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GHM-Messtechnik GR 105 Betriebsanleitung Seite 3

Redox-elektroden (einstabmessketten)

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Z03.0.1X.6B-01
Allgemeines
Alle Elektroden werden im geprüften und messfertigen Zustand ausgeliefert. Die Garantiezeit der Elektrode beträgt bei
sachgemäßer Behandlung 12 Monate.
Redox-Elektroden sind Verschleißteile, die je nach chemischer und mechanischer Belastung auszuwechseln sind, wenn
die geforderten Werte auch nach sorgfältiger Reinigung und evtl. Regenerierung nicht mehr eingehalten werden. Beim
Einsatz ist zu berücksichtigen, dass verschiedene Stoffe in wässrigen Lösungen Glas angreifen und dass evtl. Chemika-
lien mit der KCl-Lösung in der Elektrode chemisch reagieren und zu Verblockungen am Diaphragma führen können.
Beispiele:
- bei proteinhaltigen Lösungen, wie sie zum Beispiel bei Messungen in Medizin und Biologie vorkommen,
kann KCl zur Denaturierung des Proteins führen.
- koagulierte Lacke
- Lösungen, die höhere Konzentrationen an Silberionen enthalten
Weitere Probleme können bei Messungen in ionenarmen und lösungsmittelhaltigen Medien auftreten.
Stoffe, die sich auf der Platin-Elektrode oder dem Diaphragma ablagern, beeinflussen die Messung und müssen regel-
mäßig entfernt werden. Dies kann z.B. über automatische Reinigungseinrichtungen geschehen.
Die Lebensdauer von Elektroden beträgt im Normalfall mehr als 12 Monate, wobei sie sich bei guter Pflege meist auf
über 2 Jahre steigern lässt. Genaue Angaben sind jedoch nicht möglich, da diese vom jeweiligen Einsatzfall abhängen.
Messung und Aufbewahrung
Die Elektroden sind eingehend getestet und in allen Fertigungsstufen strengen Qualitätskriterien unterworfen worden.
Um die Leistungsfähigkeit und Genauigkeit möglichst lange aufrechtzuerhalten, bitte folgende Punkte beachten:
Zum Messbeginn die Vorrats-Schutzkappe entfernen und den Schaft und die Platin-Elektrode mit destilliertem
Wasser spülen.
Wichtig! Die Elektrode ist mit einer Schutzkappe versehen und darf keinesfalls trocken aufbewahrt werden. Die
Schutzkappe enthält eine 3mol/l-KCl-Lösung, die bei Bedarf nachzufüllen ist.
Eine längere Aufbewahrung in destilliertem Wasser führt bei Einstabmessketten und Bezugselektroden zur Verar-
mung an KCl (bitte KCl-Elektrolyt gesättigt oder 3 molar rechtzeitig wieder ergänzen!)
Vor Gebrauch per Sichtprüfung die Redox-Elektrode auf eingeschlossene Luftblasen im Referenzsystem untersu-
chen. Falls dort Luftblasen vorhanden sind können diese durch nach unten gerichtetes Schütteln entfernt werden
(wie beim Quecksilber-Fieberthermometer).
Bei Elektroden mit Flüssigelektrolyt: Um einen gleichmäßigen Elektrolytausfluss zu gewährleisten ist die Ver-
schlussmanschette aus Gummi, die die Elektrolytnachfüllöffnung bedeckt, bei der Messung zu Öffnen.
Wichtig! Es ist darauf zu achten, dass durch die Nachfüllöffnung keine Verunreinigungen in das Referenzsystem
kommen - die Elektrode nie bis zur Nachfüllöffnung in die Probe tauchen. Zur Lagerung ist die Öffnung wieder zu
Verschließen, um ein Auslaufen zu verhindern.
Bei Elektroden mit Flüssigelektrolyt: Es ist zu beachten, dass der Füllstand des Elektrolyts über dem Pegel des zu
messenden Mediums liegt. Dies ermöglicht stabile Messwerte und reduziert ein Verschmutzen von Diaphragma
und Referenzelektrolyt.
Bei der Messung ist darauf zu achten, dass die Platin-Elektrode und alle vorhandenen Diaphragmen vollständig mit
dem Messgut in Kontakt kommen. Eintauchtiefe bei GR 105 z.B. min. 20 mm, max. 80 mm.
Kabel und Stecker der Elektroden immer sauber und trocken halten. Ansonsten kann die elektrische Isolierung ver-
loren gehen, wodurch Messfehler und andere Folgefehler entstehen können.
Die Aufbewahrung der Elektrode soll in trockenen Räumen bei Temperaturen zwischen 10°C und 30°C erfolgen.
Unter -5°C besteht die Gefahr der Zerstörung durch Gefrieren des Elektrolyten. Wir empfehlen die Elektroden
senkrecht mit dem Anschlusskabel nach oben aufzubewahren.
Unsere Redox-Elektroden können senkrecht im Winkel von 90° ±45° gegenüber der Waagerechten eingesetzt wer-
den.
Die Elektrode arbeitet nach dem Bezugssystem 'Silber / Silberchlorid'. Sollten Sie die
Meßwerte mit einer Standard-Wasserstoffelektrode vergleichen, so ist die Abweichung
- durch das geänderte Bezugsystem - mit zu berücksichtigen! Um auf den Wasserstoff-
elektroden-Bezugswert zu kommen ist aus der nebenstehende DIN-Tabelle der Korrek-
turwert (entsprechend der Mediumstemperatur) zu entnehmen und dem Meßwert der
Elektrode hinzuzurechnen.
Beispiel:
Meßwert = 220mV; DIN-Korrekturwert (bei 25°C) = 207mV
=> Redoxwert bezogen auf Wasserstoffelektrode = 427mV
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Medium-
Korrektur-
Temperatur
Wert
5°C
221mV
10°C
217mV
15°C
214mV
20°C
211mV
25°C
207mV
30°C
203mV
35°C
200mV
40°C
196mV
45°C
192mV

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Diese Anleitung auch für:

Gr 175