Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken
Inhaltsverzeichnis

Werbung

SIPROTEC 5
Merging Unit 6MU85
ab V8.60
Handbuch
C53000-G5000-C074-4
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Funktionale Grundstruktur
Systemfunktionen
Applikationen
Anwendungsbeispiel Prozessbus
Funktionsgruppentypen
Schutz- und Automatikfunktionen
Steuerungsfunktionen
Überwachungsfunktionen
Messwerte und Monitoring des Primärsys-
tems
Power Quality – Basis
Funktionsprüfungen
Technische Daten
Anhang
Literaturverzeichnis
Glossar
Stichwortverzeichnis
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
A

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltszusammenfassung für Siemens SIPROTEC 6MU85

  • Seite 1 Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC 5 Funktionale Grundstruktur Merging Unit 6MU85 Systemfunktionen Applikationen ab V8.60 Anwendungsbeispiel Prozessbus Handbuch Funktionsgruppentypen Schutz- und Automatikfunktionen Steuerungsfunktionen Überwachungsfunktionen Messwerte und Monitoring des Primärsys- tems Power Quality – Basis Funktionsprüfungen Technische Daten Anhang Literaturverzeichnis Glossar C53000-G5000-C074-4 Stichwortverzeichnis...
  • Seite 2: Haftungsausschluss

    Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. Marken Dokumentversion: C53000-G5000-C074-4.01 SIPROTEC, DIGSI, SIGRA, SIGUARD, SIMEAS SAFIR, SICAM Ausgabestand: 04.2021 und MindSphere sind Marken der Siemens AG. Jede nicht Version des beschriebenen Produkts: ab V8.60 autorisierte Verwendung ist unzulässig.
  • Seite 3: Vorwort

    Vorwort Zweck des Handbuchs Dieses Handbuch beschreibt die Schutz-, Automatik-, Steuerungs- und Überwachungsfunktionen der SIPROTEC 5-Geräte. Zielgruppe Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Automatik-, Selektivschutz- und Steuerungseinrichtungen betraut sind sowie Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und Kraftwerken.
  • Seite 4 (RoHS-Richtlinie 2011/65/EU) sowie elektrische Betriebsmittel zur Verwendung inner- halb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Bewertung, die durch die Siemens AG gemäß den Richtlinien in Übereinstimmung mit der Norm EN 60255-26 für die EMV-Richtlinie, der Norm EN 50581 für die RoHS-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Nieder- spannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
  • Seite 5 Das Produkt finden Sie unter der Zulassungsnummer (UL File Number) E194016. IND. CONT. EQ. 69CA Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System wenden Sie sich an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Customer Support Center Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Siemens AG Smart Infrastructure –...
  • Seite 6 Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die in den Katalogen und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen und zugelassenen Fremdge- räten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt Folgendes voraus: •...
  • Seite 7 Vorwort Auswahl von verwendeten Symbolen am Gerät Symbol Beschreibung Gleichstrom, IEC 60417, 5031 Wechselstrom, IEC 60417, 5032 Gleich- und Wechselstrom, IEC 60417, 5033 Erdungsanschluss, IEC 60417, 5017 Schutzleiterklemme, IEC 60417, 5019 Vorsicht, Risiko eines elektrischen Schlages Vorsicht, Risiko einer Gefahr, ISO 7000, 0434 Schutzisolierung, IEC 60417, 5172, Geräte der Schutzklasse II Richtlinie 2002/96/EC über Elektro- und Elektronikgeräte Richtlinie für die eurasische Wirtschaftsunion...
  • Seite 8 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 9: Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis Vorwort.................................3 Einführung..............................29 Allgemeines........................30 Eigenschaften von SIPROTEC 5..................32 Funktionale Grundstruktur.........................33 Funktionseinbettung im Gerät...................34 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen .............38 Funktionssteuerung......................40 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen........45 Informationslisten......................47 Systemfunktionen............................49 Meldungen........................50 3.1.1 Allgemein........................50 3.1.2 Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit..........51 3.1.3 Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5..............
  • Seite 10 Inhaltsverzeichnis Verarbeitung von Qualitätsattributen................88 3.4.1 Übersicht........................88 3.4.2 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer für GOOSE-Empfangswerte..90 3.4.3 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei CFC-Plänen......96 3.4.4 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei geräteinternen Funktionen.. 100 Störschreibung....................... 105 3.5.1 Funktionsübersicht ....................105 3.5.2 Struktur der Funktion....................105 3.5.3 Funktionsbeschreibung.....................
  • Seite 11 Inhaltsverzeichnis 3.11.2 Allgemeine Geräteeinstellungen................145 3.11.2.1 Übersicht ......................145 3.11.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............146 3.11.2.3 Parameter......................147 3.11.2.4 Informationen......................148 3.12 SIPROTEC 5-Gerät als Client oder Merging Unit verwenden ..........149 Applikationen............................153 Übersicht........................154 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MU85........155 Anwendungsbeispiel Prozessbus......................
  • Seite 12 Inhaltsverzeichnis 6.2.7.8 Informationen......................206 6.2.8 Leistungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen..... 206 6.2.8.1 Übersicht......................206 6.2.9 Erkennung Hand-Einschaltung (für AWE und Prozessmonitor)........207 6.2.9.1 Funktionsbeschreibung..................207 6.2.9.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............208 6.2.9.3 Parameter......................209 6.2.9.4 Informationen......................209 Funktionsgruppentyp Schaltgeräte.................. 210 6.3.1 Übersicht........................210 6.3.2 Struktur der Funktionsgruppe..................211 6.3.3 Anwendungs- und Einstellhinweise................211 6.3.4...
  • Seite 13 Inhaltsverzeichnis Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig)..............269 7.3.1 Funktionsübersicht....................269 7.3.2 Struktur der Funktion....................269 7.3.3 Funktionsbeschreibung..................... 270 7.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................277 7.3.5 Parameter......................... 286 7.3.6 Informationen......................287 Leistungsschalter-Rückzündeschutz.................289 7.4.1 Funktionsübersicht....................289 7.4.2 Struktur der Funktion....................289 7.4.3 Funktionsbeschreibung..................... 289 7.4.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................293 7.4.5 Parameter.........................
  • Seite 14 Inhaltsverzeichnis 7.7.4.3 Parameter......................328 7.7.4.4 Informationen......................329 7.7.5 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ................. 330 7.7.5.1 Beschreibung ...................... 330 7.7.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............331 7.7.5.3 Parameter......................332 7.7.5.4 Informationen......................333 7.7.6 Richtungsbestimmung....................333 7.7.6.1 Beschreibung....................... 333 7.7.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............335 7.7.7 Anwendungshinweise zu Parallelleitungen ..............336 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde................
  • Seite 15 Inhaltsverzeichnis 7.10.7 Gerichtete Y0-Stufe mit Messung von G0 oder B0............389 7.10.7.1 Beschreibung....................... 389 7.10.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............394 7.10.7.3 Parameter......................398 7.10.7.4 Informationen......................399 7.10.8 Gerichtete Stufe mit Zeigermessung einer Harmonischen...........399 7.10.8.1 Beschreibung....................... 399 7.10.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............404 7.10.8.3 Parameter......................
  • Seite 16 Inhaltsverzeichnis 7.11.2.4 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............455 7.11.2.5 Parameter......................457 7.11.2.6 Informationen......................458 7.11.3 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung............459 7.11.3.1 Funktionsübersicht ....................459 7.11.3.2 Struktur der Funktion................... 459 7.11.3.3 Stufenbeschreibung..................... 460 7.11.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............461 7.11.3.5 Parameter......................463 7.11.3.6 Informationen......................464 7.11.4 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung............465 7.11.4.1 Funktionsübersicht ....................465 7.11.4.2...
  • Seite 17 Inhaltsverzeichnis 7.11.9.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............502 7.11.9.5 Parameter......................502 7.11.9.6 Informationen......................502 7.11.9.7 Stufe mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung......... 502 7.11.9.8 Beschreibung....................... 503 7.11.9.9 Anwendungs- und Einstellhinweise..............503 7.11.9.10 Parameter......................505 7.11.9.11 Informationen......................506 7.12 Lichtbogenschutz......................507 7.12.1 Funktionsübersicht ....................507 7.12.2 Struktur der Funktion....................507 7.12.3 Funktionsbeschreibung.....................
  • Seite 18 Inhaltsverzeichnis 7.15.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............539 7.15.1.5 Parameter......................540 7.15.1.6 Informationen......................541 7.15.2 2. Harmonische Erkennung Erde................541 7.15.2.1 Funktionsübersicht....................541 7.15.2.2 Struktur der Funktion................... 542 7.15.2.3 Funktionsbeschreibung..................542 7.15.2.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............543 7.15.2.5 Parameter......................543 7.15.2.6 Informationen......................543 7.16 Externe Einkopplung....................... 545 7.16.1 Funktionsübersicht....................
  • Seite 19 Inhaltsverzeichnis 7.18.2 Struktur der Funktion ....................603 7.18.3 Funktionsbeschreibung .....................604 7.18.4 Anwendungs- und Einstellhinweise ................605 7.18.5 Parameter......................... 606 7.18.6 Informationen......................610 7.19 Stromsprungerkennung....................613 7.19.1 Funktionsübersicht....................613 7.19.2 Struktur der Funktion....................613 7.19.3 Funktionsbeschreibung..................... 613 7.19.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................614 7.19.5 Parameter......................... 615 7.19.6 Informationen......................
  • Seite 20 Inhaltsverzeichnis 8.3.5 Informationen......................660 Steuerungsfunktionalität....................661 8.4.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz..............661 8.4.2 Befehlsprotokollierung....................676 8.4.3 Parameter......................... 681 8.4.4 Informationen......................681 Synchronisierungsfunktion....................682 8.5.1 Funktionsübersicht....................682 8.5.2 Struktur der Funktion....................682 8.5.3 Anschluss und Definition................... 683 8.5.4 Allgemeine Funktionalität..................686 8.5.4.1 Beschreibung....................... 686 8.5.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............690 8.5.4.3 Parameter......................
  • Seite 21 Inhaltsverzeichnis Transformatorstufenschalter................... 733 8.8.1 Funktionsbeschreibung..................... 733 8.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise................737 8.8.3 Parameter (Eigenschaften-Dialog)................744 8.8.4 Parameter......................... 744 8.8.5 Informationen......................745 Spannungsregler......................747 8.10 Phasengenaues Schalten....................748 Überwachungsfunktionen........................749 Übersicht........................750 Überwachung des Ressourcenverbrauchs................ 751 9.2.1 Lastmodell........................ 751 9.2.2 Funktionspunkte....................... 752 9.2.3 CFC-Ressourcen......................752 Überwachung des sekundären Systems................
  • Seite 22 Inhaltsverzeichnis 9.3.6.6 Informationen......................775 9.3.7 Spannungsdrehfeld-Überwachung................776 9.3.7.1 Funktionsübersicht ....................776 9.3.7.2 Struktur der Funktion ..................776 9.3.7.3 Funktionsbeschreibung..................777 9.3.7.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............778 9.3.7.5 Parameter......................778 9.3.7.6 Informationen......................778 9.3.8 Stromsymmetrie-Überwachung................. 778 9.3.8.1 Funktionsübersicht ....................778 9.3.8.2 Struktur der Funktion................... 778 9.3.8.3 Funktionsbeschreibung..................779 9.3.8.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............
  • Seite 23 Inhaltsverzeichnis 9.4.2.2 Struktur der Funktion................... 806 9.4.2.3 Funktionsbeschreibung..................807 Überwachung der Geräte-Firmware.................810 Überwachung der Hardware-Konfiguration..............811 Überwachung der Kommunikationsverbindungen............812 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen...............813 9.8.1 Übersicht........................813 9.8.2 Fehlerklasse 1......................814 9.8.3 Fehlerklasse 2......................818 9.8.4 Fehlerklasse 3......................819 9.8.5 Fehlerklasse 4 (Gruppenalarm).................. 820 Sammelmeldungen......................822 Messwerte und Monitoring des Primärsystems..................
  • Seite 24 Inhaltsverzeichnis 10.11.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................871 10.11.5 Parameter......................... 872 10.11.6 Informationen......................874 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring................875 10.12.1 Funktionsübersicht ....................875 10.12.2 Struktur der Funktion....................875 10.12.3 Allgemeine Funktionalität..................876 10.12.3.1 Beschreibung....................... 876 10.12.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............877 10.12.3.3 Parameter......................878 10.12.3.4 Informationen......................878 10.12.4 Stufe ΣI*-Verfahren....................879 10.12.4.1 Beschreibung.......................
  • Seite 25 Inhaltsverzeichnis 11.2 Spannungsunsymmetrie....................910 11.2.1 Funktionsübersicht....................910 11.2.2 Struktur der Funktion....................910 11.2.3 Stufe U2/U1.......................911 11.2.3.1 Beschreibung....................... 911 11.2.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............914 11.2.3.3 Parameter......................916 11.2.3.4 Informationen......................916 11.2.4 Stufe U0/U1.......................917 11.2.4.1 Beschreibung....................... 917 11.2.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............920 11.2.4.3 Parameter......................921 11.2.4.4 Informationen......................921 11.3...
  • Seite 26 Inhaltsverzeichnis 12.11 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion..........955 Technische Daten............................. 959 13.1 Allgemeine Gerätedaten....................961 13.1.1 Analogeingänge......................961 13.1.2 Versorgungsspannung....................964 13.1.3 Binäreingänge......................965 13.1.4 Relaisausgänge......................967 13.1.5 ETH-BD-2FO......................969 13.1.6 Konstruktionsdaten....................971 13.2 Datums- und Zeitsynchronisation..................974 13.3 Leistungsschalter-Versagerschutz ................... 975 13.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz.................977 13.5 Leistungsschalterüberwachung..................
  • Seite 27 Inhaltsverzeichnis 13.11.7 Unterspannungsschutz mit Mitsystemspannung............1028 13.11.8 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung .............1029 13.11.9 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung....1030 13.12 Einschaltstromerkennung..................... 1032 13.13 2. Harmonische Erkennung Erde................... 1034 13.14 Externe Einkopplung..................... 1036 13.15 Automatische Wiedereinschaltung................1037 13.16 Stromsprungerkennung....................1038 13.17 Spannungssprungerkennung..................1039 13.18 Messspannungsausfall-Erkennung.................1040 13.19...
  • Seite 28 Inhaltsverzeichnis Anforderungen an die Leiter-Stromwandler..............1086 Anschlussbeispiele für Stromwandler................1087 Anschlussbeispiele der Spannungswandler für modulare Geräte........1093 Vorrangierungen 6MU85....................1099 Literaturverzeichnis..........................1101 Glossar..............................1103 Stichwortverzeichnis..........................1125 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 29: Einführung

    Einführung Allgemeines Eigenschaften von SIPROTEC 5 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 30: Allgemeines

    Einführung 1.1 Allgemeines Allgemeines Die digitalen multifunktionalen Schutz- und Feldleitgeräte der Geräteserie SIPROTEC 5 sind mit einem leis- tungsfähigen Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter digital verarbeitet. Analogeingänge Die Messeingänge transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und passen sie an die internen Verarbeitungspegel des Gerätes an.
  • Seite 31 Einführung 1.1 Allgemeines Stromversorgung Die einzelnen Funktionseinheiten des Gerätes werden von einer internen Stromversorgung versorgt. Kurzzei- tige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der Anlage auftreten können, werden im Allgemeinen von einem Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch Technische Daten). SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 32: Eigenschaften Von Siprotec 5

    Einführung 1.2 Eigenschaften von SIPROTEC 5 Eigenschaften von SIPROTEC 5 Die SIPROTEC 5-Geräte der Feldebene sind kompakt und werden direkt in Mittel- und Hochspannungs-Schalt- anlagen eingebaut. Sie zeichnen sich durch eine durchgängige Integration von Schutz- und Steuerungsfunkti- onen aus. Allgemeine Eigenschaften •...
  • Seite 33: Funktionale Grundstruktur

    Funktionale Grundstruktur Funktionseinbettung im Gerät Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen Funktionssteuerung Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Informationslisten SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 34: Funktionseinbettung Im Gerät

    Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät Funktionseinbettung im Gerät Allgemeines SIPROTEC 5-Geräte bieten hinsichtlich der Handhabung von Funktionen eine hohe Flexibilität. Funktionen lassen sich einzeln in das Gerät laden. Weiterhin können Funktionen innerhalb eines Gerätes und zwischen Geräten kopiert werden. Die hierfür notwendige Einbettung von Funktionen im Gerät wird anhand eines Beispiels verdeutlicht.
  • Seite 35 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [dw_dbbp_over, 1, de_DE] Bild 2-1 Funktionseinbettung über Funktionsgruppen Für jede Gerätefamilie existiert eine Anzahl vordefinierter Funktionspakete, die auf bestimmte Anwendungen zugeschnitten sind. Ein vordefinierter Funktionsumfang wird als Applikationsvorlage bezeichnet. Wenn Sie in DIGSI 5 ein neues Gerät anlegen, werden automatisch die vorhandenen Applikationsvorlagen zur Auswahl angeboten.
  • Seite 36 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät auch löschen. Ebenso können Sie den Funktionsumfang innerhalb einer Funktionsgruppe an den konkreten Anwendungsfall anpassen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der Online-Hilfe DIGSI 5. Je nach Gerätetyp gibt es verschiedene Arten von Funktionsgruppen: •...
  • Seite 37 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [scmscofg-180311-01.tif, 1, de_DE] Bild 2-3 Verbindung von Messstellen und Funktionsgruppen Funktionen (FN), Stufen/Funktionsblöcke (FB) Funktionen können weiter untergliedert sein. Beispielsweise bestehen Schutzfunktionen oft aus mehreren Schutzstufen (z.B. die Funktion Überstromzeitschutz). Andere Funktionen können ein oder mehrere Funkti- onsblöcke enthalten.
  • Seite 38: Applikationsvorlagen/Funktionsumfang Anpassen

    Informationsrangierung • Funktionseinstellungen Zum Anpassen des Funktionsumfangs empfiehlt Siemens den Editor Single-Line-Konfiguration. Ergänzen Sie fehlende Funktionalitäten aus der globalen DIGSI 5-Bibliothek. Dann sind die Voreinstellungen der ergänzten Funktionalität wirksam. Sie können innerhalb eines Gerätes und auch zwischen Geräten kopieren. Wenn Sie Funktionalitäten kopieren, werden die aktuellen Einstellungen und Rangierungen mitko- piert.
  • Seite 39 Bestellen Sie zusätzliche Funktionspunkte über ihren Vertriebspartner oder unter http:// www.energy.siemens.com. • Siemens liefert Ihnen eine signierte Lizenzdatei für ihr Gerät, wahlweise per E-Mail oder zum Herunter- laden. • Laden Sie die signierte Lizenzdatei mit DIGSI 5 in ihr Gerät. Die Prozedur ist in der Online-Hilfe von DIGSI 5 beschrieben.
  • Seite 40: Funktionssteuerung

    Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung wird angewendet für: • Funktionen, die keine Stufen oder Funktionsblöcke enthalten • Stufen innerhalb von Funktionen • Funktionsblöcke innerhalb von Funktionen HINWEIS Im Folgenden wird zur Vereinfachung von Funktionen und Funktionssteuerung gesprochen. Die Beschreibung gilt gleichermaßen für Stufensteuerung und Funktionsblocksteuerung.
  • Seite 41 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Über den Parameter Modus stellen Sie den Soll-Betriebszustand der Funktion ein. Sie können den Modus der Funktion auf ein, aus und Test einstellen. Die Wirkungsweise ist in Tabelle 2-2 beschrieben. Sie können den Parameter Modus einstellen über: •...
  • Seite 42 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Eingänge Zustand der Funktion Test/Relais block. Test Test/Relais block. Test/Relais block. BA blockiert Test/Relais block. Test/Relais block. Test/Relais block. Test/Relais block. HINWEIS Die browser-basierte Benutzeroberfläche zeigt eine übersichtliche Liste der Zustände aller Funktionen an, sofern sie vom Zustand Ein abweichen. Die folgende Tabelle beschreibt die möglichen Zustände einer Funktion: Tabelle 2-2 Mögliche Zustände einer Funktion...
  • Seite 43 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Zustand der Erläuterung Funktion Test Die Funktion ist in den Testbetrieb geschaltet. Dieser Zustand dient zur Unterstützung der Inbetriebsetzung. Alle Ausgangsinformationen der Funktion (Meldungen und, wenn vorhanden, Messwerte) werden mit einem Test-Bit versehen. Dieses Test-Bit beeinflusst maßgeblich die weitere Verarbeitung der Information abhängig vom Ziel.
  • Seite 44 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Bereitschaft (health) Die Bereitschaft meldet, ob eine eingeschaltete Funktion ihrer bestimmungsgemäßen Funktionalität nach- kommen kann. Wenn dies der Fall ist, dann ist die Bereitschaft OK . Wenn die Funktionalität aufgrund gerätein- terner Zustände oder Probleme nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich ist, dann meldet die Bereit- schaft Warnung (eingeschränkte Funktionalität) oder Alarm (keine Funktionalität).
  • Seite 45: Textstruktur Und Referenznummer Für Parameter Und Meldungen

    Funktionale Grundstruktur 2.4 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Jeder Parameter und jede Meldung besitzt innerhalb aller SIPROTEC 5-Geräte eine eindeutige Referenz- nummer. Über die Referenznummer erhalten Sie einen eindeutigen Bezug z.B. zwischen einem Meldungsein- trag im Puffer des Gerätes und der entsprechenden Handbuchbeschreibung.
  • Seite 46 Funktionale Grundstruktur 2.4 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Damit ergeben sich folgende Texte und Nummern (einschließlich der Instanznummern): Parameter: Nummer Leitung 1:Überstrom 3-ph 1:UMZ 2:Schwellwert 21:201:662:3 Meldung: Nummer Leitung 1:Überstrom 3-ph 1:UMZ 2:Anregung 21:201:662:55 Bei Parametern und Meldungen mit weniger Hierarchieebenen vereinfacht sich die Struktur entsprechend. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 47: Informationslisten

    Funktionale Grundstruktur 2.5 Informationslisten Informationslisten Für die Funktionsgruppen, Funktionen und Funktionsblöcke sind Parameter und verschiedene Signale defi- niert, die in den Parameter- und Informationslisten dargestellt sind. Die Informationslisten fassen die Signale zusammen. Die Informationen können sich im Datentyp unter- scheiden. Mögliche Datentypen sind z.B. ENS, ACD, ACT, SPS, MV usw.. Den einzelnen Datentypen ist ein Typ zugeordnet.
  • Seite 48 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 49: Systemfunktionen

    Systemfunktionen Meldungen Messwerterfassung Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Verarbeitung von Qualitätsattributen Störschreibung Wirkkommunikation Datums- und Zeitsynchronisation Benutzerdefinierte Objekte Sonstige Funktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen 3.12 SIPROTEC 5-Gerät als Client oder Merging Unit verwenden SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 50: Meldungen

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldungen Allgemein 3.1.1 Meldungen liefern im Betrieb Informationen über betriebliche Zustände. Dazu zählen: • Messdaten • Anlagendaten • Geräteüberwachungen • Gerätefunktionen • Funktionsabläufe bei Prüfung und Inbetriebnahme des Gerätes Darüber hinaus geben Meldungen nach einer Störung im Netz einen Überblick über wichtige Störfallereig- nisse.
  • Seite 51: Auslesen Von Meldungen An Der Vor-Ort-Bedieneinheit

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit 3.1.2 Vorgehensweise Die Menüs der Meldepuffer beginnen mit einer Überschrift und 2 Zahlen in der rechten oberen Ecke des Displays. Die Zahl nach dem Schrägstrich besagt, wie viele Meldungen insgesamt vorhanden sind. Die Zahl vor dem Schrägstrich zeigt an, die wievielte Meldung gerade ausgewählt oder angezeigt wird.
  • Seite 52: Auslesen Von Meldungen Vom Pc Mit Digsi 5

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5 3.1.3 Vorgehensweise Menüpfad (Projekt) Meldepuffer Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldepuffer Param.änderungen Kommunikationsüberwachungspuffer Störfallmeldepuffer Anwendermeldungen 1 Anwendermeldungen 2 Motoranlauf-Meldepuffer Erdschlussmeldepuffer Online Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Gerätediagnosepuffer Registerkarte Meldepuffer →...
  • Seite 53: Anzeige Von Meldungen

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Nähere Informationen zum Löschen und Abspeichern von Meldepuffern finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können, ist von den Zuordnungen in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert. Hinweise dazu finden Sie im Kapitel 3.1.5.1 Allgemein.
  • Seite 54 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldungen in DIGSI 5-Informationen Geräte-Display Informationen Meldepuffer für Erdschlussmel- Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), dungen Relative Zeit, Fehlernummer, Fehlernummer, Wert Eintragsnummer, Funktionsstruktur, Name, Wert, Meldungsnummer, Qualität, Ursache, Nummer Meldepuffer für Parameterände- Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), rungen Relative Zeit,...
  • Seite 55 Eintragsnummer Eintragskennung der Puffereinträge. Diese Kennung zeigt die Reihenfolge der Puffereinträge an. Meldungsnummer Nummer der Meldung, die im Gerät aufgetreten ist. Diese Nummer wird fortlaufend hochgezählt und ist für eine Analyse durch Siemens notwendig. Meldung Meldungstext Funktionsstruktur Der Pfad des Signals mit dem Signalnamen...
  • Seite 56: Meldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldespalte Bedeutung Wert Aktueller Zustand des Befehls. Um zu prüfen, ob der Wert aktuell ist, beachten Sie auch die Qualität des Wertes. Qualität Die Qualität des Wertes zeigt die Quelle des Wertes an und ob dieser aktuell ist. Ursache Zusätzliche Informationen wie Ursache und Gültigkeit Nummer...
  • Seite 57: Betriebsmeldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Vorgehensweise Um zur Informationsrangierung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projekt- navigation. Der Zugang erfolgt dabei ausschließlich über das Projekt: • Öffnen Sie die Informationsrangierung. Projekt → Gerät → Informationsrangierung • Wählen Sie die zugehörige Rangierspalte aus. Ziel →...
  • Seite 58 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen vom PC mit DIGSI 5 • Um zum Betriebsmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation. Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldepuffer • Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Betriebsmeldepuffers angezeigt. Für die Aktualisierung (Synchronisation mit dem Gerät) klicken Sie auf die Schaltfläche Puffereinträge lesen in der Kopfzeile der Meldungsliste (Bild 3-4...
  • Seite 59: Störfallmeldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen [scoperlog1-081217-01, 2, de_DE] Bild 3-5 Vor-Ort-Anzeige einer Meldungsliste (Beispiel: Betriebsmeldungen) Löschbarkeit Der Betriebsmeldepuffer ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Das erfolgt in der Regel nach dem Test oder der Inbetriebnahme des Gerätes. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer.
  • Seite 60: Erdschlussmeldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschbarkeit Der Störfallmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Details dazu finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Störfallmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor- Ort-Bedieneinheit.
  • Seite 61 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen vom PC mit DIGSI 5 • Um zum Erdschlussmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation. Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Erdschlussmeldungen Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Erdschlussmeldepuffers angezeigt. •...
  • Seite 62: Anwendermeldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschbarkeit Der Erdschlussmeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Der Meldeumfang des Erdschlussmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangie- rung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert: Ziel →...
  • Seite 63 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [scuserrlog1-081217-01, 1, de_DE] Bild 3-10 Auslesen des benutzerspezifischen Meldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Löschbarkeit Der Anwendermeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Details hierzu finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfiguration eines Anwendermeldepuffers Der Meldeumfang eines angelegten anwenderspezifischen Meldepuffers kann in der dazugehörigen Spalte der Informationsrangierung (Matrix) von DIGSI 5 frei konfiguriert werden: Ziel →...
  • Seite 64: Parametriermeldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.6 Parametriermeldepuffer Im Meldepuffer für Parameteränderungen werden alle Einzelparameteränderungen und die heruntergela- denen Dateien ganzer Parametersätze protokolliert. Das ermöglicht die Klärung, ob erfolgte Parameterände- rungen im Zusammenhang mit protokollierten Ereignissen (z.B. Störfällen) stehen. Andererseits ist beispiels- weise bei Störfallanalysen der Nachweis möglich, dass der aktuelle Status aller Einstellungen tatsächlich dem zum Zeitpunkt des Störfalls entspricht.
  • Seite 65 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [schislog-090413-01.tif, 1, de_DE] Bild 3-13 Auslesen des Meldepuffers für Parameteränderungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Meldungstypen im Parametriermeldepuffer Für diesen Meldepuffer gibt es ausgewählte Informationen, die bei erfolgreichen als auch bei erfolglosen Para- meteränderungen abgesetzt werden. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über diese Informationen. Tabelle 3-5 Übersicht der Meldungstypen Angezeigte Information...
  • Seite 66: Kommunikationspuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.7 Kommunikationspuffer Für alle hardware-mäßig konfigurierten Kommunikationsschnittstellen erfolgt die Protokollierung des jewei- ligen Status wie z.B. auftretende Störungen, Test- und Diagnosebetrieb und Kommunikationsauslastungen. Im Kommunikationspuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Die Protokollierung erfolgt separat für jeden Kommunikations-Port der konfigurierten Kommunikationsmodule. Auslesen vom PC mit DIGSI 5 •...
  • Seite 67: Kommunikationsüberwachungspuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sccommlg-270618, 1, de_DE] Bild 3-15 Auslesen des Kommunikationspuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Löschbarkeit Die Kommunikationspuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes können gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Die Kommunikationspuffer sind nicht frei konfigurierbar. Die Einträge sind fest vorkonfiguriert. 3.1.5.8 Kommunikationsüberwachungspuffer Der Kommunikationsüberwachungspuffer dient dazu, Kommunikationsereignisse zu protokollieren.
  • Seite 68: Security-Meldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_comsuperv, 1, de_DE] Bild 3-16 Auslesen des Kommunikationsüberwachungspuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Kommunikationsüberwachungspuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigati- onstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Meldungen → Kom Überw.puffer •...
  • Seite 69 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen vom PC mit DIGSI 5 • Um zum Security-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation. Das Gerät muss sich im Online-Zugang befinden. Projekt → Online-Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Registerkarte Meldepuffer → Sicherheits- meldungen Ihnen wird der zuletzt aus dem Gerät geladene Zustand des Security-Meldepuffers angezeigt.
  • Seite 70: Gerätediagnosepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.10 Gerätediagnosepuffer Bei den folgenden Punkten erfolgt im Gerätediagnosepuffer die Protokollierung und die Anzeige von konkreten Handlungsanweisungen: • erforderlichen Wartungen (z.B. Batterieüberwachung) • erkannten Hardware-Defekten • Kompatibilitätsproblemen Im Gerätediagnosepuffer können bis zu 500 Meldungen gespeichert werden. Im normalen Betrieb des Gerätes reicht es zu Diagnosezwecken aus, den Einträgen des Betriebsmeldepuffers zu folgen.
  • Seite 71: Sichern Und Löschen Der Meldepuffer

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen [scdevdia-280618, 1, de_DE] Bild 3-21 Auslesen des Gerätediagnosepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes HINWEIS • Der Gerätediagnosepuffer kann nicht gelöscht werden! • Die protokollierten Meldungen sind unveränderbar vorkonfiguriert! Sichern und Löschen der Meldepuffer 3.1.6 Ein Löschen der Meldepuffer des Gerätes im Betrieb ist nicht notwendig. Wenn die Speicherkapazität für die neuen Meldungen nicht mehr ausreicht, werden bei neu eintretenden Ereignissen die ältesten Meldungen automatisch überschrieben.
  • Seite 72 Systemfunktionen 3.1 Meldungen HINWEIS Wenn das Gerät einen Erstanlauf durchführt, z.B. nach einem Update der Geräte-Software, werden folgende Meldepuffer automatisch gelöscht: • Betriebsmeldepuffer • Störfallmeldepuffer • Erdschlussmeldepuffer • Parametriermeldepuffer • Benutzermeldepuffer • Motoranlauf-Meldepuffer • Kommunikationsüberwachungspuffer Sichern Sie die löschbaren Meldepuffer mittels DIGSI 5. HINWEIS Wenn gerade ein Erdschluss aktiv ist, kann der Erdschlussmeldepuffer nicht gelöscht werden.
  • Seite 73: Spontane Meldungsanzeige In Digsi 5

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Spontane Meldungsanzeige in DIGSI 5 3.1.7 Mit DIGSI 5 haben Sie die Möglichkeit, alle aktuell abgesetzten Meldungen des angewählten Gerätes in einem speziellen Meldungsfenster anzuzeigen. Vorgehensweise • Rufen Sie im Navigationsfenster unter Online-Zugänge die spontanen Meldungen Ihres ausgewählten Gerätes ab.
  • Seite 74 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sckonstf-230211-01, 2, de_DE] Bild 3-24 Konfiguration der spontanen Störfallanzeige am Gerät Für jede Display-Zeile kann zwischen folgenden Anzeigeoptionen gewählt werden: Tabelle 3-6 Übersicht der Anzeigeoptionen Angezeigte Information Erläuterung Anregemeldung Anzeige der im Störfall zuerst angeregten Funktionsstufe, ggf. mit Zusatzinfor- mation (Phasen, Erde, Richtung) T-Anregung Anzeige der gesamten Anregedauer des Störfalls...
  • Seite 75: Gespeicherte Meldungen Im Siprotec

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Methode 2: Quittierung per LED-Reset • Ein LED-Reset (Gerät) führt sowohl zum Rücksetzen aller gespeicherten LEDs und binären Ausgangskon- takte des Gerätes als auch zum Quittieren aller gespeicherten Störfallanzeigen im Display. Näheres zum Thema LED-Reset finden Sie im Kapitel 3.1.9 Gespeicherte Meldungen im SIPROTEC 5-Gerät.
  • Seite 76: Gespeicherte Meldungen Der Funktionsgruppe Zurücksetzen

    Systemfunktionen 3.1 Meldungen Rangieroptionen LEDs Beschreibung (bedingtes Speichern) Störfallmeldungen werden bei Ansteuerung auf der Ausgabe (LED) in Abhängigkeit vom Parameter (_:91:139) Störfallanzeige gespeichert. Bei einem erneuten Störfall werden die zuvor gespeicherten Zustände zurückgesetzt. • Wenn der Störfall durch einen Auslösebefehl des zuge- ordneten Leistungsschalters beendet wird, bleibt mit der Einstellmöglichkeit bei Auslösebefehl der gespeicherte Zustand einer Meldung erhalten.
  • Seite 77: Messwerterfassung

    Systemfunktionen 3.2 Messwerterfassung Messwerterfassung Grundprinzip Die SIPROTEC 5-Geräte verfügen über eine leistungsfähige Messwerterfassung. Sie haben neben einer hohen Abtastfrequenz eine sehr hohe Messgrößenauflösung. Dadurch wird eine hohe Messgenauigkeit über einen weiten Dynamikbereich erreicht. Kernstück der Messwerterfassung bildet ein 24-Bit-Sigma-Delta Analog- Digital-Wandler.
  • Seite 78 Systemfunktionen 3.2 Messwerterfassung ein guter Kompromiss zwischen Genauigkeit und der parallelen Abarbeitung von Funktionen (Multifunktiona- lität). Die 20 Abtastungen pro Periode werden den Algorithmen, die in den Funktionsgruppen abgearbeitet werden, in 2 Varianten bereitgestellt: • Fest (nicht nachgeführt) • Nachgeführt (Frequenzbereich von 10 Hz bis 90 Hz) Algorithmenabhängig (siehe Funktionsbeschreibungen) wird auf den jeweiligen Datenstrom zurückgegriffen.
  • Seite 79: Abtastfrequenznachführung Und Frequenznachführgruppen

    Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Übersicht 3.3.1 Ab der Plattformversion V07.80 können Sie in SIPROTEC 5-Geräten Messstellen in Frequenznachführgruppen zusammenfassen. Das Gerät arbeitet mit maximal 6 Frequenznachführgruppen. Das Kapitel 3.3.2 Abtastfrequenznachführung gibt notwendige Hinweise zur Wirkungsweise der Abtastfre- quenznachführung und deren Anwendung.
  • Seite 80 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_MP_Powersys trackfreq, 1, de_DE] Bild 3-27 Nutzung der Messstelle zur Bestimmung der Abtastfrequenz Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Messstelle zur Bestimmung der aktuellen Nachführfrequenz verwendet. Wenn der Parameter Nachführen für mehrere Messstellen auf aktiv einge- stellt ist, bestimmt die ID der Messstelle die Reihenfolge, in der diese nach gültigen Eingangssignalen durch- sucht werden.
  • Seite 81 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [dw_working-area_sampling-frequency-tracking, 2, de_DE] Bild 3-28 Arbeitsbereich der Abtastfrequenznachführung Siemens empfiehlt, die Rangierung der errechneten Netzfrequenz (f ) und der ermittelten Nachführfrequenz ) als Messwertspur in den Störschrieb. Damit können Sie das Verhalten des Gerätes in Übergangszu- N.führ ständen dokumentieren.
  • Seite 82: Frequenznachführgruppen

    Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Die obere Spur zeigt die Netzspannung beispielhaft an 1 Phase (L1). Die mittlere Spur ist die berechnete Netz- frequenz und die untere Spur die ermittelte Nachführfrequenz. Wenn Sie die ermittelte Nachführfrequenz der unteren Spur mit 20 multiplizieren, können Sie auf die Abtastfrequenz schließen. [sc_example freqtrack, 1, de_DE] Bild 3-30 Beispiel der Frequenznachführung und Reaktion auf einen Sprung der Eingangsgröße...
  • Seite 83 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen gang eine von den anderen Messstellen abweichende Frequenz. Durch den Anschluss an das Netz haben die anderen Messstellen in der Regel Nennfrequenz. Weiterhin kann sich durch Schutzauslösungen ein Schaltzustand ergeben, wo der HS-LS geöffnet ist und der G-LS geschlossen bleibt.
  • Seite 84 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [dw_example_frequency-tracking-groups, 1, de_DE] Bild 3-31 Beispiel für die Notwendigkeit von Frequenznachführgruppen Für die Balance zwischen Anwendungsflexibilität und erforderlicher Rechenleistung wurde die Anzahl der zusätzlichen Frequenznachführgruppen auf 5 begrenzt. Zusammen mit der Grundfunktionalität sind in Summe 6 Frequenznachführgruppen möglich. Wenn Sie Frequenznachführgruppen benutzen wollen, befolgen Sie nachfolgende Engineeringempfehlungen.
  • Seite 85 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_loading freq group, 1, de_DE] Bild 3-32 Laden der erforderlichen Frequenznachführgruppen Wenn Sie eine zusätzliche Frequenznachführgruppe instanziieren, vergibt das System in DIGSI automatisch die ID der Frequenznachführgruppe mit fortlaufender Nummerierung. Da das Gerät schon über 1 Frequenznach- führgruppe verfügt, startet die ID-Nummerierung für zusätzliche Frequenznachführgruppen mit der Nummer 2.
  • Seite 86: Abtastfrequenznachführung

    Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen HINWEIS Beachten Sie Folgendes bei der Zuordnung der Messstellen zu den Frequenznachführgruppen: • Die Funktionsgruppen (FGs) können nur mit 1 Frequenznachführgruppe arbeiten. • Das gilt auch für die Verschaltungen zwischen den Funktionsgruppen, wie beim Transformatordiffe- rentialschutz.
  • Seite 87 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_MP additional setting FG, 1, de_DE] Bild 3-36 Anzeige der ID für Frequenznachführgruppe in der Funktionsgruppe im Block Allgemein Am Beispiel von Bild 3-31 wird eine Besonderheit erläutert. Die in Bild 3-31 mit 1) markierte Messstelle benutzt einen Stromwandler, der sich auf der Generatorseite befindet, aber vom Transformatordifferentialschutz benutzt wird.
  • Seite 88: Verarbeitung Von Qualitätsattributen

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Verarbeitung von Qualitätsattributen Übersicht 3.4.1 Der Standard IEC 61850 definiert für Datenobjekte (DO) bestimmte Qualitätsattribute, die sogenannte Qualität (Quality). Einige dieser Qualitätsattribute verarbeitet das SIPROTEC 5-System automatisch. Um unterschiedli- chen Anwendungen gerecht zu werden, können Sie bestimmte Qualitätsattribute beeinflussen und auch die Werte der Datenobjekte in Abhängigkeit dieser Qualitätsattribute.
  • Seite 89: Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung Durch

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen • OperatorBlocked, mit den Werten TRUE , FALSE Das Qualitätsattribut OperatorBlocked zeigt an, ob ein über eine GOOSE-Nachricht übertragenes Objekt von einem Gerät stammt, dass sich im Zustand funktionales Abmelden befindet. Wenn das sendende Gerät abgeschaltet wird, wird das Objekt nicht mehr empfangen und nimmt den Zustand invalid an.
  • Seite 90: Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung Durch Benutzer Für Goose-Empfangswerte

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Beeinflussung der Qualität durch Spannungswandler-Schutzschalter Beim Erkennen einer Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters (siehe Kapitel 9.3.4 Spannungs- wandler-Schutzschalter), erhalten alle erfassten Daten das Qualitätsattribut Validity = invalid . Beeinflussung der Qualität durch den Benutzer Sie können die Verarbeitung von Daten und ihrer Qualität unterschiedlich beeinflussen. Das ist in DIGSI 5 an folgenden 3 Stellen möglich: •...
  • Seite 91 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_LB_GOOSE_2, 2, de_DE] Bild 3-38 Einflussmöglichkeiten bei einer Verknüpfung eines Datenobjektes vom Typ DPC Abhängig vom ausgewählten Datentyp des Objektes werden Ihnen in Bereich Allgemeine Einstellungen verschiedene Auswahlmöglichkeiten für den Punkt Sicherer Zustand angeboten. An dieser Stelle wählen Sie nachgeführte Werte aus, die einen sicheren Betriebszustand ermöglichen, sobald der Datenzugriff über die Kommunikationstrecke gestört ist.
  • Seite 92: Gesicherten Zustandswert Verwenden Wert Beibehalten

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_LB_GOOSE_1, 2, de_DE] Bild 3-39 Erweiterte Qualitätsattribute für die flexible GOOSE-Verknüpfung Mit den folgenden erweiterten Qualitätsattributen können Sie gesendete GOOSE-Meldungen filtern sowie deren Qualität prüfen und einstellen. Die gegebenenfalls angepassten Werte werden an den Empfänger weitergeleitet.
  • Seite 93: Letzten Gültigen Wert Beibehalten

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Einstellwert Beschreibung Wenn ein ungültiges Qualitätsattribut empfangen wird, wird der letzte Letzten gültigen Wert gültige Wert an die Applikation weitergeleitet. Wenn vorher kein Wert beibehalten empfangen wurde, wird der Ausgangswert als gesicherter Zustand ange- nommen. Gilt nur bei booleschen Kommunikationsobjekten.
  • Seite 94 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen HINWEIS Beachten Sie die Reihenfolge der Prüfungen. Zuerst wird auf Funktionale Abmeldung durch Benutzer blockiert geprüft, dann auf Kommunikation unterbrochen und so weiter. Wenn ein Fall als aktiv erkannt wird, bricht die Prüfkette mit der konfigurieren Einstellung für den aktiven Fall ab. Bei Ungültigkeit wurde zuvor auf Funktionale Abmeldung durch Benutzer blockiert (nicht zutreffend), dann auf Kommunikation unterbrochen (nicht zutreffend) geprüft und mit der konfigurierten Aktion bei Ungültigkeit abgebrochen.
  • Seite 95 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bisherige Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer für GOOSE-Empfangswerte Im Editor Informationsrangierung können Sie Datenwert und Qualität von allen Datentypen beeinflussen. Folgendes Bild zeigt die mögliche Beeinflussung am Beispiel eines DPC-Datentyps. • Doppelklicken Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation auf Informationsrangierung. •...
  • Seite 96: Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung Durch Benutzer Bei Cfc-Plänen

