Herunterladen Diese Seite drucken

Werbung

GEBRAUCHSANWEISUNG
zur Relationsbestimmung mit dem Zentrik-Platten-System // ZPS
Wichtig! Dies ist ein Medizinprodukt gemäß MDD 93/42/EWG Anhang 7. Bitte erfassen
Sie nach Eingang des Produktes die LOT-Nummer und die Produktbezeichnung. Notieren Sie bitte
gegebenenfalls für alle mit diesem Produkt hergestellten Arbeiten die verwendeten Materialien (auch von Fremd-
herstellern!
) und LOT-Nummern. Zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz von Patient und Umwelt, lesen Sie bitte
1
diese Gebrauchsanweisung aufmerksam durch und bewahren Sie diese gut auf, um gegebenenfalls später darin
nachzuschlagen.
Verarbeitungshinweis: Vor der Verarbeitung im Labor eventuelle Produktionsrückstände mit Geschirrspülmittel
und Bürste 30 Sekunden pro ZPS-Platte unter fließend warmem Wasser entfernen. Bei der Verwendung
grundsätzlich darauf achten, dass die beschrifteten Seiten der ZPS-Platten nach palatinal bzw. lingual weisen.
Indikation/Zweckbestimmung: Gerät zur Bestimmung der zentralen Relation von Ober- und Unterkiefer
durch den Zahnarzt.
Indikationstabelle: Hinweis: Unterschiedliche Kiefersituationen erfordern die individuelle Form-Anpassung der
ZPS-Zentrik-Platten.
Totalprothetik
OK = Restbezahnung
UK = Restbezahnung
ohne Antagonistenkontakt
Verarbeitung der ZPS-Platten: Die ZPS-Platte mit ihrer glatten Seite auf das Modell mit angepasster Bissschablone
oder Modellguss legen und mittig ausrichten. Die äußeren Umrissformen des Alveolarkammes sowie die lingualen
Konturen der Zähne mit einem geeigneten Filzstift nachzeichnen. Die ZPS-Platte mit Gewindebohrung wird im Regel-
fall im OK verwendet. Die Position dieser Gewindebohrung soll idealer Weise auf dem Schnittpunkt von "Mittellinie"
(Kiefer-Gaumennaht) und einer aus den Zentren der zweiten Prämolaren (5er) gebildeten Linie liegen. Die ZPS-Zen-
trierschraube vor dem Festwachsen oder Anzeichnen in die ZPS-OK-Platte einschrauben. Sofern eine Bissschablone
verwendet wird, diese mit einer Fräse durchbohren, um den Schraubenschlitz für einen Schraubenzieher zugänglich
zu machen. Mit einem geeigneten rotierenden Werkzeug, dies kann z.B. ein Fissurenbohrer oder eine Laborstichfräse
sein, die ZPS-OK/UK-Platten entlang der zuvor angezeichneten Linie ausschneiden. Die so angepassten ZPS-Platten
an Bissschablone oder Modellgussbasis befestigen. Hierfür eignet sich ein Autopolymerisat oder ein geeignetes
Wachs bzw. Klebewachs.
Für die Verwendung in der Totalprothetik: sollte im Oberkiefer die ZPS-OK-Platte im dorsalen Bereich durch die
Tuber abgestützt sein. Die ZPS-Zentrierschraube ist eingeschraubt. Um die empfohlene Gesamthöhe von 13 – 14
mm zu erreichen ist es notwendig, diese Bereiche mit Kunststoff oder Wachs aufzufüllen. Die Position der ZPSZen-
trierschraube soll möglichst auf dem Schnittpunkt von "Mittellinie" (Kiefer-Gaumennaht) und einer aus den Zentren
der zweiten Prämolaren (5er) gebildeten Linie liegen. Im Unterkiefer beträgt die Gesamthöhe 12 mm, eine Ausnahme
bilden stark atrophierte Kieferkämme, in diesem Fall kann die Gesamthöhe im Frontzahnbereich bis zu 17 mm betra-
gen. Die angegeben Gesamthöhen sind von der Umschlagfalte bis zur Oberfläche der jeweiligen ZPS-OK/UK-Platte zu
messen, im dorsalen Bereich gilt als Referenz ungefähr die halbe Höhe des Retromolarpolsters.
Ausnahmen:
1. Bei einseitig atrophiertem Alveolarkamm empfiehlt sich eine an der Horizontalen ausgerichteten Montage.
Fehlende Bereiche können mit Kunststoff oder Wachs aufgefüllt werden.
2. Bei tiefem Biss und / oder stark gewulstetem Alveolarkamm (Höhe über 13mm), kann die ZPS-OK Platte in das
Gaumengewölbe gelegt werden.
3. Bei Progenie und Prognathie die ZPS-OK Platte mit ZPS-Zentrierschraube im Unterkiefer montieren.
