgerät besteht aus einem 12,5 mm breiten ME-MAX-Gehäuse mit steckbaren COMBICON-Anschlussklemmen. Das Sicherheitsschaltgerät ist in zwei verschiedenen Klemmvarianten verfügbar. Steckbare Schraubklemme PSR-MM35-...-SC Steckbare Zugfederklemme PSR-MM35-...-SP Die genauen Gehäuseabmessungen für beide Klemmvarianten finden Sie in den technischen Daten.
PSR-MM35 2.2.1 Anschlussbelegung Die Belegung der Anschlüsse und LED-Anzeigen entnehmen Sie folgender Tabelle. Frontansicht Tabelle 2-1 Anschlussbezeichnungen und Anzeigen L1/L2/L3 Messeingänge LED PWR Betriebsspannungsanzeige Statusanzeige für Freigabestrompfad 13/14 LED OUT Micro-USB Typ B zum Anschluss an den PC für die Parametrierung...
Sicherheitsrelais ausgeführt. Es handelt sich um einen 2-ka- naligen Schließerkontakt. Stopp-Kategorie 0 / 1 Der Freigabestrompfad ist konfigurierbar (ein- oder abschaltverzögert), entsprechend der Stopp-Kategorie 0 und Stopp-Kategorie 1 nach EN 60204-1. Schutzbeschaltung Beachten Sie „Schutzbeschaltung bei induktiven Lasten“ auf Seite 17 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 2.3.4 Meldeausgang Bezeichnung: MO Über den Meldeausgang steuern Sie z. B.eine nicht sichere SPS oder Signaleinheiten an. Der Meldeausgang hat folgende Eigenschaften: – Digital – – Potenzialgebunden – Kurzschlussfest – Nicht sicherheitsgerichtet Der Meldeausgang MO zeigt den Zustand des Freigabestrompfads. Er schaltet 24 V bei ge- schlossenem Freigabestrompfad.
Die manuelle, überwachte Quittierung erfolgt bei fallender Flanke eines 24-V-Signals (Los- lassen des Reset-Tasters). Das Quittiersignal unterliegt einer zeitlichen Überwachung: Das 24-V-Signal muss min. 200 ms und max. 10 s am Eingang S34 anliegen. Siehe „Sicherer Zustand“ auf Seite 19 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 2.4.2 Drehzahlüberwachung Folgende Überwachungsfunktionen sind möglich: – Überwachung nur auf Maximaldrehzahl – Überwachung eines Drehzahlbereichs mit Anlaufüberwachung – Überwachung eines Drehzahlbereichs ohne Anlaufüberwachung Parametrierung Die Parameter f (Maximalfrequenz) und f (Mindestfrequenz) legen die zu überwa- chenden Drehzahlgrenzen des Motors fest. Die Grenzfrequenzen f...
S34-man 13/14 S34-auto Legende: Quittierzeit 0,2 s ... 10 s Hysterese 10% bezogen auf f oder f Abschaltzeit Berücksichtigen Sie die Abschaltzeit der Sicherheitsfunktion in Ihrer Sicher- heitsbetrachtung. Siehe Anhang A 2 auf Seite 21 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 2.4.4 Anlaufüberwachung Die Anlaufüberwachungszeit (t ) ist ein Zeitlimit, innerhalb dessen die Istfrequenz > Min- destfrequenz (f ) sein muss. Wenn die Mindestfrequenz inkl. Hysterese (f +Hys) in die- ser Zeit nicht erreicht wird, öffnet der Freigabestrompfad wieder. Die Anlaufüberwachungszeit ist parametrierbar (0 bis 60 s). Sie ist nicht retriggerbar und kann während des Ablaufens nicht wieder neu gestartet werden.