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Interaktion der Qualitätsattribute Validity und OperatorBlocked OperatorBlocked-Kontrollkästchen gesetzt und Unabhängig davon, ob das Validity-Kontrollkästchen Empfang von OperatorBlocked = gesetzt ist oder nicht und unabhängig von der aktu- TRUE ellen Validity wird das Validity-Attribut auf good gesetzt und der OperatorBlocked-Datenobjekt-Ersatz- wert gesetzt.
  • Seite 97 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Wenn Sie Automatisch wählen, wird die Qualitätsverarbeitung der CFC-Pläne wie folgt beeinflusst: Bei CFC-Plänen muss unterschieden werden zwischen der allgemeinen Verarbeitung der Qualität und bestimmten CFC-Bausteinen, die speziell auf die Bearbeitung der Qualität ausgelegt sind. Allgemeine Verarbeitung Die meisten CFC-Bausteine haben keine explizite Qualitätsverarbeitung.
  • Seite 98 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bausteine Beschreibung OR_SPS Die Bausteine bearbeiten gemäß ihrer Logik auch die unterstützten Qualitätsattribute. Die folgenden Tabellen beschreiben die Logik anhand der Eingangswerte in Verbindung mit dem Qualitätsattribut Validity. Die Eingangswerte sind 0 oder 1, das Qualitätsattribut Vali- AND_SPS dity kann den Wert good (=g) oder invalid (=i) haben.
  • Seite 99 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bausteine Beschreibung BUILD_Q Der Baustein trägt jeweils einen Binärwert für good und bad (= invalid ) in die Struktur der Qualität ein. D.h. mit diesem Baustein können die Qualitätsattribute good und bad (= invalid ) explizit gesetzt werden, z.B. als Ergebnis einer Überwachungslogik. Alle anderen Qualitätsattribute werden in ihren voreingestellten Zustand gesetzt, z.B.
  • Seite 100: Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung Durch Benutzer Bei Geräteinternen Funktionen

    Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sccfcran-220415-01, 1, de_DE] Bild 3-43 CFC-Plan mit Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung (Schaltverriegelung über GOOSE) Wenn Sie während der Kommunikationsunterbrechung das invalide Freigabesignal nicht wie beschrieben in ein valides Signal umwandeln wollen, können Sie dem Freigabesignal auch einen definierten Datenwert zuweisen.
  • Seite 101 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [loquali3-100611-01.tif, 2, de_DE] Bild 3-44 Übersicht zur Verarbeitung der Qualität innerhalb einer internen Funktion Interne Eingangsdaten Bei internen Eingangsdaten erfolgt die Verarbeitung der Qualität automatisch. Unterstützte Qualitätsattribute Beschreibung • Validity Empfangsseitige, interne Werte können nur invalid oder good sein.
  • Seite 102 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [loquali2-230212-01.tif, 2, de_DE] Bild 3-45 Quellen für die Verknüpfung eines binären Eingangssignals Bei diesem Signaltyp (SPS) können Sie Einfluss auf die Verarbeitung der Qualität nehmen, siehe Übersicht in Bild 3-44. Das folgende Bild zeigt die mögliche Beeinflussung an einem binären Eingangssignal einer Schutzstufe. •...
  • Seite 103 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: Validity Das Attribut Validity kann die Werte good oder invalid haben ( reserved und questionable wurden bereits geräteeingangsseitig durch den Wert invalid ersetzt). Die Quelle des Eingangssignals ist Der aktuelle Datenwert des Quellsignals wird ignoriert. Sie invalid .
  • Seite 104 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Ursache D0-Wert Qualitätsattribut Funktionszustand = Aus Funktionsspezifisch, entspre- Validity = Validity = good invalid chend der Definition für ausge- (also Folge von Gerätebe- schaltet triebsart = Aus) Funktionsbereitschaft = Alarm Funktionsspezifisch, entspre- Validity = Validity = good invalid chend der Definition für rückge-...
  • Seite 105: Störschreibung

    Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Störschreibung Funktionsübersicht 3.5.1 Alle SIPROTEC 5-Geräte verfügen über einen Störwertspeicher, in dem Störschreibungen sicher gehalten werden. Die Störschreibung dokumentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Schutzgeräte darauf. Sie können die Störschreibungen aus dem Gerät auslesen und mit Auswerte-Tools wie z.B. SIGRA nachträglich analysieren.
  • Seite 106 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung HINWEIS Wenn dauerhaft ein Anregesignal anliegt, wird der Störschrieb nach Ablauf der Max. Aufzeichnungs- dauer geschlossen und die Störschreibung wird nicht neu gestartet! Speichern der Aufzeichnung Nicht jede gestartete Störschreibung soll auch tatsächlich gespeichert werden. Mit dem Parameter Speiche- rung legen Sie fest, ob Sie jede gestartete Störschreibung speichern wollen oder nicht.
  • Seite 107: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Anschlussbeispiele Abtastung Abtastung Abtastung Abtastung 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz Abzweig: 890 s 500 s 266 s 137 s 4I, 4U, 6 Messwerte, 20 Binärspuren Abzweig 1,5 LS: 525 s 281 s 145 s 74 s 8I, 8U, 6 Messwerte, 20 Binärspuren Eingangs- und Ausgangssignale...
  • Seite 108 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Parameter: Max. Aufzeichnungsdauer • Voreinstellung (_:2761:111) Max. Aufzeichnungsdauer = 5,00 s Mit dem Parameter Max. Aufzeichnungsdauer stellen Sie die maximale Aufzeichnungsdauer einer einzelnen Störschreibung ein. Wenn die eingestellte Zeit abgelaufen ist, wird eine laufende Störschreibung abgebrochen. Dieser Parameter begrenzt ausschließlich die Dauer der Störschreibung. Er hat keinen Einfluss auf die Störfallprotokollierung im Störfallmeldepuffer.
  • Seite 109 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung HINWEIS Wenn Sie einen Störschrieb mit einer bestimmten Abtastfrequenz angelegt haben und die Abtastfrequenz danach auf einen kleineren Wert einstellen, können Sie diesen Störschrieb nicht mehr über das Kommuni- kationsprotokoll IEC 61850 herunterladen. Sie müssen die Abtastfrequenz auf den ursprünglichen Wert zurücksetzen. Danach können Sie den Stör- schrieb wieder über das Kommunikationsprotokoll IEC 61850 herunterladen.
  • Seite 110: Parameter

    Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Parameterwert Beschreibung Die aus den Abtastwerten der Spannungen berechnete Nullsystemspan- nein nung wird nicht aufgezeichnet. Für jede Messstelle U 3-ph wird die berechnete Nullsystemspannung U0 aufgezeichnet. U0 wird aus den Abtastwerten der Spannungen nach folgender Formel berechnet: U0 = (U )/3.
  • Seite 111: Informationen

    Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:2761:129 Steuerung:Ber. Nullst- nein nein romkanal • -3I0 • • _:2761:132 Steuerung:Ber. Nullsys- nein nein temspg.kanal • • Informationen 3.5.6 Information Datenklasse (Typ) Binär-EA _:2731:51 Allgemein:Modus (steuerbar) _:2731:52 Allgemein:Zustand _:2731:53 Allgemein:Bereitschaft Binär-EA _:2761:300 Steuerung:Aufzeichnung starten _:2761:305...
  • Seite 112: Wirkkommunikation

    Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Wirkkommunikation Übersicht 3.6.1 Die Wirkkommunikation beinhaltet alle Funktionalitäten, die notwendig sind, um Daten über die Wirkschnitt- stelle (WS) auszutauschen. Sie verwaltet eine oder maximal 2 Wirkschnittstellen. Detaillierte Informationen finden Sie in den gleichnamigen Kapiteln in den Gerätehandbüchern Sammelschie- nenschutz 7SS85 oder Distanzschutz, Leitungsdifferentialschutz und Schaltermanagement für 1-polige und 3- polige Auslösung 7SA87, 7SD87, 7SL87, 7VK87.
  • Seite 113: Datums- Und Zeitsynchronisation

    Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Datums- und Zeitsynchronisation Funktionsübersicht 3.7.1 Zeitgenaues Erfassen von Prozessdaten erfordert eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte. Die integrierte Datum-/Zeitsynchronisation ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen zu einer intern geführten Gerätezeit, mit der Ereignisse in Meldepuffern gestempelt werden und die bei deren Übertragung an eine Stationsleittechnik oder über die Wirkschnittstelle mit übergeben wird.
  • Seite 114 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation • Wirkschnittstelle Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes. Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung. Konfigurierbare Zeitquellen: • Mit SIPROTEC 5-Geräten können 2 Zeitquellen berücksichtigt werden. Dabei kann für jede Zeitquelle die Synchronisierart gemäß...
  • Seite 115 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Meldung Beschreibung Gerät: Diese Meldung signalisiert eine unzulässig hohe Diffe- renz zwischen der intern geführten Zeit und der Zeit Uhrzeit Störung des Uhrenbausteins. Das Ansprechen der Meldung kann sowohl auf einen Fehler des Uhrenbausteins hinweisen, als auch auf eine unzulässig hohe Drift des Systemquarzes.
  • Seite 116: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation [sctimedg-220415, 1, de_DE] Bild 3-47 Zeitinformation in DIGSI Für jede Zeitquelle wird Ihnen Folgendes angezeigt: • die zuletzt empfangene Zeit (mit Datum) • die Empfangszeit des zuletzt empfangenen Zeittelegramms • der konfigurierte Typ des Zeitgebers •...
  • Seite 117 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Parameterwert Beschreibung Lokale Zeitzone und Sommerzeit werden als Zeitzonen-Offset zu GMT lokal berücksichtigt. Zeitformat gemäß UTC (Weltzeit) Parameter: Zeitquelle 1, Zeitquelle 2 • Voreinstellwert Zeitquelle 1 = kein, Zeitquelle 2 = kein Mit den Parametern Zeitquelle 1 und Zeitquelle 2 können Sie einen externen Zeitgeber konfigurieren. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Hardware-Konfiguration der Kommunikationsschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes.
  • Seite 118 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Parameterwert Beschreibung Die Zeitsynchronisation erfolgt über den Ethernet-Dienst SNTP (SNTP-Server SNTP oder per IEC 61850). SIPROTEC 5-Geräte unterstützen sowohl Edition1 als auch Edition2 gemäß IEC 61850-7-2. Bei Edition2 werden die logischen Attribute LeapSeconds- Known, ClockFailure, ClockNotSynchronized und der Wert TimeAccuracy in jedem Zeitstempel geführt.
  • Seite 119: Parameter

    Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation [sctimezo-210415, 1, de_DE] Bild 3-48 Einstellungen zu Zeitzone und Sommerzeit in DIGSI Auswahlschaltfläche Beschreibung Manuelle Einstellung (lokale Diese Einstellung ist zu wählen, wenn Sie die Einstellungen bezüglich Zeitzone und Sommerzeitrege- lokaler Zeitzone und Sommerzeitregelung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes unab- lung) hängig von den PC-Einstellungen durchführen wollen.
  • Seite 120: Informationen

    Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Zeitsynch.:Zeitquelle 2 kein kein • IRIG-B • DCF77 • • SNTP • IEC 60870-5-103 • PROFIBUS DP • Modbus • DNP3 • IEEE 1588 • IEC 60870-5-104 • _:106 Zeitsynch.:Zeitquelle 2 Port J Port...
  • Seite 121: Benutzerdefinierte Objekte

    Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Benutzerdefinierte Objekte Übersicht 3.8.1 Mit Hilfe von benutzerdefinierten Funktionsgruppen und benutzerdefinierten Funktionen kann eine Gruppie- rung von benutzerdefinierten Objekten, wie zum Beispiel benutzerdefinierten Funktionsblöcken, vorge- nommen werden. Es stehen 2 benutzerdefinierte Funktionsblöcke zur Auswahl (siehe folgendes Bild). [scudef_lib, 1, de_DE] Bild 3-49 Benutzerdefinierte Objekte in der DIGSI 5-Bibliothek...
  • Seite 122: Basisdatentypen

    Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Basisdatentypen 3.8.2 Die folgenden Datentypen stehen in der DIGSI 5-Bibliothek unter der Überschrift Benutzerdefinierte Signale für benutzerdefinierte Objekte zur Verfügung. Zusätzlich steht Ihnen ein Ordner für externe Signale zur Verfü- gung (siehe Kapitel 3.8.5 Externe Signale). Benutzerdefinierte Signale [sc_LB_userdefsig, 1, de_DE] Bild 3-51...
  • Seite 123 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte [scspsfas-140613-01.tif, 1, de_DE] Bild 3-52 Einzelmeldung SPS ungespeichert (Beispiel: 7KE85 Störschreiber) Doppelmeldung (Typ DPS: Double Point Status) Mit einer Doppelmeldung kann der Status zweier Binäreingänge gleichzeitig erfasst und in eine Meldung mit 4 möglichen Zuständen (Ein, Zwischenstellung, Aus, Störstellung) abgebildet werden. BEISPIEL Erfassung einer Trenner- oder Leistungsschalterstellung.
  • Seite 124 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Zustand eines Aufzählungswertes (Typ ENS) Mit dem Datentyp ENS wird ein Aufzählungswert erzeugt, der ein CFC-Ergebnis aufnehmen kann. Steuerbare Einzelmeldung (SPC, Single Point Controllable) Hiermit kann ein Befehl ausgegeben werden (auf ein oder mehrere Relais, wählbar in der Informationsrangie- rung), der dann über eine einzelne Rückmeldung überwacht wird.
  • Seite 125: Impuls- Und Energiezählwerte

    Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Impuls- und Energiezählwerte 3.8.3 Impulszählwerte Impulszählwerte stehen als Datentyp BCR (Binary Counter Reading) in der DIGSI-Bibliothek unter Benutzerde- finierte Funktionen zur Verfügung. Die Funktionsweise und die Parameter der Impulszählwerte finden Sie in Kapitel 10.8.1 Funktionsbeschrei- bung Impulszählwerte.
  • Seite 126 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte [sc_LB_extsign, 1, de_DE] Bild 3-53 Externe Signale HINWEIS Beachten Sie das Kapitel für die flexible GOOSE-Verknüpfung in der DIGSI Online Hilfe. Benutzerdefinierte Signale existieren als externe Signale ebenso wie vorkonfigurierte Eingänge, die über die GOOSE-Spalte aktiviert wurden. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 127: Sonstige Funktionen

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Sonstige Funktionen Meldungsfilterung und Flattersperre für Eingangssignale 3.9.1 Eingangssignale können gefiltert werden, um kurzfristige Änderungen am Binäreingang zu unterdrücken. Mit der Flattersperre kann verhindert werden, dass sich ständig ändernde Meldungen die Ereignisliste verstopfen. Nach einer einstellbaren Anzahl von Änderungen wird die Meldung eine bestimmte Zeit gesperrt. Die Parameter der Meldungsfilterung finden Sie an den einzelnen Signalen.
  • Seite 128 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Wenn Sie die Software-Filterzeit bei 0 ms belassen, beträgt auch die Zeit für die Unterdrückung der Zwischen- stellung 0 ms. Somit bleibt dann das aktivierte Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken ohne Effekt. Wenn Sie das Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken nicht aktivieren, wirkt die Software- Filterzeit auf die Positionen Ein, Aus, Zwischenstellung und Störstellung des Leistungsschalters oder Trenn- schalters.
  • Seite 129: Flatter-Prüfzeit

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen • Flatter-Testzeit Innerhalb dieser Zeit wird die Anzahl der Zustandsänderungen eines Signals überprüft. Diese Zeit wird gestartet, wenn für mindestens ein Signal die Flattersperre parametriert ist und dieses Signal seinen Zustand ändert. Wenn innerhalb der Flatter-Testzeit die parametrierte Anzahl der zulässigen Zustandsän- derungen überschritten wird, wird das Signal temporär gesperrt und die Meldung Flattersperre wird gesetzt.
  • Seite 130 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen [dw_chatter-block-01, 1, de_DE] Bild 3-56 Signalwechsel bei der Flattersperre mit zu großer Anzahl von Signalpegeländerungen während der 2. Flatterprüfung Ab diesem Zeitpunkt wird das Eingangssignal permanent blockiert. Beispiel 2: Temporäre Blockierung Die Parameter der Flattersperre sind wie folgt eingestellt: •...
  • Seite 131: Erfassungssperre Und Nachführen

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen [dw_chatter-block-02, 1, de_DE] Bild 3-57 Signalwechsel bei der Flattersperre mit zulässiger Anzahl von Signalpegeländerungen während der 2. Flatterprüfung 3.9.2 Erfassungssperre und Nachführen Während der Inbetriebnahme, Wartungsarbeiten oder eines Tests kann eine zeitweilige Unterbrechung der Verbindung zwischen den logischen Signalen und den Binäreingängen sinnvoll sein. Damit können Sie den Status eines nicht korrekt rückgemeldeten Schaltgerätes per Hand nachführen.
  • Seite 132 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Das Nachführen des Schaltgerätes ist in demselben Menü möglich. • Wählen Sie mit den Naviagtionstasten Nachführen (Bild 3-59). • Wählen Sie die nachzuführende Stellung des Schaltgerätes mit den Navigationstasten aus (z.B. aus, Bild 3-60). • Bestätigen Sie den Vorgang mit der Softkey-Taste, die im Display mit Ok beschriftet ist. [scstatus-310816-01, 1, de_DE] Bild 3-59 Nachführen aktivieren...
  • Seite 133: Dauerbefehle

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen [scbeerfa-190215, 1, de_DE] Bild 3-62 Eingangssignale >Erfassungssperre und >Rücksetzen Erfassungssperre & Nach- führen am Schaltgerät HINWEIS Verriegelungen werden mit den Statusänderungen des Schaltgerätes durchgeführt. Nehmen Sie die Erfas- sungssperre manuell wieder zurück. Andernfalls werden Positionsänderungen des Schaltgerätes nicht erfasst und Verriegelungen werden unwirksam.
  • Seite 134: Abmelden Des Gerätes

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen [scbefehl-260912-01.tif, 1, de_DE] Bild 3-63 Einstellung des Befehlstyps in DIGSI 5 Wählen Sie Impulsausgabe oder Dauerausgabe für die Befehlsausgabeart. Wenn ein Dauerbefehl ausge- wählt ist, sind die Impulsparameter irrelevant. Abmelden des Gerätes 3.9.4 Übersicht 3.9.4.1 Bei feldübergreifenden Funktionen nutzt ein Gerät Informationen eines oder mehrerer anderer Geräte. Für einige Anwendungen kann es notwendig sein, dass Sie ein Gerät mit allen wirksamen Funktionen vorrüberge- hend aus der Anlage herausnehmen und auch ausschalten müssen.
  • Seite 135: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Sie können das Gerät wie folgt abmelden: • Über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Über eine Kommunikationsschnittstelle mit dem Controllable Gerät abmelden ( _:319 ) • Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein ( _:507 ) oder >Geräteabmeldung aus _:508 ) Sie finden das Controllable und die Binäreingänge in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes →...
  • Seite 136: H (Aktiv Mit Spannung) Und Den Binäreingang

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Abmelden eines Gerätes aus einem Geräteverbund mit Kommunikation über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE) Wenn Geräte über das Protokoll IEC 61850-8-1 (GOOSE) Daten austauschen – z.B. bei einer Anlagenverrieg- lung – , können Sie im Empfängergerät für jeden empfangenen Datenpunkt einstellen, welchen Wert dieser Datenpunkt beim Abmelden des Sendergerätes annehmen soll.
  • Seite 137: Informationen

    Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Wenn Sie das Gerät über die Vor-Ort-Bedienung, über DIGSI 5 oder über die Wirkschnittstelle abgemeldet haben, wird die Meldung (_:314) Abgemeldet über Steu. ausgegeben. Die Meldungen werden im Betriebsmeldepuffer gespeichert. 3.9.4.3 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:507 Allgemein:>Geräteabmeldung ein _:508...
  • Seite 138: Allgemeine Hinweise Zur Schwellwerteinstellung Von Schutzfunktionen

    Bei ausgewählten Parametern kann es vorkommen, dass sie in allen 3 Einstellsichten ausschließlich in Prozent eingestellt werden. Empfehlung zur Einstellreihenfolge Bei der Einstellung der Schutzfunktionen empfiehlt Siemens folgende Vorgehensweise: • Stellen Sie zuerst die Übersetzungsverhältnisse der Wandler ein. Diese finden Sie unter den Anlagen- daten.
  • Seite 139: Ändern Der Wandlerübersetzungsverhältnisse In Digsi 5

    Systemfunktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen Ändern der Wandlerübersetzungsverhältnisse in DIGSI 5 3.10.2 In der Lieferstellung ist DIGSI 5 auf den Bearbeitungsmodus Sekundär eingestellt. Das folgende Einstellbeispiel zeigt, wie Sie das Wandlerübersetzungsverhältnis in DIGSI 5 ändern und welche Auswirkungen das auf die Parameter in den Einstellsichten Primär und Sekundär hat.
  • Seite 140 Systemfunktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen [sc_modubbp-oh, 1, de_DE] Bild 3-68 Umschaltung auf gewünschte Einstellsicht Im Beispiel ändert sich das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A auf 1000 A/5 A. Ändern Sie den sekundären Nennstrom des Stromwandlers im Einstellblatt der Wandlerdaten von 1 A auf 5 A (Bearbei- tungsmodus: Sekundär).
  • Seite 141: Änderung Der Wandlerübersetzungsverhältnisse Am Gerät

    Systemfunktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung von Schutzfunktionen [sc_fragewbbp, 1, de_DE] Bild 3-69 Abfrage nach Ändern der Wandlerdaten (Einstellsicht: Sekundär) Wenn Sie die Parameter in der Sekundärsicht schon unter Einberechnung der neuen Wandlerübersetzungsver- hältnisse eingestellt haben, beantworten Sie die Frage mit Nein. In diesem Fall bleiben alle Schutzeinstel- lungen in der Sekundärsicht unverändert.
  • Seite 142: Geräteeinstellungen

    Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen 3.11 Geräteeinstellungen Parametergruppen-Umschaltung 3.11.1 3.11.1.1 Funktionsübersicht Für unterschiedliche Anwendungsfälle können Sie die jeweiligen Funktionseinstellungen in sogenannte Para- metergruppen speichern und bei Bedarf schnell aktivieren. Sie können bis zu 8 unterschiedliche Parametergruppen im Gerät hinterlegen. Dabei ist immer nur eine Para- metergruppe aktiv.
  • Seite 143: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Umschalten über Steuerung Beim Umschalten über Steuerung können Sie die Parametergruppen über eine Kommunikationsverbin- dung von einer Stationsleittechnik oder über einen CFC-Plan umschalten. Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikationsverbindung ist über die Kommunikations- protokolle IEC 60870-5-103, IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich. Für das Umschalten über einen CFC-Plan müssen Sie in DIGSI 5 einen neuen CFC-Plan anlegen.
  • Seite 144: Parameter

    Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Parameterwert Beschreibung Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen kann über eine Kommu- über Steuerung nikationsverbindung von einer Stationsleittechnik oder über einen CFC-Plan veranlasst werden. Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikationsverbin- dung ist über die Kommunikationsprotokolle IEC 60870-5-103, IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich.
  • Seite 145: Allgemeine Geräteeinstellungen

    Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Allgemeine Geräteeinstellungen 3.11.2 3.11.2.1 Übersicht Unter den Geräteeinstellungen in DIGSI 5 finden Sie die folgenden allgemeinen Einstellungen. [scDeSeDe1-310715-01, 1, de_DE] [scDeSeAl-310715-01, 3, de_DE] [scDeSeall-260815-01, 1, de_DE] Bild 3-70 Allgemeine Geräteeinstellungen Die folgende Liste zeigt Ihnen, in welchen Kapiteln Sie die gewünschten Informationen finden. Sie finden Näheres zu: •...
  • Seite 146: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Meldung notwendig sind, in anderen Geräten unterdrückt werden, die diese Meldungen empfangen. Weiterhin können Sie erlauben, dass z.B. ein Auslösebefehl zu Testzwecken einen angesteuerten Binäraus- gang schließt. Siemens empfiehlt, die Testunterstützung nach der Testphase wieder zu deaktivieren. 3.11.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Der größte Teil der Parameter wird in den oben genannten Kapiteln beschrieben.
  • Seite 147: Parameter

    Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen HINWEIS Das Gerät verbleibt auch bei jedem Anlauf im Testmodus, bis Sie das Gerät bewusst wieder in den Prozess- modus gesetzt haben. In den Prozessmodus gelangen Sie, indem Sie den Parameter Aktiviere Testmodus wieder inaktiv schalten (Haken entfernen). Parameter: Relaisausg.
  • Seite 148: Informationen

    Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen 3.11.2.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:510 Allgemein:>Testmodus ein _:511 Allgemein:>Testmodus aus _:507 Allgemein:>Geräteabmeldung ein _:508 Allgemein:>Geräteabmeldung aus _:512 Allgemein:>LED rücksetzen _:52 Allgemein:Zustand _:53 Allgemein:Bereitschaft _:51 Allgemein:Test-Modus _:321 Allgemein:Schutz einschalten _:54 Allgemein:Schutz nicht wirksam _:323 Allgemein:LED rücksetzen _:320 Allgemein:LED rückgesetzt _:329...
  • Seite 149: Siprotec 5-Gerät Als Client Oder Merging Unit Verwenden

    Alle Clients und Merging Units müssen mit dem Kommunikationsmodul ETH-BD-2FO und den Prozessbus- Protokollen verbunden sein. Dazu gehören: – Einheitliche Verwendung der IEC 61850 Edition 2.x. Siemens empfiehlt IEC 61850 Edition 2.1. – Prozessbus-Protokoll 9-2 Merg.Unit für Merging Units und 9-2 Client für Clients –...
  • Seite 150 Systemfunktionen 3.12 SIPROTEC 5-Gerät als Client oder Merging Unit verwenden Beispiele für Binärrangierungen zur Übertragung mittels GOOSE. • Positionsangaben der Leistungsschalter und Trenner von den Sendern an den Empfänger • Auslösebefehle der Leistungsschalter von dem Sender an die Empfänger Dezentraler Sammelschienenschutz Der dezentrale Sammelschienenschutz ist ein verteiltes Schutzsystem mit dem 7SS85 als Zentraleinheit/ Central Unit (CU) und anderen SIPROTEC 5-Geräten, den Merging Units (MU), als Feldeinheiten.
  • Seite 151 Systemfunktionen 3.12 SIPROTEC 5-Gerät als Client oder Merging Unit verwenden [sc_bbp8_SLE_incl, 1, de_DE] Bild 3-72 Erweiterung in der Registerkarte Eigenschaften bei vorhandenem dezentralen Sammelschie- nenschutz Weitere Informationen HINWEIS Geräteübergreifende Rangierungen der analogen Messwerte als auch der Binärein- und Binärausgänge erfolgen im IEC 61850-Systemkonfigurator. Eine detaillierte Beschreibung zur Verwendung als Merging Unit/Feldeinheit für den dezentralen Sammelschie- nenschutz oder dezentralen Sammelschienenschutz (IEC 61850 konform) finden Sie im Kapitel Projektierung im Sammelschienenschutz 7SS85-Gerätehandbuch.
  • Seite 152 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 153: Applikationen

    Applikationen Übersicht Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MU85 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 154: Übersicht

    Applikationen 4.1 Übersicht Übersicht Die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 stellt für die Anwendungen der Geräte Applikationsvorlagen bereit. Die Applikationsvorlage • Unterstützt die schnelle Realisierung kompletter Schutzlösungen für Anwendungen • Enthält die grundlegende Konfiguration für den Anwendungsfall • Enthält Funktionen und Voreinstellungen für den Anwendungsfall Wenn Sie eine Applikationsvorlage verwenden, beachten Sie Folgendes: •...
  • Seite 155: Applikationsvorlagen Und Funktionsumfang Des Gerätes 6Mu85

    Applikationen 4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MU85 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MU85 Für die Anwendungen des Gerätes 6MU85 stehen in DIGSI 5 Applikationsvorlagen zur Verfügung. Die Applika- tionsvorlagen enthalten die grundlegende Konfigurationen, benötigte Funktionen und Voreinstellungen. Folgende Applikationsvorlagen sind für die Merging Unit 6MU85 in der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar: •...
  • Seite 156 Applikationen 4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MU85 Standardvarianten Stromwandler, Span- Applikations- Kommentar der Merging Unit nungswandler, Binärein- vorlagen 6MU85 gänge und Binäraus- gänge 8 I-Wdl. Applikations- Frei konfigurierbar mit 2 Strommess- vorlage 6MU85 stellen z.B. für 2 Abzweige oder 1 Kupp- 7 BE Merging Unit –...
  • Seite 157 Applikationen 4.2 Applikationsvorlagen und Funktionsumfang des Gerätes 6MU85 ANSI Funktion Abk. Power Quality Basis • Spannungsschwankung • Spannungsunsymmetrie • THD und Harmonische • Total Demand Distortion CFC Arithmetik Einschaltstromerkennung Spannungssprungerkennung Schaltfolgen-Funktion Externe Einkopplung Steuerung Störschreibung analoger und binärer Signale Überwachung Wirkschnittstelle, seriell Leistungsschalter Trenner/Erder...
  • Seite 158 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 159: Anwendungsbeispiel Prozessbus

    Anwendungsbeispiel Prozessbus Netztopologie anlegen und prüfen Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen Binärinformationen mittels GOOSE übertragen SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 160: Netztopologie Anlegen Und Prüfen

    Alle teilnehmenden Geräte müssen die gleiche IEC 61850-Edition 2.x haben. Prüfen oder ändern können Sie dies, indem Sie in der Projektnavigation für jedes Gerät die Geräteinformation öffnen und die IEC 61850 Edition 2 oder IEC 61850 Edition 2.1 auswählen. Siemens empfiehlt, IEC 61850 Edition 2.1. •...
  • Seite 161 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.1 Netztopologie anlegen und prüfen [sc_bbp_IEC_20, 1, de_DE] Bild 5-2 Protokollauswahl beim Kommunikationsmodul IEC 61850 Station anlegen Bevor Sie eine neue IEC 61850-Station anlegen prüfen Sie Ihre Geräte: • Haben Sie in den Geräteeigenschaften die IEC 61850-Namen mit aussagekräftigen Namen versehen wie MU01_E01? •...
  • Seite 162 Mit der Schaltfläche [>] wählen Sie Geräte einzeln aus. • Mit der Schaltfläche [>>] wählen Sie alle Geräte aus. Diese Geräte erscheinen dann bei den zugeordneten Geräten. Siemens empfiehlt eine Muster-Merging Unit (Typical) inklusiv aller Objekte zu erstellen: • Stromwandler •...
  • Seite 163 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.1 Netztopologie anlegen und prüfen [sc_bbp_IEC_50, 1, de_DE] Bild 5-4 IEC 61850-Station in DIGSI SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 164: Strommesswerte Als Sampled Value (Sv) Übertragen

    Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen Vorgehensweise für die Übertragung der Strommesswerte von der Merging 5.2.1 Unit zum Client Bei einem dezentralen System sind die Stromwandler physikalisch in den Merging Units vorhanden. Diese Strommesswerte müssen an das Zielgerät (Prozessbus Client) z.B.
  • Seite 165 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen [sc_bbp_proj_05_prerouting_smv, 1, de_DE] Bild 5-5 Messstellen rangieren Unvollständige Rangierungen werden durch ein Warnsymbol in der Projektnavigation angezeigt. Die Para- meter für die eingefügten Messstellen können Sie in der Projektnavigation im Gerät unter Anlagendaten anzeigen und gegebenenfalls verändern.
  • Seite 166 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen [sc_bbp8_proj_36_FG-verb, 2, de_DE] Bild 5-6 Editor Funktionsgruppenverbindungen Merging Unit Bei den meisten SIPROTEC 5-Geräten ist durch die Geräte- und Applikationsvorlagenauswahl eine Strommess- stelle vorhanden. Daher ist das Einfügen einer zusätzlichen Messstelle nur gelegentlich erforderlich. Wenn eine zusätzliche Messstelle eingefügt werden muss, prüfen Sie vorher in Geräte und Netze, ob Sie in diesem Gerät auch physikalisch eine entsprechende Anzahl von Stromwandlern (z.B.
  • Seite 167: Iec 61850-Systemkonfigurator (Iec 61850 Konform)

    Bei ausgewähltem Modul können Sie die Parameter, wie z.B. Stream-Typ in der Registerkarte Eigenschaften einsehen und ändern. Siemens empfiehlt die GOOSE-Überwachung zu aktivieren. Siemens empfiehlt, die Einstellung IEC 61869-9 bei Stream-Typ und 4000 Hz, 1 ASDU bei Konfiguration Abtastrate zu belassen.
  • Seite 168 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen [sc_bbp_proj_07_export_iid, 1, de_DE] Bild 5-8 Export der Gerätedaten zum IEC 61850-Systemkonfigurator über die linke der markierten Schaltflächen Messstellenzuordnung festlegen Der IEC 61850-Systemkonfigurator ist ein von DIGSI unabhängiges Werkzeug. Er ermöglicht die hersteller- übergreifende Kommunikation zwischen den Schutzgeräten, z.B.
  • Seite 169 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen [sc_bbp_proj_syscon, 1, de_DE] Bild 5-9 Zuweisungen im IEC 61850-Systemkonfigurator Weitere Informationen finden Sie in den Handbüchern Prozessbus und IEC 61850-Systemkonfigurator. Import der Messstellen vom IEC 61850-Systemkonfigurator Um die Messstellenrangierung über den Prozessbus abzuschließen, öffnen Sie in DIGSI die IEC Station, impor- tieren Sie die zuvor im IEC 61850-Systemkonfigurator bearbeitete und gespeicherte Datei wieder.
  • Seite 170 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen [sc_bbp8_proj_syscon_import, 1, de_DE] Bild 5-10 Import der Daten aus dem IEC 61850-Systemkonfigurator mit Bestätigungsmaske SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 171: Messstellenrangierung In Digsi Prüfen

    Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.2 Strommesswerte als Sampled Value (SV) übertragen Messstellenrangierung in DIGSI prüfen 5.2.4 [sc_bbp_proj_11-pb_smv, 1, de_DE] Bild 5-11 Beispiel einer abgeschlossenen Messstellenrangierung über Prozessbus SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 172: Binärinformationen Mittels Goose Übertragen

    Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.3 Binärinformationen mittels GOOSE übertragen Binärinformationen mittels GOOSE übertragen Allgemein 5.3.1 Alternativ zur Verwendung der lokalen Binärein- und Binärausgänge z.B. des 7SS85, können Sie die Ein- und Ausgänge der Merging Units verwenden und über GOOSE übertragen. Das folgende Beispiel zeigt als Empfänger der Kontaktpositionen das 7SS85 und als Sender das 6MU85. Die prinzipiellen Voraussetzungen bei der Hardware und den Kommunikationsprotokollen sind bereits durch die Möglichkeit, Strommesswerte von der Merging Unit an den Client zu übertragen, erfüllt.
  • Seite 173: Iec 61850-Systemkonfigurator (Goose)

    Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.3 Binärinformationen mittels GOOSE übertragen [sc_bbp_goose, 1, de_DE] Bild 5-12 Beispielrangierung einer Trennerposition Voreinstellungen im IEC 61850-Struktur-Editor Im IEC 61850-Struktur-Editor ist voreingestellt, welche Signale später im IEC 61850-Systemkonfigurator verfügbar sind. Prüfen Sie diese Voreinstellungen und ergänzen diese um die für Ihre Anlage notwendigen Signale.
  • Seite 174 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.3 Binärinformationen mittels GOOSE übertragen [sc_bbp_IEC_60, 1, de_DE] Bild 5-13 IEC 61850-Systemkonfigurator Wählen Sie bei den GOOSE-Meldungen ihre IEC-Station und fügen über das Kontextmenü GOOSE-Applika- tionen für Trennerpositionen oder Auslösebefehle hinzu. Z.B. eine GOOSE-Applikation Merging Unit => 7SS85 und eine GOOSE-Applikation 7SS85 => Merging Unit. Ändern Sie die Namen der GOOSE-Applikationen im Eigenschaften-Fenster.
  • Seite 175 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.3 Binärinformationen mittels GOOSE übertragen [sc_bbp_IEC_70, 1, de_DE] Bild 5-14 Beispielzuweisungen im IEC 61850-Systemkonfigurator Ähnliches gilt für die Rangierung der Auslösebefehle der Leistungsschalter von dem 7SS85 auf die Merging Unit. • Klappen Sie im Quellkatalog das 7SS85 auf und verwenden Sie die Auslösebef.meldung in der Auslöse- logik.
  • Seite 176 Anwendungsbeispiel Prozessbus 5.3 Binärinformationen mittels GOOSE übertragen Weitere Informationen zum IEC 61850-Systemkonfigurator finden Sie im Handbuch IEC 61850-Systemkonfigu- rator. Daten in DIGSI importieren und Rangierung prüfen Um die Binärrangierung über den Prozessbus abzuschließen, öffnen Sie in DIGSI die IEC Station, importieren Sie die zuvor im IEC 61850-Systemkonfigurator bearbeiteten und gespeicherten Daten.
  • Seite 177: Funktionsgruppentypen

    Funktionsgruppentypen Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Funktionsgruppentyp Schaltgeräte Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Anlagendaten Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe Funktionsgruppentyp Leitung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 178: Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-Phasig

    Funktionsgruppentypen 6.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Übersicht 6.1.1 In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa- chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Strom- und Spannungsmessung erlaubt, anwenden. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel.
  • Seite 179 Funktionsgruppentypen 6.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Die Funktionsgruppe hat Schnittstellen zu: • Den Messstellen • Der Funktionsgruppe Leistungsschalter Schnittstelle zu Messstellen Die Funktionsgruppe erhält die benötigten Messwerte über die Schnittstellen zu den Messstellen. Bei Verwen- dung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe bereits mit den notwendigen Messstellen verbunden. Wenn Sie Funktionen in die Funktionsgruppe einfügen, erhalten diese automatisch die Messwerte der rich- tigen Messstellen.
  • Seite 180 Funktionsgruppentypen 6.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Bei der Detailkonfiguration der Schnittstelle definieren Sie: • Welche Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in die Bildung des Auslösebefehls eingehen • Welche Schutzfunktionen die Funktion Wiedereinschaltautomatik starten • Welche Schutzfunktionen die Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz starten Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen bereits miteinander verbunden, da diese Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb zwingend erforderlich ist.
  • Seite 181: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Funktionsgruppentypen 6.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Messwerte Primär Sekundär % bezogen auf Leiterbezogene Blindleistung Mvar Blindleistung des Leiters · I nenn Lx nenn Lx Leiterbezogene Scheinleis- Scheinleistung des Leiters tung · I nenn Lx nenn Lx Die Betriebsmesswerte sind im Kapitel 10.3 Betriebsmesswerte näher erklärt.
  • Seite 182: Schreibgeschützte Parameter

    Funktionsgruppentypen 6.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Parameter: Nennstrom • Voreinstellung (_:9451:101) Nennstrom = 1000 A Mit dem Parameter Nennstrom stellen Sie den primären Nennstrom des Schutzobjektes oder Betriebsmittels ein. Der Parameter Nennstrom ist für Schutzfunktionen von Bedeutung, sofern Stromwerte in Prozent einge- stellt werden.
  • Seite 183: Parameter

    Funktionsgruppentypen 6.1 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Parameter 6.1.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Nennwerte _:9451:101 Allgemein:Nennstrom 1,00 A bis 100000,00 A 1000,00 A _:9451:102 Allgemein:Nennspan- 0,20 kV bis 1200,00 kV 400,00 kV nung Netzdaten • _:9451:149 Allgemein:Netzstern- geerdet geerdet punkt • gelöscht •...
  • Seite 184: Funktionsgruppentyp Leistungsschalter

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Übersicht 6.2.1 Die Hauptfunktion der Merging Unit besteht in der Messung der Ströme, Erfassung der Leistungsschalter- und Trennerstellungen und deren Übertragung. Daher sind die primären Funktionsgruppen der Merging Unit: • Leistungsschalter • Spannung/Strom • Schaltgeräte Die Funktionsgruppe Leistungsschalter gruppiert die auf einen Leistungsschalter bezogenen Benutzerfunkti- onen.
  • Seite 185: Struktur Der Funktionsgruppe

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Struktur der Funktionsgruppe 6.2.2 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter enthält neben den Benutzerfunktionen bestimmte Funktionalitäten, die benötigt werden. • FB Allgemein • FB Auslöselogik • FB Leistungsschalter (Abbildung des physikalischen Leistungsschalters) • FB Leistungsschalter-Zustandserkennung (LS-Zustandserkennung) für Schutzfunktionen • Leistungsschalterüberwachung •...
  • Seite 186: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Schnittstellen zu den Messstellen Über die Schnittstelle zu den Messstellen erhält die Funktionsgruppe Leistungsschalter die benötigten Werte der Feldströme: • Leiterstrom 3-phasig + IN Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Stromsystems bereitgestellt. Die Funktions- gruppe muss mit dieser Messstelle immer verknüpft sein.
  • Seite 187: Parameter

    Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung parasitäre Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich auf z.B. 0,05 A sekundär einstellen. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,10 A sekundär beizubehalten. Parameter 6.2.4...
  • Seite 188: Auslöselogik

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Information Datenklasse (Typ) _:4261:304 Leistungssch.:Meldungsunterdrück. _:4261:306 Leistungssch.:S.sp.zä. _:4261:307 Leistungssch.:ΣI Aus _:4261:308 Leistungssch.:ΣIL1Aus _:4261:309 Leistungssch.:ΣIL2Aus _:4261:310 Leistungssch.:ΣIL3Aus _:4261:311 Leistungssch.:Auslösestrom L1 _:4261:312 Leistungssch.:Auslösestrom L2 _:4261:313 Leistungssch.:Auslösestrom L3 _:4261:317 Leistungssch.:Auslösestrom 3I0/IN _:4261:314 Leistungssch.:Auslösespannung L1 _:4261:315 Leistungssch.:Auslösespannung L2 _:4261:316 Leistungssch.:Auslösespannung L3 _:4261:322 Leistungssch.:LS-offen Stunden _:4261:323...
  • Seite 189 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [loausl1p-070211-01.tif, 2, de_DE] Bild 6-6 1- oder 3-polige Auslösung und 3-polige Kopplung 1- oder 3-polige Auslösung Unter bestimmten Bedingungen kann das Gerät bei 1- oder 2-phasigen Fehlern 1-polig auslösen. Bei 3- phasigen Fehlern löst das Gerät immer 3-polig aus. Die Voraussetzungen für eine 1-polige Auslösung sind: •...
  • Seite 190 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter 3-polige Kopplung Als 3-polige Kopplung wird die Situation bezeichnet, wenn innerhalb der Auslöselogik trotz einer 1-poligen Auslösemeldung auf 3-polige Auslösung entschieden wird. Dies kann unter folgenden Umständen der Fall sein: • Die Funktion Wiedereinschaltautomatik kann keinen 1-poligen Zyklus durchführen. Dies wird durch das gehende Signal AWE erlaubt 1p.Auslös.
  • Seite 191 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Eingang Ausgang Absteuerung des Auslösebefehls [loauslbe-190912-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-7 Absteuerung des Auslösebefehls Ein erteilter Auslösebefehl wird gespeichert (siehe Bild 6-6). Die Kriterien für das Rücksetzen eines erteilten Auslösebefehls bestimmen Sie mit dem Parameter Ausl.befehl-Absteuerung. Folgende Einstelloptionen sind möglich: •...
  • Seite 192: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter • mit I< & Hilfskontakt Bei den Kriterien mit I< und mit I< & Hilfskontakt wird neben dem Rückfall der auslösenden Funktion (Auslösemeldung wird abgesteuert) der Zustand des Leistungsschalters als zusätzliches Krite- rium herangezogen. Sie können wählen, ob der Zustand über den Strom (mit I<) oder über den Strom in Verbindung mit den Leistungsschalter-Hilfskontakten (mit I<...
  • Seite 193 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter welle. Bei Einstellung mit Anregung werden beide Leitungen abgeschaltet, da jedes Gerät auf Anregung L1-L2- E – also einen mehrphasigen Fehler – erkennt. [dwgenfeh-030211-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-9 Generatornaher mehrpoliger Kurzschluss auf einer Doppelleitung Parameter: Auslöseverhalten bei 2-poligem Kurzschluss •...
  • Seite 194: Parameter

