1. Kurzbeschreibung Der Focus+ ist ein intelligentes GSM/GPRS-Modem, das speziell für die gewerbliche Fernauslesung elektronischer Geräte der Gasmesstechnik entwickelt wurde. Er ist eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells FOCUS GSM mit einem neuen GPRS-kompatiblen GSM-Modem. Er kann im Nicht-Ex- Bereich installiert und direkt mit einem Gerät im Ex-Bereich verbunden werden. (Der Focus+ ist zugelassen nach [EEx ia] IIA/IIB/IIC für Eigensicherheit entsprechend der Kommunikationsschnittstelle und der Anzahl der im Ex- Bereich installierten und an die Schnittstelle angeschlossenen Geräte).
2.2 Technische Spezifikationen • autonomes GSM/GPRS-Modem Zulassung für Installation im Nicht-Ex-Bereich und Anschluss von Geräten im Ex- Bereich CE 0081 II(1)G [Ex ia] IIA/IIB/IIC LCIE 08 ATEX 6058X • Betriebstemperaturbereich (-20° C bis +55° C) • interne oder externe Antenne •...
2.3 Systemübersicht NICHT-EX-BEREICH EX-BEREICH Corus Focus + RS232 oder RS485 ALIS 200 Supervisor+ Solarmodul oder andere Software Netz 230V Batterie Abbildung 1 Der Focus+ wird von der Fernauslese-Software als transparentes Modem gesehen. Er kann im GSM-Datenmodus CSD als Standard-GSM-Modem auch mit Software anderer Firmen betrieben werden.
2.4 Innenansicht Abbildung 2 SIM card connector SIM card connector GSM Modem GSM Modem Antenna Antenna Local com port Local com port Battery pack Battery pack TC65 TC65 2 x D 2 x D Sw itch Sw itch RS232 for SEVC-D, RS232 for SEVC-D, CorusPTZ, ...
Erreicht die Batteriekapazität 0 wird nicht mehr zurückgerechnet. Durch das Löschen dieser Alarmmeldung wird die verbleibende Kapazität automatisch auf das Maximum (also 100 %) zurückgesetzt. 2.5.2 Externe Versorgung Das Netzgerät ALIS 200 für die externe Spannungsversorgung ist ein spezifisches Modul mit Zulassung für Eigensicherheit. Die interne Batterie gewährleistet den Betrieb bei Stromausfall.
2.7 Digitale Ausgänge Die Hardware-Plattform des Focus+ ist für 2 digitale Ausgänge ausgelegt, deren Status ferneingestellt werden kann. 2.8 Reset-Funktion Der Focus+ startet das Modem nach einer parametrierbaren Zeitbeschränkung automatisch neu. Diese Zeitbeschränkung zählt ab dem ersten empfangenen Byte. Sie kann unterdrückt werden. Der Focus+ führt regelmäßig täglich um Mitternacht einen Neustart des internen Modems durch.
Soll der Focus+ mit dem SEVC-D eingesetzt werden, muss die serielle Schnittstelle des SEVC-D wie oben angegeben eingestellt werden und die serielle Schnittstelle des Focus+ als RS232 konfiguriert werden. Am Klemmblock J17 werden Jumper eingesetzt, um den Widerstand der seriellen Schnittstelle auf die jeweilige Konfiguration anzupassen.
der Betreiber, damit nicht der MNC-/MCC-Code, sondern der Anbietername angezeigt wird. 2.13 Auslesefenster / Empfangsbereitschaft Um die ausgewiesene Batterielaufzeit zu erreichen, kann beim Focus+ die Empfangsbereitschaft des internen Modems auf bestimmte Auslesefenster („listening windows“) eingeschränkt werden. Beim Focus+ können bis zu 7 Auslesefenster definiert werden. Jedes der Auslesefenster beinhaltet folgende Parameter: Anfang: Datum und Uhrzeit, wann das Fenster sich öffnet.
2.14 GPRS-Betriebsbedingungen Der Focus+ verfügt über zwei GPRS-Modi: Modus A und Modus B. Beide Modi können gleichzeitig aktiviert werden. 2.14.1 Ausgehende GPRS-Verbindung (Modus B) Der Focus+ baut über Funk eine TCP-Netzverbindung zu der IP-Adresse einer Gegenstelle auf. Dieser Link kann deaktiviert werden, indem die IP-Adresse der Gegenstelle auf 0.0.0.0.