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Die Anlaufüberwachungszeit startet mit der fallenden Flanke des Quittiersig- nals. Die Anlaufüberwachungszeit ist abgelaufen. Der Freigabestrompfad öffnet, da f < f Die Anlaufüberwachungszeit wird erneut gestartet. Die Anlaufüberwachungszeit ist abgelaufen. Der Freigabestrompfad bleibt geschlossen. Freigabestrompfad schließt, da f < f < f 23 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 2.4.5 Ein- und Abschaltverzögerung Funktions- und Bild 2-6 Zeitdiagramm Ein und Abschaltverzögerung Zeitdiagramm - Hys + Hys 13/14 S34-man 13/14 S34-auto Legende: Einschaltverzögerung 0 s ... 2 s Abschaltverzögerung 0 s ... 10 s Hysterese 10% bezogen auf f oder f Optional können Sie für den Freigabestrompfad eine Abschaltverzögerung t...
Bei Sterndreieckumschaltungen erreichen Sie eine dauerhafte Verbindung der Messein- gänge zu den Motorwicklungen z. B., indem Sie im Stillstand das Sternschütz einschalten. VORSICHT: Bewerten Sie die Möglichkeit bzw. Auswirkungen dieser Maßnahme in Bezug auf Ihre Applikation. 25 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
Führen Sie einen Neustart des Sicherheitsschaltgeräts durch: a) Trennen Sie die Betriebsspannung. b) Legen Sie die Betriebsspannung wieder an. Falls sich der Fehler nicht zurücksetzen lässt, setzen Sie sich mit Phoenix Contact in Verbindung. Führen Sie nach jedem Fehler einen Funktionstest durch.
Die sichere Funktion des Schaltgeräts wird durch den Einbau in ein staub- und feuchtig- keitsgeschütztes Gehäuse (Schaltschrank oder Schaltkasten), gewährleistet. Anforderung Einbauraum: min. IP54 Schaltschrank absichern Um Manipulationen auszuschließen, sichern Sie den Schaltschrank oder Schaltkasten gegen Öffnen durch unberechtigte Personen. 27 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Montage durchführen Tragschienenmontage Montieren Sie das Sicherheitsschaltgerät auf einer 35-mm-Tragschiene gemäß EN 60715. Siehe A und B in Bild 3-1. Prüfen Sie, ob alle Einrastmechanismen sicher eingerastet sind. Bild 3-1 Montage Demontage durchführen Demontage Lösen Sie den Rastfuß mit Hilfe eines Schraubendrehers und heben Sie das Sicher- heitsschaltgerät von der Tragschiene ab.
Sie die Anlage gegen unbeabsichtigtes Wiederein- schalten der Spannung. • Wenn die Installationsarbeiten abgeschlossen sind und keine Gefährdung von der Anlage ausgehen kann, schalten Sie die Spannung zu. Beachten Sie die Hinweise im Kapitel Sicherheitsbestimmungen und Einrichtungshinweise. 29 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-...-SC 0,2-2,5 mm 7 mm 0,5-0,6 Nm 5-7 lb In Zugfederklemme Bild 4-2 Anschluss und Lösen der Leitungen bei PSR-MM35-...-SP (Zugfederklemme) AWG 24-16 PSR-...-SP 0,2-1,5 mm 8 mm Aderendhülsen Für den Anschluss von flexiblen Leitungen ist die Verwendung von Aderendhül- sen empfohlen.
Die geeigneten Verbinder für den direkten Anschluss der Messeingänge an die Motoran- schlussklemmen des Antriebs finden Sie unter phoenixcontact.net/products. Eine Auswahl von isolierten und unisolierten Verbindern finden Sie im Kapitel "Bestellda- ten" ACHTUNG: Beachten Sie die gültigen Installationsvorschriften des Motorher- stellers. 31 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
Qualifiziertes Personal Die Konfiguration und Inbetriebnahme darf nur durch qualifiziertes Personal erfolgen. Konfigurations-Software Die Konfiguration des Sicherheitsschaltgeräts PSR-MM35 nehmen Sie über die Konfigurations-Software PSRmotion vor. WARNUNG: Gefahr durch falsch eingestellte Parameter Falsch eingestellte Parameter für die Bewegungsüberwachung können zu ge- fährlichen Maschinen- oder Anlagenzuständen führen.
