Dieses Betriebshandbuch muss vor dem Einbau des Rettungsgerätes gelesen werden! Es wurde geschrieben, um Dich umfassend über den richtigen Gebrauch deines Rettungsgerätes zu informieren. Wenn im Zusammenhang mit der Benutzung dieses Rettungsgerätes irgendwelche Fragen auftreten, dann wende Dich bitte direkt an High Adventure. Wenn du einen professionellen Pack‐ oder Reparaturservice benötigst, dann wende dich bitte an Deinen Händler oder an High Adventure. INHALT Sicherheitshinweise .......................... 3 Technische Daten .......................... 3 Verwendungszweck .......................... 3 Betriebsgrenzen ............................ 3 Erforderliche Gerätepapiere......................... 4 Wirkungsweise des Rettungssystems .................... 4 Pflege und Wartung .......................... 4 Lagerung ............................... 5 Pack‐ und Prüftermine .......................... 5 Verhalten bei festgestellten Schäden .................... 5 Reparaturen ............................ 5 Montage‐ und Packanleitung ....................... 5 Einbau in den Rettungsgeräte‐Container eines Gurtzeugs .............. 21 Kompatibilitätsprüfung ........................ 21 Vorflugcheck ...
SICHERHEITSHINWEISE Dieses Rettungssystem darf nicht als Sprungfallschirm eingesetzt werden! Das Rettungssystem Beamer 2 entspricht den europäischen Prüfrichtlinien 2.DV LuftGerPV 1, Nr.7c/Conformity tests according to EN 12491:2001. Die Benutzung dieses Rettungsgerätes erfolgt auf eigene Gefahr. Für etwaige Personen‐ oder Materialschäden, die im Zusammenhang mit diesen Rettungssystemen stehen, kann der Hersteller nicht haftbar gemacht werden. Es ist unbedingt auf korrekten Einbau des Rettungsschirms ins Gurtzeug zu achten und eine Kompatibilitätsprüfung von einer fachkundigen Person durchzuführen. Ausschließlich ein korrekt eingebauter Rettungsschirm funktioniert richtig und gewährleistet die Sicherheit des Gerätes. TECHNISCHE DATEN Typ: Beamer 2 Fläche: 41.75 m² Gewicht: 1,97 kg Volumenwert: 5429ccm Gesamtlänge Gurt ‐ Leinen – Kappe: ...
ERFORDERLICHE GERÄTEPAPIERE • Betriebsanleitung • Pack‐ und Prüfnachweisheft WIRKUNGSWEISE DES RETTUNGSSYSTEMS In Luftnot wird der Auslösegriff mit einem kräftigen Ruck aufgezogen. Dadurch wird der Außencontainer geöffnet und das Rettungssystem freigegeben. Danach wird das Fallschirmpaket (noch im Innencontainer verpackt) mit einer schwungvollen Bewegung in den freien Luftraum geworfen. Der Auslösegriff wird dabei zusammen mit dem Rettungssystem weggeworfen! Der Innencontainer ist so konzipiert, dass erst nach erfolgtem Wurf die Fangleinen und die Fallschirmkappe freigegeben werden. Dadurch wird eine unerwünschte vorzeitige Öffnung verhindert. Dies minimiert die Gefahr des Verhängens am Gleitschirm, am Piloten oder anderem (z.B. bei einem Zusammenstoß mit anderem Fluggerät, etc). Zudem ist die für eine schnelle Öffnung des Rettungsgerätes notwendige Geschwindigkeit des Innencontainers erst nach dem Verlassen der Pilotenhand erreicht. Es gilt generell: je höher die Wurfgeschwindigkeit, umso schneller kann sich der Rettungsfallschirm strecken und öffnen. Nach dem Wurf öffnet sich der Innencontainer des Rettungsgerätes. Der kräftige Wurf und/oder der Luftstrom streckt die Fangleinen und die Fallschirmkappe, und das Rettungssystem öffnet sich. Wenn das Rettungssystem vollständig geöffnet ist, muss zuerst die Höhe über Grund, die noch zur Verfügung steht, abgeschätzt werden. Ist die Höhe ausreichend, sollte nach Möglichkeit der Gleitschirm flugunfähig gemacht werden, um eine V‐Stellung von Rettungs‐ und Gleitschirm zu vermeiden. Bei fehlender Höhe sollte man nur noch den Boden im Auge behalten und sich auf einen Landefall vorbereiten. PFLEGE UND WARTUNG Das Rettungsgerätsystem Beamer 2 wurde für hohe Belastungen und extreme Beanspruchung konzipiert. Dementsprechend wurden nur besonders langlebige Materialen ausgewählt. Da jedoch die Lebensdauer in hohem Maß von der Achtsamkeit des Benutzers abhängig ist, empfehlen wir, das Rettungsgerät regelmässig auf Abnutzungserscheinungen hin zu untersuchen und gegebenenfalls beschädigte Komponenten sofort von High Adventure oder in von High Adventure autorisierten Fachwerkstätten reparieren zu lassen. Folgende Punkte sollten besonders beachtet werden: • Den Rettungsschirm nicht unnötig der Sonne (UV‐Strahlung) aussetzten. •...