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter 6.2.6.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Auslöselogik • _:101 Auslöselogik:Ausl. bei 2ph 3-polig 3-polig Kurzschl. • 1-polig, voreil. Phase • 1-polig, nacheil. Phase • _:102 Auslöselogik:3-polige Kopp- mit Anregung mit Auslösebe- lung fehl • mit Auslösebefehl •...
  • Seite 195 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter HINWEIS Im folgenden Kapitel wird immer der 1-/ 3-polige Leistungsschalter beschrieben. Für einen nur 3-poligen Leistungsschalter entfallen die Eingänge für die phasenselektive Auswertung der Leistungsschalter-Posi- tion. [lolsausl-300212-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-10 Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leistungsschalters SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 196: Einschaltbefehl

    Leistungsschalterstellung sicher erfassen. HINWEIS Siemens empfiehlt, immer 2 Binäreingänge zur Erfassung der Leistungsschalter-Stellung zu verwenden. Wenn Sie den Leistungsschalter-Versagerschutz mit Berücksichtigung der Hilfskontakte parametrieren, müssen Sie die Ein-Position rangieren. Für den Endfehlerschutz und die korrekte Erfassung des Trennerab- bildes in Schaltwagenanlagen wird die Aus-Position benötigt.
  • Seite 197 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lolsinfo-300212-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-11 Erfassung von LS-Informationen Signal Beschreibung Erfassung der LS-Position 3-polig. Position 3-polig Die Position LS 3-polig offen und/oder die Position LS 3-polig geschlossen kann durch Rangierung auf 1 oder 2 Binäreingänge erfasst werden. Erfassung der LS-Position 1-polig für Leiter 1.
  • Seite 198 Leistungsschalter in Aus-Stellung 1-polig phasenselektiv L1, L2, L3 (LS-Aus) Die Signale müssen auf die Binäreingänge rangiert werden, die mit den Leistungsschalter-Hilfskontakten verbunden sind. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt Siemens eine externe logische Verknüpfung bei phasense- lektiven Hilfskontakten und 3-poliger Hilfskontakt-Ansteuerung des Leistungsschalters.
  • Seite 199 Leistungsschalter-Erfassung bei 1-/3-poliger Ansteuerung Wenn alle 3 Hilfskontakte geschlossen sind, wird die Endstellung LS aus des Leistungsschalters erfasst. Wenn alle 3 Hilfskontakte der Stellung LS ein Lx geschlossen sind. wird die Endstellung LS ein erfasst. Siemens empfiehlt diese Rangierung. [dwlser13-020513-01.tif, 1, de_DE]...
  • Seite 200: Endgültige Auslösung, Schalterfall-Meldungsunterdrückung

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter 6.2.7.4 Endgültige Auslösung, Schalterfall-Meldungsunterdrückung Endgültige Auslösung Eine endgültige Auslösung liegt immer dann vor, wenn nach einer Auslösung die Funktion automatische Wiedereinschaltung (AWE) keine Wiedereinschaltung mehr durchführt. Dies ist somit auch dann der Fall, wenn keine AWE vorhanden ist oder die AWE ausgeschaltet ist. Schalterfall-Meldungsunterdrückung In bestimmten Anlagen wünscht der Benutzer, mit der Auslösung (dem Schalterfall) einen Alarm (z.B.
  • Seite 201: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [loausinf-220713-01.tif, 2, de_DE] Bild 6-16 Ausschaltinformationen Für den Leistungsschalter werden die folgenden Statistikinformationen gespeichert: • Anzahl der Schaltspiele: Alle Auslösungen, Ausschaltungen und Einschaltungen werden gezählt. • Summe der Ausschaltströme, gesamt und polselektiv Über die Gerätebedienung können die Statistikinformationen einzeln gesetzt und zurückgesetzt werden. Das Rücksetzen aller Werte ist auch über das binäre Eingangssignal >Reset Schaltstatistik möglich.
  • Seite 202 • Funktion Endfehlerschutz • Funktionsblock Steuerung Die Wirkungsweise der Hilfskontakte ist in den einzelnen Funktionen beschrieben. Siemens empfiehlt folgende je nach Anwendung unterschiedliche Anschaltungen der Hilfskontakte: • Das Gerät arbeitet als Schutzgerät, ohne Steuerungsfunktionalität. [loauswer-081210-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-19 Empfohlene Auswertung der LS-Position bei Anwendung als Schutzgerät Führen Sie die Rangierung auf einen Binäreingang als G_ (geschlossen) aus.
  • Seite 203 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [scpolges-081210-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-20 Pol geschlossen: Rangierung zur Erfassung der Pol geschlossen-Informationen • Das Gerät arbeitet als Schutz- und Steuerungsgerät Für eine optimale Arbeitsweise der Steuerungsfunktionalität muss auch die Information Leistungs- schalter ist 3-polig offen über Hilfskontakte erfasst werden. Die Information Leistungs- schalter ist 3-polig geschlossen (für die Steuerungsfunktionalität) leitet das Gerät selbsttätig aus den 1-poligen Informationen ab.
  • Seite 204 Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [scpolg3p-230311-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-23 LS 3-polig: Rangierung zur Erfassung der LS-Position über 2 Hilfskontakte [scpoloff-081210-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-24 LS 1-/3-polig: Rangierung zur Erfassung der LS ist 3-polig offen Je nach Ausführung des Leistungsschalters können anlagenseitig andere Hilfskontakte zur Verfügung stehen. Hier lässt das Gerät alle Rangieroptionen zu und ermittelt selbsttätig die erforderlichen Informationen.
  • Seite 205: Parameter

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Parameterwert Beschreibung Mit dieser Einstellung werden die Messwerte gemeldet, wenn der immer Leistungsschalter entweder über die Steuerungsfunktion oder über den Auslösebefehl einer Schutzfunktion ausgeschaltet wird. Mit dieser Einstellung werden die Messwerte nur dann gemeldet, mit Auslösebefehl wenn der Leistungsschalter über den Auslösebefehl einer Schutzfunk- tion ausgeschaltet wird.
  • Seite 206: Informationen

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter 6.2.7.8 Informationen Information Datenklasse (Typ) Leistungssch. _:4261:500 Leistungssch.:>Bereit _:4261:501 Leistungssch.:>Erfassungssperre _:4261:502 Leistungssch.:>Reset Schaltstatistik _:4261:504 Leistungssch.:>Reset Erf.sp&Nachf. _:4261:503 Leistungssch.:Externe Bereitschaft _:4261:53 Leistungssch.:Bereitschaft _:4261:58 Leistungssch.:Position _:4261:300 Leistungssch.:Ausl./Ausschaltbefehl _:4261:301 Leistungssch.:Einschaltbefehl _:4261:302 Leistungssch.:Befehl aktiv _:4261:303 Leistungssch.:Endgült. Auslösebefehl _:4261:304 Leistungssch.:Meldungsunterdrück. _:4261:306 Leistungssch.:S.sp.zä.
  • Seite 207: Erkennung Hand-Einschaltung (Für Awe Und Prozessmonitor)

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [losfzust-300212-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-26 Übersicht zur Leistungsschalter-Zustandserkennung Aufgrund der Verknüpfung der Informationen von Hilfskontakten und Stromfluss kann der Leistungsschalter- zustand für jede Phase getrennt folgende Zustände annehmen: Leistungsschalterzustand, phasenselektiv Beschreibung Offen Der Leistungsschalterpol wird über beide Kriterien eindeutig als offen erkannt.
  • Seite 208: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Funktionsgruppentypen 6.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lohand3p-101210-01.tif, 4, de_DE] Bild 6-27 Logik zur Erkennung der Hand-Einschaltung Hand-Einschaltung von extern Über das Eingangssignal >Eingang wird dem Gerät eine Hand-Einschaltung von extern mitgeteilt. Das Eingangssignal kann auch direkt an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters angeschlossen werden.
  • Seite 209: Parameter

    Empfohlener Einstellwert (_:101) Wirkzeit = 300 ms Um von der individuellen manuellen Betätigung des Eingangssignals unabhängig zu sein, wird die Erkennung über den Parameter Wirkzeit auf eine definierte Länge gebracht. Siemens empfiehlt eine Wirkzeit von 300 ms. Parameter: LS offen Rückfallverz. •...
  • Seite 210: Funktionsgruppentyp Schaltgeräte

    Funktionsgruppentypen 6.3 Funktionsgruppentyp Schaltgeräte Funktionsgruppentyp Schaltgeräte Übersicht 6.3.1 Die Funktionsgruppe Schaltgeräte repräsentiert im SIPROTEC 5-Gerät den physikalischen Trennschalter. Die Funktionsgruppe erfasst die Stellung eines Trennschalters und meldet dessen aktuelle Position. In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter dem Gerätetyp 6MU85 die Funktionsgruppe Schaltge- räte.
  • Seite 211: Struktur Der Funktionsgruppe

    Funktionsgruppentypen 6.3 Funktionsgruppentyp Schaltgeräte Struktur der Funktionsgruppe 6.3.2 Die Funktionsgruppe enthält neben den Benutzerfunktionen bestimmte Funktionalitäten, die grundsätzlich benötigt werden und deshalb nicht lad- und löschbar sind: • Allgemeine Daten • Abbildung des physikalischen Trennschalters • Überwachung In der IEC 61850 entspricht der Trennschalter der Logical Node XSWI. Die Funktionsgruppe hat Schnittstellen zu: •...
  • Seite 212: Parameter

    Funktionsgruppentypen 6.3 Funktionsgruppentyp Schaltgeräte [dwfgtr02-250413-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-30 Logische Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Trennschalter Tabelle 6-4 Eingänge des Funktionsblocks Trennschalter Signalname Beschreibung Wert, wenn Signal- qualität = ungültig Der Binäreingang aktiviert die Erfassungssperre. Sie Unverändert >Erfassungs- können diesen Binäreingang z.B. auch durch einen sperre externen Knebelschalter setzen.
  • Seite 213: Funktionsgruppentyp Analoge Umformer

    Funktionsgruppentypen 6.4 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Übersicht 6.4.1 Eine detaillierte Beschreibung der Funktionsgruppe Analoge Umformer finden Sie im Gerätehandbuch Distanzschutz, Leitungsdifferentialschutz und Schaltermanagement für 1-polige und 3-polige Auslösung 7SA87, 7SD87, 7SL87, 7VK87. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 214: Anlagendaten

    Funktionsgruppentypen 6.5 Anlagendaten Anlagendaten Übersicht 6.5.1 Die Anlagendaten sind in jedem SIPROTEC 5-Gerät vorhanden und können nicht gelöscht werden. Sie finden sie in DIGSI 5 unter Parameter → Anlagendaten. Die Funktionsgruppe Anlagendaten (FG Anlagendaten) gruppiert die von Stromwandlern und Spannungs- wandlern bezogenen Benutzerfunktionen.
  • Seite 215: Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe

    Funktionsgruppentypen 6.6 Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe Übersicht 6.6.1 Mit Hilfe von benutzerdefinierten Funktionsgruppen und benutzerdefinierten Funktionen kann eine Gruppie- rung von benutzerdefinierten Objekten, wie zum Beispiel benutzerdefinierten Funktionsblöcken, vorge- nommen werden. Es stehen 2 benutzerdefinierte Funktionsblöcke zur Auswahl (siehe folgendes Bild). [scudef_lib, 1, de_DE] Bild 6-31 Benutzerdefinierte Objekte in der DIGSI 5-Bibliothek...
  • Seite 216: Basisdatentypen

    Funktionsgruppentypen 6.6 Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe Basisdatentypen 6.6.2 Die folgenden Datentypen stehen in der DIGSI 5-Bibliothek unter der Überschrift Benutzerdefinierte Signale für benutzerdefinierte Objekte zur Verfügung. Zusätzlich steht Ihnen ein Ordner für externe Signale zur Verfü- gung (siehe Kapitel 3.8.5 Externe Signale).
  • Seite 217 Funktionsgruppentypen 6.6 Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe [scspsfas-140613-01.tif, 1, de_DE] Bild 6-34 Einzelmeldung SPS ungespeichert (Beispiel: 7KE85 Störschreiber) Doppelmeldung (Typ DPS: Double Point Status) Mit einer Doppelmeldung kann der Status zweier Binäreingänge gleichzeitig erfasst und in eine Meldung mit 4 möglichen Zuständen (Ein, Zwischenstellung, Aus, Störstellung) abgebildet werden. BEISPIEL Erfassung einer Trenner- oder Leistungsschalterstellung.
  • Seite 218 Funktionsgruppentypen 6.6 Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe Zustand eines Aufzählungswertes (Typ ENS) Mit dem Datentyp ENS wird ein Aufzählungswert erzeugt, der ein CFC-Ergebnis aufnehmen kann. Steuerbare Einzelmeldung (SPC, Single Point Controllable) Hiermit kann ein Befehl ausgegeben werden (auf ein oder mehrere Relais, wählbar in der Informationsrangie- rung), der dann über eine einzelne Rückmeldung überwacht wird.
  • Seite 219: Impuls- Und Energiezählwerte

    Funktionsgruppentypen 6.6 Funktionsgruppentyp Benutzerdefinierte Funktionsgruppe Impuls- und Energiezählwerte 6.6.3 Impulszählwerte Impulszählwerte stehen als Datentyp BCR (Binary Counter Reading) in der DIGSI-Bibliothek unter Benutzerde- finierte Funktionen zur Verfügung. Die Funktionsweise und die Parameter der Impulszählwerte finden Sie in Kapitel 10.8.1 Funktionsbeschrei- bung Impulszählwerte.
  • Seite 220: Funktionsgruppentyp Leitung

    Funktionsgruppentypen 6.7 Funktionsgruppentyp Leitung Funktionsgruppentyp Leitung In der Funktionsgruppe Leitung können Sie die zum Schutz und zur Überwachung einer Leitung nötigen Funk- tionen anwenden. In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter dem Gerätetyp die Funktionsgruppe Leitung. Die Funkti- onsgruppe Leitung enthält die Schutz- und Überwachungsfunktionen, die Sie für diesen Gerätetyp anwenden können.
  • Seite 221: Schutz- Und Automatikfunktionen

    Schutz- und Automatikfunktionen Anlagendaten Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) Leistungsschalter-Rückzündeschutz Überstromzeitschutz, Phasen Überstromzeitschutz, Erde Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 7.11 Spannungsschutz 7.12 Lichtbogenschutz 7.13 Drehfeldumschaltung 7.14 Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung 7.16 Externe Einkopplung 7.17...
  • Seite 222: Anlagendaten

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Anlagendaten Übersicht 7.1.1 Die Anlagendaten sind in jedem SIPROTEC 5-Gerät vorhanden und können nicht gelöscht werden. Sie finden sie in DIGSI unter Parameter → Anlagendaten. Struktur der Anlagendaten 7.1.2 Die Anlagendaten enthalten den Block Allgemein und die Messstellen des Gerätes. Das folgende Bild zeigt die Struktur der Anlagendaten: [dwandata-180912-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-1...
  • Seite 223: Abtastfrequenznachführung

    Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hierzu sollten nach Möglichkeit nur 3-phasige Messstellen herangezogen werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermit- telte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtast- raten verwenden.
  • Seite 224 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Mit dem Parameter Nennstrom, primär stellen Sie den aktuellen primären Nennstrom des Stromwandlers ein. Parameter: Nennstrom, sekundär • Voreinstellwert (_:8881:102) Nennstrom, sekundär = 1 A Mit dem Parameter Nennstrom, sekundär stellen Sie den aktuellen sekundären Nennstrom des Strom- wandlers ein.
  • Seite 225: Anwendungs- Und Einstellhinweise Für Die Messstelle Strom 1-Phasig (I 1-Ph)

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Mit dem Parameter Amplitudenkorrektur passen Sie die Amplitude (Betragskorrektur) für den Stromein- gang an. Damit können Sie leiterselektiv die Toleranzen der Primärwandler korrigieren. Die Amplitudenkor- rektur kann für hochgenaue Messungen erforderlich sein. Ermitteln Sie den Einstellwert mit einer Vergleichs- messung (z.B.
  • Seite 226: Anwendungs- Und Einstellhinweise Für Die Messstelle Spannung 3-Phasig (U-3Ph)

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Parameter: Nachführen • Voreinstellwert (_:2311:105) Nachführen = aktiv Mit dem Parameter Nachführen stellen Sie ein, ob Sie mit Abtastfrequenznachführung arbeiten wollen oder nicht. Parameterwert Beschreibung Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Mess- aktiv stelle in die Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen.
  • Seite 227 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Berechnete Nullspannung 0 sek Gemessene Verlagerungsspannung N sek Die Nullspannung wird aus den Leiter-Erde-Spannungen berechnet. Die Verlagerungsspannung wird an der offenen Dreieckswicklung des Spannungswandlers gemessen. Bei 1-phasigen Spannungswandlern wird die Verlagerungsspannung im Generator- oder Transformatorsternpunkt gemessen. HINWEIS Die gemessene Verlagerungsspannung U wird im Gerät wie folgt in eine Nullspannung umgerechnet:...
  • Seite 228 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Stellen Sie den Anpassfakt. Uph / UN = 1,73 ein. In Beispiel 1 waren U der Leiter-Erde-Spannung und die sekundäre Spannung an der offenen Dreiecks- nenn sek wicklung identisch. Wenn diese Spannungen unterschiedlich sind, rechnen Sie mit den tatsächlichen Zahlen- werten.
  • Seite 229 Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hierzu sollten nach Möglichkeit nur 3-phasige Messstellen herangezogen werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermittelte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtastraten verwenden.
  • Seite 230: Anwendungs- Und Einstellhinweise Für Die Messstelle Spannung 1-Phasig (U-1Ph)

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Der Parameter ID der Messstelle ist schreibgeschützt und zeigt die ID der Messstelle an. Wenn Sie mehrere Messstellen benutzen, wird die ID der Messstelle fortlaufend hochgezählt. Ab der Plattformversion V07.80 können Sie in SIPROTEC 5-Geräten Messstellen in Frequenznachführgruppen zusammenfassen.
  • Seite 231 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Parameter: Anpassfakt. Uph / UN • Voreinstellwert (_:2311:108) Anpassfakt. Uph / UN = 1,73 Mit dem Parameter Anpassfakt. Uph / UN stellen Sie die Abweichung zwischen der berechneten sekun- dären Nullspannung und der direkt über einen Messeingang gemessenen sekundären Verlagerungsspannung ein.
  • Seite 232: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten HINWEIS Der Parameter Amplitudenkorrektur hat nichts mit dem internen Abgleich des Eingangskreises zu tun. Parameter 7.1.8 Allgemein Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:2311:101 Allgemein:Drehfeldrich- L1 L2 L3 L1 L2 L3 tung • L1 L3 L2 Messstelle I-3ph Adr.
  • Seite 233 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:8881:114 I-Wandler 3- kein kein ph:Getauschte Phasen • L1 L3 • L2 L3 • L1 L2 _:8881:107 I-Wandler 3-ph:Fehler- 1,00 bis 10,00 1,00 übergang _:8881:108 I-Wandler 3-ph:Wandler- 0,5 % bis 50,0 % 5,0 % fehler A _:8881:109...
  • Seite 234 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:3843:117 Stromwandler 3:Phase I L1 • I L2 • I L3 • • INempf • Stromwandler 4 _:3844:103 Stromwandler 4:Ampli- 0,010 bis 10,000 1,000 tudenkorrektur • _:3844:117 Stromwandler 4:Phase I L1 •...
  • Seite 235 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Überw. Summe I • _:2431:1 Überw. Summe I:Modus • • Test _:2431:102 Überw. Summe 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,100 A I:Schwellwert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A 0,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 10,000 A...
  • Seite 236 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stromwandler 1 _:3841:103 Stromwandler 1:Ampli- 0,010 bis 10,000 1,000 tudenkorrektur • _:3841:117 Stromwandler 1:Phase I L1 • I L2 • I L3 • • INempf • Messstelle U-3ph Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein _:8911:101...
  • Seite 237 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Spannungswdl.2 _:3812:103 Spannungswdl.2:Ampli- 0,010 bis 10,000 1,000 tudenkorrektur • _:3812:108 Spannungswdl.2:Phase U L1 • U L2 • U L3 • U L12 • U L23 • U L31 • • • UL32 Spannungswdl.3 _:3813:103...
  • Seite 238 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:2521:6 Überw. Sym. U:Verzög. 0,00 s bis 100,00 s 5,00 s Störungsmeld. Überw.Phsfol.U • _:2581:1 Überw.Phsfol.U:Modus • • Test _:2581:6 Überw.Phsfol.U:Verzög. 0,00 s bis 100,00 s 5,00 s Störungsmeld. Überw. Summe U •...
  • Seite 239: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:3811:107 Span- 1 bis 2147483647 2147483647 nungswdl.1:Sequenz- nummer Gerät Spg.Wdl.-Stz.S _:2641:101 Spg.Wdl.-Stz.S:Reakti- 0,00 s bis 0,03 s 0,00 s onszeit Informationen 7.1.9 Allgemein Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:500 Allgemein:>Drehfeld umschalten _:2311:501 Allgemein:>Phasen tauschen Allgemein _:2311:319...
  • Seite 240 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Information Datenklasse (Typ) _:5581:302 Drahtbr. Erk.:L2 Drahtbr. vermutet _:5581:303 Drahtbr. Erk.:L3 Drahtbr. vermutet _:5581:304 Drahtbr. Erk.:L1 Drahtbruch _:5581:305 Drahtbr. Erk.:L2 Drahtbruch _:5581:306 Drahtbr. Erk.:L3 Drahtbruch _:5581:307 Drahtbr. Erk.:Drahtbruch vermutet _:5581:308 Drahtbr. Erk.:Drahtbruch bestätigt Überw. Sym. I _:2491:82 Überw.
  • Seite 241 Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Messstelle U-3ph Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:8911:315 U-Wandler 3-ph:Phasen AB getauscht _:8911:316 U-Wandler 3-ph:Phasen BC getauscht _:8911:317 U-Wandler 3-ph:Phasen AC getauscht Spannungswdl.1 _:3811:300 Spannungswdl.1:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.2 _:3812:300 Spannungswdl.2:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.3 _:3813:300 Spannungswdl.3:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.4 _:3814:300 Spannungswdl.4:Abtastwerte Spannung Überw.
  • Seite 242: Messstellenfreischaltung

    Funktionen in der FG Leistungsschalter verwendet. D.h. die Funktionsmess- werte werden durch die Freischaltung nicht auf 0 gesetzt. Wenn in der FG Leistungsschalter ein Leistungs- schalter-Versagerschutz instanziiert ist, empfiehlt Siemens bei Stromprüfungen die Blockierung der Funktion. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch...
  • Seite 243: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten 7.1.10.2 Beschreibung Logik [lo_measuring point isolation, 1, de_DE] Bild 7-4 Logik der Messstellenfreischaltung Sie finden die Signale für die Messstellenfreischaltung in der DIGSI-Informationsrangiermatrix unter Para- meter → Anlagendaten→ Messstelle I-3ph. Für die Freischaltung der Messstelle I-3ph sind folgende Signale verfügbar: •...
  • Seite 244: Parameter

    Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung/Abzweig parasitäre Ströme, z.B. durch Induktion, ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich einstellen, z.B. auf 0,050 A sekundär. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,100 A sekundär beizubehalten.
  • Seite 245: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8881:112 I-Wandler 3-ph:I< 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,100 A Schwellwert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A 0,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,100 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 246: Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-Polig)

    Algorithmus Ad. LS-Vers.. Dadurch erreichen Sie eine schnellere und sichere Erkennung des Ausschaltens des Leistungsschalters bei komplexen Signalverläufen. Bis auf eine geringfügig angehobene Prozessorlast gleichen sich die beiden Funktionen bei Einstellmöglichkeiten, Logik und Meldungen. Siemens empfiehlt, den adaptiven Leistungsschalter-Versagerschutz zu verwenden und Mischformen in einem Gerät zu vermeiden.
  • Seite 247: Funktionsbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) [losvsbfp-090712-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-7 Übersicht zur Logik der Funktion Funktionsbeschreibung 7.2.3 Der Start der Funktion erfolgt durch geräteinterne Schutzfunktionen und/oder von extern (über Binäreingang oder Schnittstelle, z.B. GOOSE). Der Start kann 1- oder 3-polig erfolgen. Bild 7-8 Bild 7-9 zeigen die Funkti-...
  • Seite 248 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) [lointsta-160611-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-8 LSVS Start intern Start extern Über den Parameter Start über Binäreingang wird eingestellt, ob der Start von extern 1- oder 2-kanalig erfolgt. Die nötige Rangierung der Eingangssignale wird mit der Einstellung verglichen. Wenn eine Rangierung fehlt, wird eine Fehlermeldung erzeugt.
  • Seite 249 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Beim 2-kanaligen Betrieb muss zusätzlich das binäre Eingangssignal >Freigabe 1-polig im Fall des 1- poligen Starts und >Freigabe 3-polig im Fall des 3-poligen Starts aktiviert werden, damit der Start erfolgen kann. In der Voreinstellung fallen die internen Startsignale Start extern Lx und Start extern 3pol bei gehenden binären Eingangssignalen sofort zurück (siehe Bild 7-10).
  • Seite 250 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) [loexlsvs-100611-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-10 Start des LSVS von extern, Logik Start 1-polig oder mehrpolig Über die Startsignale wird bestimmt, ob es sich um einen nur 1-poligen oder einen mehrpoligen Start handelt (siehe Bild 7-11).
  • Seite 251 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) [loveranw-100311-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-11 Verarbeitung der Startsignale des LSVS Stromkriterium Das primäre Kriterium zur Ermittlung der Leistungsschalterposition ist das Stromkriterium. Sobald einer der Leiterströme den Schwellwert für Leiterströme überschreitet und parallel dazu ein Plausibilisierungsstrom den zugeordneten Schwellwert überschreitet, gilt der entsprechende Leistungsschalterpol als geschlossen und das Stromkriterium als erfüllt.
  • Seite 252 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) [lostromk-300610-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-12 Stromkriterium Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium Über Parameter stellen Sie ein, ob die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zur Bestimmung der Leis- tungsschalterposition zugelassen sind. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 253 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Folgende Einstellungen sind möglich: • Leistungsschalter-Hilfskontakte werden in dieser Funktion nicht zur Ermittlung der LS-Position verwendet. • Die Position wird über die Doppelmeldungen Position Lx (aus dem Funktionsblock Leistungs- schalter) polselektiv ermittelt. • Über die Doppelmeldung Position 3-polig (aus dem Funktionsblock Leistungsschalter) wird ermit- telt, ob alle 3 Pole des LS geschlossen sind.
  • Seite 254 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) der Regel das Stromkriterium – geprüft. Wenn während des Ablaufs der Verzögerungszeit kein Stromfluss oberhalb der eingestellten Schwellwerte auftritt, dann ist das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium wirksam. Die Funktion lässt sich auch so einstellen, dass für den Rückfall beide Kriterien parallel den LS oder den LS-Pol als offen erkennen müssen (Rückfall mit Hilfskontakt- und Stromkriterium).
  • Seite 255 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Wenn ein 1-poliger Start mit 3-poliger Wiederholung der Auslösung vorliegt, wird die 3-polige T2-Zeit gestartet. Wenn die Verzögerungszeit T2 abläuft, ohne dass die Funktion zurückgefallen ist, wird vom Leistungsschalter- versagen ausgegangen und die Reserveauslösung Auslösebefehl T2 wird abgesetzt. Diese Auslösung ist immer 3-polig.
  • Seite 256 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) [lo-bbp-verzau-1ph.vsd, 6, de_DE] Bild 7-15 Verzögerung/Auslösung des LSVS Mit dem Parameter Sofortiger Rückfall legen Sie fest, ob die Leistungsschalterstellung kontinuierlich oder bei Ablauf der Verzögerungszeiten T1 und T2 geprüft wird. Wenn die Leistungsschalterstellung mit Ablauf der Verzögerungszeiten geprüft wird, regt die Funktion mit Start an.
  • Seite 257: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Anwendungs- und Einstellhinweise 7.2.4 Bild 7-16 gibt einen Überblick über das Funktionsschema beim Start der LSVS-Funktion von extern. Beim Start von intern entfällt das externe Schutzgerät und die Schutzfunktionalität befindet sich im LSVS-Gerät. [loschema-160611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-16 Leistungsschalter-Versagerschutz mit externem polselektivem Start, polselektiver Wiederho- lung der Auslösung und 3-poliger Auslösung (T2)
  • Seite 258 Der LSVS-Ansprechwert (Schwellwert) ist kleiner eingestellt als der Last- strom. b) Betriebsbedingungen mit Stromfluss oberhalb des Anregewerts können vorliegen. Um eine mögliche Überfunktion zu vermeiden, empfiehlt Siemens die Verwendung des 2-kanaligen Starts. Wenn nur ein Ansteuerungskreis zum Start des LSVS zur Verfügung steht, 1-kanalig muss der 1-kanalige Start verwendet werden.
  • Seite 259 Der Start erfolgt vom Gegenende über eine Hilfseinrichtung zur Befehlsübertragung. Diese Einrichtung erzeugt nur einen Signalimpuls. HINWEIS Siemens weist daraufhin, dass der LSVS bei Haltung mit jedem Startimpuls und entsprechend hohem Stromfluss eine Auslösung erzeugt. Bedenken Sie dies besonders beim externen Start! Parameter: Schwellwert Leiterstrom/Schwellwert empfindlich •...
  • Seite 260: Plausibilisierung

    Beschreibung Wenn unter allen Bedingungen bei geschlossenem LS ein ausreichender nein Stromfluss gegeben ist, empfiehlt Siemens die Hilfskontakte als weiteres Kriterium zur Bestimmung der LS-Position nicht zuzulassen, da die Messung über den Stromfluss das sichere Kriterium ist. Bei Anwendungen (siehe Beispiele unten), bei denen der Strom kein...
  • Seite 261 Empfohlener Einstellwert (_:122) Schwellw.3I0 dir. Freigabe = ca. 0,5 Ik Dieser Parameter wirkt nur, wenn der Parameter 3I0-Kriterium auf Direkte Freigabe eingestellt ist. Siemens empfiehlt, die Schwelle auf die Hälfte des minimalen Kurzschlussstromes (Ik ) einzustellen, damit das Abschalten des Fehlers schnell erkannt wird und die Funktion dadurch schnell zurückfallen kann.
  • Seite 262 Die folgenden Einstellungen sind sinnvoll: • Wenn die minimale Fehlerklärungszeit oberste Priorität hat, empfiehlt Siemens, die Zeit zu 0 zu setzen. Dadurch wird die Wiederholung der Auslösung unmittelbar mit dem Start initiiert. Der Nachteil ist, dass ein Defekt des 1. Auslösekreises nicht erkannt wird.
  • Seite 263 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) BEISPIEL Ermittlung der T1-Zeit, die den sicheren Rückfall des LSVS bei geöffneten LS gewährleistet Zeit Gerätebinärausgang 5 ms (bei Auslösung durch den geräteinternen Schutz) LS-Eigenzeit bis zur Stromunterbrechung 2 Perioden (Annahme Nennfrequenz = 50 Hz) Rückfallzeit LSVS-Funktion 1 Periode Zwischensumme...
  • Seite 264 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) BEISPIEL Paralleler Start von T2 und T1 Zeit für den sicheren Rückfall nach dem Öffnen des 130 ms lokalen LS Einstellung von T1 50 ms Summe (= T2) 180 ms Für einen 1-poligen und 3-poligen (mehrpoligen) Start lassen sich unterschiedliche Zeiten einstellen. Bei 1- poligen Fehlern –...
  • Seite 265: Parameter

    Die Kriterien werden kontinuierlich überprüft und der Leistungsschalter- Versagerschutz fällt sofort zurück, sobald die Kriterien nicht mehr erfüllt sind. Siemens empfiehlt, diese Einstellung beizubehalten. Mit dieser Einstellung werden wechselnde Lastfälle während des Fehlerfalls, z.B. bei Anwendung der Eineinhalb-Leistungsschalter-Methode, berücksich- tigt. Die Verzögerungszeiten und die Anregung der Funktion werden allein durch einen Anwurf gestartet.
  • Seite 266 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Ad. LS-Vers. #:Intern. nein Startsignal halten • • _:107 Ad. LS-Vers. #:Start über nein nein Binäreingang • 2-kanalig • 1-kanalig • _:106 Ad. LS-Vers. #:Ext. Start- nein nein signal halten •...
  • Seite 267: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:122 Ad. LS-Vers. 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,250 A #:Schwellw.3I0 dir. Frei- 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 1,25 A gabe 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A...
  • Seite 268 Schutz- und Automatikfunktionen 7.2 Leistungsschalter-Versagerschutz (1-/3-polig) Information Datenklasse (Typ) _:310 Ad. LS-Vers. #:Auslösebefehl T2 _:306 Ad. LS-Vers. #:BE Start-Rangier.fehlt _:308 Ad. LS-Vers. #:BE Hi.ko.Rangier.fehlt _:300 Ad. LS-Vers. #:Stör. BE 'Start 3p.' _:301 Ad. LS-Vers. #:Stör. BE 'Start L1' _:302 Ad. LS-Vers. #:Stör. BE 'Start L2' _:303 Ad.
  • Seite 269: Leistungsschalter-Versagerschutz (3-Polig)

    Algorithmus Ad. LS-Vers.. Dadurch erreichen Sie eine schnellere und sichere Erkennung des Ausschaltens des Leistungsschalters bei komplexen Signalverläufen. Bis auf eine geringfügig angehobene Prozessorlast gleichen sich die beiden Funktionen bei Einstellmöglichkeiten, Logik und Meldungen. Siemens empfiehlt, den adaptiven Leistungsschalter-Versagerschutz zu verwenden und Mischformen in einem Gerät zu vermeiden.
  • Seite 270: Funktionsbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [losvsbfp-090712-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-18 Übersicht zur Logik der Funktion Funktionsbeschreibung 7.3.3 Der Start der LSVS-Funktion erfolgt durch geräteinterne Schutzfunktionen und/oder von extern (über Binärein- gang oder Schnittstelle, z.B. GOOSE). Bild 7-19 Bild 7-20 zeigen die Funktionalität.
  • Seite 271 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [loanwint-160611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-19 Start des LSVS von intern Start extern Über den Parameter Start über Binäreingang wird eingestellt, ob der Start von extern 1- oder 2-kanalig erfolgt. Die nötige Rangierung der Eingangssignale wird mit der Einstellung verglichen. Wenn eine Rangierung fehlt, wird eine Fehlermeldung erzeugt.
  • Seite 272 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) Die Überwachung wird in folgenden Fällen inaktiv geschaltet: • Mit der Anregung des LSVS (nur bei Start von extern). Dadurch wird ein Fehlansprechen der Überwa- chung vermieden, wenn der anwerfende externe Schutz eine Lockout-Funktionalität verwendet. Wenn das Startsignal zurückfällt, wird die Überwachung wieder aktiv geschaltet.
  • Seite 273 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) empfindlichen Schwellwert). Die zusätzliche Bewertung des Plausibilisierungsstroms erhöht die Sicherheit des Kriteriums. Wenn Sie die Wandleranschlussart 3-phasig, 2prim.Wdl. verwenden, wird der Erdstrom nicht gemessen oder berechnet. Die Plausibilitätsprüfung durch den Erdstrom ist dadurch nicht möglich. Die Einstellung direkte Freigabe durch den Erdstrom führt nicht zu einer Anregung des Leistungsschalter-Versagerschutzes.
  • Seite 274 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [lostrom1-030211-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-22 Stromkriterium Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium Über Parameter stellen Sie ein, ob die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zur Bestimmung der Leis- tungsschalterposition zugelassen sind. Über die Doppelmeldung Position 3-polig (aus dem Funktionsblock Leistungsschalter) wird ermittelt, ob alle 3 Pole des Leistungsschalters geschlossen sind.
  • Seite 275 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [lokriter-140611-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-23 Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium Anregung/Rückfall Mit erfolgtem Start wird geprüft, ob der Leistungsschalter geschlossen ist. Hierfür stehen das Strom- und das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium zur Verfügung. Auch bei zugelassenem Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium wird das erfüllte Stromkriterium bevorzugt, da das Stromkriterium das sichere Kriterium zur Erkennung des geschlossenen LS ist.
  • Seite 276 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [loanreg1-030211-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-24 Anregung/Rückfall des LSVS Verzögerung/Auslösung Die Auslösung auf den lokalen LS kann zunächst wiederholt werden. Diese Wiederholung der Auslösung erfolgt nach Ablauf der einstellbaren Verzögerung T1. Wenn der lokale LS noch nicht ausgelöst wurde, z.B. bei externem Start des LSVS, wird mit Ablauf der Verzögerungszeit T1 auch die Auslöselogik des Leistungsschal- ters selbst angesteuert.
  • Seite 277: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [lo-bbp-verza-3ph.vsd, 6, de_DE] Bild 7-25 Verzögerung/Auslösung des LSVS Mit dem Parameter Sofortiger Rückfall legen Sie fest, ob die Leistungsschalterstellung kontinuierlich oder bei Ablauf der Verzögerungszeiten T1 und T2 geprüft wird. Wenn die Leistungsschalterstellung mit Ablauf der Verzögerungszeiten geprüft wird, regt die Funktion mit Start an.
  • Seite 278 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) [loextpol-021112-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-26 Leistungsschalter-Versagerschutz mit externem Start, Wiederholung der Auslösung und 3‑poliger Auslösung (T2) Rangierung: Konfiguration der internen Startquellen (interne Schutzfunktion) Die Konfiguration der internen Startquellen erfolgt in den Schutzfunktionsgruppen über den Eintrag Leis- tungsschalterinteraktion (siehe hierzu ).
  • Seite 279 Der LSVS-Ansprechwert (Schwellwert) ist kleiner eingestellt als der Last- strom. b) Betriebsbedingungen mit Stromfluss können oberhalb des Anregewertes vorliegen. Um eine mögliche Überfunktion zu vermeiden, empfiehlt Siemens die Verwendung des 2-kanaligen Starts. Wenn nur ein Ansteuerungskreis eines Binäreingangs zum Start des LSVS 1-kanalig zur Verfügung steht, muss der 1-kanalige Start verwendet werden.
  • Seite 280: Empfohlener Einstellwert (_:103) Ls-Hilfskon.krit. Zulassen = Nein

    Der Start erfolgt vom Gegenende über eine Hilfseinrichtung zur Befehlsübertragung. Diese Einrichtung erzeugt nur einen Signalimpuls. HINWEIS Siemens weist daraufhin, dass der LSVS bei Haltung mit jedem Startimpuls und entsprechend hohem Stromfluss eine Auslösung erzeugt. Bedenken Sie dies besonders beim externen Start. Parameter: Schwellwert Leiterstrom/Schwellwert empfindlich •...
  • Seite 281 Empfohlener Einstellwert (_:122) Schwellw.3I0 dir. Freigabe = ca. 0,5 Ik Dieser Parameter wirkt nur, wenn der Parameter 3I0-Kriterium auf Direkte Freigabe eingestellt ist. Siemens empfiehlt, die Schwelle auf die Hälfte des minimalen Kurzschlussstromes (Ik ) einzustellen, damit das Abschalten des Fehlers schnell erkannt wird und die Funktion dadurch schnell zurückfallen kann.
  • Seite 282 Empfohlener Einstellwert (_:123) Schwellw. I2 dir. Freigabe = ca. 0,5 I2 Dieser Parameter wirkt nur, wenn der Parameter I2-Kriterium auf Direkte Freigabe gestellt ist. Siemens empfiehlt, den Parameter auf die Hälfte des zulässigen Gegensystemstroms (I2 ) einzustellen, um im Fall einer unerwünschten Gegensystemkomponente eine schnelle Fehlerklärung zu erreichen.
  • Seite 283 Die folgenden Einstellungen sind sinnvoll: • Wenn die minimale Fehlerklärungszeit oberste Priorität hat, empfiehlt Siemens, die Zeit zu 0 zu setzen. Dadurch wird die Wiederholung der Auslösung unmittelbar mit dem Start initiiert. Der Nachteil ist, dass ein Defekt des 1. Auslösekreises nicht erkannt wird.
  • Seite 284 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) BEISPIEL Ermittlung der T2-Zeit, die den sicheren Rückfall des LSVS bei geöffneten LS gewährleistet Zeit Gerätebinärausgang 5 ms (bei Auslösung durch den geräteinternen Schutz) LS-Eigenzeit bis zur Stromunterbrechung 2 Perioden (Annahme Nennfrequenz = 50 Hz) Rückfallzeit LSVS-Funktion 1 Periode Zwischensumme...
  • Seite 285 Die Kriterien werden kontinuierlich überprüft und der Leistungsschalter- Versagerschutz fällt sofort zurück, sobald die Kriterien nicht mehr erfüllt sind. Siemens empfiehlt, diese Einstellung beizubehalten. Mit dieser Einstellung werden wechselnde Lastfälle während des Fehlerfalls, z.B. bei Anwendung der Eineinhalb-Leistungsschalter-Methode, berücksich- tigt. Die Verzögerungszeiten und die Anregung der Funktion werden allein durch einen Anwurf gestartet.
  • Seite 286: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) Parameter 7.3.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Ad. LS-Vers. # • Ad. LS-Vers. #:Modus • • Test • _:105 Ad. LS-Vers. #:Intern. nein Startsignal halten • • _:107 Ad. LS-Vers. #:Start über nein nein Binäreingang •...
  • Seite 287: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:122 Ad. LS-Vers. 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,250 A #:Schwellw.3I0 dir. Frei- 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 1,25 A gabe 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A...
  • Seite 288 Schutz- und Automatikfunktionen 7.3 Leistungsschalter-Versagerschutz (3-polig) Information Datenklasse (Typ) _:307 Ad. LS-Vers. #:Stör. keine BE Freig. _:301 Ad. LS-Vers. #:Stör. BE 'Freigabe' _:315 Ad. LS-Vers. #:Unverz. Auslösung _:316 Ad. LS-Vers. #:Schalterversagen Pol SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 289: Leistungsschalter-Rückzündeschutz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Leistungsschalter-Rückzündeschutz Funktionsübersicht 7.4.1 Die Funktion Leistungsschalter-Rückzündeschutz: • Überwacht den Leistungsschalter auf Rückzündungen, die z.B. durch Überspannung an den Leistungs- schalterpolen nach Abschaltung einer Kondensatorbank ausgelöst werden können • Generiert im Falle einer Leistungsschalter-Rückzündung ein Reserve-Auslösesignal Struktur der Funktion 7.4.2 Der Leistungsschalter-Rückzündeschutz wird in der Funktionsgruppe Leistungsschalter verwendet.
  • Seite 290: Überwachung Starten/Stoppen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Die Logik der Plausibilitätsfreigabe reduziert das Risiko einer Fehlauslösung deutlich, indem zusätzliche Krite- rien für den Start der Funktion geschaffen werden. Jedes Kriterium kann einzeln an- oder abgeschaltet werden. [lo_paus-210113-01.vsd, 1, de_DE] Bild 7-29 Logikdiagramm Plausibilitätsfreigabe Leistungsschalter-Rückzündeschutz Die Logik der Plausibilitätsfreigabe prüft die folgenden Bedingungen: •...
  • Seite 291 Schutz- und Automatikfunktionen 7.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz [lo_starstop-210113-01.vsd, 2, de_DE] Bild 7-30 Logikdiagramm Überwachung starten/stoppen Leistungsschalter-Rückzündeschutz Wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird die Überwachung gestartet: • Die Leistungsschalterstellung wird während der Zeit, die mit dem Parameter Verzög. Positionserk. eingestellt wurde, über die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Offen erkannt. Die Verzög.
  • Seite 292 Schutz- und Automatikfunktionen 7.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Wenn ein Leiterstrom den eingestellten Stromschwellenwert überschreitet, wird die Funktion angeregt. Die eingehende Anregung zeigt den ersten Rückzünde-Stromimpuls an. Mit der Anregung wird die Auslöseverzö- gerung gestartet (siehe Beschreibung in Verzögerung/Auslösung, Seite 292). [lo_pickdrop-210113-01.vsd, 1, de_DE] Bild 7-31 Logikdiagramm Messwert, Rückfall Leistungsschalter-Rückzündeschutz Bei Auftreten einer Rückzündung sinkt das Stromsignal unter die Stromschwelle, wenn die Zeit zwischen den...
  • Seite 293: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz [lo_deltrip-030211-01.vsd, 2, de_DE] Bild 7-32 Logikdiagramm Verzögerung/Auslösung Leistungsschalter-Rückzündeschutz 7.4.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: An- und Abschaltung zusätzlicher Plausibilitätsfreigabe-Kriterien • Voreinstellwert (_:101) Plausib. mit LSVS = nein • Voreinstellwert (_:102) Plausib. mit Ausl./A.bef. = nein • Voreinstellwert (_:103) Plausib.
  • Seite 294 Leistungsschalter geöffnet wurde. Mit der laufenden Entladung der Kondensatorbank sinkt die Wahrscheinlichkeit von Rückzündungen. Daher besteht keine Notwendigkeit, die Überwachungszeit höher als die Entladungszeit einzustellen. Siemens empfiehlt die Einstellung der Überwachungszeit im Bereich von 0,5 * Entladungszeit bis 1 * Entladungszeit.
  • Seite 295 Leistungsschalter ausgelöst. Danach fällt die Funktion Leistungsschalter-Rück- zündeschutz während der Verzögerungszeit T2 zurück. Siemens empfiehlt die Anwendung einer Auslösewiederholung des lokalen Leistungsschalters. Da die Auslöse- wiederholung ein Sicherheitsmechanismus ist, kann sie ohne Verzögerungszeit gestartet werden. Siemens empfiehlt daher den Einstellwert 0 s für die Verzögerungszeit.
  • Seite 296: Parameter