Konfiguration und Inbetriebnahme Installation der Konfigurations-Software Aktuelle Software Die Software von Phoenix Contact finden Sie im Download-Bereich des Artikels unter der Adresse phoenixcontact.net/products. Arbeiten Sie immer mit der aktuellen Version der Software. Installieren Sie vor dem Anschließen des Sicherheitsschaltgeräts an den Konfi- gurations-PC die Konfigurations-Software PSRmotion mit den dazugehörigen...
Die Konfigurations-Software PSRmotion hat folgenden Startbildschirm. Bild 5-2 Benutzeroberfläche der Konfigurations-Software Einstellungen Die Sprachauswahl (Deutsch/Englisch) wird unter Einstellungen im Startscreen vorgenom- men. Hardware-Auswahl Um ein neues Projekt zu erstellen, betätigen Sie die Schaltfläche zum PSR-MM35. 34 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
Parametrierung Eingabe der Applikationsparameter Passwort Passwortverwaltung Diagnose Anzeige der Online-Werte Latch Daten Fehlermeldungen Systemdaten Abschaltrelevante Daten Validierung Einstellung der Validierstufen Schnittstelle Auswahl der Schnittstellen Datei Speicher- und Druckfunktion Hilfe Informationen zur Software-Version und Handbuch 35 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
„Anschluss an den PC“ auf Seite • Starten Sie die PSRmotion-Software. ⇒ Der Startbildschirm öffnet sich. • Wählen Sie das Produkt „PSR-MM35“ aus. Die Benutzeroberfläche öffnet sich. ⇒ • Öffnen Sie den Menüpunkt „Schnittstelle“. ⇒ Die Benutzeroberfläche „Schnittstelle“ öffnet sich.
PSR-MM35 Projekt speichern • Öffnen Sie den Menüpunkt „Parametrierung“. ⇒ Die Ansicht „Geräte-Parametrierung“ wird eingeblendet. Bild 5-7 Geräte-Parametrierung • Wählen Sie in der Schaltleiste „Parametrierung“ (1) aus. • Geben Sie die Applikationsparameter ein. Siehe „Parametrierung“ auf Seite 42 • Wählen Sie den Button „Auf Gerät speichern“ (2).
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Die übertragenen Werte werden auf dem Sicherheitsschaltgerät freigeschaltet. Wenn Sie die Daten nicht bestätigen, werden die Daten übertragen aber nicht freigeschaltet. ⇒ Das Sicherheitsschaltgerät bleibt inaktiv. ⇒ Die LED PWR blinkt und zeigt damit einen Fehler an. 39 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Projekt auslesen Die auf dem Sicherheitsschaltgerät gespeicherte Parametrierung können Sie auf den PC auslesen. Die Parameter können somit in der Konfigurations-Software gesichtet, angepasst und anschließend wieder heruntergeladen werden. Für das Auslesen in die PSRmotion-Software ist keine Passworteingabe erforderlich. Gehen Sie wie in Kapitel „Projekt erstellen“...
Funktion Beschreibung Speicherort Projektname Bezeichnung des Projekts oder der im Gerät Maschine Datum Aktuelles Datum im Gerät Autor Eingabe des Users/Name nicht im Gerät Checksumme Anzeige der automatisch ermittelten nicht im Gerät Projekt-Checksumme (CRC) 41 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 5.8.2 Parametrierung Bild 5-12 Parametrierungsansicht Position Funktion Frequenzen Verzögerungszeiten Quittierung und Anlaufüberwachung 42 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
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Beispiel: (5000 [U/min] /60 [s/min]) 3 = 250 Hz Legende: Frequenz Anzahl der Umdrehungen Umdrehungen An Asynchronmotoren ist ein lastabhängiger Schlupf zwischen Motordrehzahl und der Drehfeldfrequenz vorhanden. Bei der Parametrierung der Frequenzen (f und f ) müs- sen Sie diesen Schlupf berücksichtigen. 43 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Verzögerungszeiten Bild 5-14 Verzögerungszeiten Abschaltverzögerung Eingabebereich: 0 bis 2 s • Stellen Sie die Abschaltverzögerung (1) auf der Skala ein. ⇒ Die eingestellte Abschaltverzögerung wird angezeigt (2). ⇒ Die Abschaltverzögerung wird aktiv, sobald eine Überschreitung von fmax oder Unter- schreitung von fmin erkannt wird.
