7.
Zusatzerläuterungen
7.1 AES42
Der Standard basiert auf der Verwendung 2-ad-
riger symmetrischer Kabel (AES/EBU-Kabel,
bei kurzen Verbindungen auch herkömmliche
„Analogkabel"). Die Stromversorgung digitaler
Mikrofone ist als Digital Phantom Power (DPP)
von +10 V, max. 250 mA definiert. Durch Mo-
dulation der Phantomspannung wird ein Fern-
steuerdatenstrom in Richtung Mikrofon erzeugt
(+2 V-Pulse).
Das Datenformat des vom Mikrofon gesendeten
digitalen Audiosignals entspricht dem Standard
AES/EBU (AES3). Die in diesem Standard defi-
nierten Userbits sind zur Übertragung diverser
Informationen vorgesehen. Im Standard AES42
sind diese Userbits in ihrer Bedeutung für digi-
tale Mikrofone definiert. Im DMI-8 werden diese
Daten vom Audiosignal getrennt und zum Control
Bus (Schnittstelle für Computer oder Steuergerät)
geleitet.
Abb. 3 zeigt ein einfaches Funktionsdiagramm
eines Mikrofon-Interfaces mit AES42-Eingang
und AES/EBU-Ausgang.
7.2 XLR-Kabel
Die realisierbare Leitungslänge von einem digi-
talen Neumann-Mikrofon zum DMI-8 hängt von
dem verwendeten Kabeltyp und von der gewähl-
ten Sampling-Rate (Word Clock-Frequenz) ab. Bei
Längen bis zu 100 m bei 44,1/48 kHz-Abtastrate
können hochwertige „analoge" XLR3-Kabel
(z.B. IC 3 von Neumann) verwendet werden. Für
größere Leitungslängen wird die Verwendung
von AES/EBU-Kabeln (110 Ohm) erforderlich.
Typischerweise können in diesem Fall Längen
bis 300 m (Abtastrate 44,1/48 kHz) bzw. 200 m
(Abtastrate 88,2/96 kHz) bzw. 100 m (Abtastrate
176,4/192 kHz) realisiert werden.
Achtung: Bei längeren Verbindungen zwischen
Mikrofon und DMI-8 muss bei der Auswahl der Ka-
bel darauf geachtet werden, dass der DC-Wider-
stand einen maximalen Wert nicht überschreitet.
Dies ist nötig, um unzulässigen Spannungsabfall
der Phantomspeisung zu vermeiden. Es gilt fol-
gendes:
Ra/2 + Rs < 18 Ohm
Ra = DC-Widerstand der einzelnen Ader,
Rs = DC-Widerstand des Schirms bzw. der
GND-Rückleitung.
Die realisierbare Leitungslänge vom DMI-8 zum
nachfolgenden Gerät (z.B. digitales Mischpult)
hängt maßgeblich von den technischen Eigen-
schaften des nachfolgenden Geräts ab. Hierzu
können keine spezifischen Aussagen gemacht
werden. Im Zweifel ist die Verwendung von AES/
EBU-Kabeln (110 Ohm) empfehlenswert.
7.3 Betrieb ohne Steuerungssoftware RCS
Sämtliche Einstellungen, die beim Ausschalten
des DMI-8 wirksam sind, werden intern gespei-
chert und nach dem Wiedereinschalten automa-
tisch in das Mikrofon geladen. Die letzten Mikro-
foneinstellungen werden wiederhergestellt, ohne
dass hierfür eine Verbindung zum Steuergerät
(PC/Mac) nötig ist.
Dies geschieht auch, wenn ein Mikrofon erst
später an das schon eingeschaltete DMI-8 ange-
schlossen wird.
Beim Starten der Steuerungssoftware RCS wird
die dort gespeicherte Konfiguration aller Mi-
krofonkanäle mit den im DMI-8 gespeicherten
Einstellungen verglichen. Werden Unterschiede
erkannt, wird in einem Auswahl-Menü abgefragt,
welche Konfiguration übernommen werden soll
(s. Bedienungsanleitung RCS).
7.4 Synchronisation
Der Standard AES42 beschreibt zwei Arten der
Synchronisation des Mikrofons mit dem Empfän-
ger (z.B. Mischpult oder Digitales Mikrofon-Inter-
face – DMI-8):
Mode 1: Das Mikrofon arbeitet freilaufend mit
der Abtastrate seines internen Quarzoszilla-
tors und benötigt auf der Empfängerseite einen
Abtastratenwandler (Sample-Rate-Converter).
Sample-Rate-Converter können die Signalqualität
bzgl. Dynamikumfang verschlechtern und verlän-
gern die Latenzzeit.
Achtung: Dieser Modus wird vom DMI-8 nicht un-
terstützt.
Mode 2: Das Mikrofon wird vom DMI-8 synchro-
nisiert. Hierbei wird im DMI-8 ein Frequenz/
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