Anwendung
16. Rettung vertikal nach Oben: Funktionsprüfung durchführen. Das Rettungsgerät mittels Verbindungselement
mit dem Anschlagpunkt verbunden. Das Verbindungselement des auslaufenden Seiles wird an die Ring-
oder Auffangöse des Gurtes der verunfallten Person angeschlossen. Die verunfallte Person mit Hilfe der
Hubfunktion heben. Hierzu die Rücklaufsperre mit Hilfe des Schaltbolzens in Richtung „Heben" schalten.
Danach wird die verunfallte Person durch drücken des Schalterdrückers am IPL in Richtung Heben
angehoben. Das Seil muss beim Hubvorgang einwandfrei ins Gerät ein-und auslaufen
17. Selbstrettung mit dem IPL: Funktionsprüfung durchführen. Das auslaufende Seil des Rettungsgerätes
möglichst senkrecht über dem Benutzer anschlagen, das Verbindungselement des Rettungsgerätes an die
Ring- oder Auffangöse des Gurtes (Gebrauchsanleitung des Gurtes beachten) anschließen. Seil straff ziehen,
Seilbeutel gesichert abstellen. Darauf achten, dass das Seil einwandfrei ins Gerät einläuft. Die Rücklaufsperre
mit Hilfe des Schaltbolzens in Richtung „Heben" schalten. Danach sich durch drücken des Schalterdrückers
am IPL in Richtung Heben anheben. Das Seil muss beim Hubvorgang einwandfrei aus dem Gerät auslaufen.
18. Rettung in Verbindung mit einer Umlenkrolle: Eine Umlenkrolle wird dort eingesetzt, wo eine direkte
Verbindung zwischen der zu rettenden Person und dem Rettungsgerät nicht möglich ist. Eine Umlenkrolle
kann für die vertikale oder horizontale Rettung eingesetzt werden.
Funktionsprüfung durchführen. Das Rettungsgerät mittels Verbindungselement mit dem Anschlagpunkt
verbinden. Das auslaufende Seil durch eine Umlenkrolle führen. Die Umlenkrolle mittels Verbindungselement
mit einem geeigneten Anschlagpunkt verbinden. Das Verbindungselement des Abseilgerätes wird an die
Ring- oder Auffangöse des Gurtes (Gebrauchsanleitung des Gurtes beachten) angeschlossen (Bild 15). Seil
straff ziehen. Die verunfallte Person mit Hilfe der Hubfunktion heben. Hierzu die Rücklaufsperre mit Hilfe
des Schaltbolzens in Richtung „Heben" schalten. Danach wird die verunfallte Person durch drücken des
Schalterdrückers am IPL in Richtung Heben angehoben. Das Seil muss beim Rettungsvorgang einwandfrei
ins Gerät ein- und auslaufen.
19. Rettung horizontal: In besonderen Arbeitssituationen kann eine Rettung in horizontaler Richtung notwendig
sein. Hierbei wird die verunfallte Person aus dem Gefahrenbereich herausgezogen. Möglicherweise sind
bei dieser Rettung zusätzliche Hilfsmittel wie z.B. Schleifkorbtrage, Rettungstragen oder mehrere Retter,
erforderlich. Zu berücksichtigen ist der zusätzliche Reibungswiederstand der entsteht, wenn eine Person,
liegend in einer Schleifkorb/Rettungstrage horizontal über den Boden gezogen wird.
Übungen
26. Damit im Notfall die Rettung sicher durchgeführt werden kann ist eine professionelle Ausbildung der
Benutzer durch speziell ausgebildete Trainer unerlässlich. Die Übungen sind unter vergleichbaren Arbeits-
und Einsatzbedingungen mit geeigneter, unabhängiger zweiter Sicherung durchzuführen und unter
Einhaltung der Sicherheits-hinweise.
27. Rettungsübungen können sehr vielseitig und sehr komplex gestaltet sein und entsprechen daher nicht
den in der Norm vorgegebenen Prüfverfahren. Das kann zu vorzeitigem Verschleiß von Abseilgerät und Seil
führen. Ursache hierfür können sein z. B.: geringere Abseilhöhen - das Seil läuft häufiger durch das Gerät;
wechselseitige Belastung durch die Hubeinrichtung und den Abseilvorgang - Getriebe, Seilscheibe und
Seil werden stärker belastet; hauptsächlich einseitige Belastung des Gerätes - Getriebe, Seilscheibe und
Seil werden sehr stark beansprucht; drehen des Handrades gegen die Rücklaufsperre - bei übermäßigem
Kraftaufwand führt es zum Versagen der Rücklaufsperre und kann den Abseilvorgang blockieren;
zusätzlich können die Auswirkungen verstärkt werden z.B. durch den Umgang des Benutzers mit dem
Seil/Gerät, der Umgebungsbedingungen (Umwelteinflüsse, Verschmutzung, chemische Einwirkungen,
Kantenbeanspruchungen etc.)
28. Folgende Benutzugsempfehlungen sind zu beachten: Grundsätzlich können die Abseil-Rettungsgeräte
und die Abfahrseile bis bis zum erreichen der geprüften Abseilarbeit (7.500.000 Joule) belastet werden.
Die geleistete Abseilarbeit der Geräte ist nach Übungsende im Prüfbuch zu dokumentieren. Bei erreichter,
maximal zulässiger Abseilarbeit ist das Gerät mit dem entsprechendem Vermerk im Prüfbuch immer an den
Hersteller zu senden. Wird das Gerät hauptsächlich einseitig belastet, halbiert sich der Wert der maximal
möglichen, zu erreichenden Abseilarbeit (3.750.000 Joule).
29. Die Übungen sind so zu planen, das die maximal mögliche, zu verrichtende Abseilarbeit des Gerätes
(7.500.000 Joule) bzw. (3.750.000 Joule nach Pkt. 28) nie überschritten wird.
30. Durch die Fliehkraftbremse erwärmt sich das Abseil-Rettungsgerät. Erfolgen mehrere Übungen
hintereinander, ist zwischen den Übungen ein entsprechendes Zeitfenster zur Abkühlung des Gerätes zu
planen. Es sind zum Schutz vor Verbrennungen und Verletzungen immer Handschuhe zu tragen.
31. Nach Ende der Übungen, spätestens nach einem Übungstag ist das Abseil-Rettungsgerät durch einen
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