Quittierung gestartet. Aus diesem Grund ist in dieser Einstellung die parametrierbare Mindestfrequenz fmin ≥ 1,1 Hz. Beim Eintrag des Werts "0" erfolgt keine Anlaufüberwachung. Der Freigabe- strompfad schließt, sobald sich die Frequenz innerhalb der Grenzwerte befin- det. 45 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 5.8.3 Erweiterte Einstellungen In der Benutzeroberfläche „Erweitert“ können Sie die Anzahl der Messzyklen verändern. Außerdem definieren Sie, ab welcher Frequenz diese Anzahl gültig sein soll. WARNUNG: Gefahr durch fehlerhafte Einstellung Wenn Sie die voreingestellten Parameter ändern, werden die Sicherheitseigen- schaften und die Reaktionszeit des Sicherheitsschaltgeräts beeinflusst.
Berechnung der Systemreaktionszeit, siehe Kapitel „Maximale Reaktionszeit“ auf Seite Wenige Messzyklen = kurze Reaktionszeit durch schnelle Messwertbildung, jedoch anfäl- liger bei externen Störeinflüssen 1 Messzyklus = schnellste Reaktionszeit Viele Messzyklen = lange Systemreaktionszeit aber robuste Messung 47 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Messempfindlichkeit Bild 5-18 Messempfindlichkeit Auswahlfeld in dem Sie die Empfindlichkeit und Fehlerdiagnose des Messsystems zwi- schen „Standard“ und „Robust“ wählen können. Die Messempfindlichkeit wird werksseitig auf „Standard“ voreingestellt. Bei starken exter- nen Störeinflüssen und damit verbundenen Abschaltungen innerhalb des erlaubten Fre- quenzbereiches kann die Messempfindlichkeit auf "Robust"...
Das Tool errechnet die Frequenzwerte (2) fmax und fmin. ⇒ • Wählen Sie das Auswahlfeld „Maschinendaten übernehmen“ (3) aus. ⇒ Die Daten werden in die Parametrierungsansicht übernommen. ⇒ Eine Direkteingabe der Frequenzen im Menü „Parametrierung“ ist nicht mehr möglich. 49 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 5.8.5 Passworteinstellungen Schützen Sie ihr Sicherheitsschaltgerät vor unerlaubtem Zugriff durch ein Gerätepasswort. Bild 5-21 Passworteinstellungen • Öffnen Sie den Menüpunkt „Passwort“(1). ⇒ Die Benutzeroberfläche „Passworteinstellungen“ öffnet sich. • Tragen Sie das aktuelle Passwort (2) ein. Wenn kein Passwort vergeben ist, kann das Feld leer bleiben.
– Blaue Kurve: Ist-Frequenz – Rote Linien: fmin und fmax – Statusanzeige der Ein- und Ausgänge – 13/14: Status des Freigabestrompfads für die Drehzahlüberwachung – MO: Status des Meldeausgangs – S34: Status des Quittiereingangs 51 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 5.9.1 Latch-Daten Nach einem Auslösen der Sicherheitsfunktion werden die abschaltrelevanten Daten im Gerät gespeichert. Sie können die Daten zu Diagnose- und Servicezwecken auslesen. Die Daten bleiben bis zu einem erneuten Auslösen der Sicherheitsfunktion gespeichert. • Wählen Sie das Menü „Latch-Daten“.
PSR-MM35 5.9.3 Validierung Zur Validierung der Sicherheitsfunktion steht in der Konfigurations-Software eine Validie- rungsfunktion zur Verfügung. Sie können die Grenzwerte fmax und fmin um 10 %, 20 % oder 30 % reduzieren bzw. erhö- hen und dadurch ein Abschalten erzwingen.