    • Bei Verwendung der Auslösewiederholung muss diese Verzögerungszeit sicherstellen, dass die Funktion nach Wiederauslösen des lokalen Leistungsschalters sicher zurückfallen kann. Siemens empfiehlt für die Verzögerungszeit die Verwendung der Voreinstellung von 150 ms. Parameter: Mindestdauer Auslösung • Voreinstellwert (_:109) Mindestdauer Auslösung = 0,15 s Mit dem Parameter Mindestdauer Auslösung wird die minimale Dauer des Auslösebefehls der Funktion...
  • Seite 297: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:103 Rückzündestz.#:Plausib. nein nein mit Binärsignal • • _:106 Rückzündestz.#:Auslöse- nein Start T2 nach T1 wiederh. nach T1 • Start T2 nach T1 • Start T2, T1 parallel _:104 Rückzündestz.#:Überwa- 1,00 s bis 600,00 s 200,00 s chungsdauer...
  • Seite 298: Überstromzeitschutz, Phasen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Überstromzeitschutz, Phasen Funktionsübersicht 7.5.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen (ANSI 50/51): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Kann als Reserve- oder Not-Überstromzeitschutz zusätzlich zum Hauptschutz eingesetzt werden Struktur der Funktion 7.5.2 Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen wird in der Stromwandlerfunktionsgruppe verwendet. Für den 3- phasigen Überstromzeitschutz stehen 2 Funktionstypen zur Verfügung: •...
  • Seite 299: Stufe Mit Unabhängiger Kennlinie, Umz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 7.5.3 7.5.3.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [loocp3b1-280113-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-34 Logikdiagramm des Unabhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis Messverfahren (Basis- und Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 300: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 301 Schwellwert so ein, dass sichergestellt ist, dass die Stufe bei einem Kurzschluss am Ende der Leitung nicht anspricht. Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung auf 0 oder einen niedrigen Wert ein. Siemens empfiehlt, die Schwellwerte mit einer Netzstudie zu ermitteln. Das folgende Beispiel verdeutlicht das Prinzip der Staffelung mit Stromschwelle auf einer langen Leitung. BEISPIEL...
  • Seite 302 Voreinstellwert (_:661:101) Rückfallverzögerung = 0,00 s Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0 zu verwenden, da der Rückfall einer Schutzstufe so schnell wie möglich erfolgen muss. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung ≠ 0 können Sie beim gemeinsamen Einsatz mit elektromechani- schen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
  • Seite 303: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Für hochgenaue Messungen kann der Einstellwert des Parameters Rückfallverhältnis verkleinert werden, z.B. auf 0,98. Wenn Sie mit stark schwankenden Messgrößen an der Ansprechschwelle rechnen, können Sie den Einstellwert des Parameters Rückfallverhältnis vergrößern. Damit wird das Flattern der Auslösestufe vermieden.
  • Seite 304 Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:661:6 UMZ 1:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 100,00 s 0,30 s rung DP:AWE aus/n.ber. • _:661:28 UMZ 1:EinflussAWE aus/ nein nein n.bereit • • _:661:35 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe •...
  • Seite 305: Dp:kaltlast-Ein.erk

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus>3 • _:661:32 UMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus >3 • • _:661:39 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:661:17 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 7,50 A...
  • Seite 306 Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Information Datenklasse (Typ) Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösemeldung UMZ 1 _:661:81 UMZ 1:>Blockierung Stufe _:661:84 UMZ 1:>Dyn. Par. aktivieren _:661:500 UMZ 1:>Block. Verz. & Ausl. _:661:54 UMZ 1:Nicht wirksam _:661:52 UMZ 1:Zustand _:661:53 UMZ 1:Bereitschaft _:661:60 UMZ 1:Einschaltstr.blk.Ausl.
  • Seite 307: Stufe Mit Abhängiger Kennlinie, Amz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 7.5.4 7.5.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [loocp3b2-280113-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-35 Logikdiagramm des abhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis Anrege- und Rückfallverhalten der stromabhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI (Basis- und Erweitert-Stufe) Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear- beitet.
  • Seite 308: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 309 Kennlinie. Dieser Parameter ist nur zur Zeitkoordination von Leistungsschaltern mit Wiedereinschaltautomatik erforder- lich. Bei allen anderen Applikationen empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert von 0 s beizubehalten. HINWEIS Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als der kleinstmögliche Wert für die Verzögerungszeit der stromab- hängigen Kennlinie, dann hat der Parameter keinen Einfluss auf die Verzögerungszeit.
  • Seite 310 Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Aus den Einstellungen der Primär- und Sekundärgrößen ergeben sich folgende Einstellwerte: [foocp005-030311-01.tif, 2, de_DE] Parameter: I0-Elimination • Voreinstellwert (_:661:120) I0-Elimination = nein Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Sie können die I0-Elimination in Leiterströmen für Überstromzeitschutz-Anwendungen an einem Transfor- mator verwenden.
  • Seite 311: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Parameterwert Beschreibung Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Geräten, Disk-Emulation die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird, wählen Sie diese Einstellung. Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, sondern unverzögert ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 312 Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:691:113 AMZ 1:Min.zeit der 0,00 s bis 1,00 s 0,00 s Kennlinie • _:691:131 AMZ 1:Rückfall unverzögert Disk-Emulation • Disk-Emulation _:691:101 AMZ 1:Zeitmultiplikator 0,00 bis 15,00 1,00 _:691:115 AMZ 1:Zusatzverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s rung...
  • Seite 313 Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:691:16 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 314: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen 7.5.4.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:500 Allgemein:>Notbetrieb aktivieren _:2311:300 Allgemein:Notbetrieb Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösemeldung AMZ 1 _:691:81 AMZ 1:>Blockierung Stufe _:691:84 AMZ 1:>Dyn. Par. aktivieren _:691:500 AMZ 1:>Block. Verz. & Ausl. _:691:54 AMZ 1:Nicht wirksam _:691:52 AMZ 1:Zustand...
  • Seite 315: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.5 Überstromzeitschutz, Phasen [loocp3pha-210812-01.vsd, 1, de_DE] Bild 7-36 Ausschnitt Logikdiagramm bei Einfluss der Einschaltstromerkennung am Beispiel der 1. Unab- hängigen Überstromzeitschutz-Stufe 7.5.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Blk. b. Einschaltstromerk. • Voreinstellwert (_:661:27) Blk. b. Einschaltstromerk. = nein Parameterwert Beschreibung Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nicht.
  • Seite 316: Überstromzeitschutz, Erde

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.6 Überstromzeitschutz, Erde Überstromzeitschutz, Erde Funktionsübersicht 7.6.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde (ANSI 50N/51N): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Ist als Reserve- oder als Not-Überstromzeitschutz neben dem Hauptschutz einsetzbar Struktur der Funktion 7.6.2 Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde wird in der Funktionsgruppe Stromwandler verwendet. 2 Funktions- arten sind für den 3-phasigen Überstromzeitschutz verfügbar: •...
  • Seite 317: Stufe Mit Unabhängiger Kennlinie, Umz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.6 Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 7.6.3 7.6.3.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo-bbp-ocpgb1, 2, de_DE] Bild 7-38 Logikdiagramm des Unabhängigen Überstromzeitschutzes (Erde) – Basis Messverfahren (Basis- und Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 318: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Stellen Sie den Parameter Auslöseverzögerung auf 0 oder einen kleinen Wert ein. Siemens empfiehlt, die Schwellwerte mit einer Netzstudie zu ermitteln. Das folgende Beispiel verdeutlicht das Prinzip der Staffelung mit Stromschwelle auf einer langen Leitung. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch...
  • Seite 319: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.6 Überstromzeitschutz, Erde BEISPIEL Hochstromstufe: 110-kV-Freileitung, 150 mm Querschnitt s (Länge) = 60 km = 0,46 Ω/km Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Leitung: Z Kurzschlussleistung am Leitungsanfang: = 2,5 GVA Verhältnis von Null- zu Mitimpedanz der Vorimpedanz am Leitungsanfang: Z Stromwandler = 600 A/5 A Daraus ergeben sich die Leitungsimpedanz Z...
  • Seite 320: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.6 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:751:102 UMZ 1:Blk. b. Erk. d. 2. nein nein Harm. Erde • • _:751:8 UMZ 1:Messverfahren Grundschwingung Grundschwin- gung • Effektivwert _:751:3 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 35,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 175,00 A 6,00 A...
  • Seite 321: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.6 Überstromzeitschutz, Erde [loocpgrd-210812-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-39 Ausschnitt Logikdiagramm bei Einfluss der Einschaltstromerkennung am Beispiel der 1. Unab- hängigen Überstromzeitschutz-Stufe Vom FB Einschaltstromerkennung Vom FB 2. Harm. Erdstromerkennung 7.6.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Blk. b. Einschaltstromerk. •...
  • Seite 322 Schutz- und Automatikfunktionen 7.6 Überstromzeitschutz, Erde Parameter: Blk. b. Erk. d. 2. Harm. Erde • Voreinstellwert (_:751:102) Blk. b. Erk. d. 2. Harm. Erde = nein Parameterwert Beschreibung Wenn kein 3I0/IN-Stromfluss aufgrund von Stromwandlersättigung über der nein Anregeschwelle erwartet wird, wählen Sie diese Einstellung. Wenn 3I0/IN-Stromfluss aufgrund von Stromwandlersättigung über der Anregeschwelle erwartet wird, muss die Blockierung aktiviert werden.
  • Seite 323: Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Funktionsübersicht 7.7.1 Die Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen (ANSI 67): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Ist als Reserve-Überstromzeitschutz neben dem Hauptschutz einsetzbar • Gewährleistet eine selektive Fehlererkennung bei einseitig gespeisten Parallelleitungen oder Transforma- toren •...
  • Seite 324: Stufensteuerung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dwdiocba-050213-01.tif, 5, de_DE] Bild 7-40 Struktur/Einbettung der Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funk- tionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren. Über ein binäres Eingangssignal kann die Stufe auch von extern beeinflusst werden.
  • Seite 325: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [lodocp32-190111-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-41 Logikdiagramm der Stufensteuerung Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Folgende Blockierungen der Stufe sind möglich: •...
  • Seite 326: Stufe Mit Unabhängiger Kennlinie, Umz

    Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 9.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die gerichtete Überstromzeitschutz-Stufe wird blockiert. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten, da eine ordnungsgemäße Richtungsbe- stimmung bei einem Messspannungsausfall nicht sichergestellt ist. Die gerichtete Überstromzeitschutz-Stufe wird nicht blockiert. nein Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 7.7.4...
  • Seite 327: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 328: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Parameter: Schwellwert • Voreinstellwert (_:8131:3) Schwellwert = 1,50 A (für die 1. Stufe) Für die Einstellung des Schwellwertes gelten die gleichen Überlegungen wie beim ungerichteten Überstrom- zeitschutz. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 7.5.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 329: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8132:3 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 2,000 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 10,00 A _:8132:6 UMZ 2:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 0,10 s rung...
  • Seite 330: Stufe Mit Abhängiger Kennlinie, Amz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 7.7.5 7.7.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lodoci6b-060213-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-43 Logikdiagramm des gerichteten, abhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis Richtungssinn Mit dem Parameter Richtungssinn legen Sie fest, ob die Stufe in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung arbeitet.
  • Seite 331: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 332: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Parameter: Schwellwert • Voreinstellwert (_:8161:3) Schwellwert = 1,50 A Für die Einstellung des Schwellwertes gelten die gleichen Überlegungen wie beim ungerichteten Überstrom- zeitschutz. Weitere Informationen finden Sie daher im Kapitel 7.5.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Zeitmultiplikator •...
  • Seite 333: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:8341:130 AMZ 1:Kennlinientyp • _:8341:131 AMZ 1:Rückfall unverzögert Disk-Emulation • Disk-Emulation _:8341:101 AMZ 1:Zeitmultiplikator 0,05 bis 15,00 1,00 Informationen 7.7.5.4 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:501 Allgemein:>Test der Richtung _:2311:301 Allgemein:Richtungstest Sammelmeldung _:4501:55...
  • Seite 334 Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dwdocp02-240611-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-44 Kurzschlussfremde Spannungen für die Richtungsbestimmung Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der Messgrößen für die Richtungsbestimmung bei verschiedenen Fehlerarten. Tabelle 7-3 Messgrößen für die Richtungsbestimmung Schwellwert Messglied überschritten Erde Strom Span-...
  • Seite 335: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dwdocp33-070611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-45 Drehung der Referenzspannung, Phasenmessglied Die gedrehte Referenzspannung definiert den Vorwärts- und Rückwärtsbereich, siehe Bild 7-46. Der Vorwärts- bereich ergibt sich als Bereich ±88 um die gedrehte Referenzspannung U .
  • Seite 336: Anwendungshinweise Zu Parallelleitungen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen von 30° bis 60° induktiv. Deshalb kann in den meisten Fällen die Voreinstellung von +45 zum Positionieren der Referenzspannung beibehalten werden, da sie ein sicheres Richtungsergebnis gewährleistet. Im Folgenden sind einige Einstellbeispiele für spezielle Anwendungen gegeben Tabelle 7-4.
  • Seite 337 Schutz- und Automatikfunktionen 7.7 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen [dwdocp05-240611-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-47 Parallelleitung mit Transformatoren Legende für Bild 7-47 Stufe ▶: Gerichtete Stufe, vorwärts eingestellt Stufe: Ungerichtete Stufe Staffelzeit SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 338: Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Funktionsübersicht 7.8.1 Die Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde (ANSI 67N): • Schützt elektrische Betriebsmittel gegen Erdkurzschlüsse • Gewährleistet eine selektive Erdfehlererkennung bei einseitig gespeisten Parallelleitungen oder Transfor- matoren • Stellt in zweiseitig gespeisten Leitungszügen oder in ringförmig zusammengeschalteten Leitungen eine selektive Erdfehlererkennung sicher Struktur der Funktion 7.8.2...
  • Seite 339: Stufensteuerung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde [dwrdirba-300913, 2, de_DE] Bild 7-48 Struktur/Einbettung der Funktion Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funk- tionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren. Über ein binäres Eingangssignal kann die Stufe auch von extern beeinflusst werden.
  • Seite 340: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Spannungswandler-Schutzschalter verbunden. Parameterwert Beschreibung Die Stufe gerichteter Überstromzeitschutz wird blockiert, wenn ein Mess- spannungsausfall erkannt wird. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert zu verwenden, da eine ordnungsgemäße Richtungsbestimmung bei einem Messspannungsausfall nicht sichergestellt ist. Die Stufe gerichteter Überstromzeitschutz wird nicht blockiert, wenn ein nein Messspannungsausfall erkannt wird.
  • Seite 341: Stufe Mit Unabhängiger Kennlinie, Umz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 7.8.4 7.8.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lodirovb-280812-02.tif, 2, de_DE] Bild 7-50 Logikdiagramm des gerichteten, unabhängigen Überstromzeitschutzes, Erde – Basis Messgröße (Basis- und Erweitert-Stufe) Die Funktion verwendet den Nullsystemstrom (3I0) als Kriterium für den Erdkurzschluss. Abhängig von der Parametereinstellung für die Anschlussart der Messstelle I-3ph wird der Nullsystemstrom gemessen oder berechnet.
  • Seite 342: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Tabelle 7-5 Einstellbereich des Schwellwertes Anschlussart der Erdstrom Klemmentyp des Stromwandlers Einstellbereich des Messstelle Schwellwertes (sekundär) I-3ph 3-phasig Berechnet 4 * Schutz 0,030 A bis 35,000 A 3 * Schutz, 1 * empfindlich 0,030 A bis 35,000 A 4 * Messung 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 343 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 344: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde 7.8.4.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:4861:1 UMZ 1:Modus • • Test • _:4861:2 UMZ 1:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:4861:105 UMZ 1:Richtungssinn vorwärts vorwärts • rückwärts • _:4861:8 UMZ 1:Messverfahren Grundschwingung...
  • Seite 345: Stufe Mit Abhängiger Kennlinie, Amz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 7.8.5 7.8.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lodiinvb-280812-02.tif, 3, de_DE] Bild 7-51 Logikdiagramm des Gerichteten abhängigen Überstromzeitschutzes, Erde – Basis Messgröße (Basis- und Erweitert-Stufe) Die Funktion verwendet den Nullsystemstrom (3I0) als Kriterium für den Erdkurzschluss. Abhängig von der Parametereinstellung für die Anschlussart der Messstelle I-3ph wird der Nullsystemstrom gemessen oder berechnet.
  • Seite 346 Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Tabelle 7-6 Einstellbereich des Schwellwerts Anschlussart der Mess- Erdstrom Klemmentyp des Strom- Einstellbereich des Schwell- stelle I-3ph wandlers werts (sekundär) 3-phasig Berechnet 4 * Schutz 0,030 A bis 35,000 A 3 * Schutz, 1 * empfindlich 0,030 A bis 35,000 A 4 * Messung 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 347: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 348 Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Die Transformator-Einschaltstromerkennung beeinflusst die Stufe nein nicht. Wählen Sie diese Einstellung in den folgenden Fällen: • Wenn das Gerät nicht an Transformatoren eingesetzt wird. • Wenn das Gerät an Transformatoren zum Einsatz kommt und der Schwellwert der Stufe oberhalb des maximalen Transformator- Einschaltstroms eingestellt ist.
  • Seite 349: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Wenn das Gerät mit elektromechanischen Geräten oder anderen Disk-Emulation Geräten, die einen Rückfall nach einer Disk-Emulation durchführen, koordiniert wird, wählen Sie diese Einstellung. Wenn der Rückfall nicht nach einer Disk-Emulation erfolgen soll, unverzögert sondern ein unverzögerter Rückfall gewünscht ist, wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 350 Schutz- und Automatikfunktionen 7.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:4891:56 AMZ 1:Auslöseverz. abgelauf. _:4891:57 AMZ 1:Auslösemeldung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 351: Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.9 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Beschreibung 7.9.1 Der Funktionsblock Sammelmeldungen der Überstromzeitschutz-Funktionen verwendet die Anrege- und Auslösemeldungen der folgenden Funktionen: • Überstromzeitschutz, Phasen • Überstromzeitschutz, Erde • Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz • Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen • Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde •...
  • Seite 352 Schutz- und Automatikfunktionen 7.9 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen [loocgrin-240112-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-52 Logikdiagramm der Überstromzeitschutz-Sammelmeldungen SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 353: Empfindliche Erdschlusserfassung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Funktionsübersicht 7.10.1 Zur Erdschlusserfassung werden 2 Funktionen angeboten: eine gerichtete und eine ungerichtete Erdschlusser- fassung. Die Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung (ANSI 67Ns) dient: • Zur gerichteten Erfassung stehender Erdschlüsse in isolierten oder gelöschten Netzen •...
  • Seite 354 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [DwStrGFP-250113-01, 6, de_DE] Bild 7-53 Struktur/Einbettung der gerichteten Funktion in Schutzfunktionsgruppen Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung Die Funktion Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung kann auch in Schutzfunktionsgruppen verwendet werden, die nur das Nullsystem (3I0) zur Verfügung stellen. Die Funktion ist werkseitig mit einer ungerichteten 3I0>-Stufe vorkonfiguriert.
  • Seite 355 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [DwSGFPu4-230113-01, 5, de_DE] Bild 7-54 Struktur/Einbettung der ungerichteten Funktion in Schutzfunktionsgruppen SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 356: Allgemeine Funktionalität

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Allgemeine Funktionalität 7.10.3 7.10.3.1 Beschreibung Logik [LoGFPger-280113-01, 8, de_DE] Bild 7-55 Logikdiagramm der stufenübergreifenden Funktionalität bei der gerichteten Funktion [logfpnon-261012-01.tif, 6, de_DE] Bild 7-56 Logikdiagramm der stufenübergreifenden Funktionalität bei der ungerichteten Funktion SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 357 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Betriebsmesswert φ(I,U) Der Funktionsblock berechnet den Winkel zwischen IN und U0 und stellt den Winkel als Funktionsmesswert Phi(I,U) zur Verfügung. [DwPhINU0, 1, de_DE] Bild 7-57 Vorzeichendefinition des Messwertes Topologiefestlegung Der Parameter Netztopologie wird nur in der Stufe gerichteter Erdschlusswischer verwendet. Mit diesem Parameter wird die Verarbeitung eines betrieblichen 3I0 im Algorithmus der Stufe gerichteter Erdschlusswischer aufgenommen.
  • Seite 358 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dwerdwdl-110512-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-58 Korrektur der Übertragungskennlinie eines Kabelumbauwandlers Erdschlussmeldung, Stabilisierung beim intermittierenden Erdschluss Über die Meldung Erdschluss wird der Erdschluss angezeigt und der Erdschlussmeldepuffer verwaltet (siehe Erdschlussmeldepuffer, Seite 358). Zur Erzeugung der Meldung wird auf die entsprechenden Informati- onen der verwendeten Stufen zurückgegriffen.
  • Seite 359: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Meldung: Erdschluss Um den Erdschluss und dessen Richtung über Protokoll zu melden, empfiehlt Siemens, die Meldung (_:2311:302) Erdschluss zu verwenden. Zum einen enthält diese Meldung die Richtungsinformation, unabhängig von der parametrierten Arbeitsrichtung einer Stufe. Zum anderen ist diese Meldung gegen eine Meldungsflut beim intermittierenden Erdschluss stabilisiert.
  • Seite 360 Mit dem Parameter Abklingzeit U0 legen Sie das Zeitfenster für die Erkennung einer Fehlerlöschung fest. Wenn U0 innerhalb dieser Zeit kontinuierlich fällt, wird eine Fehlerlöschung erkannt und die Meldung Fehlerlösch. erkannt ausgegeben. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Rückfallverzögerung •...
  • Seite 361: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Topologiefestlegung Beschreibung Das Gerät wird in einem vermaschten Netz oder einem geschlossenen Ring/vermascht Abzweigring eingesetzt. Das Gerät wird in einer Stichleitung mit einer Sterntopologie eingesetzt. radial Diese Einstellung muss auch ausgewählt werden, wenn Parallelabzweige geschlossene Ringe sind, solange der eigene Abzweig eine Stichleitung ist.
  • Seite 362: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 7.10.3.4 Informationen Gerichtete empfindliche Erdfehlererfassung Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:302 Allgemein:Erdschluss _:2311:303 Allgemein:Fehlerlösch. erkannt _:2311:309 Allgemein:Position Messfenster _:2311:301 Allgemein:Phi(I,U) _:2311:306 Allgemein:IN _:2311:307 Allgemein:U0 _:2311:304 Allgemein:IN wirk _:2311:305 Allgemein:IN blind Ungerichtete Erdschlusserfassung Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:302 Allgemein:Erdschluss...
  • Seite 363: Gerichtete 3I0-Stufe Mit Messung Von Cos Φ Oder Sin Φ

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Gerichtete 3I0-Stufe mit Messung von cos φ oder sin φ 7.10.4 7.10.4.1 Beschreibung Logik [logfp3i0stufe-280314-01.vsd, 4, de_DE] Bild 7-60 Logikdiagramm zur Stufensteuerung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 364 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [logfp3i0f-280314-01, 5, de_DE] Bild 7-61 Logikdiagramm der gerichteten 3I0-Stufe mit cos φ- oder sin φ-Messung Messwert U0, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung UN wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet. Wenn die Verlagerungs- spannung dem Gerät nicht als Messgröße zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definiti- onsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U...
  • Seite 365 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung größeren sekundären Erdströmen auf den aus den Leiterströmen berechneten Strom 3I0 um. Damit ergibt sich ein sehr großer Linearitäts- und Einstellbereich. Abhängig von der Einstellung des Parameters Anschlussart der Messstelle I-3ph sowie des verwendeten Stromklemmenblocks ergeben sich neben der allgemeinen Anwendung unterschiedliche Linearitäts- und Einstellbereiche: Anschlussart der Mess-...
  • Seite 366 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Das folgende Bild zeigt ein Beispiel der Richtungsbestimmung im komplexen Zeigerdiagramm für das cos-φ- Richtungsmessverfahren mit einem Korrekturwert der Richtungsgeraden von 0 (Parameter φ Korrektur). Das Beispiel eignet sich für die Erdschlussrichtungserfassung in einem gelöschten Netz, wo die Größe 3I0⋅ cos φ...
  • Seite 367 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dwphicor-171012-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-63 Drehung der Richtungskennlinien bei cos φ-Messung mit Winkelkorrektur Wenn Sie den Parameter Richtungsmessverfahren auf sin φ und den Parameter φ Korrektur auf 0 einstellen, fällt die Symmetrieachse der Richtungskennlinie mit der 3I0wirk- und U0-Achse zusammen. Da der Anteil des Stromes senkrecht zu der Richtungskennlinie (= Symmetrieachse) maßgebend ist (3I0ger.), wird hier der Strom 3I0blind zur Richtungsbestimmung herangezogen.
  • Seite 368 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dwsinphi-011112-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-64 Richtungskennlinie bei sin φ-Messung Blockierung der Stufe über Binäreingangssignal Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden.
  • Seite 369: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Mit dem Parameter Blk. b. Einschaltstromerk. legen Sie fest, ob während der Erkennung eines Einschaltstroms die Auslösung blockiert wird. Siemens empfiehlt, die Blockierung auszuschalten. Die Grundschwingung der Nullsystemspannung ist ein sicheres Kriterium für den Erdschluss und bleibt von einem Einschaltvorgang unberührt.
  • Seite 370 Effektivwertmessung) dazu, eine Flut von Signalen zu erzeugen und sogar zeitweise falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. Parameter: Blk.nach Fehlerlöschung •...
  • Seite 371 Empfohlener Einstellwert (_:12601:106) α2 Einschr. Richtungsber. = 2° Mit den Parametern α1 Einschr. Richtungsber. und α2 Einschr. Richtungsber. legen Sie die Winkel für die Begrenzung des Richtungsbereiches fest. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 2° zu verwenden. In einem gelöschten Netz in Abzweigen mit sehr großem kapazitivem Strom kann es sinnvoll sein, einen etwas größeren Winkel α1 einzustellen, um ein Fehlansprechen aufgrund von Wandler- und Algorithmustoleranzen...
  • Seite 372: Parameter

    Auftreten der Nullsystemspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögern. Die Dauer des transienten Vorgangs ist bestimmt von den Netzgegebenheiten und der jeweiligen Fehlerausprägung. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 373: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:12601:102 3I0> cos/ 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A sinφ1:Min.ger.3I0> für 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,15 A Ri.Best. 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A...
  • Seite 374 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Erdschluss-Richtungsermittlung bewertet. Durch dieses Verfahren wird sowohl eine hohe Empfindlichkeit als auch eine gute Stabilität gegen parasitäre Signale im Nullsystem erreicht. Da auch stehende Erdschlüsse mit dem transienten Aufladevorgang der fehlerfreien Leiter beginnen, werden auch diese Fehler erkannt.
  • Seite 375 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik der Wischerfunktionalität [lowisfut-240113-01.tif, 10, de_DE] Bild 7-66 Logikdiagramm der gerichteten Erdschlusswischer-Stufe Messwerte, Messverfahren Nullsystemspannung und Nullsystemstrom werden direkt gemessen oder aus den Leitergrößen berechnet. Bei direkter Messung wird Folgendes erfasst: • Nullsystemspannung an der offenen Dreieckswicklung •...
  • Seite 376 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Das Mitsystem (sofern als Messwert vorhanden) dient als ein zusätzliches Kriterium zur Stabilisierung gegen Schalthandlungen. Der Grundschwingungswert von U0 und der Effektivwert von 3I0 werden für die Anregung und die optionale Auslöselogik verwendet. In geschlossenen Ringen oder vermaschten Netzen können betriebliche, d.h. kreisende Nullströme auftreten. Ein solcher betrieblicher Nullsystemstrom fließt auch im Fehlerfall und kann das Richtungsergebnis verfäl- schen.
  • Seite 377 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Folgende Mechanismen kommen dabei zur Anwendung: • Der Grundschwingungswert der Nullsystemspannung U0 wird normalerweise nur wenig von Schalthand- lungen beeinflusst und ist somit ein gutes Kriterium, um den Erdschluss von einer Schalthandlung zu unterscheiden. Die Bedingung, dass zum Melden des Richtungsergebnisses der Grundschwingungswert den Schwellwert U0>...
  • Seite 378: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Spannungswandler-Schutzschalter verbunden. Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellwert). Wenn U0 aus den Leiter- Erde-Spannungen berechnet wird, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. Wenn U0 der UN-Messung einer Drei- nein eckswicklung entnommen wird, empfiehlt Siemens, die Blockierung nicht zu verwenden.
  • Seite 379 Erkennen der Fehlerlöschung zurückgesetzt. Damit wird bei kurz eingestellten Auslöseverzögerungen die Möglichkeit einer Überfunktion vermieden. Der Grund einer Überfunktion ist ein langsamer Ausschwingvor- gang im Nullsystem nach der Fehlerlöschung. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten, sofern die Stufe zur Auslösung verwendet wird.
  • Seite 380 0 sek Maximale betriebliche U0 = 2,887 V ⋅ 1,2 = 3,464 V In den meisten Fällen sind die betrieblichen Nullsystemspannungen kleiner als 2,500 V. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert von 3,000 V zu verwenden. Parameter: Schwellwert 3I0> für Anr. •...
  • Seite 381: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Parameter: Auslöseverzögerung • Voreinstellwert (_:13021:6) Auslöseverzögerung = 0,50 s Der Parameter Auslöseverzögerung gibt die Zeit vor, in der die Anregebedingungen erfüllt sein müssen, damit die Auslösemeldung abgesetzt wird. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Auslösemeldung abgesetzt. Die Einstellung der Auslöseverzögerung richtet sich nach der spezifischen Anwendung.
  • Seite 382: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 7.10.5.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Wischer 1 _:13021:81 Wischer 1:>Blockierung Stufe _:13021:54 Wischer 1:Nicht wirksam _:13021:52 Wischer 1:Zustand _:13021:53 Wischer 1:Bereitschaft _:13021:302 Wischer 1:Erdschluss _:13021:55 Wischer 1:Anregung _:13021:56 Wischer 1:Auslöseverz. abgelauf. _:13021:57 Wischer 1:Auslösemeldung Gerichtete 3I0-Stufe mit Messung von φ(U0,3I0) 7.10.6 7.10.6.1...
  • Seite 383 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [lo_dir sensGFP 3I0 phi VI, 1, de_DE] Bild 7-69 Logikdiagramm der gerichteten 3I0-Stufe mit Messung von φ (U0,3I0) Messwert U0, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet.
  • Seite 384 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Abhängig von der Anschlussart der Messstelle sowie des verwendeten Stromklemmenblocks ergeben sich unterschiedliche Linearitäts- und Einstellbereiche. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Mess- wert 3I0, Messverfahren , Seite 364. Erdschlusserkennung, Anregung Wenn der Betrag des Erdstromvektors 3I0 den Schwellwert Schwellwert 3I0> und der Betrag des Nullspan- nungsvektors U0 den Schwellwert Min.
  • Seite 385 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dwdirrot-011112-02.vsd, 1, de_DE] Bild 7-70 Richtungscharakteristik im Vorwärtsmodus Blockierung der Stufe über Binäreingangssignal Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden.
  • Seite 386: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Mit dem Parameter Blk. b. Einschaltstromerk. legen Sie fest, ob während der Erkennung eines Einschaltstroms die Auslösung blockiert wird. Siemens empfiehlt, die Blockierung auszuschalten. Die Grundschwingung der Nullsystemspannung ist ein sicheres Kriterium für den Erdschluss und bleibt von einem Einschaltvorgang unberührt.
  • Seite 387 Effektivwertmessung) dazu, eine Flut von Signalen zu erzeugen und sogar zeitweise falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. Parameter: Richtungssinn •...
  • Seite 388: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Parameter: Auslöseverzögerung • Voreinstellwert (_:6) Auslöseverzögerung = 0,50 s Der Parameter Auslöseverzögerung gibt die Zeit vor, in der die Anregebedingungen erfüllt sein müssen, damit die Auslösemeldung abgesetzt wird. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Auslösemeldung abgesetzt. 7.10.6.3 Parameter Adr.
  • Seite 389: Gerichtete Y0-Stufe Mit Messung Von G0 Oder B0

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Information Datenklasse (Typ) _:53 3I0> φ(UI) #:Bereitschaft _:301 3I0> φ(UI) #:Feh.nicht im Aus.-Geb. _:60 3I0> φ(UI) #:Einschaltstr.blk.Ausl. _:303 3I0> φ(UI) #:Erdschluss _:55 3I0> φ(UI) #:Anregung _:56 3I0> φ(UI) #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 3I0> φ(UI) #:Auslösemeldung 7.10.7 Gerichtete Y0-Stufe mit Messung von G0 oder B0 7.10.7.1...
  • Seite 390 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [LoY0G0B0-300713-01, 6, de_DE] Bild 7-72 Logikdiagramm der gerichteten Y0-Stufe mit G0- oder B0-Messung Messwert U0, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung UN wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet. Wenn die Verlagerungs- spannung dem Gerät nicht als Messgröße zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definiti- onsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen UL1, UL2 und UL3 berechnet.
  • Seite 391 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Oberschwingungen – insbesondere der im Erdschluss(rest)strom häufig vorhandenen 3. und 5. Harmonischen – aus. Abhängig von der Anschlussart der Messstelle sowie des verwendeten Stromklemmenblocks ergeben sich unterschiedliche Linearitäts- und Einstellbereiche. Nähere Informationen finden Sie im Kapitel Messwert 3I0, Messverfahren , Seite 364.
  • Seite 392 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Mit den Parametern α1 Einschr. Richtungsber. und α2 Einschr. Richtungsber. können Sie die Vorwärts- und Rückwärtsbereiche wie im Bild 7-74 dargestellt einschränken. Damit lässt sich das Richtungser- gebnis bei hohen Strömen in Richtung der Symmetrieachse absichern. Die Symmetrieachse kann über einen Korrekturwinkel (Parameter φ...
  • Seite 393 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [DwSiCoY0-011112-01, 1, de_DE] Bild 7-75 Richtungskennlinie bei B0-Messung Blockierung der Stufe über Binäreingangssignal Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren. Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt. Blockierung der Stufe bei Messspannungsausfall Die Stufe kann bei einem Messspannungsausfall blockiert werden.
  • Seite 394: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Mit dem Parameter Blk. b. Einschaltstromerk. legen Sie fest, ob während der Erkennung eines Einschaltstroms die Auslösung blockiert wird. Siemens empfiehlt, die Blockierung auszuschalten. Die Grundschwingung der Nullsystemspannung ist ein sicheres Kriterium für den Erdfehler und bleibt von einem Einschaltvorgang unberührt.
  • Seite 395 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. Parameter: Blk.nach Fehlerlöschung • Empfohlener Einstellwert (_:110) Blk.nach Fehlerlöschung = ja Wenn der Parameter Blk.nach Fehlerlöschung auf ja eingestellt ist, wird die Anregung nach dem Erkennen der Fehlerlöschung blockiert.
  • Seite 396 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Netztyp/Stern- Beschreibung punktbehandlung Gelöscht Im gelöschten Netz ist der wattmetrische Reststrom 3I0 · cos φ der Erdschlusslösch- spule entscheidend für die Richtungsbestimmung. Um den wattmetrischen Reststrom zu bewerten, stellen Sie die Parameter wie folgt ein: •...
  • Seite 397 Empfohlener Einstellwert (_:106) α2 Einschr. Richtungsber. = 2° Mit den Parametern α1 Einschr. Richtungsber. und α2 Einschr. Richtungsber. legen Sie die Winkel für die Begrenzung des Richtungsbereiches fest. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 2° zu verwenden. In einem gelöschten Netz in Abzweigen mit sehr großem kapazitivem Strom kann es sinnvoll sein, einen etwas größeren Winkel α1 einzustellen, um ein Fehlansprechen aufgrund von Wandler- und Algorithmustoleranzen...
  • Seite 398: Parameter

    Auftreten der Nullspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögert werden. Die Dauer des transienten Vorgangs ist bestimmt von den Netzgegebenheiten und der jeweiligen Fehlerausprägung. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 399: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:101 Y0> G0/B0 #:Freigabe 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A Schwellw. 3I0> 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,15 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A...
  • Seite 400 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik [lo_sensGFP V0 dir harmonic, 3, de_DE] Bild 7-76 Logikdiagramm der gerichteten Stufe mit Zeigermessung einer Harmonischen SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 401 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [lo_start condition and dir. determ, 1, de_DE] Bild 7-77 Logikdiagramm der Startbedingungen und der Richtungsbestimmung Messwerte, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung wird in einen Wert in Bezug auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet. Wenn die Verlagerungsspan- nung dem Gerät nicht als Messgröße zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definitions- gleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U...
  • Seite 402 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Die Erdschlusssignalisierung und die Richtungsbestimmung werden gestartet, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind: • Der Grundschwingungswert der Nullsystemspannung U0 überschreitet den Schwellwert Schwellwert U0> dauerhaft während der Zeitgeber Richt.-Best. Verzöger. abläuft. • Der Betrag des Oberschwingungs-Nullstroms 3I0harm. überschreitet den Schwellwert Min. 3I0>- Harmonische, wenn der Zeitgeber Richt.-Best.
  • Seite 403 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_sensGFP V0 dir harmonic, 1, de_DE] Bild 7-78 Richtungscharakteristik Stabilisierungszähler Die Funktion verwendet einen Stabilisierungszähler, um ein verlässliches Richtungsergebnis zur bestimmen. Um ein Richtungsergebnis anzuzeigen, muss die bestimmte Richtung für 4 aufeinanderfolgende Messzyklen stabil sein. Die Zykluszeit beträgt 10 ms. Verlängerung des Richtungsergebnisses Mit dem Zeitgeber Verläng.
  • Seite 404: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Auftreten der Nullsystemspannung mit dem Parameter Richt.-Best. Verzöger. verzögern. Die Dauer des transienten Vorgangs wird durch die Netzgegebenheiten und die jeweilige Fehlerau- sprägung bestimmt. Wenn Sie keine Kenntnis über eine geeignete Verzögerungszeit haben, empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 405 Dieser Parameter muss gemäß der Erfahrungen mit dem jeweiligen Netz eingestellt werden. Dies erfordert die Analyse von stehenden Erdschlüssen aus dem Netz. Wenn diese Information nicht vorliegt, empfiehlt Siemens eine eher niedrige Einstellung im Bereich von 5 mA bis 10 mA sekundär.
  • Seite 406 Effektivwertmessung) dazu, eine Flut von Signalen zu erzeugen und sogar zeitweise falsche Richtungsinformationen. Dies kann durch die Blockierung dieser Stufen bei einem intermittierenden Erdschluss verhindert werden. Wenn das Auftreten intermittierender Erdschlüsse in Ihrem Netz wahrscheinlich ist, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu aktivieren. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch...
  • Seite 407: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 7.10.8.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung U0>ger.Harm.# • U0>ger.Harm.#:Modus • • Test • U0>ger.Harm.#:Blk. nein nein Ausl. & Fehleraufz. • • _:10 U0>ger.Harm.#:Blk. bei nein Messspg.ausfall • • _:111 U0>ger.Harm.#:Block.bei nein nein intermit.ES • •...
  • Seite 408 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Information Datenklasse (Typ) _:56 U0>ger.Harm.#:Auslöseverz. abgelauf. _:57 U0>ger.Harm.#:Auslösemeldung _:308 U0>ger.Harm.#:Phi(I,U) Harm. _:307 U0>ger.Harm.#:U0 Harm. _:306 U0>ger.Harm.#:3I0 Harm. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 409: Ungerichtete U0-Stufe Mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Ungerichtete U0-Stufe mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung 7.10.9 7.10.9.1 Beschreibung Logik [lo_gfps v0, 5, de_DE] Bild 7-79 Logikdiagramm der ungerichteten U0-Stufe mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Messwert, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung UN wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet.
  • Seite 410: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung spannung dem Gerät nicht als Messgröße zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definiti- onsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U berechnet. Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus: •...
  • Seite 411: Grundschwingung

