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ARTEX AX 72 Gebrauchsanleitung Und Prüfbuch Seite 2

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Gebrauchsanleitung Auffanggurt AX 72
nach EN 361 / EN 358 / EN 813
Allgemeine Hinweise
Der Ausrüstungsgegenstand sollte dem Benutzer persönlich zur Verfügung stehen.
Dieser muss in der sicheren Benutzung unterwiesen sein und es dürfen keine körperlichen Beeinträchtigungen
vorliegen,
die
die
Sicherheit
des
Benutzers
Medikamenteneinnahme o. ä.). Das mitgelieferte Prüfbuch sollte beim ersten Gebrauch von einer Fachperson
vollständig ausgefüllt und während der gesamten Nutzungsdauer bei der Ausrüstung gehalten werden.
Vor Benutzung muss eine visuelle Überprüfung der Gurtbänder, Seile, Nähte, Schnallen und allen anderen
Bestandteilen hinsichtlich Beschädigungen durch mechanische, chemische oder thermische Einwirkungen
vorgenommen werden. Sollten Zweifel hinsichtlich des sicheren Zustandes bestehen, muss die Ausrüstung von
einem Sachkundigen oder vom Hersteller überprüft werden. Beschädigte oder durch Absturz beanspruchte Teile sind
der Benutzung zu entziehen. Veränderungen oder Reparaturen dürfen nur vom Hersteller durchgeführt werden.
Während des Gebrauchs ist die Ausrüstung vor Kontakt mit Ölen, Säuren, Laugen, Lösungsmitteln, offenem Feuer,
flüssigen Metalltropfen und scharfen Kanten zu schützen.
Die Ausrüstung darf nur für den vorgesehen Verwendungszweck eingesetzt werden.
Für eventuelle Notfälle im Umgang mit der Ausrüstung muss ein Rettungsplan vorhanden sein, der alle möglichen
Notfälle berücksichtigt.
ACHTUNG: Sollte der Auffanggurt mit speziellen Rettungsösen auf den Schultern ausgestattet sein, so dürfen diese
nicht in einem Auffangsystem verwendet werden!
Der zu verwendende Anschlagpunkt muss ausreichend tragfähig sein und gemäß der DIN EN 795 einer
Mindestbelastung von 10 kN standhalten können.
Bei Weiterveräußerung der Ausrüstung in ein anderes Land, muss diese Gebrauchsanleitung mit allen Angaben in
der jeweiligen Sprache des Landes durch den Wiederverkäufer beigefügt werden.
Hinweise für Auffangsysteme
Bei der Benutzung von weiteren Ausrüstungsgegenständen der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz ist
darauf zu achten, dass diese kompatibel sind. Dazu sind unbedingt die Gebrauchsanleitungen der weiteren Produkte
zu beachten.
In einem Auffangsystem darf nur ein Auffanggurt gemäß der DIN EN 361 verwendet werden und es muss stets ein
Falldämpfendes Element vorhanden sein.
Der Anschlagpunkt sollte sich über der jeweiligen Arbeitsposition befinden und so hoch wie möglich gewählt werden
um Pendelbewegungen im Absturzfalle zu vermeiden und die mögliche freie Fallstrecke auf ein Mindestmaß zu
beschränken. Das Sicherungsseil zum Anschlagpunkt ist stets straff zu halten. Schlaffseilbildung ist zu vermeiden.
Achten Sie unbedingt auf den erforderlichen Freiraum am Arbeitsplatz unterhalb des Benutzers um einen Aufprall auf
den Erdboden oder ein anderes Hindernis zu verhindern.
Bei ungünstigsten Bedingungen bedeutet dies bei Verbindungsmitteln 6,75 m und bei Mitlaufenden Auffanggeräten
4,0 m.
Die Länge eines Verbindungsmittels nach DIN EN 354 einschließlich Falldämpfer nach DIN EN 355 und
Verbindungselemente (Karabiner) nach DIN EN 362 darf max. 2,0 m betragen.
Eine Verlängerung oder Kombination mit anderen Verbindungsmitteln ist nicht zulässig.
Bei der Verwendung von Auffanggurten mit einem fest angebrachten Verbindungsmittel ist unbedingt darauf zu
achten, dass diese in Kombination mit weiteren Gegenständen kompatibel sind und die max. zulässigen Längen der
Sicherungsseile nicht überschritten werden.
Anlegen des Auffanggurtes
1.
Halten Sie den Auffanggurt an der hinteren Auffangöse.
2.
Ziehen Sie die blauen Gurtbänder wie eine Jacke über die Schultern ohne dabei die Gurtbänder zu verdrehen.
3.
Schließen Sie den vorderen Steckverschluss des Brustgurtes und straffen die Einstellung.
4.
Verbinden Sie die Aluminium-Schnellverschlüsse des Bauchgurtes und straffen die Einstellung.
5.
Ziehen Sie nun die beiden Enden der Beinschlaufen mit dem fest eingenähten Verschlussteil
durch den Schritt ohne sie zu verdrehen und verbinden diese mit dem Gegenstück am anderen
Ende der Beinschlaufen. Prüfen Sie die korrekte Verriegelung.
