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Grundlagen Der Messungen; Grundlagen Der Impedanzmessung; Aufnehmen Des Tympanogramms; Messung Des Stapediusreflexes - Inmedico A/S Oscilla TSM-300 Benutzerhandbuch

Screening-tympanometer mit speicher
Inhaltsverzeichnis

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Benutzerhandbuch
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Oscilla
TSM-300

10. Grundlagen der Messungen

In diesem Abschnitt wird erklärt, wie die Tympanometrie mit dem TSM-300 funktioniert.

10.1 Grundlagen der Impedanzmessung

Die Impedanzmessung dient der Diagnose des Zustands des Mittelohrs und ist daher nicht direkt mit anderen
audiometrischen Tests, wie z. B. Sprach- oder Tonaudiometrie, die der Messung des Hörvermögens dienen,
vergleichbar. Außerdem handelt es sich bei der Impedanzmessung um ein objektives Messverfahren, welches
nicht auf die Mitarbeit des Probanden angewiesen ist und auch nicht von ihm verfälscht werden kann.
Die Messung erfolgt durch Abgabe eines tieffrequenten Tons (226 Hz) in den Gehörgang bei einem relativ
niedrigen Schallpegel (85 dB SPL). Gleichzeitig empfängt ein Mikrofon den Schall im Gehörgang. Die Stärke
des vom Mikrofons aufgenommenen Schalls gibt an, wie viel Schall absorbiert und wie viel reflektiert wird. Dies
lässt Rückschlüsse auf die Größe des Gehörgangs zu, wie viel Milliliter Luft sich z. B. im Gang befinden. Ein
kleine Kavität reflektiert mehr Schall als eine große. Das Trommelfell ist jedoch keine starre Oberfläche, die den
gesamten Schall reflektiert. Ein Teil des Schalls wird vom Trommelfell aufgenommen und an das Innenohr
weitergeleitet. Daher scheint das Volumen größer als der äußere Gehörgang alleine. Die Raum hinter dem
Trommelfell wird in einem bestimmten Maß der gemessenen Größe oder dem Volumen hinzugefügt. Der
hinzugefügte Wert hängt von der Steifigkeit des Trommefells ab. Und diese Steifigkeit gibt Auskunft über die
akustische Impedanz. Je steifer das Trommelfell desto höher die Impendanz und desto geringer die
Compliance.

10.2 Aufnehmen des Tympanogramms

Bei der Tympanometrie handelt es sich um ein objektives Messverfahren der Nachgiebigkeit des Trommelfells
(Compliance) und des Drucks im Mittelohr. Die akustische Impedanz des Trommelfells wird kontinuierlich bei
wechselnden Druckverhältnissen im Gehöhrgang gemessen. Der Druck wird in beide Richtungen geändert, in
der Regel von -300 bis +200 deka Pascal (daPa). Durch den erzeugten Druck wird das Trommelfell eingedrückt
und herausgezogen und dadurch gespannt. Das Trommelfell versteift sich und der Wert der Compliance nimmt
ab. An dem Punkt, an dem der erzeugte Druck gleich dem Druck hinter dem Trommelfell ist, ist die Compliance
am höchsten.
Im Tympanogramm wird die Compliance in Abhängigkeit des Drucks bei veränderten Druck grafisch dargestellt.
Auf der X-Achse wird der Druck und auf der Y-Achse die Compliance dargestellt. Der höchste Kurvenwert wird
erreicht, wenn der erzeugte Druck dem Druck im Innenohr entspricht und so der Druck im Innenohr direkt
angezeigt wird. Die vertikale Größe zeigt die Veränderung der Compliance bei Änderung des Drucks an.
Anhand dieser beiden Messungen lassen sich wertvolle Informationen zur Diagnosestellung des Mittelohrs
gewinnen.

10.3 Messung des Stapediusreflexes

Mit Stapediusreflex bezeichnet man den Reaktionsmechanismus des Gehörs lauten akustischen Reize durch
Kontraktion des Stapediusmuskels. Durch diese Dynamik wird das Innenohr vor einer Schädigung durch zu
hohe Schallpegel geschützt. Diese Reaktion kann von außen gemessen werden, da durch die Kontraktion des
Muskels das Trommelfell leicht gespannt wird. Diese geringe Änderung in der Compliance wird anhand des
gleichen Impedanzmessverfahrens gemessen wie bei der Tympanogrammaufzeichnung. Die Messung erfolgt
durch Abgabe eines lauten Tons und gleichzeitiger Aufzeichnung der Compliance bei einem Ton von 226 Hz.
Bei der Aufzeichnung der Kurve zeigt sich eine geringere Compliance bei lauten Tönen, wenn der Reflex auftritt.
In der Regel wird das Ohr bei verschiedenen Frequenzen getestet, um festzustellen, dass es auf alle
Frequenzen reagiert. Der Test funktioniert am besten, wenn sich das Trommelfell in der Mittelposition befindet,
bei der die Compliance am höchsten ist. Diese Messung erfolgt normalerweise direkt hinter der
Tympanogrammaufzeichnung. Das Tympanometer kennt den Innenohrdruck und wendet den gleichen Druck bei
der Aufzeichnung des Reflextestes an.
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