    • Da beim Erdschluss im isolierten oder gelöschten Netz nahezu die volle Verlagerungsspannung auftritt, ist der Einstellwert dort unkritisch. Siemens empfiehlt, den Wert zwischen 20 V und 40 V einzustellen. Bei hohen Fehlerübergangswiderständen kann eine höhere Empfindlichkeit (= niedrigerer Schwellwert) notwendig sein.
  • Seite 412 Mit dem Parameter U< fehlerbeh. L-E-Spg. stellen Sie den Schwellwert zur Bestimmung der erdschluss- behafteten Phase ein. Der Einstellwert ist eine Leiter-Erde-Größe. Der eingestellte Wert muss niedriger als die minimale betrieblich auftretende Leiter-Erde-Spannung sein. Siemens empfiehlt die Voreinstellung U< fehlerbeh. L-E-Spg. = 30 V. Parameter: U> fehlerfreie L-E-Spg. •...
  • Seite 413: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung einzustellende Wert z.B. bei 70 V. Siemens empfiehlt die Voreinstellung U> fehlerfreie L-E-Spg. = 70 Betrieb als Überwachungsfunktion Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können Sie die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallproto- kollierung über den Parameter Blk.
  • Seite 414: Ungerichtete 3I0-Stufe

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Ungerichtete 3I0-Stufe 7.10.10 7.10.10.1 Beschreibung In der Funktion Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung arbeitet bei Bedarf auch die Stufe 3I0 unge- richtet. Logik [lo_sensitive ground-current protection 3I0, 3, de_DE] Bild 7-80 Logikdiagramm der Stufe 3I0 ungerichtet Messwert 3I0 Die Funktion bewertet üblicherweise den über einen Kabelumbauwandler empfindlich gemessenen Erdstrom 3I0.
  • Seite 415: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Abhängig von der Anschlussart der Messstelle sowie des verwendeten Stromklemmenblocks ergeben sich unterschiedliche Linearitäts- und Einstellbereiche. Nähere Informationen finden Sie im Kapitel Messwert 3I0, Messverfahren , Seite 364. Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 416 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen unterdrückt werden Grundschwingung sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt, dieses Verfahren als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Berücksichtigen Sie, dass aperiodische Gleichstromanteile, die im Sekundärkreis vorliegen, gemessen werden und eine Überfunktion erzeugen können.
  • Seite 417: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 7.10.10.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung 3I0> # • 3I0> #:Modus • • Test • 3I0> #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:27 3I0> #:Blk. b. Einschaltst- nein nein romerk. • • _:103 3I0>...
  • Seite 418 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik [logfpsy0-240614-01.vsd, 3, de_DE] Bild 7-81 Logikdiagramm der ungerichteten Y0-Stufe Messwert U0, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung UN wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet. Wenn die Verlagerungs- spannung nicht zur Verfügung steht, berechnet das Gerät die Nullsystemspannung U0 nach Definitionsglei- chung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U...
  • Seite 419 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Messwert 3I0, Messverfahren Die Funktion bewertet üblicherweise den über einen Kabelumbauwandler empfindlich gemessenen Erdstrom 3I0. Da der Linearitätsbereich des empfindlichen Messeingangs bei ca. 1,6 A endet, schaltet die Funktion bei größeren sekundären Erdströmen auf den aus den Leiterströmen berechneten Strom 3I0 um. Damit ergibt sich ein sehr großer Linearitäts- und Einstellbereich.
  • Seite 420: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Spannungswandler-Schutzschalter verbunden. Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellwert). Wenn U0 aus den Leiter- Erde-Spannungen berechnet wird, empfiehlt Siemens, die Blockierung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. Wenn U0 der UN-Messung einer Drei- nein eckswicklung entnommen wird, empfiehlt Siemens, die Blockierung nicht zu verwenden.
  • Seite 421: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Sekundärer Erdstrom im fehlerfreien Fall (bedingt durch Wandlerfehler), 0min 5 mA bis 10 mA (Kabelumbauwandler), 50 mA bis 100 mA (Holmgreenwandler) U0> Sekundäre Anregeschwelle der Verlagerungsspannung Parameter: Anregeverzögerung • Voreinstellwert (_:103) Anregeverzögerung = 0,00 s Mit dem Parameter Anregeverzögerung stellen Sie ein, ob die Anregung der Stufe verzögert wird oder nicht.
  • Seite 422: Ungerichtete 3I0 Harmonische Stufe

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Ungerichtete 3I0 Harmonische Stufe 7.10.12 7.10.12.1 Beschreibung Die ungerichtete 3I0 Harmonische Stufe erkennt Erdschlüsse über die 3., 5. oder 7. Harmonische des Null- stroms 3I0. Logik [lo_3I0_harmonic, 2, de_DE] Bild 7-82 Logikdiagramm der ungerichteten Stufe 3I0 Harmonische Messwert 3I0, Messverfahren Die Funktion bewertet üblicherweise den über einen Kabelumbauwandler empfindlich gemessenen Erdstrom 3I0.
  • Seite 423: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    3I0harm. zur Erkennung des Erdschlusses fest. Dieser Parameter muss gemäß der Erfahrungen mit den jeweiligen Netz eingestellt werden. Dies erfordert die Analyse von stehenden Erdschlüssen aus dem Netz. Wenn diese Information nicht vorliegt, empfiehlt Siemens eine eher niedrige Einstellung zwischen 5 und 10 mA sekundär.
  • Seite 424: Parameter

    Harmon. Schwellwert überschreitet und dauerhaft 4 Messzyklen lang überschreitet, regt die Stufe an. Die Messzykluszeit beträgt eine halbe Netzperiode. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms. Um eine Fehlanre- gung aufgrund von Schaltvorgängen des Leistungsschalters zu verhindern, empfiehlt Siemens, die Voreinstel- lung zu verwenden.
  • Seite 425: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:202 3I0> Harmon. #:3I0- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A Harmon. Schwellwert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,15 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,030 A...
  • Seite 426 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_pulse detection network, 2, de_DE] Bild 7-83 Netzwerk mit Pulsmustererkennung Kapazität des zugeschalteten Kondensators Induktivität der Erdschlusslöschspule Pulsmuster während eines Erdschlusses Das folgende Bild zeigt das 3I0-Pulsmuster in einem überkompensierten System für einen niederohmigen Erdschluss und einen hochohmigen Erdschluss.
  • Seite 427 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung [dw_pulse pattern in overcompensation network, 1, de_DE] Bild 7-84 Strompulsmuster im überkompensierten System Beim fehlerbehafteten Abzweig liegt ein Strompulsmuster wie folgt vor: • Wenn der Taktimpuls Ein ist, wird der Kondensator eingeschaltet, der Nullstrom 3I0 im fehlerbehafteten Abzweig wird reduziert und das entsprechende Strompulsmuster ist Aus.
  • Seite 428 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Logik [lo_sensGFP pulse detection, 2, de_DE] Bild 7-85 Logikdiagramm der Stufe Pulsmustererkennung Messwert U0, Messverfahren Das Gerät kann die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung messen. Die gemessene Span- nung UN wird auf einen Wert bezogen auf die Nullsystemspannung U0 umgerechnet. Wenn die Verlagerungs- spannung dem Gerät nicht als Messgröße zur Verfügung steht, wird die Nullsystemspannung U0 nach Definiti- onsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen U und U...
  • Seite 429 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung größeren sekundären Erdströmen auf den aus den Leiterströmen berechneten 3I0 um. Damit ergibt sich ein sehr großer Linearitäts- und Einstellbereich. Das Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte des Stroms und filtert numerisch die Grundschwingung heraus. Abhängig von der Anschlussart der Messstelle sowie des verwendeten Stromklemmenblocks ergeben sich unterschiedliche Linearitäts- und Einstellbereiche.
  • Seite 430: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung • Nachdem der 3. gültige Impuls erkannt wurde, löst die Stufe nicht aus, weil die Zeit zwischen dem 1. und dem 3. gültigen Impuls größer ist als die Impulsüberwachungszeit, die 5 Taktimpulse beträgt. • Nachdem der 4.
  • Seite 431 Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Mit dem Parameter Max.Toler.Puls-ein od. aus definieren Sie die Toleranz für die gemessene Puls- Ein-/Puls-Aus-Dauer. Die Toleranz ist die maximale Abweichung der für die Parameter Puls-Ein-Dauer und Puls-Aus-Dauer eingestellten Werte. Die für diesen Parameter empfohlene Einstellung ist die maximale Toleranz des Taktgebers plus 40 ms (Tole- ranz des SIPROTEC 5-Gerätes).
  • Seite 432 Für die Einstellung des Parameters 3I0 Delta Puls Aus-Ein gilt die folgende Formel: [fo_3I0_delta_pulse_off-on, 1, de_DE] mit: Sicherheitsfaktor Siemens empfiehlt die Verwendung des Faktors 0,6, um auch hochohmige Erdschlüsse zu erkennen. Kapazität des zugeschalteten Kondensators ω Kreisfrequenz, die gleich 2πf ist, wobei f die Netzfrequenz ist Induktivität der Erdschlusslöschspule...
  • Seite 433: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Mit dem Parameter Anz.Impulse für Auslös. legen Sie die Anzahl der innerhalb der Impulsüberwa- chungszeit zu erkennenden Impulse fest, damit die Stufe auslöst. Mit dem Parameter Überwach.zeit(in Pulsen) legen Sie die Impulsüberwachungszeit fest, die mit der folgenden Formel berechnet wird: Impulsüberwachungszeit = Wert Überwach.zeit(in Pulsen) ⋅...
  • Seite 434: Intermittierende Erdfehlerblockierung-Stufe

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Intermittierende Erdfehlerblockierung-Stufe 7.10.14 7.10.14.1 Beschreibung Die meisten Funktionen für die Erkennung stehender Erdschlüsse können sich bei intermittierenden Erdschlüssen nachteilig verhalten. Zu diesen Funktionen gehört z.B. die 3I0>-Stufe mit cos φ- oder sin φ- Messung. Bei einem intermittierenden Erdschluss können diese Funktionen aufgrund des ständigen Über- oder Unterschreitens von Grenzwerten eine Informationsflut auslösen.
  • Seite 435: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.10 Empfindliche Erdschlusserfassung Weitere Informationen über mögliche Anschlussarten und Messwinkel finden Sie in Kapitel Messwert 3I0, Messverfahren , Seite 364. Impulszählung und Meldung des intermittierenden Erdschlusses Wenn der Effektivwert von 3I0 den Wert Schwellwert überschreitet, findet die Erkennung von Stromim- pulsen (Stromspitzen) statt.
  • Seite 436: Parameter

    Parameter: Anz.Impulse für interm.EF • Voreinstellwert (_:20161:104) Anz.Impulse für interm.EF = 3 Mit dem Parameter Anz.Impulse für interm.EF stellen Sie die Gesamtanzahl der Impulse ein, bei deren Erreichen der Erdschluss als intermittierend angesehen wird. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Rücksetzzeit •...
  • Seite 437: Spannungsschutz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11 Spannungsschutz Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 7.11.1 7.11.1.1 Funktionsübersicht Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (ANSI 27): • Überwacht das zulässige Spannungsband • Schützt Betriebsmittel (z.B. Anlagenteile, Maschinen) vor Schäden durch Unterspannung 7.11.1.2 Struktur der Funktion Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung wird in Schutz-Funktionsgruppen mit Span- nungsmessung verwendet.
  • Seite 438: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.1.3 Beschreibung Logik der Stufe [louvp3ph-140611-01_stagecontrol.vsd, 4, de_DE] Bild 7-89 Logikdiagramm der Stufensteuerung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 439 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz [louvp3ph-140611-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-90 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung das jeweilige Messverfahren aus. • Messung Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus.
  • Seite 440: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz (1 + Stabilisierungszähler-Wert) aufeinanderfolgender Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms. Wenn Sie den Parameter auf 0 (Voreinstellwert) einstellen, dann ist die Stabilisierung nicht aktiv. Das Anrege- signal wird ausgegeben unmittelbar nachdem die Eingangsspannung den Schwellwert unterschritten hat. Anregemodus Mit dem Parameter Anregemodus definieren Sie, ob die Stufe bei Schwellwertunterschreitung in einem Mess- glied (1 aus 3) oder bei Schwellwertunterschreitung in allen 3 Messgliedern (3 aus 3) anregt.
  • Seite 441 Leiter-Leiter generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von Leiter-Erde Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
  • Seite 442 Verwenden Sie diese Einstellung für Schutzapplikationen oder zur Überwa- 1 aus 3 chung des Spannungsbandes. Siemens empfiehlt die Einstellung 1 aus 3 als Standardeinstellung. Sie entspricht dem Verhalten der Funktion in den Vorgängergenerationen (SIPROTEC 4, SIPROTEC 3). Wenn die Stufe zur Netzentkupplung z.B. bei Windparks verwendet wird, 3 aus 3 wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 443: Parameter

    • Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 9.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein 7.11.1.5 Parameter Adr.
  • Seite 444: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:421:6 Unabhängig 1:Auslöse- 0,00 s bis 60,00 s 3,00 s verzögerung Unabhängig 2 • _:422:1 Unabhängig 2:Modus • • Test • _:422:2 Unabhängig 2:Blk. Ausl. nein nein & Fehleraufz. • • _:422:10 Unabhängig 2:Blk.
  • Seite 445: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:422:54 Unabhängig 2:Nicht wirksam _:422:52 Unabhängig 2:Zustand _:422:53 Unabhängig 2:Bereitschaft _:422:55 Unabhängig 2:Anregung _:422:300 Unabhängig 2:Anregung Schleife L12 _:422:301 Unabhängig 2:Anregung Schleife L23 _:422:302 Unabhängig 2:Anregung Schleife L31 _:422:56 Unabhängig 2:Auslöseverz. abgelauf. _:422:57 Unabhängig 2:Auslösemeldung 7.11.1.7...
  • Seite 446: Messung Effektivwert

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz [lo_UVP3ph_In, 5, de_DE] Bild 7-92 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem Effektivwert arbeitet: • Messung Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus.
  • Seite 447 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Anregestabilisierung Zur Aktivierung der Anregestabilisierung stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Anregewert dauerhaft für eine bestimmte Anzahl (1 + Stabilisierungszähler-Wert) von aufeinanderfolgenden Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
  • Seite 448 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Die abhängige Kennlinie ist in folgendem Bild dargestellt: [dwUVP3ph_inverse, 1, de_DE] Bild 7-93 Abhängige Kennlinie zum Unterspannungsschutz Anregeverzögerung Nur wenn Sie das Stromkriterium der Funktion verwenden (Parameter Stromkriterium = ein), ist der Para- meter Anregeverzögerung verfügbar und von Bedeutung. Wenn der Leistungsschalter ausgeschaltet wird, kommt es bei der Verwendung des Stromkriteriums zu einer Wettlaufschaltung zwischen Erkennung der Unterspannung und dem Rückfall des Stromkriteriums.
  • Seite 449: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Leiter-Leiter generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von Leiter-Erde Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
  • Seite 450 Abhängig vom Messwert wird der Schwellwert entweder als Leiter-Leiter-Größe oder als Leiter- Erde-Größe eingestellt. Mit dem Parameter Anregefaktor können Sie den Anregewert ändern. Siemens empfiehlt, den Voreinstell- wert des Parameters Anregefaktor zu verwenden, um eine lange Auslöseverzögerung nach der Anregung zu vermeiden.
  • Seite 451: Voreinstellwert (_:10) Blk. Bei Messspg.ausfall = Ja

    Rücksetzen gewünscht ist. Bei Netzbedingungen mit intermittierenden Fehlern oder schnell aufeinanderfolgenden Fehlern empfiehlt Siemens, die Rücksetzzeit auf einen geeigneten Wert > 0 s zu setzen, um eine Auslösung sicherzustellen. Ansonsten empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, um ein möglichst schnelles Rücksetzen der Funktion zu gewährleisten.
  • Seite 452: Parameter

    • Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verbunden (siehe Kapitel 9.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein 7.11.1.9 Parameter Adr.
  • Seite 453: Unterspannungsschutz Mit Mitsystemspannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:54 Abhängig #:Nicht wirksam _:52 Abhängig #:Zustand _:53 Abhängig #:Bereitschaft _:55 Abhängig #:Anregung _:300 Abhängig #:Anregung Schleife L12 _:301 Abhängig #:Anregung Schleife L23 _:302 Abhängig #:Anregung Schleife L31 _:56 Abhängig #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Abhängig #:Auslösemeldung 7.11.2...
  • Seite 454: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.2.3 Stufenbeschreibung Logik der Stufe [louv3pu1-021012-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-95 Logikdiagramm der Stufe Unterspannungsschutz mit Mitsystemspannung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit der Mitsystemspannung. Die Mitsystemspannung wird nach Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen berechnet. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 455: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Anregeverzögerung Nur wenn Sie das Stromkriterium der Funktion verwenden (Parameter Stromkriterium = ein), ist der Para- meter Anregeverzögerung verfügbar und von Bedeutung. Wenn der Leistungsschalter ausgeschaltet wird, kommt es bei der Verwendung des Stromkriteriums zu einer Wettlaufschaltung zwischen Erkennung der Unterspannung und dem Rückfall des Stromkriteriums.
  • Seite 456 Das Binäreingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 9.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein Parameter: Stromkriterium • Empfohlener Einstellwert (_:2311:104) Stromkriterium = ein Die Spannungswandler sind je nach Anlage speiseseitig oder abgangsseitig angeordnet.
  • Seite 457: Parameter

    • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Schwellwert I> = 0,05 A Über den Parameter Schwellwert I> kann der Leistungsschalter als geschlossen erkannt werden. Siemens empfiehlt die Einstellung des Parameters Schwellwert I> auf 5 % des Nennstroms. Bei einem sekundären Wandlernennstrom von 1 A ergibt sich für den Schwellwert I> der sekundäre Einstellwert von 0,05 A.
  • Seite 458: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe 2 • _:482:1 Stufe 2:Modus • • Test • _:482:2 Stufe 2:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:482:10 Stufe 2:Blk. bei nein Messspg.ausfall • • _:482:101 Stufe 2:Anregeverzöge- nein nein rung...
  • Seite 459: Unterspannungsschutz Mit Beliebiger Spannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung 7.11.3 7.11.3.1 Funktionsübersicht Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 27) erfasst beliebige 1-phasige Unter- spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen. Struktur der Funktion 7.11.3.2 Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span- nungsmessung verwendet.
  • Seite 460: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.3.3 Stufenbeschreibung Logik einer Stufe [louvpuxx-100611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-97 Logikdiagramm einer Stufe: Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Wenn die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktions- gruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar. Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 461: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt diesen Parameterwert als Standardeinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Auslösestufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 462 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Folgende Einstelloptionen können zur Verfügung stehen: • Gemessene Leiter-Erde-Spannung U (gemess. Spg. L1) • Gemessene Leiter-Erde-Spannung U (gemess. Spg. L2) • Gemessene Leiter-Erde-Spannung U (gemess. Spg. L3) • Gemessene Leiter-Leiter-Spannung U (gemess. Spg. L12) • Gemessene Leiter-Leiter-Spannung U (gemess.
  • Seite 463: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Der empfohlene Einstellwert von 1,05 ist für die meisten Anwendungen geeignet. Für hochgenaue Messungen kann das Rückfallverhältnis verkleinert werden, z.B. auf 1,02. Parameter: Stromkriterium • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Stromkriterium = ein Parameterwert Beschreibung Aufgrund der Anwendung ist es sinnvoll, dass die Stufe nur aktiv (nicht blockiert) ist, wenn ein bestimmter Stromfluss vorliegt (siehe Hinweis).
  • Seite 464: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:571:6 Stufe 1:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 3,00 s rung Stufe 2 • _:572:1 Stufe 2:Modus • • Test • _:572:2 Stufe 2:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:572:9 Stufe 2:Messwert gemess.
  • Seite 465: Überspannungsschutz Mit 3-Phasiger Spannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:572:52 Stufe 2:Zustand _:572:53 Stufe 2:Bereitschaft _:572:55 Stufe 2:Anregung _:572:56 Stufe 2:Auslöseverz. abgelauf. _:572:57 Stufe 2:Auslösemeldung 7.11.4 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung 7.11.4.1 Funktionsübersicht Die Funktion Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (ANSI 59): • Überwacht das zulässige Spannungsband •...
  • Seite 466 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz [dw3phovp-030211-01.tif, 5, de_DE] Bild 7-98 Struktur/Einbettung der Funktion SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 467: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.4.3 Beschreibung Logik der Stufe [lo3phasi-090611-01.tif, 5, de_DE] Bild 7-99 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit dem Wert Grundschwingung oder Effektivwert arbeitet: •...
  • Seite 468: Messung Effektivwert

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt dieses Messverfahren als Standardeinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 469 Wählen Sie die Einstellung für Schutzapplikationen oder zur Überwachung 1 aus 3 des Spannungsbandes. Siemens empfiehlt die Einstellung 1 aus 3 als Standardeinstellung. Sie entspricht dem Verhalten der Funktion in den Vorgängergenerationen (SIPROTEC 4, SIPROTEC 3). Wenn die Stufe zur Netzentkupplung z.B. bei Windparks verwendet wird, 3 aus 3 wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 470: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Betrieb als Überwachungsfunktion Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallprotokol- lierung über den Parameter Blk. Ausl. & Fehleraufz. abgeschaltet werden. BEISPIEL Für Überspannungsschutz mit 2 Stufen Das Beispiel beschreibt die mögliche Einstellung für einen 2-stufigen Überspannungsschutz. Dabei wird die Einstellung der Parameter Schwellwert und Auslöseverzögerung betrachtet.
  • Seite 471: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:181:3 Unabhängig 1:Schwell- 0,300 V bis 340,000 V 110,000 V wert _:181:4 Unabhängig 1:Rückfall- 0,90 bis 0,99 0,95 verhältnis _:181:6 Unabhängig 1:Auslöse- 0,00 s bis 300,00 s 3,00 s verzögerung Unabhängig 2 •...
  • Seite 472 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:182:55 Unabhängig 2:Anregung _:182:300 Unabhängig 2:Anregung Schleife L12 _:182:301 Unabhängig 2:Anregung Schleife L23 _:182:302 Unabhängig 2:Anregung Schleife L31 _:182:56 Unabhängig 2:Auslöseverz. abgelauf. _:182:57 Unabhängig 2:Auslösemeldung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 473: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.4.7 Beschreibung Logik der Stufe [lo3phinv, 4, de_DE] Bild 7-100 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Überspannungszeitschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit dem Wert Grundschwingung oder Effektivwert arbeitet. •...
  • Seite 474 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz • Messung Effektivwert: Dieses Messverfahren bestimmt die Spannungsamplitude aus den Abtastwerten nach der Definitionsglei- chung des Effektivwertes. Oberschwingungen werden mitbewertet. Anregestabilisierung Zur Aktivierung der Anregestabilisierung stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Anregewert für eine bestimmte Anzahl (1 + Stabili- sierungszähler-Wert) von aufeinanderfolgenden Messzyklen überschreitet, regt die Stufe an.
  • Seite 475 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Die abhängige Kennlinie ist im folgenden Bild dargestellt. [dwovpinv, 2, de_DE] Bild 7-101 Auslösekennlinie der abhängigen Kennlinie Die abhängige Verzögerung wird mit folgender Formel berechnet: mit: Abhängige Verzögerung Zeitmultiplikator (Parameter Zeitmultiplikator) Messspannung Schwellwert (Parameter Schwellwert) Schwellwert Kennlinienkonstante k (Parameter Kennlinienkonstante k) α...
  • Seite 476: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Der Schwellwert wird gemäß dem Messwert entweder als Leiter-Leiter- oder Leiter-Erde-Größe eingestellt. Mit dem Parameter Anregefaktor können Sie den Anregewert ändern. Siemens empfiehlt, den Voreinstell- wert zu verwenden, um eine lange Auslöseverzögerung nach der Anregung zu vermeiden, wenn der Messwert geringfügig über dem Schwellwert liegt.
  • Seite 477 Rücksetzen gewünscht ist. Bei Netzbedingungen mit intermittierenden Fehlern oder schnell aufeinanderfolgenden Fehlern empfiehlt Siemens, die Rücksetzzeit auf einen geeigneten Wert (> 0 s) zu setzen, um eine Auslösung sicherzustellen. Ansonsten empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, um ein möglichst schnelles Rücksetzen der Funktion zu gewährleisten.
  • Seite 478: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.4.9 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Abhängig # • Abhängig #:Modus • • Test • Abhängig #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • Abhängig #:Messwert Leiter-Erde Leiter-Leiter • Leiter-Leiter • Abhängig #:Messver- Grundschwingung Grundschwin- fahren gung •...
  • Seite 479: Überspannungsschutz Mit Mitsystemspannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung 7.11.5 7.11.5.1 Funktionsübersicht Die Funktion Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung (ANSI 59): • Erfasst symmetrische stationäre Überspannungen • Überwacht das Spannungsband, wenn die Mitsystemspannung die bestimmende Größe ist Unsymmetrische Überspannungen, die z.B. durch Erdschlüsse und unsymmetrische Fehler entstehen, werden aufgrund der Bewertung der Mitsystemspannung nicht erfasst.
  • Seite 480: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.5.3 Stufenbeschreibung Logik einer Stufe [logovpu1-090611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-103 Logikdiagramm einer Stufe: Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit der Mitsystemspannung. Die Mitsystemspannung wird nach der Definitionsgleichung aus den gemessenen Leiter-Erde-Spannungen berechnet. Blockierung der Stufe Bei einer Blockierung wird die angeregte Stufe zurückgesetzt.
  • Seite 481: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Parameter: Rückfallverhältnis • Empfohlener Einstellwert (_:211:4) Rückfallverhältnis = 0,95 Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Anwendungen geeignet. Für hochgenaue Messungen kann das Rückfallverhältnis verkleinert werden, z.B. auf 0,98. Allgemeine Hinweise Bei hoher Überspannung kann die 1. Stufe mit einer Kurzzeitverzögerung abschalten. Bei geringeren Über- spannungen wird mit der 2.
  • Seite 482: Überspannungsschutz Mit Gegensystemspannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:211:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:211:57 Stufe 1:Auslösemeldung Stufe 2 _:212:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe _:212:54 Stufe 2:Nicht wirksam _:212:52 Stufe 2:Zustand _:212:53 Stufe 2:Bereitschaft _:212:55 Stufe 2:Anregung _:212:56 Stufe 2:Auslöseverz. abgelauf. _:212:57 Stufe 2:Auslösemeldung Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung 7.11.6 7.11.6.1...
  • Seite 483: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Bei einer empfindlichen Einstellung des Parameters Schwellwert, z.B. weniger als 10 % der Nennspan- nung, empfiehlt Siemens, eine höhere Anzahl an Zyklen zu verwenden. Siemens empfiehlt 10 Zyklen. In diesem Fall ist die Anregezeit länger. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 13.11.3 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung...
  • Seite 484: Parameter

    • Das Binäreingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verknüpft (siehe Kapitel 9.3.4.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzfunktion wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzfunktion wird nicht blockiert. nein 7.11.6.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 485: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.6.7 Beschreibung Logik einer Stufe [lou23pol-090611-01.tif, 4, de_DE] Bild 7-106 Logikdiagramm der Stufe: Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit dem Mittelwert der Gegensystemspannung, der vom Funktionsblock Allgemeine Funk- tionalität berechnet wird. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 7.11.6.3 Beschreibung.
  • Seite 486 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Parameter: Rückfallverhältnis • Voreinstellwert (_:271:4) Rückfallverhältnis = 0,95 Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Applikationen geeignet. Sie können das Rückfallverhältnis verringern, um ein Flattern der Stufe bei zu niedrigem Schwellwert zu vermeiden. Für die Stufe mit einer Einstellung von beispielsweise 2 % können Sie ein Rückfallverhältnis von 0,90 verwenden.
  • Seite 487: Parameter

    Gegensystemspannung auftritt, kann dies z.B. eine Umschaltung der Einspeisung anstoßen, um eine Schutz- auslösung des Schieflastschutzes der Motoren zu vermeiden. Siemens empfiehlt den Einsatz mehrerer Stufen für eine bessere Staffelung, wobei eine empfindliche Einstel- lung des Schwellwertes eine größere Auslöseverzögerung zulässt.
  • Seite 488: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:271:3 Stufe 1:Schwellwert 0,300 V bis 200,000 V 5,800 V _:271:4 Stufe 1:Rückfallver- 0,90 bis 0,99 0,95 hältnis _:271:6 Stufe 1:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 3,00 s rung Stufe 2 •...
  • Seite 489: Struktur Der Funktion

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz • Bestimmt die erdschlussbehaftete Phase 7.11.7.2 Struktur der Funktion Die Funktion Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung kommt in Schutz-Funktions- gruppen mit Spannungsmessung zur Anwendung. Die Funktion Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung ist werkseitig mit 1 Stufe vorkonfiguriert. Innerhalb der Funktion lassen sich maximal 3 Stufen gleichzeitig betreiben. Die Stufen sind identisch aufgebaut.
  • Seite 490: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.7.3 Stufenbeschreibung Logik einer Stufe [loovpu03-090611-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-110 Logikdiagramm einer Stufe Überspannungsschutz mit Nullsystem-/Verlagerungsspannung Messwert, Messverfahren Das Gerät misst die Verlagerungsspannung an der offenen Dreieckswicklung. Die gemessene Spannung wird auf die Nullsystemspannung U umgerechnet.
  • Seite 491: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Mit diesem Messverfahren werden die Oberschwingungen oder transiente Grundschwingung Spannungsspitzen unterdrückt. Siemens empfiehlt, diese Einstellung als Standardverfahren zu verwenden. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Auslösestufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 492 Auftreten der Verlagerungsspannung verzögern. Wenn mit hohen Transienten nach Fehlereintritt aufgrund großer Leitungs- und Erdkapazitäten zu rechnen ist, kann eine Anregeverzögerung notwendig sein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung Anregeverzögerung = 0,00 ms zu verwenden. Parameter: Schwellwert • Voreinstellwert (_:331:3) Schwellwert = 30,000 V Der Schwellwert der Funktion wird als Nullsystemspannung U0 eingestellt.
  • Seite 493 = 100 V ist der Wert nenn z.B. 75 V. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert U> fehlerfreie L-E-Spg. = 75,000 V zu verwenden. Betrieb als Überwachungsfunktion Wenn die Stufe nur meldend wirken soll, können die Erzeugung der Auslösemeldung und die Störfallprotokol- lierung über den Parameter Blk.
  • Seite 494: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.7.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe 1 • _:331:1 Stufe 1:Modus • • Test • _:331:2 Stufe 1:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:331:10 Stufe 1:Blk. bei nein Messspg.ausfall • • _:331:109 Stufe 1:Best.
  • Seite 495: Überspannungsschutz Mit Beliebiger Spannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung 7.11.8 7.11.8.1 Funktionsübersicht Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 59) erfasst beliebige 1-phasige Über- spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen. Struktur der Funktion 7.11.8.2 Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span- nungsmessung verwendet.
  • Seite 496: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.8.3 Stufenbeschreibung Logik einer Stufe [louxovpr-211212-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-112 Logikdiagramm einer Stufe: Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Wenn die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar. Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet:...
  • Seite 497: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt dieses Messverfahren als Standardeinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. an Effektivwert Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Auslösestufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 498: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz HINWEIS Ab V7.30 wird der Wert UN gemessen nicht länger bereitgestellt. Wenn Sie diesen Wert in einer früheren Version ausgewählt haben, können Sie nach Aktualisieren der Konfiguration auf V7.30 oder höher statt- dessen eines der folgenden Verfahren anwenden: •...
  • Seite 499: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:391:2 Stufe 1:Blk. Ausl. & Fehler- nein nein aufz. • • _:391:9 Stufe 1:Messwert gemess. Spg. L1 gemess. Spg. L1 • gemess. Spg. L2 • gemess. Spg. L3 • berech. Spg. L12 •...
  • Seite 500: Überspannungsschutz Mit Gegensystemspannung/Mitsystemspannung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Information Datenklasse (Typ) _:391:52 Stufe 1:Zustand _:391:53 Stufe 1:Bereitschaft _:391:55 Stufe 1:Anregung _:391:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:391:57 Stufe 1:Auslösemeldung Stufe 2 _:392:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe _:392:54 Stufe 2:Nicht wirksam _:392:52 Stufe 2:Zustand _:392:53 Stufe 2:Bereitschaft _:392:55 Stufe 2:Anregung _:392:56...
  • Seite 501: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.9.3 Beschreibung Logik Das folgende Bild stellt die Logik der Mittelwertberechnung des Verhältnisses von Gegensystemspannung zu Mitsystemspannung dar. Der Mittelwert wird an alle untergeordneten Stufen weitergeleitet. [lo_V2toV1_FB General_20150326, 1, de_DE] Bild 7-114 Logikdiagramm der allgemeinen Funktionalität Messgröße Der Mittelwert des Verhältnisses von Gegensystemspannung zu Mitsystemspannung ist durch ein einstellbares Zeitintervall festgelegt (Parameter: Messfenster).
  • Seite 502: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Bei einer empfindlichen Einstellung des Parameters Schwellwert, z.B. weniger als 10 % der Nennspan- nung, empfiehlt Siemens, eine höhere Anzahl an Zyklen zu verwenden. Siemens empfiehlt 10 Zyklen. In diesem Fall ist die Anregezeit länger. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 13.11.9 Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/...
  • Seite 503: Beschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz 7.11.9.8 Beschreibung Logik einer Stufe [lo_V2V1_PROV_20150326, 2, de_DE] Bild 7-115 Logikdiagramm der Stufe: Überspannungsschutz mit Gegensystemspannung/Mitsystemspan- nung Messverfahren Die Stufe arbeitet mit dem Mittelwert der Gegensystemspannung/Mitsystemspannung, der vom Funktions- block Allgemeine Funktionalität berechnet wird. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 7.11.9.3 Beschreibung.
  • Seite 504 Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Parameter: Rückfallverhältnis • Voreinstellwert (_:17071:4) Rückfallverhältnis = 0,95 Der Voreinstellwert von 0,95 ist für die meisten Applikationen geeignet, wenn eine höhere Schwelle verwendet wird. Sie können das Rückfallverhältnis verringern, um ein Flattern der Stufe bei zu niedrigem Schwellwert zu vermeiden.
  • Seite 505: Parameter

    Gegensystemspannung auftritt, kann dies z.B. eine Umschaltung der Einspeisung anstoßen, um eine Schutz- auslösung des Schieflastschutzes der Motoren zu vermeiden. Siemens empfiehlt den Einsatz mehrerer Stufen für eine bessere Staffelung, wobei eine empfindliche Einstel- lung des Schwellwertes eine größere Auslöseverzögerung zulässt.
  • Seite 506: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.11 Spannungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe 2 • _:17072:1 Stufe 2:Modus • • Test • _:17072:2 Stufe 2:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • _:17072:3 Stufe 2:Schwellwert 0,50 % bis 100,00 % 15,00 % _:17072:4 Stufe 2:Rückfallver- 0,90 bis 0,99 0,95 hältnis...
  • Seite 507: Lichtbogenschutz

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz 7.12 Lichtbogenschutz Funktionsübersicht 7.12.1 Die Funktion Lichtbogenschutz: • Erfasst Lichtbögen im luftisolierten Anlagenteil von Schaltanlagen unverzögert und störsicher • Begrenzt Anlagenschäden durch eine Schnellabschaltung • Schützt Anlagen vor thermischer Überbeanspruchung • Erhöht die Personensicherheit • Löst 3-polig aus •...
  • Seite 508: Funktionsbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Funktionsbeschreibung 7.12.3 Logik des Funktionsblocks Allgemein [lo_fb0_arcprot, 3, de_DE] Bild 7-119 Logikdiagramm des Funktionsblocks Allgemein SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 509 Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Logik der Stufe [lo_stage_arcprotection, 2, de_DE] Bild 7-120 Logikdiagramm der Stufe Die Funktion Lichtbogenschutz erkennt Lichtbögen direkt über einen lokal angeschlossenen optischen Licht- bogen-Sensor oder über eine externe Einkopplung von anderen Geräten. HINWEIS Platzieren Sie die Lichtbogen-Sensoren in der Schaltanlage so, dass sie nicht von Anlagenteilen verdeckt werden! Vermeiden Sie eine Abschattung der Lichtbogen-Sensoren! HINWEIS...
  • Seite 510: Anwendungs- Und Einstellhinweise - Allgemeine Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Innerhalb der Funktion Lichtbogenschutz können Sie ein schnelles Stromkriterium als zusätzliches Freigabe- kriterium verwenden. Die Parameter für das Stromkriterium befinden sich im Block Allgemein. Sie können für jede Stufe individuell einstellen, ob das Stromkriterium zusätzlich ausgewertet wird. Messverfahren, Stromkriterium Das Stromkriterium arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren: •...
  • Seite 511: Anwendungs- Und Einstellhinweise Der Stufe

    Die Stufe arbeitet mit den Eingangsgrößen Strom und Licht. Strom und Licht Das Stromkriterium stellt sicher, dass das Lichtsignal von einem Lichtbogen stammt. Siemens empfiehlt diesen Einstellwert. Die Stufe arbeitet nur mit dem Eingangssignal Licht und löst auch ohne nur Licht gemessenen Strom aus.
  • Seite 512: Parameter

    Licht höher einstellen, sinkt die Empfindlichkeit. Wenn die Sensoren schon bei einem Schaltlichtbogen des Leistungsschalters ansprechen, stellen Sie den Parameter Schwellwert Licht höher ein. Siemens empfiehlt die Voreinstellwerte für Punkt- oder Liniensensoren. Nur wenn Sie spezielle Vorgaben zur Lichtempfindlichkeit haben, stellen Sie den Parameter Schwellwert Licht manuell ein.
  • Seite 513 Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:2311:4 Allgemein:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 1,000 A 3I0> 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 5,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 1,000 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 514: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:14553:2 Stufe 3:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:14553:9 Stufe 3:Externe Einkopp- nein nein lung • Licht • Strom • _:14553:8 Stufe 3:Betriebsart nur Licht Strom und Licht •...
  • Seite 515: Anwendungsbeispiel Für Lichtbogenschutz Mit Punktsensoren In Der Betriebsart: Nur Licht

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Information Datenklasse (Typ) _:14552:52 Stufe 2:Zustand _:14552:53 Stufe 2:Bereitschaft _:14552:318 Stufe 2:Lichtbogenzähler _:14552:58 Stufe 2:Lichtbogen erkannt _:14552:301 Stufe 2:Licht erkannt _:14552:55 Stufe 2:Anregung _:14552:57 Stufe 2:Auslösemeldung Stufe 3 _:14553:81 Stufe 3:>Blockierung Stufe _:14553:82 Stufe 3:>Externes Licht _:14553:501 Stufe 3:>Externer Strom _:14553:51...
  • Seite 516 Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz [dw_arcprot-light-only, 2, de_DE] Bild 7-121 Anordnung und Anschluss der optischen Punktsensoren (Betriebsart = nur Licht) Für das Beispiel gilt: • Der Leistungsschalter der Einspeisung muss ausgeschaltet werden, damit Lichtbögen in den Sammel- schienenräumen der Einspeisung und der Abzweige oder im Leistungsschalterraum der Abzweige sicher erlöschen.
  • Seite 517: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz 7.12.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Allgemeine Hinweise • Schließen Sie einen optischen Punktsensor aus dem Kabelanschlussraum im Abzweig 1 an das Schutz- gerät im Abzweig 1 an. Lichtbögen im Kabelanschlussraum werden vom Leistungsschalter in Abzweig 1 selektiv abgeschaltet.
  • Seite 518: Anwendungsbeispiel Für Lichtbogenschutz Mit Punktsensoren In Der Betriebsart: Licht Und Strom

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Anwendungsbeispiel für Lichtbogenschutz mit Punktsensoren in der 7.12.9 Betriebsart: Licht und Strom 7.12.9.1 Beschreibung Übersicht Das Beispiel beschreibt die Anwendung der Funktion Lichtbogenschutz in einer Mittelspannungs-Schaltan- lage mit einer Einspeisung und 2 Abzweigen. Die Funktion Lichtbogenschutz arbeitet mit der Betriebsart = Strom und Licht.
  • Seite 519: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz • Wenn die optischen Punktsensoren im SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige oder im SS-Raum der Einspeisung einen Lichtbogen erkennen, wertet das Schutzgerät in der Einspeisung zusätz- lich den Strom aus. • Bei einem Lichtbogen im LS-Raum und Kabelanschlussraum der Einspeisung muss das übergeordnete Schutzgerät abschalten.
  • Seite 520: Anwendungsbeispiel Für Lichtbogenschutz Mit Punktsensoren Über Externe Einkopplung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Anwendungsbeispiel für Lichtbogenschutz mit Punktsensoren über externe 7.12.10 Einkopplung 7.12.10.1 Beschreibung Übersicht Das Beispiel beschreibt die Anwendung der Funktion Lichtbogenschutz in einer Mittelspannungs-Schaltan- lage mit einer Einspeisung und 2 Abzweigen. Die Stufen der Funktion Lichtbogenschutz werden über Externe Einkopplung angestoßen.
  • Seite 521: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz • Lichtbögen im Kabelanschlussraum der Abzweige können auch selektiv vom Schutzgerät des betroffenen Abzweiges abgeschaltet werden. Dazu müssen Sie die Anregemeldung Strom erkannt vom Einspeise- gerät an das entsprechende Schutzgerät im Abzweig senden. • Bei einem Lichtbogen im LS-Raum und Kabelanschlussraum der Einspeisung muss das übergeordnete Schutzgerät abschalten.
  • Seite 522 Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz • Parameter: Externe Einkopplung = Strom Das Schutzgerät in der Einspeisung wertet den Strom aus. Wenn der gemessene Strom die Schwellwerte Schwellwert I> und/oder Schwellwert 3I0> überschreitet, sendet das Schutzgerät in der Einspei- sung die Meldung Strom erkannt an das Schutzgerät im Abzweig.
  • Seite 523: Anwendungsbeispiel Für Lichtbogenschutz Mit Einem Liniensensor In Der Betriebsart: Licht Und Strom