2.15 Eingehende GSM CSD-Anrufe Der Focus+ akzeptiert eingehende GSM-Anrufe und verbindet sie mit der seriellen Schnittstelle. Die Verbindung wird beendet, wenn: die Netzverbindung von der Gegenstelle beendet wird. ein Netzfehler auftritt. Dieser Modus kann nicht deaktiviert werden. Ist eine CSD-Verbindung aufgebaut, hat der Focus+ keinen Zugriff mehr auf das interne Modem.
2.16 Warnmeldungen Warnmeldungen werden genauso gehandhabt (aktuell, gespeichert, Anfang- /Endzeitpunkt…) wie beim Corus. Nur die Art des Alarms unterscheidet sich: Alarm Anfangsbedingung Endbedingung weitere Angaben länger keine externe Strom- Netzspannung, als die Stromversorgung versorgung eingestellte Dauer funktioniert manuelles Niedriger verbleibende Kapazität Zurücksetzen der Batterie- unter dem eingestellten...
2.17 Übermittlung von Warnmeldungen Der Focus+ kann die eigenen und die Warnmeldungen des Corus übermitteln. Um die Meldungen des Corus zu übertragen, muss diese Funktion bzw. müssen die Alarmausgänge auch am Corus aktiviert sein. Weitere Informationen über die Fernübermittlung von Corus-Warnmeldungen finden sich in der Corus- Betriebsanleitung.
schickt die entsprechende Warnmeldung als SMS an eine voreingestellte Mobilfunk- Nummer oder einen SMSC-Server. Für jede Warnmeldung des Corus kann ein spezieller SMS-Text in den Focus+ eingegeben werden. Da die verschiedenen Firmware-Versionen des Corus unterschiedliche Alarmlisten unterstützen, ist im Focus+ eine aktualisierbare Liste von Corus-Firmware-Versionen mit den entsprechenden Warnmeldungen hinterlegt.
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2.18.2 Parameterlogbuch Der Focus+ verfügt über ein Logbuch, in dem alle Parameteränderungen protokolliert werden. Wird bei einem Parameter derselbe Wert eingegeben, erfolgt kein Eintrag ins Logbuch. Jeder Eintrag enthält folgende Informationen: Eintragsfeld Zweck Datum Änderungsdatum Parameter Name des Parameters alter Wert vorheriger Parameterwert neuer Wert eingestellter Wert des Parameters...
2.19 Die Anzeige des Focus+ Der Focus+ verfügt über ein graphisches Display mit Bedienfeld, das für die Inbetriebnahme und auch zur Überwachung der Kommunikation oder für die Überprüfung von Warnmeldungen/Ereignissen benutzt werden kann. Die Informationen werden in 5 Menüs mit Untermenüs angezeigt. Menü...
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Sonderfall, wenn keine SIM-Karte eingesteckt ist und das Modem manuell über das Menü PARA aktiviert wurde: STATUS MODEM ALARM DATEN PARA Nachbarzellen: Wenn keine SIM-Karte eingesteckt ist, zeigt der Focus+ 1 – Orange F -51 dBm anstelle der vorhergehenden Anzeige die 6 benachbarten 2 –...
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Menü DATEN: Es zeigt die Logbücher mit ihren Einträgen. STATUS MODEM ALARM DATEN PARA Datenbank: Ereignislogbuch Parameterlogbuch Jeder Ereigniseintrag kann separat angezeigt werden. Die Auswahl erfolgt über die Tasten und durch Bestätigung mit der Taste „OK“. „ ” drücken → weiter zu Menü PARA „”...
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Die Auswahl erfolgt über die Tasten und durch Bestätigung mit der Taste „OK“. Im Einstellmenü für einen Parameter erfolgt die Auswahl über die Tasten Die Parametrierung wird durch zweifaches Betätigen der Taste „OK“ bestätigt. Soll die Parametrierung nach dem ersten Betätigen der Taste „OK“ annulliert werden, kann das Menü...
2.20 Umgebungsbedingungen Das Aluminiumgehäuse des Focus+ mit Schutzgrad IP 65 schützt die elektronischen Bauteile sehr gut vor Umwelteinflüssen. Der Betriebstemperaturbereich des Focus+ (-20° C bis +55° C) ermöglicht einen Einsatz für nahezu alle Fernausleseanwendungen. Die elektromagnetische Verträglichkeit des FOCUS+ entspricht den europäischen Normen: EN50082-1, EN50082-2.
3. Inbetriebnahme Befestigung Der Focus+ wird in einem Geräteschrank oder mit 4 Schrauben direkt an der Wand befestigt. Das Gehäuse kann in geschlossenem Zustand verplombt werden, um Manipulationsversuchen am Modem vorzubeugen. Die Abmessungen des Focus+ sind aus Abbildung 3 zu entnehmen. Aufgrund seines Gehäuses mit Schutzgrad IP65 ist der Focus+ für die Außeninstallation geeignet.
