1 Vorbemerkung Die Betriebsanleitung ist Bestandteil des Gerätes. Sie richtet sich an fachkundige Personen im Sinne von EMV-Richtlinie, Niederspannungsrichtlinie und Sicherheitsvorschriften. Die Betriebsanleitung enthält Angaben zum korrekten Umgang mit dem Produkt. Lesen Sie die Anleitung vor dem Einsatz, damit Sie mit Einsatzbedingungen, Installation und Betrieb vertraut werden.
2 Sicherheitshinweise • Befolgen Sie die Angaben der Betriebsanleitung. • Bei Missachtung von Hinweisen oder Normen, insbesondere bei Eingriffen und/oder Veränderungen am Gerät, ist jede Haftung und Gewährleistung ausgeschlossen. • Das Gerät darf nur von einer sicherheitstechnisch geschulten Elektrofachkraft eingebaut, angeschlossen und in Betrieb gesetzt werden. •...
Medien sowie ionisierender Strahlung ist nicht zulässig. ► Bei Anwendungen in der Nahrungsmittelindustrie wenden Sie sich bitte an Ihre ifm Niederlassung, um die Vereinbarkeit der Materialien der optoelektronischen Sicherheitssensoren mit den verwendeten Chemikalien zu prüfen. ► Bei allen extern an das System angeschlossenen Sicherheitsstromkreisen Ruhestromprinzip einhalten.
Schrauben • 1 Betriebsanleitung optoelektronische Sicherheitssensoren, Sachnummer 704857. Sollte einer der genannten Bestandteile nicht vorhanden oder beschädigt sein, wenden Sie sich bitte an eine der ifm-Niederlassungen. 4 Bestimmungsgemäße Verwendung Sender (T) Empfänger (R) P = Schutzfeld; I = Schutzfeldbreite (Reichweite); H = Schutzfeldhöhe...
5 Funktion Das Schutzfeld (P) entsteht zwischen Sender und Empfänger und ist definiert durch die Schutzfeldhöhe (H) und die Schutzfeldbreite (Reichweite) (I). Die Schutzfeldhöhe ist die vom Sicherheits-Lichtgitter geschützte Höhe. Sie ist abhängig von der Bauform (→ 12 Technische Daten). Die Schutzfeldbreite (Reichweite) ist der maximale Abstand, der zwischen Sender und Empfänger bestehen kann (→ 12 Technische Daten).
6 Montage 6.1 Montagehinweise Vor Montage der optoelektronischen Sicherheitssensoren sind folgende Bedingungen sicherzustellen: • Der Schutzgrad der berührungslos wirkenden Schutzeinrichtung (BWS) muss mit der Risikobeurteilung der zu überwachenden Maschine übereinstimmen. • Das Sicherheitssystem dient nur zur Gewährleistung einer Sicherheitsfunktion und ist nicht für das Funktionieren einer Maschine erforderlich. •...
6.2 Berechnung des Mindestsicherheitsabstands Zwischen dem optoelektronischen Sicherheitssensor und der Gefahrenstelle muss ein Mindestsicherheitsabstand eingehalten werden. Dieser Abstand soll gewährleisten, dass die Gefahrenstelle erst nach Beenden des gefahrbringenden Zustandes der Maschine erreicht werden kann. ► Der optoelektronische Sicherheitssensor ist in einem Abstand zu montieren, der größer oder gleich dem Mindestsicherheitsabstand (S) ist, damit der Gefahrenbereich (A) erst nach völligem Stillstand...
A = Gefahrenbereich S = Mindestsicherheitsabstand 6.3 Montage der Sicherheits-Lichtgitter Diese Ausführungen der OY95xS Sicherheits-Lichtgitter eignen sich als Zugangsabsicherung für ganze Körper. Sie dürfen nicht zum Schutz von Händen oder Körperteilen eingesetzt werden! Der Mindestsicherheitsabstand (S) wird anhand der folgenden Formel bestimmt:...
6.5 Befestigung und optische Ausrichtung Eine korrekte Ausrichtung von Sender und Empfänger ist für die ordnungsgemäße Funktion der optoelektronischen Sicherheitssensoren maßgeblich. ► Sender und Empfänger mit Hilfe des mitgelieferten Befestigungsmaterials so montieren, dass sie sich exakt gegenüberstehen. 6.5.1 Optische Ausrichtung T = Sender;...