Sie entsprechend Funktionstest A oder Funktionstest B vor. – Funktionstest A: Abschalten bei Überdrehzahl – Funktionstest B: Abschalten bei Unterdrehzahl Ausgangssituation Starten Sie jeden Funktionstest aus folgender Ausgangssituation: Die Maschine steht still. Das Sicherheitsschaltgerät ist eingeschaltet. 55 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 6.1.1 Funktionstest A: Abschalten bei Überdrehzahl Abschalten bei Starten Sie die Bewegung unter Beachtung der Einschaltbedingung bzw. Einschaltver- Überdrehzahl zögerung. Erhöhen Sie die Geschwindigkeit bis zur Überschreitung der parametrierten Maximalfrequenz (fmax). Erwartetes Verhalten des Sicherheitsschaltgeräts: ⇒ Der Freigabestrompfad 13/14 öffnet.
Beachten Sie jeweiligen Herstellervorgaben für die Wartung der angeschlosse- nen Peripheriegeräte. Reparatur Reparaturarbeiten sind nicht erlaubt. Schicken Sie das Gerät im Fehlerfall an Phoenix Contact. Außerbetriebnahme und Entsorgung Führen Sie die Außerbetriebnahme nach den Anforderungen des Maschinen- oder Anla- genherstellers aus.
PSR-MM35 Fehler: Meldung und Behebung Statusanzeige Die zweifarbigen LEDs PWR und OUT zeigen die Betriebsbereitschaft und den Status des Freigabestrompfads an. – Blink-Codes der LED-Anzeigen am Gerät – Fehlermeldung in der Konfigurations-Software PSRmotion LED-Anzeigen Für die LED-Anzeigen gilt das in Tabelle 8-1 beschriebene grundsätzliche Verhalten.
Überwa- chung von min. 200 ms bis max. 10 s liegt. 4 x Blinken Drahtbruch an L1, L2, L3 • Prüfen Sie die Verdrahtung an den Messeingängen auf – Kurzschluss – Querschluss – Drahtbruch 59 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
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• Übertragen Sie das Passwort er- neut. 6 x Blinken Relaisfehler • Schicken Sie das Gerät zur Prüfung an Phoenix Contact. 7 x Blinken Diskrepanzfehler: • Prüfen Sie die Verdrahtung an den Die Signale an den Messeingängen Messeingängen auf sind unterschiedlich.
Führen Sie einen Neustart des Sicherheitsschaltgeräts durch: a) Trennen Sie die Betriebsspannung. b) Legen Sie die Betriebsspannung wieder an. Falls sich der Fehler nicht zurücksetzen lässt, setzen Sie sich mit Phoenix Contact in Verbindung. Führen Sie nach jedem Fehler einen Funktionstest durch.
Applikationsbeispiele Applikationshinweise 9.1.1 Allgemeine Hinweise Die abgebildeten Applikationsbeispiele zeigen jeweils nur einen Ausschnitt, der für die Ver- drahtung des Sicherheitsschaltgeräts PSR-MM35 relevant ist. Sicherheitstechnische Die vollständige Einbindung ins Gesamtsystem und die sicherheitstechnische Einstufung Einstufung der Gesamtsicherheitsfunktion erfolgt durch den Anwender.
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Applikationsbeispiele Applikationszeichnung Bild 9-1 Drehzahlüberwachung eines 3-Phasen-Motors FU/FC Legende: Manuelle Quittiereinrichtung K1/K2 Zwangsgeführte Schütze Frequenzumrichter FU/FC Motor 63 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Drehzahlüberwachung eines 1-Phasen-Motors Beschreibung der Applikation: – 1-Phasen-Motor – Überwachung eines Drehzahlbereichs – Freigabe der Ausgangskontakte 13/14 bei Einhaltung – der zur überwachenden Mindestfrequenz – der zur überwachenden Maximalfrequenz – manuell überwachter Start (in Abhängigkeit von der Parametereinstellung „Quittierung“...
Überwachung externer zwangsgeführter Schütze K1/K2 Erreichbare Sicherheitsintegrität – Geeignet bis Kategorie 3, PL d (EN ISO 13849-1), SIL 2 (EN 62061) – PSR-MM35, Überwachung auf Maximaldrehzahl: Überwachung auf Maximaldrehzahl – Freigabe der Ausgangskontakte 13/14 bei Einhaltung der zur überwachenden Geschwindigkeit –...