3.2.2 Antennenanschluss Der Focus+ verfügt über eine interne GSM-Antenne mit GSC-Steckverbinder. Bei schlechten GSM-Empfangsbedingungen am Einsatzort kann eine externe Antenne angeschlossen werden. Die externe Antenne verfügt über einen SMA-Stecker und ein SMA/GSC-Adapterkabel, das beim aufgeklappten Focus+ über die erste Klemmenbuchse von links (siehe Bild 2) zugeführt werden kann. Bild 2: externe Antenne WICHTIG: Das GSM-Modem/Antennen-Kabel muss mit einem flachen Schraubendreher oder einen Spezialwerkzeug sehr vorsichtig abgeklemmt und...
3.3 Erste Schritte 3.3.1 Parametrierung Die wichtigsten Parameter des Focus+ können über das Tastenfeld eingegeben werden. Für GPRS-Verbindungen ist es allerdings erforderlich, dass die folgenden Parameter über die Wincor-Software konfiguriert werden: • APN-Nummer • Login und Passwort für GPRS • Protokoll für GPRS (PAP,CHAP,…) •...
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Bild 1. Batterie mit nach oben zeigendem Kabel links in die Befestigungsklammer einsetzen. Mit dem Daumen die rechte Seite der Batterie herunterdrücken, bis sie vollständig eingerastet ist. Bild 2. Bei richtigem Sitz der Batterie ist der Batterieaufkleber nicht mehr sichtbar Bild 3.
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Signal hat einen erhöhten Stromverbrauch des Modems zur Folge. 3.3.4 Wartung Die Batterie des Focus+ darf nur durch das von Itron spezifizierte Batteriemodul gleichen Typs ersetzt werden, das entsprechend den Eigensicherheitsrichtlinien zum Gebrauch zugelassen ist. Die Batterielaufzeit beträgt 5 Jahre bei 2 Min.
3.4 Winlog GPRS-Software Die Software Winlog GPRS ist für eine Windows-Umgebung vorgesehen und kann mit folgenden Betriebssystemen verwendet werden: Windows 98, Windows NT, Windows 2000, Windows Millenium, Windows XP und Windows Vista. Für den Computer gelten mindestens folgende Systemvoraussetzungen: · PC-kompatibler Computer ·...
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Für eine lokale Verbindung muss der Anwender den richtigen Kanal (Port) auswählen. Für eine Fernauslesung über das GPRS-Funknetz muss die IP-Adresse der Focus+- SIM-Karte und der für den Focus+ konfigurierte Port in diesem Fenster eingegeben werden. Die IP-Adresse des Focus+ muss öffentlich sein, damit er über die Winlog GPRS- Software angewählt werden kann.
Vier Registerkarten sind anwählbar: • aktuelle Daten (Live data) • allgemeine Einstellungen (General settings) • Verbindung (Communication) • Datenbank (Database) Die meisten Untermenüs dieser 4 Registerkarten lassen sich über das Menü „Gerät“ (“Device”) aufrufen. 3.4.1 Aktuelle Daten Dieses Fenster verfügt über 3 Registerkarten: •...
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Die Registerkarte „aktuelle Alarme“ zeigt die aktiven Warnmeldungen, und auf der Registerkarte „gespeicherte Alarme“ sind die Meldungen zu sehen, die nicht mehr aktuell sind.
3.4.2 Allgemeine Einstellungen Über dieses Fenster gelangt man zu folgenden Untermenüs: • Datum und Uhrzeit (Date and time) • Identifikation (Identification) • Eingänge (Inputs) • Ausgänge (Outputs) • Stromversorgung (Power) • Alarme (Alarms) • Alarm-Übermittlung (Remote alarms)
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Datum und Uhrzeit Das Fenster „Datum & Uhrzeit“ dient zur Einstellung des Datums und der Uhrzeit. Das Kästchen „Modifizierung“ muss mit einem Haken versehen werden, bevor eine manuelle Einstellung von Datum/Uhrzeit oder eine automatische über die Option „PC-Zeit synchronisieren“ vorgenommen werden kann. Im zweiten Fall werden Datum/Uhrzeit vom Computer für die Synchronisierung übernommen.
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Die Identifikationsdaten des Gerätes enthalten ab Werk voreingestellte Werte, auf die der Anwender keinen Zugriff hat und die nur gelesen werden können.