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz Stufe 2 (Überwachung LS-Raum): • Parameter: Blk. Ausl. & Fehleraufz. = ja Wenn im LS-Raum der Einspeisung ein Lichtbogen erkannt wird (hellgraue Punktsensoren in Bild 7-123), wird sofort eine Anregemeldung erzeugt. Der Lichtbogen wird vom übergeordneten Schutzgerät abge- schaltet.
  • Seite 524 Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz • Anzahl der notwendigen Stufen der Funktion in dem Schutzgerät der Einspeisung • Einstellhinweise zu ausgewählten Parametern in den Stufen der Funktion [dw_Liniensensor, 1, de_DE] Bild 7-124 Anordnung und Anschluss des optischen Liniensensors (Betriebsart = Strom und Licht) Für das Beispiel gilt: •...
  • Seite 525: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.12 Lichtbogenschutz HINWEIS Beachten Sie, dass die Anzahl der am Gerät anschließbaren Lichtbogenschutz-Module von der Hardware- Konfiguration des Gerätes abhängt. Bei modularen Geräten können Sie maximal 15 Sensoren anschließen, bei nicht modularen Geräten maximal 6 Sensoren (3 Sensoren pro Modul). Abhängig vom Anwendungsfall können Sie Punkt- und Liniensensoren kombinieren.
  • Seite 526: Drehfeldumschaltung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.13 Drehfeldumschaltung 7.13 Drehfeldumschaltung Funktionsübersicht 7.13.1 Die Funktion Umschaltung der Phasenfolge ermöglicht eine korrekte Ausführung der Schutz- und Überwa- chungsfunktionen des Gerätes, unabhängig von der Phasenfolge der Leiter in einer Anlage oder in einem Anlagenteil. Die Phasenfolge wird über Parameter eingestellt. Sie können zwischen den Phasenfolgen L1 L2 L3 oder L1 L3 L2 wählen.
  • Seite 527: Funktionsbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.13 Drehfeldumschaltung Funktionsbeschreibung 7.13.3 Allgemeines Die Phasenfolge der Anlage wird im Gerät über den Parameter Drehfeldrichtung eingestellt. Den Para- meter finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Parameter → Anlagendaten → Allgemein. Für unterschiedliche betriebliche Anforderungen gibt es 3 Methoden, die Phasenfolge zu ändern. •...
  • Seite 528 Schutz- und Automatikfunktionen 7.13 Drehfeldumschaltung Für eine Rückschaltung der Phasenfolge in die eingestellte Vorzugslage muss ein erneuter Maschinenstillstand erkannt werden. [dwphrpsys1-151013, 2, de_DE] Bild 7-127 Phasenfolge umschalten Tausch der Phasenfolge pro Messstelle Betriebsbedingt kann auch eine Umschaltung der Phasenfolge pro Messstelle erforderlich sein. Diese Umschal- tung ermöglicht das ordnungsgemäße Verhalten der Schutzeinrichtungen, zum Beispiel beim Übergang von Generatorbetrieb zu Motorbetrieb (Pumpbetrieb).
  • Seite 529: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.13 Drehfeldumschaltung Für den Impedanzschutz (IED3) ist die Phasenfolge ebenfalls relevant. Abhängig von der Schalterstellung haben die Spannungsmesswerte 1 und die Strommesswerte 3 eine unterschiedliche Phasenfolge. Für den Generatorbetrieb wird die Phasenfolge der Anlage im Gerät über den Parameter Drehfeldrichtung eingestellt.
  • Seite 530: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.13 Drehfeldumschaltung Kein Phasentausch kein Leiter L1 getauscht mit Leiter L3 L1 L3 Leiter L2 getauscht mit Leiter L3 L2 L3 Leiter L1 getauscht mit Leiter L2 L1 L2 HINWEIS Wenn Sie den Einstellwert des Parameters Getauschte Phasen ändern, beachten Sie Folgendes: Der neue Einstellwert wird nur vom Gerät übernommen, wenn das binäre Eingangssignal >Phasen tauschen nicht aktiv ist.
  • Seite 531: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.13 Drehfeldumschaltung Informationen 7.13.6 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:500 Allgemein:>Drehfeld umschalten _:501 Allgemein:>Phasen tauschen Allgemein _:319 Allgemein:Drehfeld L1 L2 L3 _:320 Allgemein:Drehfeld L1 L3 L2 _:321 Allgemein:Freq. n.im Arbeitsber. _:322 Allgemein:f Sys _:323 Allgemein:f N.führ Allgemein _:315 U-Wandler 3-ph:Phasen AB getauscht _:316 U-Wandler 3-ph:Phasen BC getauscht...
  • Seite 532: Schnellauslösung Bei Zuschaltung Auf Fehler

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.14 Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler 7.14 Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler Funktionsübersicht 7.14.1 Die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler dient für eine sofortige Auslösung, wenn auf einen Fehler geschaltet wird. Die Funktion hat keine eigene Messung und muss mit der Anregung (Messung) einer anderen Schutzfunktion verknüpft werden.
  • Seite 533: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.14 Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler Stufenbeschreibung 7.14.3 Logik der Stufe [logisotf-170312-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-131 Logikdiagramm der Stufe Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler Verknüpfung der Stufe Die Stufe soll eine schnelle Auslösung bewirken, wenn auf einen Fehler zugeschaltet wird. Hierzu muss die Stufe mit einer oder mehreren Anregungen von Schutzfunktionen oder Schutzstufen verknüpft werden, z.B.
  • Seite 534: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.14 Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler Anwendungs- und Einstellhinweise 7.14.4 Parameter: Konfiguration • Voreinstellwert (_:5941:102) Konfiguration = keine Stufe Mit dem Parameter Konfiguration legen Sie fest, mit welcher Anregung einer Schutzfunktion oder Schutz- stufe die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler anspricht. Üblicherweise werden die Anregungen von Schutzfunktionen und -stufen mit hohem Fehlerstrom ausgewählt: •...
  • Seite 535: Einschaltstrom- Und 2. Harmonische Erkennung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Einschaltstromerkennung 7.15.1 7.15.1.1 Funktionsübersicht Die Funktion Einschaltstromerkennung • Erkennt einen Einschaltvorgang an Transformatoren • Erzeugt ein Blockiersignal für Schutzfunktionen, die das Schutzobjekt Transformator schützen oder für Schutzfunktionen, die durch Einschaltvorgänge von Transformatoren unerwünscht beeinflusst werden •...
  • Seite 536 Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [loinru02-100611-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-133 Grundstruktur der Einschaltstromerkennung Harmonische Analyse Bei diesem Messverfahren wird für jeden der Leiterströme I und I der Anteil der 2. Harmonischen und der Grundschwingung (1. Harmonische) ermittelt und daraus der Quotient I gebildet.
  • Seite 537 Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [loinru10-040912-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-134 Logik der Funktion Harmonische Analyse (T = 1 Periode) CWA-Verfahren (Current Wave shape Analysis = Stromkurvenformanalyse) Das CWA-Verfahren führt eine Kurvenformanalyse der Leiterströme IL1, IL2 und IL3 durch. Wenn alle 3 Leiter- ströme zum gleichen Zeitpunkt flache Bereiche aufweisen, wird das Signal Einschaltstromerkennung abge- setzt.
  • Seite 538 Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [loinru05-240211-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-136 Logik der Funktion CWA-Verfahren (T = 1 Periode) Logik der Einschaltstromerkennung Das nachfolgende Logikdiagramm zeigt die Verknüpfung der beiden Messverfahren Harmonische Analyse und CWA-Verfahren. Die Crossblock-Funktion beeinflusst das Verfahren Harmonische Analyse. Wenn Sie den Parameter Cross- Blockierung auf ja gestellt haben, erhalten Sie bei Schwellwertüberschreitung eines Leiterstroms eine Blockiermeldung für alle 3 Leiterströme und den gemessenen oder berechneten Nullstrom (I ).
  • Seite 539: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [loinru12-060912-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-137 Logikdiagramm der Einschaltstromerkennung 7.15.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Betriebsgrenze Imax • Empfohlener Einstellwert (_:106) Betriebsgrenze Imax = 7,5 A Mit dem Parameter Betriebsgrenze Imax legen Sie fest, bei welchem Strom die Einschaltstromer- kennung intern blockiert wird.
  • Seite 540: Parameter

    Beschreibung Verfahren Harmonische Analyse aktiviert. Verfahren Harmonische Analyse deaktiviert nein HINWEIS Beachten Sie, dass mindestens ein Verfahren aktiviert sein muss. Siemens empfiehlt, die empfohlenen Einstellwerte beizubehalten. Parameter: Anteil 2. Harmonische • Empfohlener Einstellwert (_:102) Anteil 2. Harmonische = 15 % Mit dem Parameter Anteil 2.
  • Seite 541: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:106 Einschaltstr.erk.:Betriebs 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 7,500 A grenze Imax 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 37,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 7,500 A...
  • Seite 542: Struktur Der Funktion

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Folgende Schutzfunktionen werten das Blockiersignal aus: • Überstromzeitschutz, Erde • Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung • Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung 7.15.2.2 Struktur der Funktion Die Funktion 2. Harmonische Erkennung Erde ist keine eigene Schutzfunktion. Sie sendet bei einem Einschaltvorgang eines Transformators ein Blockiersignal an andere Schutzfunktionen.
  • Seite 543: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung HINWEIS Wenn der Erdstrom im Falle eines empfindlichen Wandlers gemessen wird und der gemessene Wert die Sättigungsschwelle von 1,6 ⋅ IN überschreitet, wird auf den berechneten 3I0 Wert umgeschaltet. [lo_harmon-analyse, 1, de_DE] Bild 7-139 Logik der Funktion Harmonische Analyse 7.15.2.4...
  • Seite 544 Schutz- und Automatikfunktionen 7.15 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Information Datenklasse (Typ) _:51 2.Harm. Erk. E:Modus (steuerbar) _:54 2.Harm. Erk. E:Nicht wirksam _:52 2.Harm. Erk. E:Zustand _:53 2.Harm. Erk. E:Bereitschaft _:55 2.Harm. Erk. E:Anregung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 545: Externe Einkopplung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.16 Externe Einkopplung 7.16 Externe Einkopplung Die Externe Einkopplung steht Ihnen in 2 Ausprägungen zur Verfügung: • Externe Einkopplung 1-polig • Externe Einkopplung 3-polig Im folgenden Kapitel wird die Externe Einkopplung 1-polig beschrieben. Bei der Externen Einkopplung 3- polig stehen die 1-phasigen Meldungen wie >Einkopplung L2 nicht zur Verfügung.
  • Seite 546: Stufenbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.16 Externe Einkopplung Stufenbeschreibung 7.16.3 Logik der Stufe [lotripha-160611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-141 Logikdiagramm der Stufe Externe Einkopplung für phasenselektive Signale 3-phasige und phasenselektive binäre Eingangssignale Das 3-phasige binäre Eingangssignal >Einkopplung L123 und die phasenselektiven Eingangssignale >Einkopplung L1, >Einkopplung L2, >Einkopplung L3 starten die Anregung und die Auslösever- zögerung.
  • Seite 547: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.16 Externe Einkopplung Anwendungs- und Einstellhinweise 7.16.4 Parameter: Auslöseverzögerung • Empfohlener Einstellwert (_:931:6) Auslöseverzögerung = 0.00 s Der Parameter Auslöseverzögerung muss für die spezifische Anwendung eingestellt werden. Nach Ablauf der Auslöseverzögerung werden Zeitüberschreitung und Auslösung gemeldet. Die Dauer des Anstoßsig- nals sowie die einstellbare Mindestbefehlszeit bestimmen die Signaldauer der Auslösemeldung.
  • Seite 548: Wiedereinschaltautomatik

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik 7.17 Wiedereinschaltautomatik Funktionsübersicht 7.17.1 Die Wiedereinschaltautomatik • Schaltet Freileitungen nach Lichtbogenkurzschlüssen automatisch wieder zu • Ist nur bei Freileitungen zulässig, weil nur dort die Möglichkeit des selbsttätigen Verlöschens eines Kurz- schlusslichtbogens besteht • Kann von integrierten Schutzfunktionen und von externen Schutzgeräten angesteuert werden •...
  • Seite 549 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Zyklische Wiedereinschaltautomatik Die zyklische Wiedereinschaltautomatik (Bild 7-144) erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei kann jeder Unterbrechungszyklus mit unterschiedlichen Detaileinstellungen arbeiten. Für die zyklische Wiedereinschaltautomatik ist 1 Zyklus voreingestellt. Der voreingestellte Zyklus ist nicht löschbar. Sie können weitere Zyklen aus der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 einfügen und auch wieder löschen [dwzykawe-100611-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-144 Struktur/Einbettung der zyklischen Wiedereinschaltautomatik...
  • Seite 550: Zusammenwirken Von Wiedereinschaltautomatik Und Schutzfunktionen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Funktionssteuerung Die Wiedereinschaltautomatik enthält eine zentrale Funktionssteuerung, siehe folgendes Bild. Detaillierte Informationen zur Funktionssteuerung entnehmen Sie dem Kapitel Funktions-/Stufensteuerung. [loarcfkt-090211-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-147 Funktionssteuerung für die Wiedereinschaltautomatik Zusammenwirken von Wiedereinschaltautomatik und Schutzfunktionen 7.17.3 Die Wiedereinschaltautomatik (AWE) kann von den Schutzfunktionen in folgender Weise beeinflusst werden: •...
  • Seite 551 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [loawesig-190912-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-148 Signale zwischen Schutzfunktionen und Wiedereinschaltautomatik Die Konfiguration des Zusammenwirkens zwischen internen Schutzfunktionen und Wiedereinschaltautomatik kann für jede Schutzfunktion separat eingestellt werden, siehe Bild 7-148. Die Konfiguration erfolgt in einer Matrixansicht in DIGSI, siehe folgendes Bild. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 552: Zyklische Wiedereinschaltautomatik

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [scdigsia-080311-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-149 Konfiguration der Schutzfunktionen zum Starten und Blockieren der Wiedereinschaltautomatik in DIGSI 5 Wenn eine Schutzfunktion oder die Stufe einer Schutzfunktion über die Matrix mit der AWE verknüpft wird, bedeutet dies konkret, dass die zugehörigen Anrege- und Auslösemeldungen zur AWE weitergeleitet werden. Die Verknüpfungen können getrennt vorgenommen werden •...
  • Seite 553 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Betriebsart 1: mit Aus., mit Wirkzeit Die Betriebsart mit Aus., mit Wirkzeit ermöglicht unterschiedliche AWE-Zyklen in Abhängigkeit von Auslöseart und Auslösezeit der Schutzfunktion(en). Bei dieser Betriebsart wird die AWE mit den Auslösemel- dungen gestartet. Zusätzlich wird auch die Generalanregung mit berücksichtigt. Bei kommender Generalanregung starten die Wirkzeiten der konfigurierten AWE-Zyklen.
  • Seite 554 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Über die Zeit zwischen kommender Generalanregung und kommendem Auslösebefehl wird der zu startende AWE-Zyklus bestimmt. Damit ist bei mehreren AWE-Zyklen die Reihenfolge der ablaufenden AWE-Zyklen nicht mehr fest, wie bei Betriebsarten ohne Wirkzeit. Das folgende Beispiel zeigt zunächst eine Auslösung, die nach Ablauf der Wirkzeit von Zyklus 1 kommt, aber noch vor Ablauf der Wirkzeiten von Zyklus 2 und Zyklus 3.
  • Seite 555: Struktur Der Zyklischen Wiedereinschaltautomatik

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Der Start der Pausenzeit erfolgt nach jedem Auslösebefehl. Zusätzlich wird das Anregemuster der Leiter-Anre- gungen mit berücksichtigt: • Bei 1-phasiger Anregung werden die für 1-phasige Pausenzeit(en) eingestellten AWE-Zyklen aktiviert. Zu 1-phasiger Anregung zählen die beiden Anregemuster Leiter-Erde und nur Erde. •...
  • Seite 556: Eingangslogik Bei Betriebsarten Mit Auslösung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lozykawe-310511-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-154 Zyklische AWE: Blockschaltbild der Automatischen Wiedereinschaltung 7.17.4.3 Eingangslogik bei Betriebsarten mit Auslösung Als Startsignale werden die Auslösemeldungen verwendet. Bei Betriebsarten mit Wirkzeit erfolgt mit den Anregemeldungen der Start der Wirkzeit(en). Bei allen Betriebsarten werden die Anregemeldungen auch bei der Bearbeitung von Folgefehlern und für die Überwachung während der Sperrzeit benötigt.
  • Seite 557: Eingangslogik Bei Betriebsarten Mit Anregung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Anwendungen mit 3-poliger Auslösung Bei Anwendungen mit ausschließlich 3-poliger Auslösemöglichkeit sind die internen Auslösemeldungen immer 3-polig. Für den Start von extern steht ein Binäreingang zur Verfügung, der eine 3-polige Auslösung des externen Schutzgerätes signalisiert. Die Ausgänge der Eingangslogik signalisieren, dass der AWE-Start durch eine 3-polige Auslösemeldung statt- gefunden hat.
  • Seite 558: Start

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Die Ausgänge der Eingangslogik signalisieren, ob der AWE-Start durch eine 1-phasige, 2-phasige oder 3- phasige Anregung erfolgt ist: • Auf Start mit 3-phasiger Anregung wird erkannt, wenn im Zeitraum von kommender erster Anregemel- dung bis zu gehender letzter Anregemeldung zu einem Zeitpunkt alle 3 Phasen angeregt waren. •...
  • Seite 559: Leistungsschalterbereitschaft Und Leistungsschalterzustand

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Mit der ersten kommenden Auslösemeldung wird die Startsignal-Überwachungszeit gestartet, Parameter Startüberwachungszeit. Die Zeit wird angehalten, sobald keine Auslösemeldung mehr aktiv ist. Die AWE wird blockiert, wenn es zum Ablauf der Startsignal-Überwachungszeit durch eine unzulässig lange Auslösemeldung kommt.
  • Seite 560: Zyklussteuerung Bei Der Betriebsart 1: Mit Auslösung/Mit Wirkzeit

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik 7.17.4.6 Zyklussteuerung bei der Betriebsart 1: Mit Auslösung/Mit Wirkzeit Die Zyklussteuerung überprüft die Bereitschaft für jeden AWE-Zyklus und steuert den Ablauf der Wirkzeit(en). Bild 7-158 ist die Zyklussteuerung dargestellt. Zyklusbereitschaft Die Zyklusbereitschaft wird durch die Parametrierung der Pausenzeiten und durch einen Binäreingang beein- flusst.
  • Seite 561: Zyklussteuerung Bei Der Betriebsart 2: Mit Anregung/Mit Wirkzeit

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [loauswir-140611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-158 Zyklussteuerung bei der Betriebsart: Mit Auslösung/Mit Wirkzeit 7.17.4.7 Zyklussteuerung bei der Betriebsart 2: Mit Anregung/Mit Wirkzeit Die Zyklussteuerung überprüft die Bereitschaft für jeden AWE-Zyklus und steuert den Ablauf der Wirkzeit(en). Bild 7-159 ist die Zyklussteuerung dargestellt.
  • Seite 562 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Wirkzeit Wenn die Wiedereinschaltautomatik im Ruhezustand AWE bereit ist, bewirkt eine kommende Generalanre- gung den Start der Wirkzeiten. Dies gilt für diejenigen AWE-Zyklen, die über den Parameter Start aus Ruhezustd. erl. hierzu freigegeben und nicht blockiert sind. Bei Ablauf einer der gestarteten Wirkzeiten wird der entsprechende AWE-Zyklus blockiert und der AWE-Zyklus mit der nächsthöheren Zyklusnummer freigegeben, dessen Wirkzeit läuft und der nicht blockiert ist.
  • Seite 563: Zyklussteuerung Bei Der Betriebsart 3: Mit Auslösung/Ohne Wirkzeit

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik 7.17.4.8 Zyklussteuerung bei der Betriebsart 3: Mit Auslösung/Ohne Wirkzeit Die Zyklussteuerung überprüft die Bereitschaft für jeden AWE-Zyklus. In Bild 7-160 ist die Zyklussteuerung für den 1. AWE-Zyklus und weitere AWE-Zyklen dargestellt. Die weiteren AWE-Zyklen werden allgemein mit der Zyklusnummer n beschrieben und gelten sinngemäß...
  • Seite 564: Zyklussteuerung Bei Der Betriebsart 4: Mit Anregung/Ohne Wirkzeit

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [loauowrk-210311-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-160 Zyklussteuerung bei der Betriebsart: Mit Auslösung/Ohne Wirkzeit Zyklussteuerung bei der Betriebsart 4: Mit Anregung/Ohne Wirkzeit 7.17.4.9 Die Zyklussteuerung überprüft die Bereitschaft für jeden AWE-Zyklus. In Bild 7-161 ist die Zyklussteuerung für den 1.
  • Seite 565: Stufenfreigabe

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [loanowrk-100611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-161 Zyklussteuerung bei der Betriebsart: Mit Anregung/Ohne Wirkzeit 7.17.4.10 Stufenfreigabe Der Funktionsblock Stufenfreigabe erzeugt Ausgangsmeldungen zur Freigabe oder Umschaltung spezieller Stufen für Schutzfunktionen (Stufenfreigabe im 1. Zyklus oder Stufenfreigabe im n. Zyklus). Beispiele hierfür sind die Freigabe einer Übergreifzone beim Distanzschutz und die dynamische Anpassung von Verzögerungs- zeiten oder Schwellwerten beim Überstromzeitschutz.
  • Seite 566: Pausenzeit Bei Betriebsarten Mit Auslösung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lo1awezk-170912-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-162 Stufenfreigabe für Schutzfunktionen im 1. AWE-Zyklus Die Stufenfreigabe für höhere AWE-Zyklen wird bei kommendem Einschaltbefehl zu Beginn der Sperrzeit gesetzt. Gleichzeitig wird die Zyklusnummer erhöht. Die Rücksetzbedingung ist identisch mit der für den 1. AWE-Zyklus.
  • Seite 567 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik 3-polige Leistungsschaltermitnahme bei 1-poliger Auslösung und unplausiblem Leistungsschalterzustand Bei Anwendungen mit 1-poliger Auslösemöglichkeit findet während der Pausenzeit eine Plausibilitätsprüfung statt zwischen dem erteilten Auslösebefehl und dem Stromfluss im geöffneten Leiter. Wenn Leistungsschalter- Hilfskontakte polselektiv angeschlossen sind, erfolgt die Plausibilitätsprüfung auch mit den Leistungsschalter- Hilfskontakten.
  • Seite 568: Pausenzeit Bei Betriebsarten Mit Anregung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lopauaul-100611-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-164 Zyklische AWE – Logik der Pausenzeit für die Betriebsarten: Mit Auslösung 7.17.4.12 Pausenzeit bei Betriebsarten mit Anregung Im Funktionsblock Pausenzeit wird die Pausenzeit gestartet, die der Kurzschlussart entspricht, die zum Auslö- sebefehl geführt hat.
  • Seite 569 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Es existieren 4 Zeitstufen, die unterschiedlich parametriert werden können: • Pausenzeit nach 1-phasigen Kurzschlüssen • Pausenzeit nach 2-phasigen Kurzschlüssen • Pausenzeit nach 3-phasigen Kurzschlüssen • Pausenzeit für Folgefehler Die Einstellung des Parameters Pausenzeit n. 1-ph. Anr. auf unwirksam verhindert die automatische Wiedereinschaltung nach 3-poliger Auslösung aufgrund 1-poliger Kurzschlüsse.
  • Seite 570: Folgefehlererkennung Während Der Pausenzeit

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik 7.17.4.13 Folgefehlererkennung während der Pausenzeit Mit Folgefehlern werden Kurzschlüsse bezeichnet, die nach Abschalten des ersten Kurzschlusses während der Pausenzeit eintreten. Dies kann der Fall sein, wenn 1-polig ausgelöst wird und es danach zu einem Kurzschluss in den nicht abgeschalteten Leitern kommt.
  • Seite 571 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [dwbspffe-100611-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-166 Zyklische AWE - Beispiel für einen Folgefehler Bei Auslösungen durch Folgefehler setzt sich die gesamte Pausenzeit aus dem bis zum Abschalten des Folge- fehlers abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die 1-polige Unterbrechung plus der Pausenzeit für den Folge- fehler zusammen, siehe Bild 7-167.
  • Seite 572: Einschaltmeldung Und Einschaltbefehl

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lo_fofeer_080115, 1, de_DE] Bild 7-167 Zyklische AWE - Logik der Folgefehlererkennung 7.17.4.14 Einschaltmeldung und Einschaltbefehl Nach Ablauf der Pausenzeit befindet sich die Wiedereinschaltautomatik im Zustand Einschalten. Der Zustand Einschalten kann noch von folgenden Einflüssen abhängen, siehe Bild 7-168: •...
  • Seite 573 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [loeinsha-141111-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-168 Zyklische AWE: Logik für die Einschaltmeldung Prüfung der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor der Einschaltung Für jeden der konfigurierten AWE-Zyklen ist einstellbar, ob eine Prüfung der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor Wiedereinschaltung stattfinden soll (Parameter LS-Bereit. v.Einschlt. prüf, Bild 7-169).
  • Seite 574 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lolsvoei-130511-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-169 Zyklische AWE: Logik für die Abfrage der Leistungsschalterbereitschaft direkt vor der Einschal- tung Synchrocheck Für jeden der konfigurierten AWE-Zyklen ist einstellbar, ob ein Synchrocheck durchgeführt werden soll und welche Funktionalität hierbei zu verwenden ist, siehe Bild 7-170.
  • Seite 575: Sperrzeit

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Neben der Einschaltmeldung werden zusätzliche Meldungen erzeugt, die die Art der Einschaltung näher beschreiben. Dies sind im Einzelnen: • Einschaltbefehl nach 1-poliger Auslösung im 1. Zyklus ( Ein nach 1-pol. 1.Zyk. ) • Einschaltbefehl nach 3-poliger Auslösung im 1. Zyklus ( Ein nach 3-pol.
  • Seite 576: Leistungsschalterbereitschaft Und Leistungsschalterzustand

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [losperre-140611-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-171 Zyklische AWE: Logik für die Sperrzeit 7.17.4.16 Leistungsschalterbereitschaft und Leistungsschalterzustand Die AWE benötigt die Leistungsschalterbereitschaft für folgende Zwecke, siehe Bild 7-172: • Erkennung der Leistungsschalterbereitschaft vor dem Start: Im Ruhezustand der AWE führt ein nicht bereiter Leistungsschalter zur Blockierung der AWE. Diese Über- wachung ist optional und muss über Parameter ausgeschaltet werden, wenn das Bereitschaftssignal dem Schutzgerät nicht zur Verfügung steht.
  • Seite 577 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lolsbere-130511-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-172 Zyklische AWE: Logik für die Leistungsschalterbereitschaft Die AWE verwendet die Stellungsinformationen des Leistungsschalters für folgende Zwecke (siehe Bild 7-173): • Erkennung eines nicht geschlossenen Leistungsschalters vor dem Start: Im Ruhezustand der AWE führt ein nicht 3-polig geschlossener Leistungsschalter zur Blockierung der AWE, siehe auch Kapitel 7.17.4.17 Blockierungen.
  • Seite 578: Blockierungen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lolsuebe-010611-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-173 Zyklische AWE: Logik für Leistungsschalterzustand und -überwachung 7.17.4.17 Blockierungen Die Wiedereinschaltautomatik unterscheidet zwischen 2 Arten von Blockierungen, siehe Bild 7-174: • Statische Blockierung • Dynamische Blockierung Statische Blockierung Die Wiedereinschaltautomatik ist statisch blockiert, wenn die Funktion eingeschaltet ist, aber nicht zur Wieder- einschaltung bereit ist und auch nicht gestartet werden kann, solange diese Blockierung vorliegt.
  • Seite 579 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Bedingung Meldung Leistungsschalter nicht 3-polig geschlossen, Erkennung über Nicht wirksam Binäreingang. Dieses Kriterium wird verwendet, wenn die Leistungsschalter- Hilfskontakte angeschlossen sind. Kein Wiedereinschaltzyklus möglich Nicht wirksam Erkennung aufgrund folgender Ursachen: • Kein AWE-Zyklus ist parametriert. •...
  • Seite 580 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Bedingung Meldung Wenn kein zur Fehlerart passender Wiedereinschaltzyklus freige- Nicht bereit geben ist: Block. kein Zyklus • Bei Betriebsarten mit Auslösung: Wenn eine 1-polige oder 3-polige Auslösemeldung am AWE-Starteingang eintrifft, die AWE aber gemäß Parame- trierung mit dieser Art von Auslösung nicht gestartet werden darf, die zugehörige Pausenzeit also auf unwirksam eingestellt ist.
  • Seite 581 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Bedingung Meldung Bei Anwendungen mit Spannungsmessung und eingeschalteter Nicht bereit Funktionalität mit Rückspannungsüberwachung: Block. Rückspg.überw. Wenn während laufender Pausenzeit das erforderliche Span- nungskriterium nicht erfüllt wird Bei Anwendungen mit Spannungsmessung und eingeschalteter Nicht bereit Funktionalität mit Rückspannungsüberwachung: Block.
  • Seite 582: Rückspannungsüberwachung (Rsü) Und Verkürzte Wiedereinschaltung (Vwe)

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lobloawe-100611-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-174 Zyklische AWE: Logik der Blockierungen am Beispiel für einen 1-poligen Zyklus (statische und dynamische Blockierungen) 7.17.4.18 Rückspannungsüberwachung (RSÜ) und verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) Die Zusatzfunktionen Rückspannungsüberwachung (RSÜ) und verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) sind nur bei Anwendungen mit Spannungswandleranschluss möglich.
  • Seite 583 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Die beiden Zusatzfunktionen RSÜ und VWE schließen sich gegenseitig aus, weil die RSÜ die Unterschreitung eines Spannungsschwellwerts prüft und die VWE die Überschreitung. Die jeweils ausgewählte Zusatzfunktion läuft im AWE-Zustand Pausenzeit. Verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) Mit der verkürzten Wiedereinschaltung (VWE) kann ein Einschaltbefehl schon vor Ablauf der eingestellten Pausenzeiten erteilt werden, wenn die einzuschaltende Leitung über die Messung der Spannung der Leitung als fehlerfrei erkannt wird.
  • Seite 584: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [lovrkarc-130511-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-175 Zyklische AWE: Logik der Funktionen Verkürzte Wiedereinschaltung und Rückspannungsüber- wachung 7.17.4.19 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:6601:1 Allgemein:Modus • • Test SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 585 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:6601:101 Allgemein:Betriebsart mit Aus.,ohne Wirkzt. mit Aus., mit der AWE Wirkzeit • mit Aus., mit Wirkzeit • mit Anr.,ohne Wirkzt. • mit Anr.,mit Wirkzeit • _:6601:102 Allgemein:LS-Bereit vor nein nein Start prüfen •...
  • Seite 586: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:6571:105 Zyklus 1:Pausenzeit n. 2- 0,00 s bis 1800,00 s; ∞ 1,20 s ph. Anr. _:6571:106 Zyklus 1:Pausenzeit n. 3- 0,00 s bis 1800,00 s; ∞ 0,50 s ph. Anr. _:6571:109 Zyklus 1:Pausenzeit n.
  • Seite 587 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Information Datenklasse (Typ) _:6601:54 Allgemein:Nicht wirksam _:6601:301 Allgemein:AWE Zustand _:6601:302 Allgemein:Tatsächl. Zyklusnr. _:6601:303 Allgemein:Nicht bereit _:6601:304 Allgemein:AWE erfolgreich _:6601:305 Allgemein:LS-Überwach.zeit abgl. _:6601:306 Allgemein:LS nicht bereit _:6601:307 Allgemein:AWE erlaubt 1p.Auslös. _:6601:308 Allgemein:Zyklus nur 1-p. param. _:6601:309 Allgemein:Angeworfen _:6601:310 Allgemein:Sperrzeit läuft...
  • Seite 588: Wiedereinschaltautomatik Mit Adaptiver Pausenzeit (Asp)

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Information Datenklasse (Typ) _:6571:53 Zyklus 1:Bereitschaft _:6571:301 Zyklus 1:Zyklus läuft _:6571:302 Zyklus 1:Stufenfreigabe Schutz _:6571:303 Zyklus 1:Syn.check Messanford Wiedereinschaltautomatik mit adaptiver Pausenzeit (ASP) 7.17.5 7.17.5.1 Beschreibung Bei der zyklischen Wiedereinschaltautomatik wird davon ausgegangen, dass an beiden Leitungsenden defi- nierte und gleiche Pausenzeiten eingestellt sind, ggf.
  • Seite 589: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Wie das Beispiel zeigt, bringt die adaptive Pausenzeit folgende Vorteile: • Der Leistungsschalter an der Stelle II schaltet bei bleibendem Fehler nicht wieder zu und wird dadurch geschont. • Bei einer unselektiven Auslösung durch Übergreifen an der Stelle III können dort keine weiteren Unter- brechungszyklen entstehen, da die Kurzschlussbahn über Sammelschiene B und die Stelle II auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung unterbrochen bleibt.
  • Seite 590: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:6631:103 ASP:Synchroch. n. 3pol. keine keine Paus. • intern • extern _:6631:106 ASP:Intern. Synchrocheck Einstellmöglichkeiten anwen- dungsabhängig 7.17.5.3 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:6601:51 Allgemein:Modus (steuerbar) _:6601:87 Allgemein:>Funktion aus _:6601:524 Allgemein:>Funktion ein _:6601:347 Allgemein:Funktion ein...
  • Seite 591: Zusammenarbeit Mit Externer Wiedereinschaltautomatik

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Information Datenklasse (Typ) _:6601:310 Allgemein:Sperrzeit läuft _:6601:311 Allgemein:Startüberw.zeit abgel _:6601:312 Allgemein:Max.Paus.zt. überschr. _:6601:315 Allgemein:Paus.zeit nach 1p.Aus _:6601:316 Allgemein:Paus.zeit nach 3p.Aus _:6601:317 Allgemein:Paus.zeit nach 1phAnr _:6601:318 Allgemein:Paus.zeit nach 2phAnr _:6601:319 Allgemein:Paus.zeit nach 3phAnr _:6601:321 Allgemein:Einschaltmeldung _:6601:322 Allgemein:Ein nach 1-pol.
  • Seite 592: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik [loaweext-140212-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-177 Anschluss einer externen Wiedereinschaltautomatik Für den Betrieb mit externer Wiedereinschaltautomatik existieren keine Einstellparameter. Die Funktion stellt ausschließlich die nachfolgend beschriebenen Binäreingänge zur Verfügung. Das externe Wiedereinschalt- gerät kann damit auf die Wirkungsweise der internen Schutzfunktionen Einfluss nehmen. Folgende Anschlussmöglichkeiten bestehen: •...
  • Seite 593: Anwendungs- Und Einstellhinweise Für Allgemeine Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Anwendungs- und Einstellhinweise für allgemeine Parameter 7.17.7 Für die Wiedereinschaltautomatik stehen 3 Funktionsausprägungen in der Funktionsbibliothek des Gerätes zur Verfügung. In jeder Funktionsgruppe Leistungsschalter kann jeweils eine Funktionsausprägung der Wiederein- schaltautomatik verwendet werden. Konfigurieren Sie eine der drei folgenden Funktionsausprägungen: •...
  • Seite 594 Start erfolgt mit allen Schutzfunktion(en) oder Schutzstufen, die über die AWE- zeit Startmatrix konfiguriert sind. Siemens empfiehlt diese Einstellung generell für Anwendungen mit 1-/3-poliger Auslösung und für Anwendungen mit 3-poliger Auslösung, wenn im AWE- Zyklus eine einzige, unabhängig von der Kurschlussart arbeitende, Pausenzeit benötigt wird.
  • Seite 595 Start der AWE erfolgen. Wenn der Leistungsschalter nicht bereit ist, meldet die AWE statische Blockierung. Siemens empfiehlt diese Einstellung. Hinweis: Die Voreinstellung dieses Parameters entspricht nicht dem für den Betrieb empfohlenen Einstellwert. Die AWE wäre sonst für Testzwecke mit nicht vorhandenem Leistungsschalter-bereit-Signal blockiert.
  • Seite 596 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik HINWEIS Beachten Sie bei Einsatz eines internen oder externen Leistungsschalter-Versagerschutzes am selben Leitungsabzweig Folgendes: • Die Startüberwachungszeit soll möglichst gleich der Verzögerungszeit des Leistungsschalter-Versager- schutzes sein. Damit erreichen Sie, dass im Fall eines Versagens des Leistungsschalters mit anschließ- ender Auslösung der Sammelschiene keine automatische Wiedereinschaltung durchgeführt wird.
  • Seite 597: Folgefehlererkennung

    Schutzfunktion anregt oder wenn eine über Binäreingang erfasste externe Anregung erkannt wird. Für Anwendungen mit 1-/3-poliger Auslösung empfiehlt Siemens die Einstellung mit Auslösebefehl, wenn das Netz ausreichend vermascht ist. Wenn mehrere einzelne Leitungen in Reihe eine Gesamtübertragungsstrecke bilden, kann die Einstellung mit Anregung besser geeignet sein.
  • Seite 598 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik • Voreinstellung (_:6601:109) Reaktion auf Folgefehler = blockiert AWE Mit dem Parameter Reaktion auf Folgefehler legen Sie fest, wie die Wiedereinschaltautomatik auf erkannte Folgefehler reagiert. Detaillierte Informationen zur AWE-Funktion bei Folgefehlern finden Sie im Kapitel 7.17.4.13 Folgefehlerer- kennung während der Pausenzeit.
  • Seite 599 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Siemens empfiehlt die Einstellung 0,10 s. Detaillierte Informationen zur Funktionalität finden Sie bei nachfolgenden Parametern sowie in den Kapiteln 7.17.4.18 Rückspannungsüberwachung (RSÜ) und verkürzte Wiedereinschaltung (VWE) 7.17.5.1 Beschreibung. Parameter: Grenzw. fehlerfreie Spg. Dieser Parameter ist nur von Bedeutung, wenn sie die Teilfunktion VWE oder die Funktion ASP verwenden.
  • Seite 600: Anwendungs- Und Einstellhinweise Für 1 Zyklus Der Zyklischen Awe

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Parameter: Sendeverzög. Inter-Ein. Mit dem Parameter Sendeverzög. Inter-Ein. legen Sie fest, nach welcher Zeit nach automatischer Wiedereinschaltung die Information zur Inter-Einschaltung gesendet wird. • Voreinstellung (_:6601:112) Sendeverzög. Inter-Ein. = oo (unwirksam) Die Sendeverzögerung verhindert, dass das im ASP-Modus arbeitende Gerät am Gegenende unnötig wieder- einschaltet, wenn die örtliche Wiedereinschaltung erfolglos bleibt.
  • Seite 601 Schutz- und Automatikfunktionen 7.17 Wiedereinschaltautomatik Zeit kann dann toleriert werden, wenn vor der Wiedereinschaltung ein Synchrocheck durchgeführt wird. Auch in radialen Netzen sind längere 3-polige Pausenzeiten möglich. Parameter: Pausenzeit n. 1-ph. Anr., Pausenzeit n. 2-ph. Anr., Pausenzeit n. 3-ph. Anr. Dieser Parameter ist nur von Bedeutung und einstellbar, wenn Sie die AWE in einer Betriebsart mit Anre- gung verwenden.
  • Seite 602: Einschaltmeldung Und Einschaltbefehl

    Die maximale Verlängerung der Pausenzeit stellen Sie mit dem Para- meter (_:6601:111) Max.Verläng.d.Pausenzt. ein. Siemens empfiehlt diese Einstellung, wenn damit zu rechnen ist, dass der Leis- tungsschalter seine Bereitschaft zur Einschaltung und Wiederausschaltung nur nach einer zusätzlichen Wartezeit erlangt.
  • Seite 603: Temperaturüberwachung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung 7.18 Temperaturüberwachung Funktionsübersicht 7.18.1 Die Funktion Temperaturüberwachung überwacht den thermischen Zustand von: • Motoren • Generatoren • Transformatoren Bei rotierenden Maschinen werden zusätzlich die Lagertemperaturen auf Grenzwertüberschreitung kontrol- liert. Die Temperaturen werden an verschiedenen Stellen des Schutzobjektes durch Temperatursensoren (RTD = Resistance Temperature Detector) gemessen und dem Gerät über eine oder mehrere Thermoboxen zugeführt.
  • Seite 604: Funktionsbeschreibung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Funktionsbeschreibung 7.18.3 Logik [lotmpsup-170712-01.tif, 3, de_DE] Bild 7-180 Logikdiagramm für eine Temperaturüberwachungsstelle Der Funktionsblock Temperaturüberwachungsstelle (FB Stelle) erhält als Eingangsgröße einen Temperatur- messwert in °C oder °F, der von einem der Temperatursensor-Funktionsblöcke aus der Funktionsgruppe Analoge Umformer geliefert wird.
  • Seite 605: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Anwendungs- und Einstellhinweise 7.18.4 Wenn Sie eine externe Thermobox verwenden, schließen Sie die Thermobox über eine Schnittstelle (Ethernet oder seriell) an das SIPROTEC 5-Gerät an. Beachten Sie die Einstellhinweise zur Konfiguration der Schnitt- stellen im Kapitel Funktionsgruppentyp Analoge Umformer. Parameter: Sensor-Einbauort •...
  • Seite 606: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Parameter 7.18.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stelle 1 • _:11101:46 Stelle 1:Sensor-Einbauort Öl Andere • Umgebung • Windung • Lager • Andere • _:11101:1 Stelle 1:Modus • • Test _:11101:40 Stelle 1:Schwellwert Stufe 1 -50°C bis 250°C 100°C _:11101:41 Stelle 1:Auslöseverzögerung...
  • Seite 607 Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:11103:41 Stelle 3:Auslöseverzögerung 0 s bis 60 s; ∞ _:11103:42 Stelle 3:Schwellwert Stufe 2 -50°C bis 250°C 120°C _:11103:43 Stelle 3:Auslöseverzögerung 0 s bis 60 s; ∞ _:11103:44 Stelle 3:Sensor Einstellmöglichkeiten anwen- dungsabhängig Stelle 4 •...
  • Seite 608 Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:11106:1 Stelle 6:Modus • • Test _:11106:40 Stelle 6:Schwellwert Stufe 1 -50°C bis 250°C 100°C _:11106:41 Stelle 6:Auslöseverzögerung 0 s bis 60 s; ∞ _:11106:42 Stelle 6:Schwellwert Stufe 2 -50°C bis 250°C 120°C _:11106:43 Stelle 6:Auslöseverzögerung...
  • Seite 609 Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stelle 9 • _:11109:46 Stelle 9:Sensor-Einbauort Öl Andere • Umgebung • Windung • Lager • Andere • _:11109:1 Stelle 9:Modus • • Test _:11109:40 Stelle 9:Schwellwert Stufe 1 -50°C bis 250°C 100°C _:11109:41 Stelle 9:Auslöseverzögerung...
  • Seite 610: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:11111:41 Stelle 11:Auslöseverzöge- 0 s bis 60 s; ∞ rung st1 _:11111:42 Stelle 11:Schwellwert Stufe -50°C bis 250°C 120°C _:11111:43 Stelle 11:Auslöseverzöge- 0 s bis 60 s; ∞ rung st2 _:11111:44 Stelle 11:Sensor Einstellmöglichkeiten anwen- dungsabhängig...
  • Seite 611 Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:11102:63 Stelle 2:Anregung Stufe 2 _:11102:64 Stelle 2:Auslösemeldung St2 Stelle 3 _:11103:81 Stelle 3:>Blockierung Stufe _:11103:54 Stelle 3:Nicht wirksam _:11103:52 Stelle 3:Zustand _:11103:53 Stelle 3:Bereitschaft _:11103:61 Stelle 3:Anregung Stufe 1 _:11103:62 Stelle 3:Auslösemeldung St1 _:11103:63 Stelle 3:Anregung Stufe 2 _:11103:64...
  • Seite 612 Schutz- und Automatikfunktionen 7.18 Temperaturüberwachung Information Datenklasse (Typ) _:11107:64 Stelle 7:Auslösemeldung St2 Stelle 8 _:11108:81 Stelle 8:>Blockierung Stufe _:11108:54 Stelle 8:Nicht wirksam _:11108:52 Stelle 8:Zustand _:11108:53 Stelle 8:Bereitschaft _:11108:61 Stelle 8:Anregung Stufe 1 _:11108:62 Stelle 8:Auslösemeldung St1 _:11108:63 Stelle 8:Anregung Stufe 2 _:11108:64 Stelle 8:Auslösemeldung St2 Stelle 9...
  • Seite 613: Stromsprungerkennung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.19 Stromsprungerkennung 7.19 Stromsprungerkennung Funktionsübersicht 7.19.1 Die Funktion Stromsprungerkennung hat folgende Aufgaben: • Erkennung von Sprüngen im Leiter- oder Nullstrom (ΔI) • Ausgabe einer Meldung, wenn sich die Messgrößen von einer Netzperiode zur nächsten um mehr als einen parametrierten Schwellwert ändern.
  • Seite 614: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.19 Stromsprungerkennung Logik [lojumpii-271011-01.tif, 2, de_DE] Bild 7-182 Logik der Stromsprungerkennung Anwendungs- und Einstellhinweise 7.19.4 Parameter: Messwert • Voreinstellung (_:9) Messwert = Leiterströme Mit dem Parameter Messwert stellen Sie ein, ob Sie die Leiterströme oder den Nullstrom für die Sprungerken- nung verwenden möchten.
  • Seite 615: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.19 Stromsprungerkennung Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die Schwelle für die Messgröße ein, bei deren Überschreitung die Ausgangsmeldung Sprung erzeugt wird. Parameter: Minimale Pulsdauer • Voreinstellung (_:102) Minimale Pulsdauer = 0,10 s Mit dem Parameter Minimale Pulsdauer legen Sie eine zuverlässige Mindestlänge für die Ausgangsmel- dung Puls fest.
  • Seite 616: Spannungssprungerkennung