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PSR-MM25 M M M 24V DC 24V DC (GND) (GND) PSR-MC30 24VDC 24VDC PSR-MM35 Legende: Entriegelungstaster (Freigabe der Zuhaltung) Manuelle Quittiereinrichtung (PSR-MC30) Manuelle Quittiereinrichtung (PSR-MM35) Verriegelungseinrichtung mit Zuhaltung K1/K2 Zwangsgeführte Schütze FU/FC Frequenzumrichter Motor 67 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 10 Technische Daten und Bestelldaten 10.1 Technische Daten Versorgung Benennung A1/A2 Bemessungssteuerstromkreisspeisespannung 24 V DC -15 % / +10 % (extern absichern) Bemessungssteuerspeisestrom 46 mA Leistungsaufnahme an 1,1 W Filterzeit 20 ms (an A1 bei Spannungseinbrüchen bei U Ausgangssicherung 1 A träge...
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Beschreibung des Ausgangs Spannung 24 V DC (U - 2 V) Strom max. 100 mA Einschaltstrom max. 500 mA Kurzschlussschutz Interne Entladeschaltung Schaltfrequenzen ohmsch 0,5 Hz Minimale Ohmsche Last 240 Schutzbeschaltung Verpolschutz, 33 V Suppressordiode 69 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 Zeiten Typ. Ansprechzeit bei U 70 ms (automatischer Start) 70 ms (manueller, überwachter Start) Typ. Reaktionszeit (Relaisausgänge) siehe „Maximale Reaktionszeit“ Max. Reaktionszeit (Relaisausgänge) unter Fehlerbedin- 1,75 s gungen (Drahtbruch) Abschaltverzögerung 0 s ... 2 s 10 % Einschaltverzögerung 0 s ... 10 s 10 % Wiederanlaufzeit <...
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< 12 Monate Proof-Test-Intervall 240 Monate Sicherheitstechnische Kenngrößen nach EN ISO 13849 Kategorie Performance Level Für Applikationen in PL e ist eine Anforderungsrate der Sicherheitsfunktion von einmal im Monat erforderlich. Sicherheitstechnische Kenngrößen nach EN 62061 71 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 10.1.1 Derating Die Derating-Kurven gelten bei folgenden Bedingungen: – Für den Freigabestrompfad 13/14 – Geräte auf der Tragschiene ohne Abstand zueinander montiert – Einbaulage und Betrieb gemäß Anmerkung zur jeweiligen Derating-Kurve Derating-Kurve Horizontale oder vertikale Einbaulage Bild 10-1 Derating Kurve [°C]...
Technische Daten und Bestelldaten 10.1.2 Lastkurve Ohmsche und induktive Last für den Freigabestrompfad 13/14 Bild 10-2 Lastkurve Relais - ohmsche und induktive Last 1000 I [A] Legende: Ohmsche Last L/R = 0 ms Induktive Last L/R = 40 ms 73 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 10.1.3 Isolationskoordination Die folgende Tabelle zeigt die Isolierung der Relaisausgänge untereinander und zum Logik- bereich des Geräts. Tabelle 10-1 Isolationskoordination A1/A2, 13/14 L1/L2/L3 Gehäuse S34/MO A1/A2, 6 kV ST 8 kV ST 4 kV BI S34/MO 13/14 8 kV ST...
PSR-MM35 10.1.5 Interface-Typen gemäß ZVEI-Klassifizierung Digitale Eingänge: S34 Quelle/ Interface- Zusatzmaß- Quelle/ Geeigneter Geeigneter Geeigneter Senke nahme Senke Interface- Interface- Interface- Senke Quelle Interface-Typ A - Senke Parameter min. typ. (24 V) max. Eingangsstrom I 1,8 mA 3,8 mA (im EIN-Zustand)
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Testimpulsintervall T Nennstrom I 100 mA Kapazitive Last C auf Anfrage Induktive Last L auf Anfrage Zusatzmaßnahme M – Ausgänge sind keine Typen nach IEC 61131-2 – Es werden keine Testpulse am Ausgang ausgegeben 77 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
PSR-MM35 10.2 Zulassungen Die aktuellen Zulassungen finden Sie unter phoenixcontact.net/products. 10.3 Bestelldaten Beschreibung Artikel-Nr. Sicherheitsschaltgerät zur sensorlosen Drehzahl- und Dreh- PSR-MM35-1NO-1DO-24DC-SC 1249515 zahlbereichsüberwachung bis SIL 3, Cat. 4, PL e, 2-kanalige Auswertung des Drehfelds von Wechsel- und Drehstrommo- toren, steckbare Schraubklemme, Breite: 12,5 mm Sicherheitsschaltgerät zur sensorlosen Drehzahl- und Dreh-...