Die Position der ZPS-Zentrierschraube soll idealer Weise auf dem Schnittpunkt von "Mittellinie"
(Kiefer-Gaumennaht) und einer aus den Zentren der zweiten Prämolaren (5er) gebildeten Linie liegen.
OK = zahnlos
OK = zahnlos
UK = Restbezahnung
UK = Freiendprothese
Zentrikregistrat bei Gebissanalyse
OK/UK = Remontage
Montage bei Teilbezahnung: Selbst bei stark reduziertem Restzahnbestand ist die ZPS-OK-Platte mit der ZPS-Zen-
trierschraube in das Gaumendach des Oberkiefers zu legen. Es ist darauf zu achten, dass sie mit ihrer Oberfläche
bündig mit dem Alveolarkamm abschließt und im dorsalen Bereich unterhalb des höchsten Punktes des Tuberkulum
Retromolaris aufliegt.
Die ZPS-UK-Platte liegt optimaler Weise mit ihrer Oberfläche ca. 1 mm unterhalb des Niveaus der Kauflächen. Bei einer
Situation mit einem unbezahnten Quadranten, erfolgt die Befestigung der Zentrik-Platte auf einer Bissschablone
oder Modellgussbasis, die jeweilige ZPS-Platte wird im gegenüberliegenden, bezahnten Quadranten, lingual am
Restzahngebiss abgestützt.
Bei stark elongierten OK-Zähnen ist darauf zu achten, dass kein Zahnkontakt zur ZPS-UK-Platte entsteht. Dazu ist die
ZPS-UK-Platte ausreichend tief zu befestigen. Eventuell auftretende Kontaktstellen müssen in der ZPS-UK-Platte
ausgeschnitten bzw. eingeschliffen werden.
Bei Freiendprothesen im Unterkiefer wird die ZPS-UK-Platte lingual an den Frontzähnen angelagert und die Retromo-
larpolster im dorsalen Bereich vollständig frei gelassen.
Montage bei Vollbezahnung: Idealer Weise liegt auch in diesem Fall die Oberfläche der ZPS-OK/UK-Platte ca. 1
mm unter dem Niveau der Kaufläche. Unter sich gehende Bereiche auf dem Modell ausblocken und das Modell mit
einer Isolierung Gips-gegen-Kunstoff behandeln. Die jeweilige ZPS-Platte mit ihrer glatten Seite okklusal auf das
Modell auflegen und mittig ausrichten. Mit einem geeigneten Stift die lingualen Konturen der Zähne anzeichnen.
Anschließend die ZPS-Platte mit einem geeigneten rotierenden Werkzeug entlang der eingezeichneten Konturen
ausschneiden. Einen dünnen Strang Autopolymerisat lingual bzw. palatinal im Bereich der Äquatoren einlegen und die
angepasste ZPS-Platte leicht eindrücken und ausrichten (1 mm-Regel beachten!). Kunststoff vollständig aushärten
lassen. Um Zahnkontakt zu vermeiden sollte die ZPS-OK-Platte im Oberkiefer Frontzahnbereich bis zu den ersten
Prämolaren (4er) reduziert werden. Eine Ausnahme besteht, wenn die UK-Molaren stark nach vestibulär geneigt sind,
dann können diese zur Abstützung mit verwendet werden.
Die Verwendung des Zentrik-Platten-Systems mit Prothesen basiert auf identischen Arbeitsschritten. Egal ob es sich
um eine Remontage oder die Verwendung mit einer Aufstellung bzw. Neuanfertigung handelt: Modellherstellung,
Anpassen der Konturen der jeweiligen ZPS-Platte, Befestigung der ZPS-Platte mit ihrer glatten Seite auf der Prothe-
se. Dies kann mittels Klebewachs oder eines geeigneten temporären Kunststoffes (z.B. Temp-Bond*) erfolgen. Wenn
der Schraubenschlitz nicht zugänglich ist, kann die ZPS-Zentrierschraube mit einer Flachzange am Schraubengewin-
de betätigt werden um diese hinein- oder herauszudrehen.
Durchführung der Bissnahme mit dem Zentrik-Platten-System: Um eine Verfälschung der vertikalen Dimension
zu minimieren ist es empfehlenswert, den Patienten aufzufordern, den Kiefer mit wenig Druck zu schließen. Ein zu
hoher Druck kann bedingt durch Schleimhautresilienz zu einer Verlagerung, bzw. zum Einsinken der Bissschablone
führen. Die ZPS-Platten können sich unter dem hohen Druck verbiegen und ebenfalls eine niedrigere Bisshöhe vor-
täuschen. Laut Fachkreisen ist dieser Effekt für das klinische Ergebnis allerdings ohne Belang, da sich beim Nach-
lassen des Schließdrucks die ursprüngliche vertikale Dimension wieder einstellt. Ein zu starker Schließdruck sollte
