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EA ELR 9000 Serie Betriebsanleitung Seite 74

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ELR 9000 Serie
4.4
Kalibrierung
4.4.1
Einleitung
Die Geräte der Serie ELR 9000 verfügen über eine Nachjustierungsfunktion, die im Rahmen einer Kalibrierung
dazu dient, Abweichungen zwischen den Stellwerten und tatsächlichen Werten bis zu einem gewissen Grad zu
kompensieren. Gründe, die eine Kalibrierung und Nachjustierung der Gerätestellwerte nötig machen, gibt es einige:
Bauteilalterung, Bauteilverschleiß, extreme Umgebungsbedingungen, häufige Benutzung.
Um festzustellen, ob die zulässige Toleranz bei Stellwerten überschritten wurde, erfordert es präzise externe
Meßgeräte, deren Meßfehler weitaus geringer sein muß, jedoch höchstens die Hälfte der Toleranz des Gerätes
betragen darf. Erst dann kann ein Vergleich zwischen Stellwert und tatsächlichem Eingangswert gezogen werden.
Also wenn Sie z. B. den Strom des Modells ELR 9080-510 mit etwa 510A kalibrieren wollten, der in den technischen
Daten mit einem max. Fehler von 0,4% angegeben ist, dürfte der zu verwende Meßshunt max. 0,2% Fehler haben,
sollte jedoch besser sein. Auch und gerade bei hohen Strömen darf der Meßvorgang nicht zu lange dauern bzw.
der Meßshunt nicht zu 100% belastet werden, weil er dann seinen max. Fehler voraussichtlich überschreiten wird.
Bei z. B. 510A wäre daher ein Shunt zu empfehlen, der für mindestens 25% mehr Strom ausgelegt ist.
Bei Strommessung über Shunts addiert sich außerdem der Fehler des Meßgeräts (Multimeter) zu dem des Shunts.
Die Summe der Fehler darf bzw. sollte die max. Fehlertoleranz des Gerätes nicht überschreiten.
4.4.2
Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Messung und Nachkalibrierung werden bestimmte Meßmittel und Umgebungsbedingungen
benötigt:
• Ein Meßmittel (Multimeter) für die Spannungsmessung, daß im Meßbereich, in dem die Nennspannung
Ihres ELR-Gerätes zu messen wäre, eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die
Spannungsfehlertoleranz des Gerätes. Dieses Meßmittel kann u. U. auch für die Messung der Shuntspannung
benutzt werden
• Falls der Strom zu kalibrieren ist: geeigneter Meßshunt, der für mindestens 125% des Maximalstromes des Gerätes
ausgelegt ist und der eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Stromfehlertoleranz
des Gerätes
• Normale Umgebungstemperatur von ca. 20-25°C
• Betriebswarmes ELR-Gerät, das z. B. 10 Minuten mit 50% Leistung betrieben wurde
• Eine Spannungs- bzw. Stromquelle, die mind. 102% Spannung und Strom der Maximalwerte des zu kalibrieren-
den ELR-Gerätes liefern kann oder zwei einzelne Geräte
Bevor es losgehen kann, sind noch einige Maßnahmen zu treffen:
• Das ELR-Gerät mit der Spannungs- / Stromquelle verbinden und warmlaufen lassen
• Fernfühlung (SENSE) darf nicht verbunden sein, daher ggf. entfernen
• Fernsteuerung beenden, Master-Slave deaktivieren, Gerät auf U/I-Modus stellen
• Shunt zwischen Quelle und Senke installieren und so plazieren, daß er gekühlt wird, z. B. im Luftstrom, der aus
der Quelle austritt und welcher nur mäßig warm sein dürfte - der Shunt kommt so auch auf Betriebstemperatur
• Meßgerät am DC-Eingang bzw. am Shunt anschließen, jenachdem ob zuerst Spannung oder Strom kalibriert
werden soll
4.4.3
Kalibrierungsvorgang
Nun ist das Gerät soweit vorbereitet. Wichtig ist jetzt die Reihenfolge. Generell müssen nicht immer alle vier ab-
gleichbaren Parameter abgeglichen werden. Wenn z. B. nur die Spannung außerhalb der Toleranz ist, kann man
den Strom erst einmal weglassen. Bei der Spannung gehören „U-Monitor" (Istwert) und „U-Soll" jedoch zusammen,
ebenso wie „I-Monitor" und „I-Soll" beim Strom. Daher sollte man stets immer beide Spannungsparameter bzw.
beide Stromparameter auf einmal abgleichen. Es gilt dabei:
Der Sollwert (U oder I) muß stets vor dem zugehörigen Monitorwert abgeglichen werden und
zwar so genau wie mit den vorhandenen Mitteln möglich ist.
Die Erläuterung des Abgleichvorgangs erfolgt anhand des Beispiel-Modells ELR 9080-170. Andere Modelle sind
auf gleiche Weise zu behandeln, mit entsprechenden Werten für Spannung und Strom der Quelle.
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