6.
Stellen Sie anschließend den Gurt mit Hilfe der verstellbaren Schulter- Leib- und Beingurte auf Ihre
Körpergröße ein. Beginnen Sie mit den Beingurten und achten Sie darauf, dass der Leibgurt mit Rückenstütze
in Hüfthöhe angeordnet ist.
7.
Führen Sie vor der ersten Benutzung des Auffang- oder Rettungsgurtes eine Hängeprüfung an einem sicheren
Ort durch, damit die richtige Größe eingestellt ist und alle Einstellmöglichkeiten bekannt sind.
beeinträchtigen
können
(z.
B.
Kreislaufprobleme,
Der Gurt sitzt richtig, wenn
Alle Verschlüsse ordnungsgemäß verschlossen sind.
Alle Gurtbänder richtig angezogen wurden (nicht zu fest und nicht zu locker).
Die rückseitige Auffangöse in Höhe der Schulterblätter platziert ist.
Die vorderen Auffangschlaufen auf gleicher Höhe vor der Brust platziert sind.
Der Brustgurt richtig in der Mitte der Brust sitzt.
Die Enden aller Gurtbandführungen durch die entsprechenden Kunststoffschieber bzw. elastische
Gurtbandschlaufen geführt und fixiert sind.
Transport / Lagerung / Pflege
Beim Transport sollte die Ausrüstung in einem geeigneten Beutel oder Koffer untergebracht sein. Die Ausrüstung
sollte in trockenen, luftigen, schattigen und nicht zu warmen Räumen, frei von direkter Sonneneinstrahlung bei
normaler Raumtemperatur aufbewahrt werden. Da die Ausrüstung überwiegend aus Polyamid, Polyester, Aluminium
und Stahl besteht, sollte diese keinen Temperaturen über 60 C° und unter -20 C° ausgesetzt werden. Eine Reinigung
kann mit etwas warmen Wasser und einem neutralen Reinigungsmittel erfolgen. Reste des Reinigungsmittels sind
restlos mit klarem Wasser auszuspülen. Das Trocknen von textilen Bestandteilen darf nur auf natürliche Weise
erfolgen, auf gar keinen Fall in der Nähe von Feuer o. ä. Hitzequellen. Desinfizierungsmaßnahmen dürfen nur nach
Rücksprache mit dem Hersteller durchgeführt werden.
Die Aufbewahrungs- und Reinigungsempfehlungen sind strikt einzuhalten!
Verwendete Materialien:
Gurtbänder, Kernmantelseile und Nähgarn für Auffanggurte und Seile = Polyester,
Bandfalldämpfer = Polyamid, Nähgarn Bandfalldämpfer = Polyamid und Polyester,
Karabinerhaken = Aluminium oder Stahl verzinkt,
Beschlagteile Auffanggurte = Aluminium, Edelstahl oder Stahl verzinkt bzw. Stahl vernickelt,
Auffanggeräte = Aluminiumdruckguss (ASK 8), Edelstahl (ASK 1+2) oder Stahl verzinkt (ASK 3),
Kunststoffe in Form von Steckschlössern und Schiebern an Auffanggurten sowie Kauschen an Seilen,
Schrumpfschläuche aus Polyolefin
Überprüfungen
Die Ausrüstung muss mindestens alle 12 Monate von einer sachkundigen Person oder vom Hersteller überprüft
werden!
Bei der Überprüfung ist besonders auf folgende Punkte zu achten:
Produktkennzeichnung (Lesbarkeit)
Endverbindungen (Spleiße, Nähte) auf den ordnungsgemäßen Zustand prüfen.
Gesamte Seillänge auf Beschädigungen (Brüche, Beulen oder Schnitte) prüfen.
Funktionstüchtigkeit der Karabiner und Seilkürzer überprüfen.
Gurtbänder und Beschlagteile auf Beschädigungen (Schnitte, Hitzeeinwirkung, Abnutzung, Verformungen
oder Brüche) prüfen.
Die Sicherheit des Benutzers ist von der Wirksamkeit und Haltbarkeit der Ausrüstung abhängig.
Verwendungsdauer
Textile Ausrüstungsgegenstände wie Gurte (Haltegurte, Auffanggurte etc.) sowie Seile und Bänder
(Verbindungsmittel, Mitlaufende Auffanggeräte an beweglicher Führung, Bandschlingen, Anschlagbänder etc.) ab
dem Herstellungsjahr 2016 können unter normalen Einsatzbedingungen
bis zu max. 10 Jahren ab Herstellungsjahr verwendet werden sofern keine Beschädigungen, Abnutzungen oder
Materialveränderungen vorliegen.
Lagerzeiten beim Hersteller oder Fachhändler (=Zeitraum der Produktion bis zur Inbetriebnahme) von bis zu maximal
einem Jahr können der Verwendungsdauer hinzugerechnet werden.
Die DGUV Regeln 198 und 199 sind zu beachten.
Für Produkte mit dem Baujahr 2015 oder älter gelten folgende max. Verwendungszeiträume:
Gurte: max. 8 Jahre, Seile, Bänder und Bandfalldämpfer max. 6 Jahre.

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