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Eingänge In diesem Fenster können die vier digitalen Eingänge des Focus+ aktiviert und der jeweilige Schaltzustand definiert werden. Ausgänge Über dieses Fenster lässt sich die Position der beiden digitalen Ausgänge des Focus+ einstellen.
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Stromversorgung Über dieses Fenster wird die Stromversorgung des Focus+ ausgewählt. Die Batteriekapazität wird in µAh angegeben. Die Option „externe Stromversorgung” muss gewählt werden, wenn der Focus+ an das Netzmodul ALIS200 angeschlossen ist. Dann überwacht der Focus+ die Spannung und zeigt den Status im Feld „Spannung OK“ („Supply OK“) an. Alarme In diesem Fenster „Alarme”...
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Alarm-Übermittlung Das Fenster „Alarm-Übermittlung“ enthält alle Parameter für die Übertragung von Meldungen (Warnungen und Alarme des Corus und Focus+). Der Anwender muss zunächst den Übertragungsmodus für die Meldungen des Corus wählen: Bei der Auswahl von AUS (OFF) werden die Warnmeldungen des Corus nicht fernausgelesen.
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Beim Modus SMS muss für jeden Alarm ein Text, der per SMS übertragen werden soll, sowie die Telefonnummer oder das GSM-Telefon, an das die Meldungen gehen sollen, eingeben werden. In der Tabelle Corus-Version sind die verschiedenen Firmware-Versionen des Corus mit den entsprechenden Alarm-Codes aufgeführt.
Für die Parameter zur Einstellung der Alarmübermittlung des Focus+ gibt es eine eigene Registerkarte. Da für den Focus+ nur die SMS-Übertragung zur Verfügung steht, werden hier die SMS-Texte in einer Tabelle aufgeführt und die Telefonnummer des GSM-Telefons oder Modems eingetragen, das die Meldungen erhalten soll. Die Telefonnummer kann von der für die Corus-Meldungen abweichen.
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Das Fenster Kommunikation enthält die Parameter für die serielle Schnittstelle: • RS232- oder RS485-Konfiguration • RS-Spannungsversorgung (Auto, Ein, Aus, Alarm) • Gerätetyp (Corus, SEVC-D) • Geschwindigkeit • Datenbits • Parität • Stoppbits Siehe Abschnitt 2.9.2 für weitere Einzelheiten zur Parametrierung der seriellen Schnittstelle.
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Adresse, die das Netz dem Focus+ zugewiesen hat, wenn die Parametrierung korrekt und das Modem aktiv ist. Die Registerkarte GPRS-Modus (GPRS mode) enthält die Einstellung für eingehende und ausgehende Verbindungen. Weitere Einzelheiten dazu siehe Abschnitt 2.14. Das Fenster Modem verfügt über 3 Registerkarten: •...
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Die Parametrierung der Auslesefenster muss in zwei Schritten erfolgen: • Zunächst in der nächsten Registerebene, den Reiter „Allgmein“ (General) wählen. Hier muss der generelle Modus für das Modem gewählt werden: aus („Off“) (Modem ganz aus, nur für den Transport), immer an („always On“) (wenn der Focus+ über das Netzmodul ALIS 200 extern versorgt wird) oder planmäßig (für den normalen batteriebetriebenen Modus) •...
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3.4.4 Datenbank Über das Datenbank-Fenster gelangt man zu den beiden Logbüchern (Ereignis- und Parameterlogbuch):...
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Nachdem die Parametrierung des Focus+ abgeschlossen ist, können die Parameter und/oder Einträge über das Menü „Werkzeuge“ („Tools“) und dann „Export“ in eine Textdatei exportiert werden. Die in der Textdatei abgespeicherten Daten können dann in Excel oder Word importiert oder gespeichert werden.
Anhang 2: Sicherheitshinweise • Allgemeines Der FOCUS + ist zugelassen gemäß Richtlinie 94/9/CE (ATEX) in Bezug auf den Einsatz im Ex-Bereich. Die Beachtung dieser Richtlinie ist vorgeschrieben (ab 1.7.2003) und ist nun Teil der CE-Kennzeichnung. Deshalb beinhaltet die CE- Kennzeichnung des FOCUS + die Übereinstimmung mit folgenden Richtlinien: •...
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- Achtung: Die Batterie des FOCUS + enthält alle Schutzmaßnahmen, die für die Eigensicherheit erforderlich sind. Aus diesem Grund ist es streng untersagt, die Batterie durch andere als die durch Itron spezifizierten Typen zu ersetzen (Typ: SAFT 2LSH20B) - Die Jumper des Anschlusses J17 müssen entfernt werden, wenn die serielle Schnittstelle in RS232-Konfiguration betrieben wird.