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Anwendung - Hitachi RELION 670 Serie Bedienungsanleitung

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Inhaltsverzeichnis

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Feldsteuergerät REC670
Version 2.2

2. Anwendung

Das intelligente elektronische Gerät (IED) wird zum Schutz,
zur Steuerung und zur Überwachung verschiedener Arten
von Feldern in Hochspannungsnetzen verwendet. Das
Gerät eignet sich besonders für Anwendungen in
Steuerungssystemen, bei denen die IEC 61850–8–1 Ed 1
oder Ed 2 konformen Stationsbusfunktionen des Geräts voll
ausgenutzt werden. Es wird für die stationsweite
Verriegelung mittels GOOSE-Meldungen und vertikaler
Client-Server-MMS-Kommunikation zu einer lokalen Station
oder einen fernen SCADA-Bedienplatz verwendet. Dies
unterstützt eine Architektur mit dezentralen Steuergeräten
in allen Feldern mit hohen Anforderungen an die
Zuverlässigkeit. Die redundante Kommunikation wird durch
die integrierten PRP- und HSR-Funktionen erreicht, die in
einer Stern- oder Ringbusarchitektur verwendet werden
können. Das Gerät kann für alle Spannungsebenen
verwendet werden. Es eignet sich für die Steuerung von
sämtlichen Geräten in allen Arten von Schaltanlagen.
Die Steuerung erfolgt aus der Ferne (SCADA/Station) über
die IEC 61850–8–1 Ed1 oder Ed2 Stations-Kommunikation
oder in der integrierten lokalen Multi-Display-HMI. Cyber-
Security-Funktionen sind implementiert, um einen sicheren
autonomen Betrieb der Schutz- und Steuerungsfunktionen
zu gewährleisten, auch wenn mehrere Cyber-Angriffe
zeitgleich auftreten. Für alle gängigen Arten von
Schaltanlagen gibt es verschiedene Vorkonfigurationen für
die Steuerung und die Verriegelung. Ein Steuergerät kann
in Anwendungen mit einzelnen als auch mehreren Feldern
eingesetzt werden. Die Steuerung basiert auf dem Prinzip
„Anwahl vor Ausführung", um eine höchstmögliche
Sicherheit zu erzielen. Die vorhandenen Synchronkontroll-
Funktionen unterstützen das optimale Schließen des
Leistungsschalters zum richtigen Zeitpunkt in synchronen
und asynchronen Netzen.
Eine Anzahl von Schutzfunktionen steht zur Verfügung für
verschiedene Stationstypen und Sammelschienen-
Anordnungen. Zu den lieferbaren Geräte-Funktionen, die es
dem Benutzer ermöglichen, verschiedene
Anwendungsanforderungen zu erfüllen, gehören u. a. bis zu
sechs Funktionen für den unverzögerten Leiter- und
Erdfehler-Überstromschutz, Funktionen für den vierstufigen
gerichteten oder ungerichteten verzögerten Leiter- und
Erdfehler-Überstromschutz, Funktionen für thermische
Überlast- und Frequenzschutz, zwei Instanzen von
Funktionen für den zweistufigen Unter- und
Überspannungsschutz, Wiedereinschaltfunktionen und
verschiedene Messfunktionen. Zusammen mit der lokalen
Multi-Display-HMI, die für jede Einspeisung eine oder
mehrere Seiten anzeigen kann, ist ein Einsatz des Geräts
zum Schutz und zur Steuerung von bis zu sechs Feldern in
einer Schaltanlage möglich.
Die Wiedereinschaltautomatik bei ein-, zwei- bzw. drei-
poliger Wiedereinschaltung umfasst Prioritätskreise für
4
Anordnungen mit Mehrfach-Leistungsschaltern. Sie arbeitet
mit der Synchronkontroll-Funktion bei schneller oder
M13637-3 v14
verzögerter Wiedereinschaltung zusammen. Mehrere
Schalterversagerschutz-Funktionen sind vorhanden, um
eine von den Schutzgeräten unabhängige
Leistungsschalterversagerschutz-Funktion zu erhalten, auch
für einen kompletten 1½-Leistungsschalter-Diameter.
Störschreiber und Fehlerorter stehen zur Verfügung, um
unabhängige Nach-Fehler-Analyse nach primären
Störungen bei Ausfällen des Schutzsystems zu
ermöglichen.
An jeder Remote-End-Datenkommunikationskarte (LDCM)
stehen Duplex-Kommunikationskanäle für die Übertragung
von bis zu 192 Schaltermitnahme- und Binärsignalen zur
Verfügung. Typische Anwendungen sind die Kommunikation
zwischen Geräten in der Schaltanlage oder mit Geräten in
einer Gegenstation als Remote-E/A.
Das Gerät kann auch in Anwendungen mit dem Prozessbus
IEC/UCA 61850-9-2LE mit bis zu acht Merging Units (MU)
eingesetzt werden. Jede Merging Unit verfügt über elf
analoge Kanäle, vier Strom- und vier Spannungs-Kanäle
und drei T-Einheiten. Konventionelle und Merging Unit-
Kanäle können bei der Anwendung beliebig kombiniert
werden.
Die Logik wird mit einem grafischen Tool erstellt. Die
programmierbare Logikfunktion ermöglicht besondere
Anwendungen wie automatisches Öffnen von Trennern in
Mehrfach-Leistungsschalter-Anordnungen, Schließen von
Leistungsschalter-Ringen, Lastumschaltungslogik usw. Das
grafische Konfigurations-Tool gewährleistet einfaches und
schnelles Prüfen und Inbetriebnahme.
Das Forcieren von binären Ein- und Ausgängen ist eine
komfortable Lösung für das Testen der Verdrahtung in
Schaltanlagen sowie für das Testen der Konfigurationslogik
in Geräten. Im Grunde bedeutet dies, dass an allen binären
Ein- und Ausgängen der E/A-Module des Geräts (BOM,
BIM, IOM und SOM) willkürliche Werte erzwungen werden
können.
Zentrale Kontoverwaltung ist eine
Authentifizierungsinfrastruktur, die eine sichere Lösung für
die Durchsetzung der Zugriffssteuerung auf Geräte und
andere Systeme innerhalb einer Schaltanlage bietet. Dies
umfasst die Verwaltung von Benutzerkonten, Rollen und
Zertifikaten und die Verteilung von diesen in einem für die
Benutzer völlig transparenten Verfahren.
Mit dem Flexible Product Naming (FPN) kann der Anwender
ein vom Geräte-Hersteller unabhängiges IEC 61850-Modell
des Geräts verwenden. Dieses anwenderindividuelle Modell
wird als IEC 61850-Datenmodell verwendet, wobei jedoch
alle anderen Aspekte des Geräts unverändert übernommen
werden (z. B. Namen in der lokalen HMI und Namen in den
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