LAGERUNG Öle, Fette, Säuren und Farben dürfen nicht in unmittelbarer Nähe des Fallschirmes gelagert werden. Die Lagerung soll in einem gut belüfteten, trockenen Raum stattfinden. Fallschirme, die längere Zeit nicht benützt werden, sollten ungepackt gelagert werden. PACK‐ UND PRÜFTERMINE Der Rettungsschirm muss alle 6 Monate gelüftet und nach gültiger Packanleitung neu gepackt werden, um ein zuverlässiges und schnelles Öffnen des Gerätes jederzeit zu garantieren. Wird der Rettungsschirm Nässe, Feuchtigkeit oder extremer Hitze ausgesetzt, so muss er sofort gelüftet und neu gepackt werden. Wurde der Rettungsschirm in einem Notfall oder während eines Sicherheitstrainings geöffnet, so ist der Rettungsschirm einer Nachprüfung durch den Hersteller oder ein autorisiertes Servicecenter zu unterziehen. Der Rettungsschirm ist ebenfalls nach jeder Überbelastung (z.B. Baumlandung) von einer Fachperson besonders gründlich zu überprüfen. VERHALTEN BEI FESTGESTELLTEN SCHÄDEN Werden bei der Kontrolle des Fallschirmes Schäden festgestellt, so ist das Gerät an High Adventure zur Reparatur einzusenden. Dies gilt auch für Schäden, deren Auswirkungen auf die Lufttüchtigkeit nicht sicher beurteilt werden können. Reparaturen erfolgen ausschließlich beim Hersteller! REPARATUREN Grundsätzlich dürfen Reparaturen an Rettungsschirmen nie selber ausgeführt werden. Die verschiedenen Nähte und die Leinen sind mit grösster Präzision gefertigt worden. Deshalb darf nur der Hersteller oder eine autorisierte Servicestelle Reparaturen unter Verwendung von Originalmaterialien vornehmen. MONTAGE‐ UND PACKANLEITUNG Vor dem Packen des Rettungsschirms ist dieser vom Packer einer Sichtkontrolle zu unterziehen. Der Rettungsschirm muss danach bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 – 65 % während 24 Stunden gelüftet werden. Das Packen soll möglichst auf einem Packtisch, mindestens jedoch auf einer sauberen, antistatischen Unterlage erfolgen. Benötigte Hilfsmittel zum Packen • Faltrechen ...
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Anbringen a m Gurtzeug Der Beamer 2 kann in eine em Front‐ ode er integrierten n Rettungsger räte‐Containe r direkt im Gu urtzeug versta aut werden. Dabei werde en die Tragegu urte mit den B Beschriftungen n „L“ & „R“ an n der entsprec chenden linke en bzw. rechte en Seite an den Karab binern (Fronta aufhängung) o oder Schulterg gurtschlaufen befestigt. Abb. 1 Befest tigung Fronta ufhängung Abb. 2 Befestigung g Schulteraufh hängung Achtung: Da bei zeigen die e Bremsgriffe ...
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Abb. 3 Ve erkürzen der S Steuerleine fü ür die angebre emste Abb. 4 Verkürz en der Steuer rleine für die a angebremste Öffnungs sstellung. Steu uergriffpositio on „hoch“, Ö Öffnungsstellu ng. Steuergrif ffposition „tie ef“, Schulter‐ Befestigu ung an der Fro ontaufhängun g urtverbindung g Die Schla ufe der verkü ürzten Steuerle eine wird zusa ammen mit d em Steuergrif ff‐Schnabel in den darüber liegenden Kanal ver rstaut (Abb. 5 & 6). Abb. 5 Abb. 6 ...
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Schirm mit g gestreckten M Mittelleinen un nd Stoffbahne en. Abb. 26 Falten der ei inzelnen Flüge elhälften Eine Flügelhä älfte mit den L Leinen über d en Faltrechen n auf die gege enüberliegend e Seite legen. . Darauf achte en, dass die Achse de er Mittelleinen n (Symmetriea achse) nicht v verrutscht. Abb. 27 Abb. 28 Abb. 29 Abb. 30 Basis srand von der r Mitteilleine h her ergreifen Abb. 31 Bahn Nr. 1 1 spannen ...