I Eingang Kontaktverlustleistung ² = I 50 mΩ Kontakt Gesamtverlustleistung = P + P Gesamt Eingang Kontakt also ² = U I 50 mΩ Gesamt Legende: Verlustleistung in mW Angelegte Betriebsspannung Bemessungssteuerspeisestrom Kontaktlaststrom 79 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
Die tatsächliche Abschaltzeit für die Sicherheitsfunktion bestimmen Sie gemäß folgender Formel: MM35 STOP MM35 STOP Bild A-1 Abschaltzeit für die Sicherheitsfunktion Legende: Tatsächliche Abschaltzeit für die Sicherheitsfunktion Max. Reaktionszeit des PSR-MM35 MM35 Reaktionszeit des Aktors Anhaltezeit der Maschine STOP 80 / 86 PHOENIX CONTACT 110272_de_c01...
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Abschaltzeit der Sicherheitsfunktion A 2.1 Maximale Reaktionszeit Die Reaktionszeit des Sicherheitsschaltgeräts PSR-MM35 ist abhängig von den eingestell- ten Parametern und der am Messsystem anliegenden Frequenz. Faktor zur Anzahl der Der Parameter „Messzyklen“ (Messgenauigkeit) bestimmt die Zeitdauer, über den das Messzyklen n Messsystem einen Messwert bildet.
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Formel: = (n +1) (1000/f +2 ms) + 15 ms MM35-max Legende: Max. Reaktionszeit des PSR-MM35 bei Überschreitung der Maximal- MM35-max frequenz Anzahl der Messzyklen (Softwareparameter) unter Beachtung der pa- rametrierten Frequenzschwelle und der anliegenden Frequenz Eingestellter f -Grenzwert (Frequenz) Beispiel 1: Überdrehzahl-Abschaltzeit unterhalb der Mehrfachmessung...
= (n +1) (1000/f [Hz] 1,2 +110 ms) + 15 ms MM35-min Legende: Max. Reaktionszeit des PSR-MM35 bei Unterschreitung der Minimal- MM35-min frequenz Anzahl der Messzyklen (Softwareparameter) unter Beachtung der pa- rametrierten Frequenzschwelle und der anliegenden Frequenz Eingestellter f...
PSR-MM35 B Änderungsnachweis Revision Datum Inhalt Seite 2021-12-03 Erstveröffentlichung 2022-01-19 Kapitel 2.4.4 Anlaufüberwachung „Automatische Quittierung“ Hinweis auf die Seite 22 Berechnung der Reaktionszeit zugefügt. 2022-03-03 Warnhinweis in Kapitel 1.3.1, „Bestimmungsgemäße Verwendung“ erweitert Seite 7 Korrektur Bild 5-14 „Verzögerungszeiten“ Seite 44 Korrektur Bild 8-1 „Blink-Code“...
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Bitte beachten Sie folgende Hinweise Allgemeine Nutzungsbedingungen für Technische Dokumentation Phoenix Contact behält sich das Recht vor, die technische Dokumentation und die in den technischen Dokumentationen beschriebenen Produkte jederzeit ohne Vorankündigung zu ändern, zu korrigieren und/oder zu verbessern, soweit dies dem Anwender zumutbar ist.
Wenn Sie Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu Inhalt und Gestaltung unseres Handbuchs haben, würden wir uns freuen, wenn Sie uns Ihre Vorschläge zusenden an: tecdoc@phoenixcontact.com 86 / 86 PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG • Flachsmarktstraße 8 • 32825 Blomberg • Germany phoenixcontact.com...