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.20 Spannungssprungerkennung 7.20 Spannungssprungerkennung Funktionsübersicht 7.20.1 Die Funktion Spannungssprungerkennung hat folgende Aufgaben: • Erkennung von Sprüngen in der Leiter- oder Nullspannung (ΔU) • Ausgabe einer Meldung, wenn sich die Messgrößen von einer Netzperiode zur nächsten um mehr als einen parametrierten Schwellwert ändern.
  • Seite 617: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.20 Spannungssprungerkennung vieren, können Sie die Pulsdauer noch zusätzlich verlängern. Wenn der Binäreingang >Verlängerung Puls aktiviert ist, dann fällt die Meldung Puls zurück, wenn die parametrierte Zeit abgelaufen ist und die fallende Flanke des Binäreingangs erkannt wird. Wenn der Messwert auf Leiter-Leiter eingestellt ist, wird die Pulsdauer selektiv für die einzelnen Messglieder gemeldet, die angeregt haben ( Puls UL12 , Puls UL23 oder Puls UL31 ).
  • Seite 618: Parameter

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.20 Spannungssprungerkennung Parameterwert Beschreibung Die Stufe bewertet die Leiter-Erde-Spannungen UL1, Leiter-Erde UL2 und UL3. Die Stufe bewertet die Leiter-Leiter-Spannungen Leiter-Leiter UL12, UL23 und UL31. Die Stufe bewertet die Nullspannung UN/U0. Nullspannung Parameter: Schwellwert • Voreinstellung (_:101) Schwellwert = 5,000 V Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die Schwelle für die Messgröße ein, bei deren Überschreitung die Ausgangsmeldung Sprung erzeugt wird.
  • Seite 619 Schutz- und Automatikfunktionen 7.20 Spannungssprungerkennung Information Datenklasse (Typ) _:306 U-Sprungerk. #:Puls UL12 _:307 U-Sprungerk. #:Puls UL23 _:308 U-Sprungerk. #:Puls UL31 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 620: Spannungsmessstellen-Auswahl

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.21 Spannungsmessstellen-Auswahl 7.21 Spannungsmessstellen-Auswahl Funktionsübersicht 7.21.1 Der Funktionsblock Spannungsmessstellen-Auswahl leistet Folgendes: • Umschaltung zwischen den anzuwendenden Spannungsmessstellen, wenn mehrere Spannungsmess- stellen mit der Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden sind. • Auswahl der korrekten Spannung auf Basis der Schalterstellung der Anlage. Wenn mehr als eine Spannungsmessstelle mit derselben Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden ist, verwenden Sie den Funktionsblock Spannungsmessstellen-Auswahl der Funktionsgruppe, um die korrekte Spannung auf Basis der Schalterstellung der Anlage auszuwählen.
  • Seite 621: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.21 Spannungsmessstellen-Auswahl [scconnection, 1, de_DE] Bild 7-186 Verbinden mehrerer Messstellen mit der Funktionsgruppe Kondensatorbank Mit Hilfe von Konsistenzprüfungen werden die Verbindungen zwischen Spannungsmessstellen und Funktions- gruppe validiert: • Der Verbindungstyp muss bei allen Messstellen, die mit derselben Schnittstelle der Funktionsgruppe verbunden werden, gleich sein.
  • Seite 622: Informationen

    Schutz- und Automatikfunktionen 7.21 Spannungsmessstellen-Auswahl dung Auswahl ungültig wird abgesetzt, und die Meldung Zustand wird als OK abgesetzt. Wenn die Funk- tionsgruppe mit Spannungswerten versorgt werden soll, wenn beide Trennschalter offen oder in einem Übergangszustand von einer Sammelschiene zur anderen sind, können Sie den Logikbaustein-Plan entspre- chend ändern.
  • Seite 623: Steuerungsfunktionen

    Steuerungsfunktionen Einführung Schaltgeräte Schaltfolgen Steuerungsfunktionalität Synchronisierungsfunktion Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] CFC-Plan-Parameter Transformatorstufenschalter Spannungsregler 8.10 Phasengenaues Schalten SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 624: Einführung

    Steuerungsfunktionen 8.1 Einführung Einführung Übersicht 8.1.1 Die SIPROTEC 5-Gerätereihe verfügt über eine leistungsfähige Befehlsverarbeitung sowie alle weiteren Funkti- onen, die für einen Einsatz als Feldleitgeräte der Stationsleittechnik oder als Kombischutz notwendig sind. Das Objektmodell der Geräte basiert auf dem IEC 61850-Standard, so dass sich die SIPROTEC 5-Gerätereihe beson- ders gut in Anlagen mit dem Kommunikationsprotokoll IEC 61850 integrieren lässt.
  • Seite 625 Steuerungsfunktionen 8.1 Einführung [sc_control, 1, de_DE] Position (mit Binäreingängen verbinden) Signalisierung des aktuellen Zustandes Befehlsausgabe (mit Relais verbinden) Der Auslöse-, Ausschalt- sowie der Einschaltbefehl wird mit den Relais verbunden. Für den Auslösebefehl ist die Auswahl zwischen gespeicherter und ungespeicherter Ausgabe möglich. Die Position wird mit 2 Binärein- gängen verbunden (Doppelmeldung).
  • Seite 626 Steuerungsfunktionen 8.1 Einführung 4 verschiedene Steuerungsmodelle stehen zur Auswahl: • Direkt ohne Rückmeldeüberwachung (direkt ohne Rück.übw.) • Mit Reservierung (SBO) ohne Rückmeldeüberwachung (SBO ohne Rück.übw.) • Direkt mit Rückmeldeüberwachung (direkt mit Rückm.übw.) • Mit Reservierung (SBO) mit Rückmeldeüberwachung (SBO mit Rück.übw.) Das nächste Bild zeigt die Befehlsquellen, Befehlstypen und die Steuerungsmodelle.
  • Seite 627: Schaltgeräte

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Schaltgeräte Übersicht 8.2.1 Die folgenden Schaltgeräte befinden sich in der DIGSI 5-Bibliothek unter den Funktionsgruppen Leistungs- schalter 1/3-polig und unter Leistungsschalter. [sccb13sw-250113-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-2 Auswahl des Schaltgerätes Leistungsschalter 1/3-polig [sccbausw-v790, 1, de_DE] Bild 8-3 Auswahl des Schaltgerätes Leistungsschalter [sc_steu_SG_TR, 1, de_DE] Bild 8-4 Auswahl des Schaltgerätes Trennschalter...
  • Seite 628 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [dwbreake-220512-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-5 Steuerungsrelevante Funktionsblöcke des Schaltgerätes Leistungsschalter Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 über die Informationsrangierung mit den Binäreingängen verbunden, die die Schalterstellung erfassen. Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 auch mit den Binärausgängen verbunden, die die Schaltbefehle ausgeben.
  • Seite 629 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Funktionsblöcke des Leistungsschalters Tabelle 8-1 Funktionsblöcke der Funktionsgruppe Leistungsschalter Funktions- Beschreibung Parameter Funktion block Leistungs- Der Funktionsblock Leistungs- Der Leistungsschalter bildet Ausgabezeit schalter schalter im SIPROTEC 5-Gerät die Schalterstellung aus der repräsentiert den physikali- Stellung der Binäreingänge schen Schalter.
  • Seite 630 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Eigenschaften Funktion Zu finden in Wenn Sie die Einstellung Allgem- Position des Funktionsblocks Steu- Behandlung spontaner Posi- tionsänderungen (Allg. Soft- erung einer Software-Filter ware-Filt./Spont. Software Filt.) wählen, gelten die allgemeinen Einstellungen der Software-Filte- rung für spontane Positionsände- rungen sowie für Positionsände- rungen, die durch einen Schaltbe- fehl hervorgerufen wurden.
  • Seite 631: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte 8.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Leistungsschalter Der Funktionsblock Leistungsschalter im SIPROTEC 5-Gerät repräsentiert den physikalischen Schalter. Der Leis- tungsschalter hat die Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden. Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter dar. [dwfuncls-140212-01.tif, 2, de_DE] Bild 8-6 Logische Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter...
  • Seite 632 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Signalname Beschreibung Voreingestellter Wert, wenn Signal- qualität = ungültig Der Binäreingang setzt unter anderem den Schalt- Unverändert >Reset Schalt- spielzähler des Schalters auf den Wert 0. statistik Externe Bereitschaft bildet den Status des Unverändert Externe Bereit- schaft Leistungsschalters ab (EHealth).
  • Seite 633 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte (_:4201:101) Steuerungsmodell SBO mit direkt ohne Rück.übw. Rück.übw. SBO ohne Rück.übw. direkt mit Rückm.übw. SBO mit Rück.übw. 0,01 s bis 1800 s (_:4201:102) SBO-Zeitüberschreitung 30,00 s (Stufung: 0,01 s) 0,01 s bis 1800 s (_:4201:103) Rückmeld.überwach.zeit 1,00 s (Stufung: 0,01 s)
  • Seite 634: Anschaltvarianten Des Leistungsschalters

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte 8.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters Sie können für jedes Schaltgerät bestimmen, mit welcher Ansteuerungsart (1-, 1,5- oder 2-polig) mit oder ohne Rückmeldung geschaltet wird. Daraus ergibt sich die notwendige Anzahl der zu verarbeitenden Informa- tionen und der Befehlstyp ist damit festgelegt. Ob die Ansteuerung des Leistungsschalters 1-, 1,5- oder 2-polig erfolgt, hängt davon ab, wie der Aufbau des Hilfs- und Steuerspannungsnetzes gestaltet ist.
  • Seite 635 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [dw3polls-070611-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-8 Leistungsschalter 3-polig 1-polige Ansteuerung [dw1polig-020211-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-9 1-polige Ansteuerung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 636 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [scrang1pLS1p, 1, de_DE] Bild 8-10 1-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Die Kontakte für Ein und Aus können beliebig gewählt werden. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander liegen. Der Buchstabe U steht für einen ungespeicherten Befehl. Alternativ kann AG (gespeicherte Auslösung) gewählt werden.
  • Seite 637 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [scrang1pLS15p, 1, de_DE] Bild 8-12 1,5-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI 2-polige Ansteuerung [dw2polan-020211-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-13 2-polige Ansteuerung SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 638 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [scrang1pLS13p, 1, de_DE] Bild 8-14 2-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Anschaltvariante: 1-poliger Leistungsschalter Der 1-polige Leistungsschalter wird für die separate Ansteuerung und Erfassung der einzelnen Pole eines Leis- tungsschalters verwendet. Er ist für die gemeinsame Nutzung durch 1-polig arbeitende Schutz- und Steuer- ungsfunktionen vorgesehen.
  • Seite 639 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Für den Leistungsschalter mit 1-poliger Ansteuerung erfolgt die Ansteuerung mit einem Relais je Phase für den Auslösebefehl und mit einem 4. Relais für den Einschaltbefehl (siehe hierzu nächstes Bild). [dw1panls-020211-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-16 1-poliger Anschluss eines Leistungsschalters [scrang1pLS13pz, 1, de_DE] Bild 8-17 Rangierung in DIGSI...
  • Seite 640 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Beispiel: Auslösebefehle beim Übergang von 1-polig auf 3-polig Beim Übergang von einer 1-poligen zu einer 3-poligen Auslösung bleibt Auslös.nur 1-polig L1 aktiv. Um zum Beispiel einer externen AWE mitzuteilen, ob es sich um eine 1-polige oder 3-polige Auslösung handelt, können Sie die Meldungen Auslöselogik:Auslösebef.meldung:1-polig und Auslöse- logik:Auslösebef.meldung:3-polig verwenden.
  • Seite 641: Weiterführende Informationen

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [scrang1pLSHk, 1, de_DE] Bild 8-18 Rangierung der Einzelpole in DIGSI Die Bedeutung der Abkürzungen können Sie Tabelle 8-8 Tabelle 8-9 entnehmen. Die Meldung Befehl aktiv kann zusätzlich auf einen Binärausgang rangiert werden. Dieser Binärausgang ist immer dann aktiv, wenn entweder ein Ein- oder ein Auslösebefehl anliegt oder das Schaltgerät von der Befehlssteuerung ausgewählt wurde.
  • Seite 642: Steuerung

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Steuerung • _:4201:101 Steuerung:Steuerungsmo- nur Status SBO mit dell Rück.übw. • direkt ohne Rück.übw. • SBO ohne Rück.übw. • direkt mit Rückm.übw. • SBO mit Rück.übw. _:4201:102 Steuerung:SBO-Zeitüber- 0,01 s bis 1800,00 s 30,00 s schreitung _:4201:103...
  • Seite 643: Verriegelung

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:4261:313 Leistungssch.:Auslösestrom L3 _:4261:317 Leistungssch.:Ausschaltstrom 3I0/IN _:4261:314 Leistungssch.:Auslösespannung L1 _:4261:315 Leistungssch.:Auslösespannung L2 _:4261:316 Leistungssch.:Auslösespannung L3 _:4261:322 Leistungssch.:LS-offen Stunden _:4261:323 Leistungssch.:Betriebsstunden Hand-Ein _:6541:501 Hand-Ein:>Blockierung Hand-Ein _:6541:500 Hand-Ein:>Eingang _:6541:300 Hand-Ein:Erkannt Reset LED FG _:13381:500 Reset LED FG:>LED rücksetzen _:13381:320 Reset LED FG:LED rückgesetzt Steuerung...
  • Seite 644: Schaltgerät Trennschalter

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Schaltgerät Trennschalter 8.2.3 8.2.3.1 Struktur des Schaltgerätes Trennschalter Das Schaltgerät Trennschalter enthält wie der Leistungsschalter folgende 3 Funktionsblöcke: • Der Funktionsblock Trennschalter • Der Funktionsblock Steuerung • Der Funktionsblock Verriegelung Dies entspricht in der IEC 61850 den Logical Nodes XSWI, CSWI und CILO. HINWEIS Im Gegensatz zum Schaltgerät Leistungsschalter kann das Schaltgerät Trennschalter keine weiteren Funktionen enthalten, weil Schutzfunktionen oder die Synchronisierung nicht auf den Trennschalter wirken...
  • Seite 645 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Eigenschaften Funktion Zu finden in Meldezeit vor Filterung (ja/ Berücksichtigung der HW-Filterzeit Position des Funktionsblocks Steu- beim Zeitstempel der Stellungser- nein) erung fassung Bei Aktivierung wird nur die Position des Funktionsblocks Steu- Zwischenstellung unterdrü- cken (ja/nein) Zwischenstellung um die Dauer der erung Software-Filterzeit unterdrückt.
  • Seite 646: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte erung ist identisch mit der im Funktionsblock Leistungsschalter beschrieben, mit der Ausnahme, dass die Befehlsprüfung Blockierung durch Schutz nur beim Leistungsschalter zur Verfügung steht. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie dem Kapitel 8.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise. Verriegelung Der Funktionsblock Verriegelung bildet die Freigaben für den Schaltfehlerschutz. Die eigentlichen Verriege- lungsbedingungen sind im CFC hinterlegt.
  • Seite 647 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte [dwoutinp-150212-01.tif, 2, de_DE] Bild 8-19 Logische Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Trennschalter Tabelle 8-14 Tabelle 8-15 listen die Ein- und Ausgänge auf mit einer Beschreibung ihrer Funktion und des Typs. Bei Eingängen ist die Auswirkung von Qualität = ungültig auf den Wert des Signals beschrieben. Tabelle 8-14 Eingänge des Funktionsblocks Trennschalter Signalname...
  • Seite 648: Anschaltvarianten Des Trennschalters

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Signalname Beschreibung Der Binärausgang Befehl aktiv ist für die Signali- Befehl aktiv sierung eines laufenden Befehls (Befehl aktiv oder Schaltgerät ausgewählt) zuständig. Es liegt bei Befehl aktiv entweder ein Ein- oder ein Ausbefehl an. Die Information zählt die Anzahl der Schaltspiele des S.sp.zä.
  • Seite 649 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte 1-polige Ansteuerung [dw1ptren-030211-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-20 1-polige Ansteuerung [scrangtrenn1p, 1, de_DE] Bild 8-21 1-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Sie können die Kontakte für Ein und Aus beliebig wählen. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander liegen. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 650 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte 1,5-polige Ansteuerung [dw5polig-020211-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-22 1,5-polige Ansteuerung [scrangtrenn15p, 1, de_DE] Bild 8-23 1,5-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 651: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte 2-polige Ansteuerung [dw2polan-020211-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-24 2-polige Ansteuerung [scrangtrenn2p, 1, de_DE] Bild 8-25 2-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Die Rückmeldung wird beim Trennschalter über die Position rangiert. 8.2.3.4 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Steuerung • _:4201:101 Steuerung:Steuerungsmo- nur Status SBO mit...
  • Seite 652: Informationen

    Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:4201:103 Steuerung:Rückmeld.über- 0,01 s bis 1800,00 s 10,00 s wach.zeit • _:4201:104 Steuerung:Prüfung der nein Schalthoheit • • _:4201:105 Steuerung:Prfg., ob Stel- nein lung erreicht • • _:4201:106 Steuerung:Prfg. Dppelbe- nein tätig.sperre • Trennschalter _:5401:101 Trennschalter:Maximale...
  • Seite 653 Steuerungsfunktionen 8.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:5401:301 Trennschalter:Einschaltbefehl _:5401:302 Trennschalter:Befehl aktiv _:5401:305 Trennschalter:S.sp.zä. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 654: Schaltfolgen

    Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen Schaltfolgen Funktionsübersicht 8.3.1 Im Gerät können Schaltfolgen ablaufen, die automatisch Schaltgeräte in einer vorgegebenen Reihenfolge schalten. Eine Schaltfolge besteht aus einem speziellen Funktionsblock Schaltfolge aus der DIGSI 5-Bibliothek und der projektspezifischen Liste der Schaltbefehle, die im CFC erzeugt wird. Funktionsbeschreibung 8.3.2 Der Funktionsblock Schaltfolge befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funktionen in der DIGSI 5-Biblio-...
  • Seite 655 Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen [dwswseq1-110913-01.vsd, 1, de_DE] Bild 8-27 Funktionsblock Schaltfolge Starten und Abbrechen einer Schaltfolge Das Starten einer Schaltfolge kann über einen der folgenden Wege erfolgen: • Vor-Ort-Bedienung: Menu oder Display-Seite • Eingang >Start bei steigender Flanke, z.B. über Binäreingang •...
  • Seite 656: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen Bild 8-28 Übersicht der Schaltfolgen am Geräte-Display Anwendungs- und Einstellhinweise 8.3.3 Der Funktionsblock bietet ähnliche Parameter wie der Funktionsblock Steuerung eines Leistungs- oder Trenn- schalters. [scccs4pa-13112014_DE, 1, de_DE] Bild 8-29 Parameter des Funktionsblocks Schaltfolge Parameter: Prüfung der Schalthoheit •...
  • Seite 657 Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen Parameter: Steuerungsmodell • Voreinstellwert (_:105) Steuerungsmodell = SBO ohne Rück.übw. Mit dem Parameter Steuerungsmodell wählen Sie für den Start der Schaltfolge zwischen direkt ohne Rück.übw. oder SBO ohne Rück.übw.. Für den Abbruch der Schaltfolge können Sie kein Steuerungsmodell einstellen. Der Abbruch erfolgt immer mit dem Steuerungsmodell direkt ohne Rück.übw..
  • Seite 658 Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen Beispiel für eine Schaltfolge mit CFC Das folgende Bild zeigt ein Single-Line-Diagramm für eine Unterstation mit 4 Feldern: Sammelschienen- Erdung, Einspeisung, Sammelschienen-Kuppelschalter und Abzweigfeld. [dwbspunt-120913-01.vsd, 1, de_DE] Bild 8-31 Beispiel für eine Unterstation Die Schaltfolge C4 Aus (Bild 8-32) soll eine Abschaltung des Abzweigfeldes C4 bewirken.
  • Seite 659: Start-Trigger Der Meldung

    Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen Befehlsausführung Wie in Abschnitt Starten und Abbrechen einer Schaltfolge, Seite 655 beschrieben, wird die Schaltfolge z.B über die Display-Seite oder das Menü Steuerung gestartet. Das Signal Start-Trigger der Meldung Ausführung dient der Starterkennung und startet die Schaltfolge durch Anregung von TRIG des Bausteins DPC-DEF des Leistungsschalters QA1.
  • Seite 660: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.3 Schaltfolgen Parameter 8.3.4 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Schaltfolge # • _:101 Schaltfolge #:Prüfung nein der Schalthoheit • • erweitert • _:102 Schaltfolge #:Prfg. nein Dppelbetätig.sperre • • _:103 Schaltfolge #:Überw. d. true Zeitüberschreit. • _:104 Schaltfolge #:Überwa- 0,02 s bis 3600,00 s 30,00 s chungszeit •...
  • Seite 661: Steuerungsfunktionalität

    Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Steuerungsfunktionalität Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz 8.4.1 Bevor Schaltbefehle vom SIPROTEC 5-Gerät ausgegeben werden, erfolgt die Befehlsprüfung in mehreren Schritten: • Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt) • Schalthoheit (Vor-Ort/DIGSI/Station/Fern) • Schaltrichtung (Soll=Ist) • Feldverriegelung und Anlagenverriegelung • 1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre) • Blockierung durch Schutzfunktion Bestätigungscodes (bei inaktiver RBAC) SIPROTEC 5-Geräte können mit rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC) arbeiten.
  • Seite 662 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Bestätigungscode Bedeutung Beschreibung Steuern (unverriegelt) Unverriegeltes Schalten Schaltmodus: Freigabe für Schalten ohne Abfrage der Verriege- lungsbedingungen (S1-Betrieb). Die festen Verriegelungsbedingungen (z.B. >Freig. Ausschlt.(fest) und >Freig. Einsch. (fest)) werden trotzdem abgefragt, falls para- metriert. Der Bestätigungscode wird nur bei Geräten ohne Schlüsselschalter abgefragt, ansonsten wird er durch die Stellung des Schlüsselschalters ersetzt.
  • Seite 663 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [scmoscha-260511-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-34 Schaltmodus im Funktionsblock Allgemein Die folgende Tabelle zeigt Auswirkungen der Änderung des Schaltmodus auf die Befehlsprüfungen. Tabelle 8-17 Zusammenhang zwischen Schaltmodus und Befehlsprüfungen Befehlsprüfung Schaltmodus Verriegelt Unverriegelt Schalthoheit Geprüft Geprüft Schaltrichtung (Soll=Ist) Geprüft Geprüft Feste Verriegelungsbedingungen...
  • Seite 664 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität • Fern: Diese Schalthoheitsebene steht für eine Fernsteuerung direkt von der Netzleitstelle oder (bei nicht aktivi- erter Schalthoheitsebene Station) allgemein für die Steuerung von Fern. Die Verursachungsquelle ist die Fern-Automatik. Befehle aus dieser Ebene werden angenommen, wenn die Schalthoheit auf Fern steht und das Controllable Schalthoheit Station nicht gesetzt ist.
  • Seite 665 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Die in Bild 8-35 gezeigten Signale in der DIGSI 5-Informationsrangierung hängen wie folgt zusammen: • Für die Schalthoheit und den Schaltmodus gelten die jeweilige Schlüsselschalterposition als Eingangs- signal und die Eingangssignale in der Matrix. • Der Zustand von Schalthoheit und Schaltmodus wird durch entsprechende Ausgangssignale angezeigt. •...
  • Seite 666 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Für die Schalthoheit gibt es folgende weitere Einstellungen: • Aktivierung Schalthoheit Station (definiert in IEC61850 Edition 2): Wenn Sie diese Schalthoheit verwenden möchten, aktivieren Sie das Häkchen unter Allgemein / Steuern. • Mehrere Schalthoheitsebenen: Mit dieser Option werden bei Schalthoheit Fern im Gerät Schaltbefehle von mehreren Befehlsquellen zulässig und diese können dann auch unterschieden werden.
  • Seite 667 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der Schalthoheitsprüfung abhängig von der gesetzten Schalthoheit und der Verursachung des Befehls im Überblick für den vereinfachten Normalfall (keine multiplen Befehls- quellen bei Station und Fern). Tabelle 8-20 Ergebnis der Schalthoheitsprüfung Verursacherquelle Schalthoheit Vor-Ort...
  • Seite 668 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [sc_act additional options sw authority, 3, de_DE] Bild 8-39 Aktivieren der Zusatzoptionen der Schalthoheit Mit den Zusatzparametern können Sie folgendes einstellen: • Spezif. Schalth. gültig für (für Station/Fern, nur fern oder nur Station): Mit diesem Parameter legen Sie fest, für welche Befehlsquelle die erweiterte Schalthoheitsprüfung ange- wendet wird.
  • Seite 669: Bezeichner Schalthoheit 1 Bis Bezeichner Schalthoheit

    Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität • Anz. d. spez. Schalth.: Mit diesem Parameter legen Sie fest, wie viele spezifische Schalthoheiten verfügbar sind. Dies bestimmt die Anzahl der Parameter Bezeichner Schalthoheit sowie der Controllable Aktiv. Schlt.h.. • Bezeichner Schalthoheit 1 bis Bezeichner Schalthoheit 5: Es erscheinen so viele Namen, wie im vorigen Parameter eingestellt wurden.
  • Seite 670 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [sc_sw authority and mode in info routing, 1, de_DE] Bild 8-40 Anzeige von Schalthoheit und Schaltmodus in der Informationsrangierung (im Funktionsblock Allgemein), Beispiel für 2 aktivierte Schalthoheiten Fern Schalthoheit und Schaltmode individuell für die Schaltgeräte Die in den vorigen Abschnitten beschriebenen Funktionalitäten Schalthoheit, Schaltmodus und spezifische Schalthoheit sind im Standardfall für das gesamte Feldgerät und damit für alle von diesem Feldgerät verwal- teten Schaltgeräte gültig.
  • Seite 671 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [sc_add parameters sw authority sw device, 1, de_DE] Bild 8-41 Zusätzliche Parameter zur Schalthoheit in den Parametern eines Schaltgerätes Durch Aktivieren des Parameters Gerätespez. Schalth.prüf. wird eine individuelle Schalthoheit sowie ein individueller Schaltmodus für dieses Schaltgerät konfiguriert. Im Funktionsblock Steuerung des betref- fenden Schaltgerätes werden Zusatzsignale angezeigt.
  • Seite 672 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Mit den neu erscheinenden Eingangssignalen lassen sich dann für Schaltgeräte individuell die Schalthoheit und der Schaltmode einstellen. Diese Eingänge überschreiben für dieses Schaltgerät die zentrale Schalthoheit sowie den Schaltmodus. Die Ausgänge Schalthoheit und Schaltmodus melden die Zustände ausschließ- lich für dieses Schaltgerät.
  • Seite 673 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Die SIPROTEC 5-Geräte kennen 2 unterschiedliche Typen von Verriegelungsbedingungen: • Normale Verriegelungsbedingungen: Diese können durch Änderung des Schaltmodus auf unverriegelt aufgehoben werden. • Nicht aufhebbare (feste) Verriegelungsbedingungen: Diese werden auch dann noch geprüft, wenn der Schaltmodus auf unverriegelt gesetzt ist. Anwendung: Ersatz von mechanischen Verriegelungen, z.B.
  • Seite 674 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [ScAbgang-270410-deDE-01, 1, de_DE] Bild 8-47 Abzweigfeld einer Doppelsammel-Schienenanlage Der CFC-Plan, der zur Realisierung der Verriegelungsgleichung notwendig ist, wird im nächsten Bild gezeigt. [scverpla-270511-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-48 Verriegelungsplan für eine Feldverriegelung Da der Funktionsblock Trennschalter die definierte Stellung Ein oder Aus liefert, kann auf das exklusive ODER-Gatter XOR für die Verknüpfung verzichtet werden.
  • Seite 675 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität BEISPIEL Für eine Anlagenverriegelung Betrachtet werden der Abzweig = E01 aus dem vorigen Beispiel (Feldverriegelung) und zusätzlich das Kuppel- feld = E02 (siehe hierzu nächstes Bild). [ScAnlage-270410-deDE-01, 1, de_DE] Bild 8-49 Anlage mit Abzweig- und Kuppelfeld Betrachtet wird der Leistungsschalter QA im Kuppelfeld = E02. Als feldübergreifende Verriegelungsbedingung müssen Sie die Kuppelschalter-Ausschaltsperre vorsehen: Wenn die beiden Sammelschienen im Feld = E01 verbunden sind, d.h.
  • Seite 676: Befehlsprotokollierung

    Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [scdoppel-260912-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-51 Aktivierung der Doppelbetätigungssperre Mit SIPROTEC 5 kann auch eine feldübergreifende Doppelbetätigungssperre realisiert werden. Senden Sie dazu das Signal nicht ausgewählt mit IEC 61850-GOOSE zur Auswertung an andere Geräte. Dieses Signal steht unter Position in jedem Funktionsblock Leistungsschalter oder Trennschalter der Schalt- geräte-Funktionsgruppen zur Verfügung (siehe nächstes Bild).
  • Seite 677 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität BEISPIEL Das folgende Beispiel zeigt die Steuerung eines Trennschalters QB1 für verschiedene Fälle. • Erfolgreiche Befehlsausgabe • Abgebrochener Befehl • Durch Schaltverriegelung abgebrochener Befehl • Beendeter Befehl durch fehlende Rückmeldung • Spontane Änderung des Schaltzustandes ohne Befehlsausgabe Bild 8-53 Bild 8-59 zeigen die Befehlsprotokollierung für verschiedene Fälle des Standardsteurungsmodells...
  • Seite 678 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [scposca2-070411-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-54 Positiver Fall (Anzeige 2) [scposcan-070411-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-55 Positiver Fall mit Befehlsabbruch SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 679 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [scnegint-070411-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-56 Negativer Fall (blockiert durch Schaltverriegelung) [scnegtim-070411-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-57 Negativer Fall (Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit) (Anzeige 1) SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 680 Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität [scnegti2-070411-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-58 Negativer Fall (Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit) (Anzeige 2) [scsponta-070411-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-59 Spontaner Zustandswechsel Je nach Übertragungsgrund kann der gewünschte Steuerungswert oder der tatsächliche Zustandswert des Controllables und des Schaltgerätes in der Protokollierung enthalten sein. Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang.
  • Seite 681: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.4 Steuerungsfunktionalität Grund der Übertragung Wert Befehlsabbruch (CNC) Gewünschter Wert Befehlsende (CMT) Tatsächlicher Wert Spontane Änderung (SPN) Tatsächlicher Wert Parameter 8.4.3 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Steuerung • _:101 Steuerung:Steuerungsmo- nur Status SBO mit dell Rück.übw. • direkt ohne Rück.übw. •...
  • Seite 682: Synchronisierungsfunktion

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Synchronisierungsfunktion Funktionsübersicht 8.5.1 Die 1-kanalige Synchronisierungsfunktion (ANSI 25) prüft beim Zusammenschalten zweier Teile eines elekt- rischen Netzes, ob die Einschaltung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist. Typische Anwendungsbeispiele sind: • Synchronisierung von einer Leitung und einer Sammelschiene •...
  • Seite 683: Anschluss Und Definition

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dw_synfn1-01, 2, de_DE] Bild 8-60 Struktur/Einbettung der Funktion Anschluss und Definition 8.5.3 Anschluss Die beiden folgenden Bilder zeigen Beispiele zur Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene. Bild 8-63 zeigt ein Beispiel zur Synchronisierung von 2 Sammelschienen über eine Querkupplung. Zur Prüfung der Zuschaltbedingungen verwendet die Synchronisierungsfunktion 2 Spannungen: eine Span- nung der Bezugsseite 1 (U1) sowie eine in Bezug zu setzende Spannung der Seite 2 (U2).
  • Seite 684 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dw_syns01-01, 2, de_DE] Bild 8-61 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 4 Spannungseingänge [dw_syns02-01, 2, de_DE] Bild 8-62 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 6 Spannungseingänge SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 685 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dw_syns03-01, 2, de_DE] Bild 8-63 Synchronisierung von 2 Sammelschienen über Querkopplung, Anschluss über 4 Spannungs- eingänge Definition der Größen Die Definition der Größen ist wichtig zum Verständnis der nachfolgenden Ausführung. Die Bezugsseite 1 indi- ziert die Funktion mit 1. Damit ergeben sich die Bezugswerte Spannung U1, Frequenz f1 und Phasenwinkel α1.
  • Seite 686: Allgemeine Funktionalität

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dw_synp_04, 2, de_DE] Bild 8-64 Phasenwinkeldifferenz-Darstellung dα Für die Einstellparameter sind nur positive Werte zulässig. Um die Einstellparameter eindeutigen zu charakteri- sieren, werden Ungleichungen benutzt. Die Darstellung wird am Beispiel der Differenzspannung erläutert. Um unsymmetrische Einstellungen zu erlauben, sind 2 Einstellwerte erforderlich. Die Ungleichung U2 >...
  • Seite 687 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [lo_syn001-01, 5, de_DE] Bild 8-65 Übersicht der Stufenlogik Stufensteuerung Für eine Sync-Stufe kommt die normale Stufensteuerung zur Anwendung (siehe Bild 8-65). Beachten Sie folgende Besonderheiten: • Sobald die Synchronisierungsfunktion im Gerät vorhanden ist, werden die Messwerte berechnet und angezeigt.
  • Seite 688 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Arbeitsbereich [lo_syn002-01, 2, de_DE] Bild 8-66 Logik der Arbeitsbereiche Der Arbeitsbereich der Synchronisierungsfunktion ist durch die parametrierbaren Spannungsgrenzen Min.Betriebsgrenz. Umin und Max.Betriebsgrenz. Umax sowie durch das fest vorgegebene Frequenzband f ±4 Hz definiert. nenn Wenn sich bei gestarteter Messung eine oder beide Spannungen außerhalb des zulässigen Arbeitsbereiches befinden oder eine Spannung diesen verlässt, so wird dies über entsprechende Meldungen Frequenz f1 >...
  • Seite 689 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Funktionsmesswerte Die Funktionsmesswerte der Synchronisierungsfunktion werden in eigenen Fenstern für primäre, sekundäre und prozentuale Messwerte angezeigt. Spannungsmesswerte werden immer als verkettete Größen angezeigt, auch wenn die zugehörige Messstelle Leiter-Erde Spannungen erfasst. Die Funktionsmesswerte werden ermit- telt und angezeigt, sobald die Funktion im Gerät vorhanden ist. Die Differenzwerte werden berechnet, sobald eine Stufe eingeschaltet ist.
  • Seite 690: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Synchronisieren über einen Transformator Es gibt Anlagen, in denen sich zwischen den Spannungsmessstellen des zu synchronisierenden Leistungsschal- ters ein Leistungstransformator befindet. Das Gerät berücksichtigt die unterschiedlichen Spannungsebenen automatisch durch die Einstellung der Nennprimärspannungen des Leistungstransformators von 2 Seiten des elektrischen Netzes.
  • Seite 691 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Konfiguration der Spannungen U1 (Bezugsseite) und U2 Die Spannungen U1 und U2 werden über die Verknüpfung der Messstellen zu der Schnittstelle der Funktions- gruppe festgelegt (siehe Kapitel 8.5.3 Anschluss und Definition). Die an die Schnittstelle Spannung ange- schlossene Messstelle ist die Bezugsseite 1 mit der Referenzspannung U1.
  • Seite 692 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Wenn die Einschaltfreigabe erteilt ist, wird die Synchronisierung abgesteuert. Wenn der Synchrocheck konti- nuierlich die Zuschaltbedingungen anzeigen soll, ohne einen Einschaltbefehl bei Synchronität abzusetzen, gehen Sie wie folgt vor: BEISPIEL: Für die kontinuierliche Prüfung der Zuschaltbedingungen ohne Erteilung eines Einschaltbefehls Mithilfe des folgenden CFC-Plans können Sie den Eingang >Blockierung Stufe der entsprechenden Synchrocheck-Stufe dauerhaft setzen:...
  • Seite 693 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Parameter: Spannungsanpassung • Voreinstellwert (_:5071:126) Spannungsanpassung = 1,00 Den Parameter können Sie zur Korrektur von Amplitudenfehlern z.B. aufgrund indirekter Messung (z.B. Trans- formator Stufenschalter) anwenden. Für die Anwendung eines Transformators zwischen den Messstellen wird der Parameter Spannungsanpas- sung nicht benötigt.
  • Seite 694 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [fo_ex1_V adjustment, 1, de_DE] Dabei gilt: Primäre Nennspannung von U-Wdl. 2 nenn, prim Primäre Nennspannung von U-Wdl. 1 nenn, prim In diesem Beispiel stammt die angezeigte Spannung U2 auf dem Geräte-Display vom virtuellen Spannungs- wandler, nicht von U-Wdl. 2. Die Primärspannungen, Sekundärspannungen und Prozentwerte der Messwerte werden in der folgenden Tabelle dargestellt.
  • Seite 695 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Der virtuelle Spannungswandler ist im primären Spannungssystem nicht vorhanden. Es handelt sich lediglich um einen virtuellen Spannungswandler, um die angezeigte U2 auf dem Geräte- Display darzustellen. Der virtuelle Spannungswandler besitzt dasselbe Transformator-Überset- zungsverhältnis wie U-Wdl. 1. Die angezeigte U2 ist eine verarbeitete Spannung von U-Wdl. 2. Dieses Verhältnis ist nicht das Nennübersetzungsverhältnis auf dem Typenschild des Transforma- tors.
  • Seite 696: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dw_transformer between the measuring points, 2, de_DE] Bild 8-69 Transformator zwischen den Messstellen Wenn zwischen den Spannungswandlern des zu synchronisierenden Leistungsschalters ein Leistungstransfor- mator liegt, müssen Sie die Phasenwinkeldrehung bei von 0 abweichender Schaltgruppe korrigieren. Bild 8-69 zeigt eine solche Applikation.
  • Seite 697: Dynamische Messstellenumschaltung

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:5071:1 Synchrocheck 1:Modus • • Test _:5071:101 Synchrocheck 0,300 V bis 340,000 V 90,000 V 1:Min.Betriebsgrenz. Umin _:5071:102 Synchrocheck 0,300 V bis 340,000 V 110,000 V 1:Max.Betriebsgrenz. Umax _:5071:110 Synchrocheck 1:Max. 0,00 s bis 3600,00 s;...
  • Seite 698 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dwdynmsu-140212-01.tif, 1, de_DE] Bild 8-70 Synchronisierung bei einer Eineinhalb-Leistungsschalter-Anwendung Jede der Synchronisierungsfunktionen erfordert 2 Vergleichsspannungen. Für den in der Mitte befindlichen Leistungsschalter QA2 gibt es 2 Möglichkeiten für jede Seite (U und U ). Die Auswahl der Synchronisie- sync1 sync2 rungsspannungen jeder Seite hängen von der Position des Leistungsschalters und der Trenner ab.
  • Seite 699 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Es existieren Konsistenzprüfungen, die die Verbindungen von Spannungsmessstellen zur Funktionsgruppe validieren: • Der Verbindungstyp aller mit einer Schnittstelle verbundenen Messstellen muss identisch sein. • Es ist nicht erlaubt, eine Messstelle mit der Option VN auf die Funktionsgruppe zu rangieren. •...
  • Seite 700: Funktionsablauf

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Funktionsablauf 8.5.6 [lo_synf01_01, 5, de_DE] Bild 8-73 Funktionsablauf Start Zum Prüfen der Einschaltbedingungen muss die Sync-Stufe gestartet werden. Die Sync-Stufe kann gerätein- tern von der Steuerung oder von extern über binäre Eingangssignale gestartet werden (siehe Kapitel 8.5.12 Zusammenwirken mit Steuerung und externer Ansteuerung).
  • Seite 701 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion werden gemeldet. Mit dem Erfüllen der Einschaltbedingungen wird eine einstellbare Überwachungszeit (Para- meter Überwachungszeit) gestartet. Wenn die Bedingungen bis zum Ablauf der Zeit gültig bleiben, so gibt die Funktion mit dem Ablauf der Zeit die Freigabe zur Einschaltung. Durchsteuern Wenn der Betrieb Durchsteuern aktiv ist, so veranlasst die Funktion mit dem erfolgreichen Start augenblick- lich die Freigabe zur Einschaltung (siehe Kapitel...
  • Seite 702: Stufe Synchrocheck

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Stufe Synchrocheck 8.5.7 8.5.7.1 Beschreibung Überprüfung der Einschaltbedingungen [lo_synche-01, 2, de_DE] Bild 8-74 Einschaltbedingungen bei der Synchrocheckfunktion In dieser Betriebsart werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten der beiden Teile des Netzes über- prüft. Die Meldung Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen aller Einstellwerte (Bedingungen), und dass die Freigabe zur Einschaltung gegeben wird (siehe Abschnitt Prüfen der Einschaltbedingungen, Einschaltung im Kapitel 8.5.6...
  • Seite 703: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Kontinuierliche Überwachung Mit dem gewählten Parameter Kontinuierliche Überwach. kann das Gerät kontinuierlich die Span- nungsdifferenz, Frequenzdifferenz und Winkeldifferenz des Leistungsschalters überwachen, auch wenn kein Auslöser für das Signal Start vorhanden ist. Währenddessen werden die Meldungen Läuft , Freigabe Einschaltung und Max.
  • Seite 704: Informationen

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:5071:108 Synchrocheck 1:Durch- nein nein steuern • _:5071:126 Synchrocheck 1:Span- 0,500 bis 2,000 1,000 nungsanpassung Spg.loses Schalten • _:5071:105 Synchrocheck 1:Einschlt. nein nein bei U1< & U2> • • _:5071:106 Synchrocheck 1:Einschlt. nein nein bei U1>...
  • Seite 705: Stufe Synchron/Asynchron

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:5071:52 Synchrocheck 1:Zustand _:5071:53 Synchrocheck 1:Bereitschaft _:5071:328 Synchrocheck 1:Läuft _:5071:324 Synchrocheck 1:Freigabe Einschaltung _:5071:305 Synchrocheck 1:Sync.Bedingungen OK _:5071:325 Synchrocheck 1:Spannungsdiff. OK _:5071:326 Synchrocheck 1:Winkeldifferenz OK _:5071:327 Synchrocheck 1:Frequenzdifferenz OK _:5071:307 Synchrocheck 1:Bed. U1< U2> erfüllt _:5071:306 Synchrocheck 1:Bed.
  • Seite 706 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Unabhängig von der Frequenzdifferenz und dem Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN ist ausschließlich die Betriebsart asynchron aktiv. Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge- stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN liegt, ist die Betriebsart synchron aktiv. Im anderen Fall ist die Stufe inaktiv, d.h. eine Zuschaltfreigabe kann nicht erteilt werden.
  • Seite 707 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion gungen über die eingestellte Verzögerungszeit (Parameter Verzöger. Einschaltung) erfüllt bleiben, wird die Freigabe zur Einschaltung gegeben (siehe auch 8.5.7.1 Beschreibung). Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK und Winkeldifferenz OK einzeln gemeldet. Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, so wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung nicht erfüllt ist.
  • Seite 708 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Überprüfung der Einschaltbedingungen asynchroner Netze [lo_synasy-01, 3, de_DE] Bild 8-77 Einschaltbedingungen beim Schalten asynchroner Netze In dieser Betriebsart wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet die Funktion den Zeitpunkt des Einschaltbefehls.
  • Seite 709: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [lo_synarb-01, 2, de_DE] Bild 8-78 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und Frequenz (f) 8.5.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Synchrone Betriebsart, Asynchrone Betriebsart • Voreinstellwert (_:5041:119) Synchrone Betriebsart = aus • Voreinstellwert (_:5041:114) Asynchrone Betriebsart= aus Über die Parameter können Sie die Betriebsarten der Stufen einzeln ein- oder ausschalten.
  • Seite 710 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Synchrone Betriebsart Asynchrone Betriebsart Beschreibung Wenn die Frequenzdifferenz unter dem eingestellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN liegt, ist die Betriebsart synchron aktiv. Im anderen Fall ist die Betriebsart asynchron aktiv. Wenn Sie galvanisch getrennte Netze zusammen- schalten wollen, dann wenden Sie diese Betriebsart Unabhängig von der Frequenzdifferenz und dem Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN ist ausschließlich die Betriebsart asynchron aktiv.
  • Seite 711: Parameter