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Abb. 32 L Leine von Bah n Nr. 1 im Falt trechen fixier bb. 33 Bahn N Nr. 1 auslegen n und darauf a achten, dass ie Leine auf d ie Mittelleine n und zugleic h auf die eräteachse zu u liegen komm mt Abb. 34 B Bahn Nr. 1 mit ttels doppelte em S‐Schlag bb. 35 Leine B Bahn Nr. 2 im Faltrechen fix xieren reduziere en Abb. 36 L Leinenansatzp punkt Bahn Nr r. 2 auf die Mittellein nen legen und d mit der Hand d fixieren Abb. 37 ...
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Abb. 38 Bahn n Nr. 2 mittels s S‐ Abb. 39 Lein e Bahn Nr. 3 i im Abb. 40 Lein nenansatzpun kt Bahn Schlag reduz ieren Faltrechen fi ixieren Nr. 3 auf die e Mittelleinen legen Abb. 41 Bahn n Nr. 3 strecke en Abb. 42 Bahn n Nr. 3 nach a aussen Abb. 43 unte er Spannung n nach streichen (S‐ ‐Schlag) ...
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Abb. 47 B Bahn Nr. 4 Abb. 48‐4 49 Bahn Nr. 4 nach aussen streichen (S‐S Schlag) Abb. 50 L Leine Bahn Nr . 5 im Abb. 51‐5 52 Das Falten der folgende n Bahnen erfo olgt bis zur Sc hirmspitze Faltreche en fixieren gemäss B Beschreibung der Bahnen 3 , 4 & 5 Abb. 53 Abb. 54 Abb. 55 ...
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Abb. 56 Abb. 57 Abb. 58 Abb. 59 Abb. 60 Schi rmspitze Abb. 61 Abb. 62 gefa ltete Flügelhä älfte Abb. 63‐64 g gegenüberlieg gende Flügelhä älfte inkl. Lein n en über den Faltrechen a uf die andere e Seite legen 14 ...
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Abb. 65 D Die Mittelleine en bilden Abb. 66 i dentisches Fa alten der Abb. 67 … …bis zur Schir rmspitze die Symm metrieachse gegenübe erliegenden S Seite… Abb. 68 K Kontrolle freie er Verlauf Abb. 69 … …bis zur Basis Abb. 70 S Sämtliche Lei nen müssen der Leine en… auf dem Segel in der M Mitte liegen ...
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Abb. 74 Abb. 75 Idem Abb. 76 Abb. 77 Abb. 78 Abb. 79 Flüg g el aufeinande erlegen Abb. 80 Abb. 81 16 ...
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Massnah hme gegen Lei inenüberwürf fe Auf den f folgenden Bild dern wird das wirkungsvolle e Verhindern von Leinenüb berwürfen bes s chrieben. Abb. 82‐8 84 Gesamtes L Leinenbündel mit der 1. Ba ahn einwickeln n… Abb. 85‐8 86 …mit einem m Gummi sich ern und auf d die Kappe lege Einlegen der Kappe in kl. Fangleinen n in den Innen ncontainer Kappe mi ittels S‐Schläg gen auf Innenc containergrös sse falten. ...
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Abb. 95 bb. 96 Wichtig g: das Rettung gsgerät muss beim Öffnen es ersten Cont tainerblattes komplett freig gegeben erden! Abb. 97 C Container besc chweren Abb. 98 T Tragegurte lös Abb. 99 L Leinen aufneh hmen Abb. 100 Abb. 101 19 ...
Abb. 111 Abb. 112 Griffbefestigu ung für Frontc coontainer Abb. 108 Griffbefestigu ung für im Gu rtzeug integri ierten Contain Achtung: : Der Innencon ntainer wurde e mit den Fang gleinen versc hlossen, der Z Zug der Packgu ummis am Inn nencontainer darf dana ach nicht zu st tark sein. Dies s kann überpr üft werden in ndem man den n Rettungssch hirm am Verbi ndungsgurt hoch heb bt. Die Fanglei nen müssen s sich nun durch...
Die Bestätigung der durchgeführten Kompatibilitäsprüfung ist vom Prüfer im Pack‐ und Prüfnachweis einzutragen. VORFLUGCHECK Zusätzlich zum normalen Vorflugcheck (siehe Betriebsanweisung Gleitschirm/Gurtzeug.) ist vor jedem Start der ordnungsgemäße Verschluss des Rettungsgerätecontainers sowie der korrekte Sitz des Auslösegriffes zu überprüfen. Wenn die Rettungsgeräteverbindungsleine nach jedem Flug ausgehängt wird (beispielsweise bei einem Frontcontainersystem), muss der Vorflugcheck zusätzlich das korrekte Anbringen der Verbindungsleine umfassen! 22 ...