6.6 Abstand von reflektierenden Oberflächen Reflektierende Oberflächen in der Nähe der optoelektronischen Sicherheitssensoren können die Sicherheitsfunktion des Systems aufheben. Der Mindestabstand (D) richtet sich nach der Schutzfeldbreite (I) unter Berücksichtigung des Projektions- und Empfangswinkels. Der Mindestabstand (D) zwischen reflektierenden Oberflächen und dem Schutzfeld (P) ist einzuhalten.
Mindestabstand zu reflektierenden Oberflächen 2000 1800 1600 1400 1200 1000 D = Mindestabstand in [mm]; I = Schutzfeldbreite (Reichweite) [m] 6.7 Mehrfach-Systeme Der Einsatz mehrerer Sicherheits-Lichtgitter kann zu Funktionsstörungen führen und die Schutzfunktion außer Kraft setzen. Die Sicherheits-Lichtgitter sind daher so zu montieren, dass der vom Sender des einen Systems ausgesendete Strahl nur von seinem zugehörigen Empfänger erfasst werden kann.
6.8 Verwendung von Umlenkspiegeln Zum Schutz und zur Überwachung von Gefahrenbereichen mit mehrseitigem Zugang können ein oder mehrere Umlenkspiegel eingesetzt werden (als Zubehör erhältlich). Mit Hilfe von Umlenkspiegeln kann der vom Sender ausgehende Lichtstrahl über mehrere Zugangsseiten geleitet werden. ► Um einen Reflektionswinkel von 90° zu erreichen, sind die Spiegel in einem Neigungswinkel von 45°...
L- (0 V DC) Eingang Betriebsspannung Range 1 Konfiguration Schutzfeldbreite Funktionserde Informationen zu verfügbaren Kabeldosen / -steckern unter: www.ifm.com → Produkte → Zubehör Über Range 0 und Range 1 wird die zu verwendende Schutzfeldbreite (Reichweite) konfiguriert. Konfiguration Schutzfeldbreite (Reichweite) Beschreibung Range 0 Range 1 24 V Auswahl Reichweite Niedrig (8…30 m)
Eingang 0 V DC – Betriebsspannung 0 V DC – Funktionserde Informationen zu verfügbaren Kabeldosen / -steckern unter: www.ifm.com → Produkte → Zubehör Hinweis: Die Anschlussleitungen der optoelektronischen Sicherheitssensoren getrennt von Störquellen wie z.B. Starkstromleitungen verlegen. ► Sender und Empfänger an Funktionserde anschließen.
8 Betriebsarten Die verschiedenen Betriebsarten der Sicherheits-Lichtgitter der Baureihe OY95xS können über entsprechende Anschlüsse am 8-poligen Stecker des Empfängers eingestellt werden. Betriebsarten Anschlüsse PIN 4 PIN 5 PIN 6 A Automatik K1_K2 SEL_A SEL_B L + L Anschluss an: Anschluss an:...
8.1 Automatischer Betrieb Werden die Sicherheits-Lichtgitter im Automatik-Betrieb eingesetzt, ist kein überwachter Start möglich. Die Sicherheits-Lichtgitter gehen bei freiem Schutzfeld automatisch wieder in Betrieb, die Ausgänge (OSSDs) werden freigegeben. Überprüfen Sie, ob dies mit der Risikobeurteilung Ihrer Anlage vereinbar ist. Im Automatik-Betrieb folgen die Ausgänge OSSD1 und OSSD2 dem Status der Sicherheits-Lichtgitter: Schutzfeld frei...
8.3 Anschluss externer Rückführkontakte In der automatischen und manuellen Betriebsart können externe Rückführkontakte mit eingebunden werden. Hierzu müssen die Rückführkontakte zwischen der Betriebsspannung und K1_K2 in Reihe geschaltet werden (→ 8 Betriebsarten / Tabelle, Abb. B und D). 8.4 Interne Test-Funktion Die Sicherheits-Lichtgitter Typ 4 führen ständig interne Tests durch. Das Erfassen von Fehlern erfolgt innerhalb der Reaktionszeit des jeweiligen Models und führt zu entsprechenden Abschaltungen (Reaktionszeiten → 12 Technische Daten).
