Witt BDP03 Betriebsanleitung Seite 5

6.3 Druckaufbau
Um einen Pumpvorgang auszuüben, muss über eine Zeitspanne von ca. 1 bis 3 Minuten Kältemitteldampf
(Druckgas) mit einem Differenzdruck von minimal 4 bar (bzw. min 2 bar bei geändertem Rückschlagventil) von der
Hochdruckseite über eine Steuerleitung zugeführt werden. (Steht kein Differenzdruck > 4 bar zur Verfügung, muss
das werksseitig eingebaute Rückschlagventil ausgewechselt werden. Dieses Rückschlagventil öffnet bei einem
Differenzdruck von 1 bar. Es ist gesondert zu bestellen und liegt dann der Lieferung lose bei. Als Kennzeichnung
wird eine "1" neben der Eintrittsöffnung als Markierung angebracht. )
6.4 Steuerleitung für Druckgas
Normalerweise bietet sich der Witt- Hochdruckschwimmer-Regler als geeigneter Ort zur Druckgas-Entnahme an,
weil dort im Gasraum ein kleines Einstellventil vorhanden ist. (Siehe "Schemata", Pos.(7))
Es sind auch andere Entnahmestellen möglich.
Die Entnahmemenge sollte sich sehr klein regulieren lassen, um ein schlagartiges Arbeiten der BDP zu
vermeiden. Ein Einstellventil DN3 bzw. DN6 sollte daher vorgesehen werden.
Der Differenzdruck zwischen Druckgasentnahme und Druck in der BDP (entsprechend dem
Verdampfungsdruck im Abscheider) darf 9 bar nicht überschreiten, da es sonst zu irreparablen Schäden
kommen kann. Wir übernehmen keine Gewährleistung für Schäden, die aufgrund von zu hohem
Differenzdruck entstehen!
Die über ein Magnetventil zu führende Steuerleitung sollte auf möglichst kurzem Wege zur BDP führen, weil:
a) sich sonst größeren Flüssigkeitsmengen durch Kondensation vor dem Magnetventil ansammeln können,
aber nur gasförmiges Kältemittel zum Pumpvorgang zugelassen ist.
b) Ein geringes Volumen der Steuerleitung zwischen Magnetventil und BDP die Rückkehr des eingebauten
Steuerkolbens in seine Ausgangsstellung nach erfolgtem Pumpvorgang erleichtert.
6.5 Ausschub von Kältemittel-/Ölgemisch
Durch das Heißgas verschließt ein im Inneren eingebauter Kolben die Verbindung zum Niederdruckteil der
Kälteanlage und es baut sich Druck im Gehäuse der BDP auf. Über ein Rückschlagventil wird der Flüssigkeitsinhalt
des Gehäuses ausgeschoben.
6.6 Wärmetauscher am Ausgang der BDP
In jedem Falle sollte das ausgeschobene Flüssigkeitsvolumen zunächst in einen Wärmetauscher gelangen, bevor
das Öl mit dem dann ausgedampften Kältemittel dem Verdichter zugeführt wird.
Die Wärmezuführ ist so zu bemessen, dass ein Ausdampfen des gesamten Kältemittels sicherstellt wird.
(Auch bei Ammoniak-Kälteanlagen wird im austretenden Öl Kältemittel vorhanden sein, das ausgedampft werden
muss). Als Wärmetauscher haben sich WITT Durchlaufwärmetauscher DWR oder kleine Ölsammler bewährt, die
elektrisch oder mittels Heißgas beheizt werden (z.B WITT Hochdruckbehälter HDB). (Siehe Schema, Pos.(3)).
6.7 Ölrückführung zum Verdichter
Die Ölrückführung darf nur zu einem Punkt im oder vor dem Verdichter führen, dessen Druck nur unwesentlich
niedriger als der im Gehäuse der BDP ist.
Erklärung: Am Flüssigkeits-Austritt der BDP ist ein Rückschlagventil mit ca.3 bar Öffnungsdruck eingebaut.
(Wenn kein Differenzdruck > 4 bar zur Verfügung steht, kann es gegen ein solches mit 1 bar ausgetauscht werden.)
Ein zu geringer Druck am Austritt würde ein ununterbrochenes Absaugen von Flüssigkeit hervorrufen.
Der zuständige Projektingenieur muss die geeignete Stelle zur Rückführung - abhängig von der Bauart seiner
Verdichter - bestimmen. Folgende Punkte zur Einbindung der Ölrückführung haben sich bewährt:
bei Schraubenverdichtern vor das saugseitige Absperrventil des Verdichters (statt am Verdichtergehäuse
selbst) und
bei üblichen Kolbenverdichtern zwischen Ölabscheider und Kurbelwanne
Ein ungewolltes Ansaugen von flüssigem Kältemittel aus der BDP beim saugseitigen Drosseln des Verdichters wird
dadurch vermieden. (Siehe "Schemata", Pos.(4)).
Betriebsanleitung
Behälter-Dosierpumpe BDP
Ausgabe: 12/2010
W 3552-6.01d
Blatt 5 / 10 MW