LISSY-Empfänger 68 610
Der neue LISSY-Empfänger 68 610 bietet Ihnen als Nachfolger des LISSY-Empfängers 68 600
zusätzlich noch einige neue Funktionen: lokindividuelle Anhaltezeit im Automatikbetrieb bei Pen-
delverkehr, Anhaltestelle und Blockstelle, auslösen von Lok-Sonderfunktionen an ver schie denen
Stellen im Schaltablauf des Automatikbetriebs, Einrichtung eines Umfahrgleises mit speziellen
Eigenschaften in der Bahnhofssteuerung.
Im Folgenden fi nden Sie ausschliesslich eine Beschreibung dieser neuen Funktionen. Technische
Daten, Einbau und Programmierung entsprechen der Beschreibung des LISSY-Empfängers
68 600 im LISSY-Handbuch Kapitel 4-6.
1.
Neue erweiterte Funktionen im Automatikbetrieb bei Pendelverkehr, Anhal-
testelle und Blockstelle
Beim 68 600 konnten Schaltvorgänge von Sonderfunktionen im Automatikbetrieb nur an letzter
Stelle des Schaltablaufes ausgeführt werden. Es gab nur eine Wartezeit, die für alle Züge gleich
war. Die Reihenfolge war bisher:
Abfolge
Funktion
1
Sind Magnetartikel, Fahrstraßen oder Rückmeldungen gemäß LNCV 80-109 zu senden?
2
Ist eine Wartezeit gemäß LNCV 5 programmiert?
3
Sind individuelle Geschwindigkeitsänderungen gemäß LNCV 50-79 zu senden?
4
Sind Lok-Sonderfunktionsbefehle gemäß LNCV 20-49 zu senden?
Diese Abfolge wurde einmal durchlaufen, wenn der Zug am Sensor eintraf und ein weiteres Mal,
wenn der Zug am Signal losfuhr, weil das Blockausfahrsignal „grün" anzeigte.
Hierbei wurde die Funktion 2 in der Abfolge nur dann ausgeführt, wenn das Blockausfahrsignal
von „rot" auf „grün" geschaltet wurde, der Zug also anfahren sollte. Sie wurden nicht ausgeführt,
wenn der Zug bei Ankunft am Sensor ein „grün" zeigendes Blockausfahrsignal vorfand.
Dieser Schaltablauf wurde beim 68 610 umfassend erweitert und sieht einschließlich einer lokindi-
vi duellen Anhaltezeit jetzt wie folgt aus:
Abfolge
Funktion
1
Sind Lok-Sonderfunktionsbefehle gemäß LNCV 20-49 an Position 0 zu senden?
2
Sind Magnetartikel, Fahrstraßen oder Rückmeldungen gemäß LNCV 80-109 zu senden?
3
Sind Lok-Sonderfunktionsbefehle gemäß LNCV 20-49 an Position 1 zu senden?
4
Ist eine Wartezeit gemäß LNCV 5 programmiert?
5
Sind Lok-Sonderfunktionsbefehle gemäß LNCV 20-49 an Position 2 zu senden?
6
Ist eine lokindividuelle Wartezeit für diese Lok gemäß LNCV 110-127 programmiert?
7
Sind Lok-Sonderfunktionsbefehle gemäß LNCV 20-49 an Position 3 zu senden?
8
Sind individuelle Geschwindigkeitsänderungen gemäß LNCV 50-79 zu senden?
9
Sind Lok-Sonderfunktionsbefehle gemäß LNCV 20-49 an Position 4 zu senden?
Hierbei werden die Funktionen 4 bis 7 in der Abfolge nur dann ausgeführt, wenn das Blockausfahr-
signal von „rot" auf „grün" geschaltet wird, der Zug also anfahren soll. Sie werden nicht ausgeführt,
wenn der Zug bei Ankunft am Sensor ein „grün" zeigendes Blockausfahrsignal vorfi ndet.
1.1 Lokindividuelle Anhaltezeit
Bisher wurde über die LNCV 5 festgelegt, wie lange ein Zug warten soll, bevor er, nachdem das
Blockausfahrsignal „grün" geworden ist, losfährt. Beim 68 610 kann jetzt zusätzlich zu dieser
Wartezeit eine lokindividuelle Wartezeit festgelegt werden, so dass z.B. ein Triebwagen länger am
Bahnsteig stehen bleibt als ein Güterzug. Die Programmierung erfolgt über folgende LNCVs:
LNCV
Beschreibung
110 – 117
Fahrzeugadressen, die die Wartezeiten auslösen
120 – 127
Wartezeiten in Sekunden (0-255)
1
Wenn ja, dann
ausführen
abwarten
ausführen
ausführen
Wenn ja, dann
ausführen
ausführen
ausführen
abwarten
ausführen
abwarten
ausführen
ausführen
ausführen