9.1.1 Ausrichtung im Automatikbetrieb Empfänger orange grün gelb Bedeutung CLEAR Empfänger erkennt keinen Lichtstrahl Empfänger erkennt alle Lichtstrahlen mit schwachem Signal Empfänger erkennt alle Lichtstrahlen ► Den Sender so ausrichten, dass die grüne LED des Empfängers leuchtet. ► Sender und Empfänger festschrauben. 9.1.2 Ausrichtung im manuellen Betrieb Bei manueller Betriebsart leuchtet statt der grünen die gelbe LED (CLEAR).
10 Betrieb 10.1 Schaltzustand der Ausgänge Die Sicherheits-Lichtgitter besitzen zwei Ausgänge (OSSDs) am Empfänger, der Status hängt von der Bedingung des Schutzfeldes ab. Alle Kurzschlüsse zwischen den Ausgängen oder zwischen einem Ausgang und der Stromversorgung (24 V DC oder 0 V DC) werden durch die Sicherheits- Lichtgitter als Fehler detektiert.
10.1.3 Schnittstellen-Klassifizierung Die Schnittstelle der Geräte entspricht Interface Typ C Klasse 3 entsprechend dem ZVEI Positionspapier CB 24I Ed. 2.0 Kennzeichnungsschlüssel Interface Type Geeigneter Interface Typ Quelle Senke 10.2 Funktionsprüfung der Sicherheits-Lichtgitter Vor Arbeitsbeginn die ordnungsgemäße Funktion der Sicherheits-Lichtgitter prüfen. Für die Funktionsprüfung muss ein undurchsichtiger Prüfgegenstand verwendet werden.
Hinweise zur Inbetriebnahme → 17.1 Checkliste. 11 Maßzeichnung M12x1 M12x1 11,8 13,5 Sender 1: LED (rot) 5: LED (rot) 9: LED (gelb) Empfänger 2: LED (grün) 6: LED (grün) 10: Displayanzeige Gesamtlänge* 3: LED (gelb) 7: LED (gelb) 11: LED (orange) 4: LED (orange) 8: LED (gelb) * Verfügbare Längen → 12 Technische Daten...
12.1.1 Sicherheitslichtgitter 2, 3 und 4 Strahlen Strahlenanzahl Gesamtlänge L [mm] 1036 1136 Schutzfeldhöhe [mm] Reaktionszeit [ms] Sicherheitstechnische Zuverlässigkeit PFH [1/h] Testimpulsdauer t [µs] Testimpulsintervall T [ms] Verhältnis t 13 Fehlerbehebung Die LEDs des Empfängers zeigen fehlerhafte Betriebszustände an (→ 9 Bedien- und Anzeigeelemente). Bei Systemstörungen oder Fehlern erscheint in der Displayanzeige ein Fehlercode.
Bei einer Systemstörung erscheint im Wechsel mit dem Fehlercode ein "F" in der Displayanzeige. Displayanzeige Mögliche Ursache Fehlerbehebung Interner Fehler (Hauptplatine) Interner Fehler (Hauptplatine) Gerät zur Reparatur an ifm-Nieder- Fehler an den statischen OSSD lassung senden. Ausgängen Interner Fehler (analoger Basiseingang) Konfigurationsänderung durch Das System neu starten.
14 Wartung, Instandsetzung und Entsorgung • Warten Sie die optoelektronische Schutzeinrichtung entsprechend den gültigen nationalen Vorschriften innerhalb der geforderten Fristen. Die Prüfungen müssen durch befähigte Personen durchgeführt werden. • Es empfiehlt sich, die Frontscheiben des Senders und Empfängers regelmäßig zu reinigen. •...
SIL 1-4 nach IEC 61508. Je höher der SIL, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für das Versagen einer Sicherheitsfunktion. Safety Integrity Level Sicherheits-Integritätslevel claim limit Eignung (nach IEC 62061) Mission Time Gebrauchsdauer Test Interval Prüfintervall Technische Daten und weitere Informationen unter www.ifm.com...
16 Anhang 16.1 Checkliste Diese Checkliste dient als Hilfestellung zur Inbetriebnahme der Sicherheits- Lichtgitter. Die Angaben der Checkliste sollten mindestens vorhanden sein, jedoch abhängig von der Applikation und der herangezogenen Richtlinien / Normen. 1. Wurden die gültigen Richtlinien / Normen für die Sicherheit der Maschine entsprechend zugrunde gelegt? 2.