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25. COMPRESSOR

Die vier letzten Monokanäle des ProFX-Mischers
verfügen über inline Kompressoren mit variablem Schwel-
lenwert. Da sich damit beispielsweise sehr gut Gesangs-
stimmen und Snares komprimieren lassen, sollten Sie
Ihre Gesangs- und Drummikrofone vorzugsweise an diese
Kanäle anschließen.
Wenn die eingehenden Signale den mit diesem Reg-
ler eingestellten Threshold-Wert überschreiten, wird der
Sig nalpegel automatisch komprimiert. Dies ver ring ert den
Dynamikbereich und somit auch die Gefahr von Verzerrun-
gen aufgrund einer Überlastung des Eingangs signals.
Der Dynamikbereich ist der Pegelunterschied
zwischen dem leisesten und lautesten Teil eines
Songs. Mit einem Kompressor kann man den
Dynamikbereich zusammenpressen und einen
insgesamt beständigeren, konstanteren Lautstärkepegel
für das Signal erzeugen. Dadurch können Quellen, wie
Gesangsstimmen, stabiler in der Mischung "sitzen", was
auch bei der Live-Beschallung sehr hilfreich ist.
Der Compression Ratio-Wert ist fest auf etwa 6:1 mit ei-
ner "Soft Knee"-Ansprache einge stellt. Der Schwellenwert
(Threshold) lässt sich durch eine Rechtsdrehung im Be-
reich Off (keine Kompression) bis 0 dBu (max.) variieren.
Beispiel: Threshold steht auf Maximum. Ein eingehen-
des Signal erreicht den Schwellenwert von 0 dBu. Sobald
es diese Grenze übersteigt, wird es im Verhältnis 6:1 kom-
primiert. Wenn also das Eingangssignal um 6 dB weiter
an steigt, erhöht sich der Ausgangssignalpegel nur um 1 dB.
Durch diese Kompression wird Ihr System besser vor Ver-
zerrungen und Überlastungen aufgrund einer schlech ten
Mikrofontechnik, allgemeinen Pop- und Stoßgeräuschen
oder Heavy Metal-Schreien geschützt. "Soft Knee" bedeu-
tet, dass die Kompression ab dem Schwellenwert langsam
auf 6:1 ansteigt. Sie springt nicht abrupt auf 6:1, denn das
wäre "Hard Knee"-Kompression und auch ziemlich hart für
die Ohren.
Die folgende Grafik zeigt, mit welchem Pegel das Eingangs-
signal den Kompressor betritt und mit welchem Pegel
das Ausgangssignal den Kom pressor verlässt. Dies ist die
typische Grafik zur Beschreibung von Kompressoren und
genau darüber unterhalten sich unsere Ingenieure wäh-
rend der Firmen-Weihnachtsfeier am liebsten*.
Ohne Kompressor ist Eingang = Ausgang. Beispiel: Ein
Eingangspegel von +5 dBu resultiert in einem Ausgangs-
pegel von +5 dBu. Die diagonale Linie von links un ten
nach rechts oben stellt x = y dar, also Eingang = Ausgang.
+20
+15
+10
+5
+0
-5
-10
-10
-5
+0
EINGANGSSIGNALSTÄRKE dBu
Bei maximaler Kompression steht der Schwellenwert
auf 0 dBu und das Eingangs/Ausgangsverhältnis wird von
der unteren Kurve dargestellt. Bei einem Eingangspegel
von –5 dBu (also unter diesem Thres hold) beträgt der
Ausgangspegel –5 dBu. Wenn sich der Ein gangspegel 0 dBu
nähert, ist der Ausgangspegel etwas weniger als 0 dBu.
Liegt der Eingangspegel bei +5 dBu, beträgt der Ausgangs-
pegel etwa +2 dBu. Und bei +10 dBu Eingang liegt der
Ausgang bei +3 dBu. Beachten Sie die wohlgeformte Kurve
des Soft Knee zwischen der diagonalen Flanke von x = y
und der Kompressor-Flanke von 6:1 (Compression Ratio-
Wert).
Die anderen blauen Kurven stellen Zwischenpositionen
des Kompressorreglers dar, mit höheren Schwellenwerten
vor dem Einsetzen der Kompression.
Externe Kompressoren besitzen oft Regler für Compres-
sion Ratio, Threshold, Soft Knee/Hard Knee, Attack Time
und Release Time. Die beiden letztgenannten beein flus sen,
wie schnell der Kompressor einsetzt, sobald der Ein gangs-
pegel den Schwellenwert überschreitet, und wie schnell
er nachlässt, sobald der Eingangspegel unter den Schwel-
lenwert fällt. Beim Kompressor dieses Mischers sind diese
Parameter so gewählt, dass sie die bestmögliche Gesamt-
leistung bieten.
Stellen Sie den Threshold-Wert sorgfältig ein, damit
Ihr Dynamikbereich angenehm groß bleibt, aber während
der Performance keine Verzerrungen oder Überlastungen
entstehen. Gehen Sie ein paar Songs zur Übung durch und
stellen Sie die Kompression nach Bedarf ein.
* Mein Mathe-Lehrer am Gymnasium, Herr Kneusel, wusste
schon, dass mir Diagramme eines Tages nützlich sein
würden. Endlich!
Bedienungshandbuch
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