trotzdem vermieden werden, da die über die ZPS-Zentrierschraube eingestellte Bisshöhe ansonsten nicht exakt
kontrolliert werden kann.
Die Anwendung des Zentrik-Platten-Systems kann auch bei "sensiblen Patienten" erfolgen. Hierzu wird empfohlen,
den Patienten aufzufordern, unmittelbar nach dem Einsetzen der Bissschablonen mit den ZPS-Platten den Kiefer zu
schließen. Dies vermindert Irritationen und damit einen möglichen Brechreiz.
Bei der Anwendung des Zentrik- Platten-Systems mit einem Gesichtsbogen empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Be-
nutzen sie unbedingt eine extra Bissschablone, dadurch können Sie in jedem Stadium der Arbeit den Biss unabhängig
vom Gesichtsbogen kontrollieren.
1. Bissschablonen oder Modellgussbasen mit den darauf befestigten ZPS-Platten
in den Mund des Patienten einbringen (Haftpulververwendung). Anschließend
kontrollieren, ob sich diese im Schlussbiss berühren. Die ZPS-Platten sollten
idealer Weise möglichst parallel zueinander ausgerichtet sein.
Der Abstand zueinander kann über die ZPS-Zentrierschraube reguliert werden. Die
ZPS-Platten dürfen sich unter gar keinen Umständen berühren, ggf. sind diese neu
auszurichten und mit Wachs oder einem geeigneten Kunststoff zu unterlegen.
Wenn ein Autopolymerisat verwendet wurde, kann eine Feinapassung z.B. mit
Temp-Bond* vorgenommen werden.
2. Die "Vertikale Position" bestimmen: Hierzu kann auf bewährte klinische Methoden
zurückgegriffen werden, z.B. Ruhe-Schwebe-Lage (minus 2 mm!). Die nun be-
stimmte "Vertikale Position" kann über die ZPS-Zentrierschraube fixiert werden.
Wenn Zähne präpariert wurden, entspricht der vertikale Abstand der Stümpfe
der Höhe der abgetragenen Zahnsubstanz. Um der Vortäuschung einer niedrigeren
Bisshöhe entgegen zu wirken, sollte generell kein nennenswerter Druck beim
Schließen des Kiefers durch den Patienten erzeugt werden.
3. Die Bissschablone oder Modellgussbasis mit ZPS-UK-Platte herausnehmen und im
Kontaktbereich der ZPS-Zentrierschraube mit einem Wachsmalstift einfärben.
4. Um die "Ruhe-Schwebe-Lage" aufzufinden, gehen sie wie folgt vor: Fordern sie den
Patienten auf, den Unterkiefer locker (ohne bewussten Muskeltonus) leicht geöfnet
zu halten. Der Einsatz von einem sog. hydrostatischen Aufbissbehelf mit oder ohne
den Einsatz eines TENS, kann die Auffindung der "Muskulären-Ruhelage" deutlich
erleichtern, nach dem Entfernen des Aufbissbehelfes unbedingt Zahn-zu-Zahn
Kontakt vermeiden. Anschließend die Bissschablone oder Modellgussbasis mit der
ZPS-UK-Platte in den Mund des Patienten zurücksetzen. Den Patienten auffordern,
den Kiefer sanft zu schließen und nicht mit der Zunge gegen die Platte zu pressen.
Die ZPS-Zentrierschraube sollte nun in Kontakt mit der Platte stehen. Für manche
Patienten ist es einfacher, bei geschlossenem Mund auf der ZPS-UK-Platte zu
reiben. Lassen Sie den Patienten nun Exkursionsbewegungen durchführen. Vor-
und rückwärts und auch seitwärts. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit die RKP
(Retrale-Kontakt-Position) zu registrieren. >>>

Werbung

loading

Inhaltszusammenfassung für Baumann Dental ZPS

  • Seite 1 ZPS-UK-Platte in den Mund des Patienten zurücksetzen. Den Patienten auffordern, 2. Bei tiefem Biss und / oder stark gewulstetem Alveolarkamm (Höhe über 13mm), kann die ZPS-OK Platte in das den Kiefer sanft zu schließen und nicht mit der Zunge gegen die Platte zu pressen.
  • Seite 2 4. >>> Hierzu halten Sie die Bissschablone mit ZPS-UK-Platte in Situ und fordern den Patienten auf, “Rückwarts” zu beißen, also den Unterkiefer beim Zubeißen bewusst nach hinten zu ziehen. Lassen Sie den Patienten diese Bewegung mehrfach wieder- holen. Vergessen Sie nicht den Patienten daran zu erinnern, die Zunge nicht gegen die Bissschablone zu pressen.