    Parameter: Umschalten zwischen synchronem und asynchronem Betrieb • Empfohlener Einstellwert (_:5041:120) f-Schwelle ASYN<->SYN = 0,01 Hz Mit diesem Parameter stellen Sie die Frequenzdifferenz ein, bei der zwischen synchronem und asynchronem Betrieb umgeschaltet wird. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0,01 Hz zu verwenden. 8.5.8.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 712: Informationen

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:5041:117 Sychr./Asycr.1:Max. 0,000 Hz bis 4,000 Hz 0,100 Hz Frequenzdiff. f2>f1 _:5041:118 Sychr./Asycr.1:Max. 0,000 Hz bis 4,000 Hz 0,100 Hz Frequenzdiff. f2<f1 Sychron. Betrieb • _:5041:119 Sychr./ Asycr.1:Synchrone • Betriebsart _:5041:120 Sychr./Asycr.1:f-Schwelle 0,010 Hz bis 0,200 Hz 0,010 Hz ASYN<->SYN _:5041:122...
  • Seite 713: Erweiterte Prüfungen (Df/Dt Und Glättung Von Schwingungen)

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:5041:310 Sychr./Asycr.1:Frequenz f1 < fmin _:5041:311 Sychr./Asycr.1:Frequenz f2 > fmax _:5041:312 Sychr./Asycr.1:Frequenz f2 < fmin _:5041:313 Sychr./Asycr.1:Spannung U1 > Umax _:5041:314 Sychr./Asycr.1:Spannung U1 < Umin _:5041:315 Sychr./Asycr.1:Spannung U2 > Umax _:5041:316 Sychr./Asycr.1:Spannung U2 < Umin _:5041:317 Sychr./Asycr.1:U Diff.zu groß...
  • Seite 714: Einschalten Bei Spannungsloser Leitung/Sammelschiene

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion • Ausgleich von niederfrequenten Schwingungen der Frequenz Wenn Sie diese Option aktivieren (Parameter (_:150) Unterdrück.f-Schwingung), werden nieder- frequente Schwingungen der Frequenz z.B. infolge von Netzpendelungen im Bereich von 0,8 Hz bis 1,6 Hz erkannt und geglättet. Dadurch werden die Freigabeprüfungen gegen häufig wechselnde Über- und Unterschreitungen der spezifizierten Frequenzschwellwerte stabilisiert.
  • Seite 715 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Parameter Beschreibung Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass Netzteil U unter Span- Einschlt. bei U1> & U2< nung steht und Netzteil U spannungslos ist. Einschaltfreigabe bei der Bedingung, dass Netzteil U span- Einschlt. bei U1< & U2> nungslos ist und Netzteil U unter Spannung steht.
  • Seite 716: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Aus Sicherheitsgründen wurden in der Voreinstellung die Freigaben ausgeschaltet und stehen somit auf nein. Selbst wenn Sie eine dieser Betriebsarten anwenden wollen, empfiehlt Siemens, aus Sicherheits- gründen die Einstellung auf nein zu belassen. Setzen Sie die Betriebsart nur dynamisch über das zugeord- nete binäre Eingangssignal (z.B.
  • Seite 717: Durchsteuern

    Sicherheit als eingeschaltet angesehen werden kann. Sie müssen den Wert unterhalb der minimal zu erwartenden betrieblichen Unterspannung einstellen. Aus diesem Grunde empfiehlt Siemens einen Einstellwert von ca. 80 % der Nennspannung. Alle gemäß der para- metrierten Messstellenanschlussart angeschlossenen Spannungen werden der jeweiligen Vmin/Vmax Prüfung unterzogen.
  • Seite 718: Zusammenwirken Mit Steuerung Und Externer Ansteuerung

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Die Kombination Durchsteuern mit anderen Betriebsarten ist nicht sinnvoll, da die anderen Betriebsarten umgangen werden. Wenn die Synchronisierungsfunktion gestört ist (Bereitschaft der Sync-Stufe = Alarm oder Warnung), so wird je nach Störungsart ein Durchsteuern ausgeführt oder nicht ausgeführt (siehe hierzu Überwachungen im Kapitel 8.5.4.1 Beschreibung).
  • Seite 719: Externe Synchronisierung

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [lo_synaw3-01, 3, de_DE] Bild 8-83 Zusammenwirken der Synchronisierungsfunktion mit externer Ansteuerung 8.5.13 Externe Synchronisierung 8.5.13.1 Beschreibung Die Funktion Externe Synchronisierung dient der Ansteuerung eines externen Synchronisiergerätes. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 720 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dw_ctrl_ext_sync_device, 1, de_DE] Bild 8-84 Ansteuerung eines externen Synchronisiergerätes Das Feldleitgerät im Feld x soll den Leistungsschalter im Feld x synchronisiert zuschalten. Die Synchronisie- rungsprüfung erfolgt im zentralen Parallelschaltgerät 7VE6. Neben diesem Parallelschaltgerät sorgt ein weiteres zentrales Feldleitgerät für die Zuschaltung der richtigen Messspannungen und für die Rangierung des LS-Ein-Befehls aus dem 7VE6 zum richtigen Leistungsschalter in Feld x.
  • Seite 721 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion [dwextsyn-02, 1, de_DE] Bild 8-85 Zusammenwirken der Steuerung mit der externen Synchronisierung Parametrierung mit DIGSI Die Funktion ist in der DIGSI-Bibliothek innerhalb der Funktionsgruppe Leistungsschalter als Funktionsblock Externe Synchronisierung sichtbar. Sie können den Funktionsblock in der Funktionsgruppe Leistungs- schalter und der Funktionsgruppe Leistungsschalter (Steuerung) instanziieren.
  • Seite 722: Anwendungs- Und Einstellhinweise (Externe Synchronisierung)

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Hinweise für optionale Eingangsverschaltungen Die Eingangssignale >Freigabe Einsch. und >Läuft können Sie optional anschließen. Wenn Sie diese Verschaltungen weglassen, müssen Sie aber folgende Hinweise beachten: Eingang >Freigabe Einsch. : Wenn Sie das Eingangssignal >Freigabe Einsch. nicht verschalten, wird die Ausführung eines Leistungs- schalter-Einschaltbefehls mit Synchronisieranforderung direkt bestätigt (Ausführung erfolgreich: OPR+), sobald das Ausgangssignal Start Syn.-Prozess gesetzt ist.
  • Seite 723: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion 8.5.13.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Syn./Asy.Stel#:Modus • • Test _:101 Syn./ 0,300 V bis 340,000 V 90,000 V Asy.Stel#:Min.Betriebs- grenz. Umin _:102 Syn./ 0,300 V bis 340,000 V 110,000 V Asy.Stel#:Max.Betriebs- grenz. Umax _:110 Syn./Asy.Stel#:Max.
  • Seite 724 Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:122 Syn./Asy.Stel#:Max. 0,000 V bis 170,000 V 2,000 V Spanngsdiff. U2>U1 _:123 Syn./Asy.Stel#:Max. 0,000 V bis 170,000 V 2,000 V Spanngsdiff. U2<U1 _:124 Syn./Asy.Stel#:Max. 0 ° bis 90 ° 10 ° Winkeldiff. α2>α1 _:125 Syn./Asy.Stel#:Max.
  • Seite 725: Informationen

    Steuerungsfunktionen 8.5 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Externe Synch. • Externe Synch.:Modus • • Test _:109 Externe Synch.:Max. 0,00 s bis 3600,00 s; ∞ 30,00 s Dauer Sync.vorgang • _:110 Externe Synch.:Durch- false steuern • 8.5.13.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Externe Synch.
  • Seite 726: Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung]

    Steuerungsfunktionen 8.6 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Funktionsübersicht 8.6.1 Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] erlaubt die Befehlsprüfung der Schalthoheit, die Prüfung der Stellungserreichung, eine Doppelbetätigungssperre sowie die Festlegung der Verriegelungsbedin- gungen für benutzerdefinierte Controllables. 8.6.2 Funktionsbeschreibung Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funkti- onen in der DIGSI 5-Bibliothek.
  • Seite 727: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Steuerungsfunktionen 8.6 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] [scuser01, 1, de_DE] Bild 8-87 Informationsrangierung mit eingefügtem benutzerdefinierten Funktionsblock [Steuerung]: Prozessmeldungen und einige Einzelmeldungen 8.6.3 Anwendungs- und Einstellhinweise Der Funktionsblock beinhaltet die Parameter (_:104) Prüfung der Schalthoheit, (_:105) Prfg., ob Stellung erreicht, (_:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre und (_:150) Prüfe Schalth. für Modus.
  • Seite 728: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.6 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] [scuser02, 1, de_DE] Bild 8-88 Parametriermöglichkeiten des benutzerdefinierten Funktionsblocks [Steuerung] Parameter: Prüfung der Schalthoheit • Voreinstellwert (_:104) Prüfung der Schalthoheit = ja Mit dem Parameter Prüfung der Schalthoheit legen Sie fest, ob die Befehlsquelle für Schaltbefehle geprüft werden muss (siehe Kapitel 8.4.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz).
  • Seite 729: Schalthoheit

    Steuerungsfunktionen 8.6 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Ben.def.St.FB#:Prfg., ob nein Stellung erreicht • • _:106 Ben.def.St.FB#:Prfg. nein nein Dppelbetätig.sperre • Schalthoheit • _:150 Ben.def.St.FB#:Prüfe nein nein Schalth. für Modus • • _:151 Ben.def.St.FB#:Geräte- false spez. Schalth.prüf. •...
  • Seite 730 Steuerungsfunktionen 8.6 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Information Datenklasse (Typ) _:311 Ben.def.St.FB#:Aktiv. Schlt.h. 4 _:312 Ben.def.St.FB#:Aktiv. Schlt.h. 5 _:313 Ben.def.St.FB#:Schalthoheit _:314 Ben.def.St.FB#:Schaltmodus SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 731: Cfc-Plan-Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.7 CFC-Plan-Parameter CFC-Plan-Parameter Funktionsübersicht 8.7.1 Wenn Sie in einem CFC-Plan einen Parameter verarbeiten möchten und dieser Parameter über DIGSI oder HMI zur Laufzeit änderbar sein soll, können Sie die Funktionsblöcke CFC-Plan boolescher Parameter, CFC-Plan ganzzahliger Parameter und CFC-Plan Gleitkommaparameter verwenden. Instanziieren Sie den geeigneten Funktionsblock, je nach benötigtem Parameterwert (logisch, ganzzahlig oder Gleitkomma).
  • Seite 732: Parameter

    Steuerungsfunktionen 8.7 CFC-Plan-Parameter Den Parameter CFC Par. Bool können Sie in einem CFC-Plan als Eingangssignal mit einem booleschen Wert verwenden. Dieser Eingangswert ist dann zur Laufzeit des CFC-Plans änderbar. Parameter: CFC Param. Integer • Voreinstellwert CFC Param. Integer = 10 Den Parameter CFC Param.
  • Seite 733: Transformatorstufenschalter

    Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Transformatorstufenschalter Funktionsbeschreibung 8.8.1 Mit der Steuerungsfunktionalität des Gerätes können Sie eine Transformatorstufe durch Höher- oder Tiefer- stufen verändern und die richtige Ausführung der Stellbefehle überwachen. Die Funktion verfügt über eingebaute, umfassende Möglichkeiten zur Messung der Stufenschalterposition sowie Überwachungs- und Monitorfunktionen. Die Überwachungs- und Monitorfunktionen dienen der Span- nungskontrolle und liefern Informationen über die Stufenstellung für die adaptive Anpassung des Transforma- tordifferentialschutzes.
  • Seite 734 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Beispiel Die folgenden 2 Bilder zeigen die Rangierung der Funktionstasten zur Höher- oder Tiefer-Stufung und einen CFC-Plan als Beispiel zur Transformatorstufensteuerung. [schilocd-280316-01, 2, de_DE] Bild 8-91 Rangierung der Funktionstasten und CFC-Signale Für die Verwendung der Funktionstasten erzeugen Sie 2 benutzerdefinierte Einzelmeldungen (SPS). Diese werden auf die Funktionstasten (z.B.
  • Seite 735 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Mit den folgenden Werten am Eingang Val des BSC_DEF-Bausteins können Sie die Steuerrichtung wählen: • 1 bedeutet Höher stufen • 0 bedeutet Tiefer stufen [scbivctv-280715-01, 3, de_DE] Bild 8-92 CFC-Plan Mit diesem einfachen CFC-Plan lässt sich das Drücken der Funktionstasten für das stufenweise Herauf- oder Heruntersteuern anzeigen.
  • Seite 736 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Einen Sonderfall stellt der Wert Null bei unerwarteter Unterbrechung der Hilfsspannung dar. Eine ungültige Stufenschalterposition ohne zugehörigen Stellbefehl wird im Controllable Position nur als ungültige Stufen- position signalisiert. [lotcmoue-090713-01.tif, 3, de_DE] Bild 8-93 Logik der Positions- und Motorüberwachung Die benutzerdefinierten Signale Höher- und Tieferbefehl werden durch einen CFC-Plan zur Verfügung gestellt (siehe Bild...
  • Seite 737: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Wenn diese Stufenschalterpositionen mit dem Suffix a und c bzw. + und - bezeichnet werden und keinen zusätzlichen Schaltimpuls benötigen, passen Sie die Parameter für die Rückmelde- und Motorüberwa- chungszeit auf die tatsächliche Motorlaufzeit bei Durchfahrung einer Durchlaufstellung an. Siemens empfiehlt die Parametrierung mit Erfassung des Motorlaufkontaktes.
  • Seite 738 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Mit diesem Parameter legen Sie die Zeit für die Erkennung der Zeitüberschreitung des SBO-Befehls fest. Der Wertebereich geht von 0,01 s bis 1800,00 s. Dies ist die Zeit, die zwischen der Befehlsannahme und der Befehlsausführung vergehen kann (Befehlsmodell nach IEC 61850-7-2). Parameter: Rückmeld.überwach.zeit •...
  • Seite 739 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter [scdeegts-170216-01, 1, de_DE] Bild 8-95 Eigenschaften-Dialog Parameter: Minimalwert • Voreinstellung Minimalwert = 1 Parameter: Maximalwert • Voreinstellung Maximalwert = 15 Die Parameter Minimalwert und Maximalwert werden initial von DIGSI 5 auf Basis der Stufenkodierung, der Stufenanzahl und des Offset der Stufenanzeige berechnet. Sie repräsentieren den erlaubten Steuerbereich des Postionswertes.
  • Seite 740 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Parameter: Stufenanzahl • Voreinstellung Stufenanzahl = 15 Mit dem Parameter Stufenanzahl stellen Sie die Anzahl der Transformatorstufen ein. Der Wertebereich geht von 2 bis 127. Die Ausgabe der Stufenstellung ist auf -63 bis +63 begrenzt. Bei einer Stufenanzahl > 63, stellen Sie den Parameter Offset der Stufenanzeige so ein, dass sich die Ausgabe der Stufenstellung im Bereich -63 bis +63 befindet.
  • Seite 741 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Die 3 Binäreingänge müssen lückenlos aufeinanderfolgende Nummern haben, also z.B. BE1, BE2, BE3 und BE4 für das Motorlaufsignal. Rangierung der Binäreingänge (Stufenkodierungstyp BCD) Folgende Tabelle zeigt die Rangierung von 6 Binäreingängen (BE1 bis BE6) mit 39 Transformatorstufenstel- lungen mit den Bezeichnungen 1 bis 39.
  • Seite 742 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter [sccotabi-111016-01, 1, de_DE] Bild 8-96 Code-Tabelle für den Stufenkodierungstyp Tabelle HINWEIS Wenn die zur Kodierung verwendeten Binäreingänge alle inaktiv sind, wird dadurch eine ungültige Stufen- stellung angezeigt (unabhängig vom Anzeige-Offset). In der Anzeige wird für eine ungültige Stufenstellung die Position --- oder -64 mit Qualität invalid angezeigt, Ausnahme BCD mit Vorzeichen, siehe Rangierung der Binäreingänge (Stufenkodierungstyp BCD mit Vorzeichen), Seite...
  • Seite 743 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Rangierung der Stufenstellung auf Binärausgänge Für die Ausgabe der Stellbefehle rangieren Sie die Informationen Höher stufen und Tiefer stufen auf je ein Relais, siehe folgendes Bild. [sc_trass7, 1, de_DE] Bild 8-97 Rangierung der Stufenstellbefehle Parameter: Motorlaufsignal (höchster Binäreingang) •...
  • Seite 744: Parameter (Eigenschaften-Dialog)

    Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Parameter (Eigenschaften-Dialog) 8.8.3 Die hier aufgeführten Parameter sind nur über den Dialog Eigenschaften des Controllable Position zu errei- chen und zu verändern. Adr. Parameter Wertebereich Voreinstellung Allgemein Minimalwert wird berechnet Maximalwert wird berechnet Offset der Stufenanzeige –63 bis +63 Bit-Anzahl zur Stufenkod.
  • Seite 745: Informationen

    Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:114 Stufenschalter:Unterste -64 bis 64 Stufensch.-pos. _:115 Stufenschalter:Oberste -64 bis 64 Stufensch.-pos. Schalthoheit • _:117 Stufenschalter:Geräte- false spez. Schalth.prüf. • • _:118 Stufenschalter:Spezif. true Schalthoheit. • • _:119 Stufenschalter:Spezif. Station Station/Fern Schalth. gültig für •...
  • Seite 746 Steuerungsfunktionen 8.8 Transformatorstufenschalter Information Datenklasse (Typ) _:323 Stufenschalter:Aktiv. Schlt.h. 4 _:324 Stufenschalter:Aktiv. Schlt.h. 5 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 747: Spannungsregler

    Steuerungsfunktionen 8.9 Spannungsregler Spannungsregler Die Transformator-Spannungsregler Funktionalität (ANSI 90V) wird zur Steuerung oder Regelung von Leis- tungstransformatoren (Zweiwicklungstransformatoren, Dreiwicklungstransformatoren, Netzkupplungstrans- formatoren) und Spartransformatoren mit einem motorbetriebenen Stufenschalter verwendet. Darüber hinaus kann die Spannungsregelung für parallel geschaltete Zweiwicklungstransformatoren genutzt werden. Eine detaillierte Beschreibung der Funktionsgruppe Spannungsregler und dessen Funktionen und Einstel- lungen finden Sie im Gerätehandbuch Distanzschutz, Leitungsdifferentialschutz und Schaltermanagement für 1-polige und 3-polige Auslösung 7SA87, 7SD87, 7SL87, 7VK87.
  • Seite 748: Phasengenaues Schalten

    Steuerungsfunktionen 8.10 Phasengenaues Schalten 8.10 Phasengenaues Schalten Die Funktion Phasengenaues Schalten in SIPROTEC 5 dient zur Reduzierung der elektrodynamischen und dielektrischen Lasten, die durch nicht optimales Schalten von Leistungsschaltern im Netzwerk verursacht werden. In Extremfällen verringern diese Lasten die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer der im Netzwerk installierten Betriebsmittel oder führen zu unnötigen Ausschaltvorgängen durch das Schutzgerät.
  • Seite 749: Überwachungsfunktionen

    Überwachungsfunktionen Übersicht Überwachung des Ressourcenverbrauchs Überwachung des sekundären Systems Überwachung der Geräte-Hardware Überwachung der Geräte-Firmware Überwachung der Hardware-Konfiguration Überwachung der Kommunikationsverbindungen Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Sammelmeldungen SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 750: Übersicht

    Überwachungsfunktionen 9.1 Übersicht Übersicht SIPROTEC 5-Geräte verfügen über ein umfangreiches und durchgängiges Überwachungskonzept. Die kontinu- ierliche Überwachung • Sichert die Verfügbarkeit der verwendeten Technik • Vermeidet Unter- und Überfunktion des Gerätes • Schützt Personen und primärtechnische Einrichtungen • Bietet effektive Hilfen bei der Inbetriebnahme und dem Test Folgende Bereiche werden überwacht: •...
  • Seite 751: Überwachung Des Ressourcenverbrauchs

    Überwachungsfunktionen 9.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs Überwachung des Ressourcenverbrauchs Lastmodell 9.2.1 SIPROTEC 5-Geräte sind frei konfigurierbar. In DIGSI 5 ist ein Lastmodell integriert. Das Lastmodell verhindert, dass Sie das Gerät durch eine zu umfangreiche Applikation überlasten. Das Lastmodell zeigt die Geräteauslastung und die Reaktionszeiten von Gerätefunktionen an. Im Fall einer möglichen Überlastung des Gerätes durch eine erstellte Applikation verhindert DIGSI das Laden der Applika- tion in das Gerät.
  • Seite 752: Funktionspunkte

    Überwachungsfunktionen 9.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs Verwenden Sie die allgemeine Funktionsgruppe Leistungsschalter nur in folgenden Fällen: • Eine Interaktion zu einer Schutz-Funktionsgruppe ist notwendig. D.h. Auslösemeldungen von Schutzfunktionen führen zum Ausschalten des der FG Leistungsschalter zugeordneten Leistungsschalters. • Sie wollen Funktionen wie z.B. Wiedereinschaltautomatik oder Leistungsschalter-Versagerschutz in der FG Leistungsschalter benutzen.
  • Seite 753 Überwachungsfunktionen 9.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs Ablaufebene Beschreibung Verwenden Sie die Ablaufebene High priority Event-triggered für High priority Event- triggered zeitkritische Aufgaben, z.B. wenn ein Signal eine Schutzfunktion innerhalb von 2 ms bis 3 ms blockieren soll. Funktionen auf dieser Ablaufebene werden ereignisgesteuert mit der höchsten Priorität verarbeitet.
  • Seite 754 Überwachungsfunktionen 9.2 Überwachung des Ressourcenverbrauchs [sc-cfc-statistic, 2, de_DE] Bild 9-3 CFC-Statistik HINWEIS High priority Event-triggered CFC-Pläne werden mit höherer Priorität als die anderen Ablaufebenen abgear- beitet. Hier stehen wesentlich weniger Ticks zur Verfügung als in den anderen Ablaufebenen. Empfohlen wird, nur sehr hochpriore Logik in dieser Ablaufebene zu konfigurieren und alles andere in eine der anderen Ebenen zu konfigurieren.
  • Seite 755: Überwachung Des Sekundären Systems

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Überwachung des sekundären Systems Übersicht 9.3.1 Die Sekundärkreise stellen aus der Gerätesicht die Verbindung zum Energiesystem her. Sowohl die Messein- gangskreise (Ströme, Spannungen) als auch die Befehlskreise zu den Leistungsschaltern werden für die korrekte Funktion des Gerätes überwacht. Die Verbindung zur Stationsbatterie ist durch die Überwachung der externen Hilfsspannung gewährleistet.
  • Seite 756: Struktur Der Funktion

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems • Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung • Überspannungsschutz mit Mitsystemspannung Folgende Schutzfunktionen werden beim Messspannungsausfall automatisch blockiert: • Distanzschutz • Gerichteter Gegensystemschutz • Erdkurzschlussschutz für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen 9.3.2.2 Struktur der Funktion Die Funktion befindet sich in Schutz-Funktionsgruppen, die mit einer 3-phasigen Spannungs- und Strommess- stelle verbunden sind.
  • Seite 757: Unsymmetrischer Messspannungsausfall

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Jede Teilfunktion erzeugt eine eigene Überwachungsmeldung. Die Funktion fasst diese Meldungen durch die Sammelmeldung Störung zusammen. Die Reaktion auf die Erkennung eines Messspannungsausfalls ist auch in den spezifischen Schutzfunktionsbe- schreibungen erläutert. 9.3.2.3 Unsymmetrischer Messspannungsausfall Logik [looppode-200812-05.tif, 5, de_DE] Bild 9-6...
  • Seite 758: 3-Phasiger Messspannungsausfall

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Nach Ablauf der Zeit wird definitiv von einem Messspannungsausfall ausgegangen. Die Überwachung geht in Selbsthaltung und die Meldung Unsym.Feh.-Störung wird abgesetzt. Der Rückfall erfolgt ausschließlich über das Verschwinden der Spannungsunsymmetrie, nach einer Nachlaufzeit von 10 s. Mit dieser Nachlaufzeit wird verhindert, dass bei 3-poligen Nahfehlern außerhalb des Schutzbereichs die Überwachung zu schnell zurückfällt und damit die Schutzfunktionen freigegeben werden.
  • Seite 759: Zuschalten Auf 3-Phasigen Messspannungsausfall, Schwachlast

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Wenn das Gerät die Funktion Distanzschutz enthält, prüft das Gerät den eingegebenen Schwellwert 3ph.Feh. - Freig. Leiterst. mit der Einstellung zum Mindeststrom des Distanzschutzes auf Plausibi- lität. Der Schwellwert 3ph.Feh. - Freig. Leiterst. muss kleiner oder gleich dem Freigabestrom des Distanzschutzes eingestellt sein.
  • Seite 760: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Unsymmetrie durch eine Netzstörung bedingt ist. Wenn die Zeit abgelaufen ist, wird von einem Messspannungsausfall ausgegangen und die Überwachung geht in Selbsthaltung. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Wenn die Selbsthaltung früher oder sofort wirken soll, können Sie die Zeit reduzieren. Parameter: Unsy.Feh.-Rückf.b.Netzf.
  • Seite 761: Parameter

    Mit dem Parameter 3ph.Feh. - Sprung Ltrstro. stellen Sie die Stromdifferenz zwischen dem aktuellen Stromzeiger und dem gespeicherten Zeiger (eine Periode zuvor) ein. Bei deren Überschreitung wird auf einen Netzfehler erkannt und die Überwachung blockiert. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Zus.3ph.Feh. - Verzöger. •...
  • Seite 762: Informationen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:102 Msp.ausfl.erk:3ph.Feh. - 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,100 A Freig. Leiterst. 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 0,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 0,100 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 763: Struktur Der Funktion

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.3.2 Struktur der Funktion Die Funktionsgruppe Meldespannungsüberwachung beinhaltet neben der allgemeinen Funktionalität eine vorinstanziierte Stufe Überwachungsgruppe. Sie können die Stufe Überwachungsgruppe mehrfach in DIGSI 5 instanziieren. [dwivsstr-060214-01.vsd, 1, de_DE] Bild 9-9 Struktur/Einbettung der Funktionsgruppe 9.3.3.3 Funktionsbeschreibung Die Funktionsgruppe Meldespannungsüberwachung können Sie aus der DIGSI 5-Funktionsbibliothek...
  • Seite 764 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Den für die Meldespannungsüberwachung innerhalb einer Ein-/Ausgabebaugruppe verwendeten Binärein- gang stellen Sie über die Parametrier-Option ein (siehe folgendes Bild). Dieser Binäreingang überwacht das Vorhandensein der Meldespannung. Bei einem Ausfall der Meldespannung setzt er für alle anderen Binärein- gänge der parametrierten Ein-/Ausgabebaugruppe deren Qualitätsattribute jeweils auf ungültig.
  • Seite 765: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Dort können Sie beispielsweise 1 bis n verschiedene Binäreingänge zu einer Überwachungsgruppe zusammen- fassen. Die einer Überwachungsgruppe zuordenbaren Binäreingänge auf den Ein-/Ausgabebaugruppen müssen dabei logisch zusammenhängend sein. So lassen sich z.B. bei 3 Ein-/Ausgabebaugruppen nur aufei- nander folgende Binäreingänge auf den Baugruppen 1 und 2 oder 2 und 3 gruppieren, nicht aber Binärein- gänge auf den Baugruppen 1 und 3.
  • Seite 766: Parameter

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Bereiche Start Überwachungsgruppe und Ende Überwachungsgruppe. Damit können Sie dann die in der Funktionsbeschreibung erläuterte Gruppierung von Binäreingängen zu Überwachungsgruppen vornehmen. Parameter (Start Überwachungsgruppe): E/A-Modul ID • Voreinstellung (_:106) E/A-Modul ID = E/A-Modul 1 Mit dem Parameter E/A-Modul ID legen Sie das erste E/A-Modul fest, das Sie einer Überwachungsgruppe zuordnen möchten.
  • Seite 767: Überwach.signal

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Überwach.signal • _:104 Überw.gruppe#:E/A- E/A-Modul 1 E/A-Modul 1 Modul ID • E/A-Modul 2 • E/A-Modul 3 • E/A-Modul 4 • E/A-Modul 5 • E/A-Modul 6 • E/A-Modul 7 • E/A-Modul 8 •...
  • Seite 768: Informationen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Ende Überw.gruppe • _:108 Überw.gruppe#:E/A- E/A-Modul 1 E/A-Modul 1 Modul ID • E/A-Modul 2 • E/A-Modul 3 • E/A-Modul 4 • E/A-Modul 5 • E/A-Modul 6 • E/A-Modul 7 • E/A-Modul 8 •...
  • Seite 769: Struktur Der Funktion

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems • Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung • Unterspannungsschutz mit Mitsystemspannung HINWEIS Wenn das Spannungssignal über die optionale Merging-Unit-Funktion generiert wird, wird die Qualität des Spannungssignals im Sampled-Value-Stream als ungültig gesendet, abhängig vom Status des Span- nungswandler-Schutzschalters.
  • Seite 770: Parameter

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.4.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Spg.Wdl.-Stz.S _:101 Spg.Wdl.-Stz.S:Reaktions- 0,00 s bis 0,03 s 0,00 s zeit 9.3.4.6 Informationen Information Datenklasse (Typ) Unabhängig # _:500 Spg.Wdl.-Stz.S:>Offen Spannungssymmetrieüberwachung 9.3.5 9.3.5.1 Funktionsübersicht Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Spannungen auszugehen. Die Funktion Spannungssymmetrieüberwachung erkennt folgende Fehler: •...
  • Seite 771 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [lokenuns-040211-01.tif, 1, de_DE] Bild 9-16 Kennlinie der Spannungssymmetrieüberwachung Logik [lospasym-100611-01.tif, 5, de_DE] Bild 9-17 Logikdiagramm für die Spannungssymmetrieüberwachung Der Parameter Schwellwert Min/Max ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiter-Leiter-Spannungen. Das Gerät berechnet das Verhältnis aus der minimalen (U ) und der maximalen (U ) Leiter-Leiter-Spannung.
  • Seite 772: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    ) ein. Siemens empfiehlt die Voreinstellung. Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Empfohlener Einstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög. Störungsmeld. stellen Sie so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt die Voreinstellung. 9.3.5.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 773: Informationen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.5.6 Informationen Information Datenklasse (Typ) Überw. Sym. U _:82 Überw. Sym. U:>Blockierung Funktion _:54 Überw. Sym. U:Nicht wirksam _:52 Überw. Sym. U:Zustand _:53 Überw. Sym. U:Bereitschaft _:71 Überw. Sym. U:Störung Spannungssummenüberwachung 9.3.6 9.3.6.1 Funktionsübersicht Im fehlerfreien Netzbetrieb muss die Summe der Spannungen einer Messstelle annähernd 0 sein.
  • Seite 774 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [lo_kenvss-01.tif, 1, de_DE] Bild 9-19 Kennlinie der Spannungssummenüberwachung Logik [lovssumm-140611-01.tif, 5, de_DE] Bild 9-20 Logikdiagramm für Spannungssummenüberwachung Das Gerät misst die Leiter-Erde-Spannung und die Erdspannung der zu schützenden Leitungen. Die Summe der 4 Spannungen muss 0 sein. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 775: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Empfohlener Einstellwert (_:3) Schwellwert = 25 V Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die Spannung ein, mit der das Gerät die berechnete Fehlerspan- nung (U ) als Störung der Spannungssummen erkennt. Siemens empfiehlt die Voreinstellung. Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Empfohlener Einstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög.
  • Seite 776: Spannungsdrehfeld-Überwachung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Information Datenklasse (Typ) _:52 Überw. Summe U:Zustand _:53 Überw. Summe U:Bereitschaft _:71 Überw. Summe U:Störung 9.3.7 Spannungsdrehfeld-Überwachung 9.3.7.1 Funktionsübersicht Die Funktion Spannungsdrehfeld-Überwachung überwacht die Phasenfolge der Spannungen im Sekundär- kreis durch die Überwachung der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge der Spannungen. Dadurch erkennt das Gerät die Anschlüsse, die während der Inbetriebnahme vertauscht wurden.
  • Seite 777: Funktionsbeschreibung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.7.3 Funktionsbeschreibung Logik [lovrsymm-100611-01.tif, 5, de_DE] Bild 9-22 Logikdiagramm der Spannungsdrehfeld-Überwachung Die Drehfeldrichtung ist in Schutzfunktionen von Bedeutung, die Phasen-, Schleifen- und Richtungsinformati- onen verarbeiten. Sie können die Phasenfolge mit dem Parameter Drehfeldrichtung im Funktionsblock Allgemein der Anlagendaten einstellen (siehe Anlagendaten).
  • Seite 778: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Empfohlener Einstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög. Störungsmeld. so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. 9.3.7.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 779: Funktionsbeschreibung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [dwstrsym-060611-01.tif, 3, de_DE] Bild 9-23 Struktur/Einbettung der Funktion 9.3.8.3 Funktionsbeschreibung Die Stromsymmetrie wird durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Dabei wird der kleinste Leiterstrom in Relation zum größten Leiterstrom gesetzt. Auf Unsymmetrie wird erkannt, wenn |Imin| / |Imax| < Schwellwert Min/Max, solange Imax > Schwellwert Freigabe. [losymmke-040211-01.tif, 1, de_DE] Bild 9-24 Kennlinie der Stromsymmetrieüberwachung...
  • Seite 780: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Logik [locbsymm-100611-01.tif, 4, de_DE] Bild 9-25 Logikdiagramm für die Stromsymmetrieüberwachung Der Parameter Schwellwert Min/Max ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme. Das Gerät berechnet das Verhältnis aus dem minimalen (I ) und dem maximalen (I ) Leiterstrom.
  • Seite 781: Parameter

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Mit dem Parameter Schwellwert Min/Max stellen Sie das Verhältnis zwischen dem minimalen (I ) und dem maximalen (I ) Leiterstrom ein. Parameter: Schwellwert Freigabe • Empfohlener Einstellwert (_:101) Schwellwert Freigabe = 0,5 A bei I = 1 A oder nenn 2,5 A bei I...
  • Seite 782: Struktur Der Funktion

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Zur Stromsummenbildung benötigt das Gerät die Leiterströme und den Erdstrom vom Stromwandler-Stern- punkt oder von einem getrennten Erdstromwandler dieser Messstelle. Wählen Sie die folgende Anschlussvari- ante: • Die Stromwandleranschlüsse sind an 3 Stromwandler und am Sternpunkt angeschlossen (siehe Bild A-6 im Anhang) HINWEIS...
  • Seite 783: Kennliniensteigung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Logik [locssumm-140611-01.tif, 4, de_DE] Bild 9-28 Logikdiagramm für die Stromsummenüberwachung Kennliniensteigung Der Anteil Kennliniensteigung • Σ | I | berücksichtigt zulässige stromproportionale Übersetzungsfehler des Transformators, die bei hohen Kurzschlussströmen auftreten können. Mit den Parametern Kennliniensteigung und Schwellwert stellen Sie die Fehlerstromgrenze (I ) für Fmax die Stromsummenüberwachung ein.
  • Seite 784: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [foglchki-040211-01.tif, 1, de_DE] Schwellwert Der Parameter Schwellwert ist die Untergrenze des Arbeitsbereiches der Funktion Stromsummenüberwa- chung. Verzög. Störungsmeld. Wenn der berechnete Fehlerstrom (I ) die berechnete Fehlerstromgrenze (I ) überschreitet, startet die Fmax Verzögerung der Störungsmeldung (Parameter: Verzög. Störungsmeld.). Wenn die Schwellwertüber- schreitung für diese Zeit bestehen bleibt, wird die Meldung Störung erzeugt.
  • Seite 785: Informationen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:101 Überw. Summe I:Kennli- 0,00 bis 0,95 0,10 niensteigung Überw. Summe I:Verzög. 0,00 s bis 100,00 s 5,00 s Störungsmeld. Informationen 9.3.9.6 Information Datenklasse (Typ) Überw. Summe I _:82 Überw. Summe I:>Blockierung Funktion _:54 Überw.
  • Seite 786: Funktionsbeschreibung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.10.3 Funktionsbeschreibung Logik [locrsymm-100611-01.tif, 6, de_DE] Bild 9-30 Logikdiagramm der Stromdrehfeld-Überwachung Die Drehfeldrichtung ist in Schutzfunktionen von Bedeutung, die Phasen-, Schleifen- und Richtungsinformati- onen verarbeiten. Sie können die Phasenfolge mit dem Parameter Drehfeldrichtung im Funktionsblock Allgemein der Anlagendaten einstellen (siehe Anlagendaten).
  • Seite 787: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Parameter: Verzög. Störungsmeld. • Voreinstellwert (_:6) Verzög. Störungsmeld. = 5,00 s Stellen Sie den Parameter Verzög. Störungsmeld. so ein, dass Überfunktionen infolge von Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. 9.3.10.5 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 788: Struktur Der Funktion

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems gerufen werden. Um Überfunktionen durch gestörte Stromwerte zu vermeiden, werden betroffene Schutz- funktionen blockiert. 9.3.11.2 Struktur der Funktion Die Funktion Drahtbrucherkennung ist strukturell sowohl in den Anlagendaten als auch in den Schutz-Funkti- onsgruppen verankert. [dwbwsjsk-301112-01.tif, 3, de_DE] Bild 9-31 Struktur/Einbettung der Funktion...
  • Seite 789: Funktionsbeschreibung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 3. Blockierung des Schutzes • Die Markierung Drahtbruchblockierung führt unverzögert zur Blockierung von einigen Schutzfunkti- onen. [lobwstr1-070311-01.tif, 2, de_DE] Bild 9-32 Stufen der Funktion Drahtbrucherkennung am Beispiel Differentialschutz 9.3.11.3 Funktionsbeschreibung Drahtbruchverdacht Die Drahtbrucherkennung überwacht das dynamische Verhalten der Ströme jeder Phase und aller Mess- stellen.
  • Seite 790 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Rücksetzen: Der Drahtbruchverdacht wird bei erneut fließendem Leiterstrom , einem Rücksetzkriterium der Drahtbruchprü- fung oder per Binäreingangssignal zurückgesetzt. Das binäre Rücksetzen kann unter anderem während Labor- prüfungen sinnvoll sein. Meldung: Wenn die Drahtbrucherkennung durch die Drahtbruchprüfung nicht innerhalb von 10 ms zurückgesetzt wurde, wird sie gemeldet.
  • Seite 791: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Parameter: Blockierungsbetriebsart • Empfohlener Einstellwert (_:101) Blockierungsbetriebsart = Blockierung Mit dem Parameter Blockierungsbetriebsart legen Sie die Blockierbedingung fest (siehe Blockierung des Schutzes). Siemens empfiehlt die Voreinstellung. Die Einstelloptionen sind Blockierung, automat. Blockierung und keine Blockierung. Parameter: Delta-Wert für Autoblock. •...
  • Seite 792: Auslösekreisüberwachung

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Information Datenklasse (Typ) _:53 Drahtbr. Erk.:Bereitschaft _:301 Drahtbr. Erk.:L1 Drahtbr. vermutet _:302 Drahtbr. Erk.:L2 Drahtbr. vermutet _:303 Drahtbr. Erk.:L3 Drahtbr. vermutet _:304 Drahtbr. Erk.:L1 Drahtbruch _:305 Drahtbr. Erk.:L2 Drahtbruch _:306 Drahtbr. Erk.:L3 Drahtbruch _:307 Drahtbr.
  • Seite 793 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [dw1po2be-220713-01.tif, 2, de_DE] Bild 9-34 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen Befehlsrelais Leistungsschalter (ausgeschaltet) Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung (Auslösespannung) U-BE1 Eingangsspannung für Binäreingang 1 U-BE2 Eingangsspannung für Binäreingang 2 Die Überwachung mit 2 Binäreingängen erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steuer- spannungen.
  • Seite 794: Auslösekreisüberwachung Mit 1 Binäreingang

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems gierung in DIGSI 5), werden die Meldungen Eingangssig.L1 n.rang. bis Eingangssig.L3 n.rang. erzeugt und die Funktion Auslösekreisüberwachung ist unwirksam. Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen. [lo1po2be-260912-01.tif, 2, de_DE] Bild 9-35 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen 9.3.12.4 Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang...
  • Seite 795 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Befehlsrelais Leistungsschalter (ausgeschaltet) Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung (Auslösespannung) U-BE Eingangsspannung für Binäreingang Ersatzwiderstand Die Überwachung mit 1 Binäreingang erkennt Unterbrechungen im Auslösekreis und den Ausfall der Steuer- spannungen. Im normalen Betriebsfall ist der Binäreingang bei offenem Befehlsrelais und intaktem Auslösekreis angesteuert (H).
  • Seite 796 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [lo1po1be-260912-01.tif, 2, de_DE] Bild 9-37 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang Ersatzwiderstand R Der Ersatzwiderstand R muss so dimensioniert werden, dass die Leistungsschalterspule bei geöffnetem Leis- tungsschalter nicht mehr angeregt wird. Gleichzeitig muss der Binäreingang bei geöffnetem Befehlsrelais noch angesteuert werden.
  • Seite 797: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems [fo_r, 1, de_DE] Für die Leistungsaufnahme des Ersatzwiderstandes R gilt: [fo_pr, 1, de_DE] 9.3.12.5 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Verzögerung des Alarms • Empfohlener Einstellwert (_:100) Verzögerung des Alarms = 2 s (Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen) •...
  • Seite 798: Informationen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.12.7 Informationen Information Datenklasse (Typ) Ausk.ueb.1BE # _:82 Ausk.ueb.1BE #:>Blockierung Funktion _:500 Ausk.ueb.1BE #:>Auslöserelais L1 _:501 Ausk.ueb.1BE #:>Auslöserelais L2 _:502 Ausk.ueb.1BE #:>Auslöserelais L3 _:54 Ausk.ueb.1BE #:Nicht wirksam _:52 Ausk.ueb.1BE #:Zustand _:53 Ausk.ueb.1BE #:Bereitschaft _:300 Ausk.ueb.1BE #:Stör.
  • Seite 799: Leistungsschalter Ein-Kreis-Überwachung Mit 2 Binäreingängen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Die folgenden Stufen können in der Funktionsgruppe Leistungsschalter gleichzeitig betrieben werden: • Maximal 3 Stufen Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 2 Binäreingängen • Maximal 3 Stufen Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang [dw_CCS_structure, 1, de_DE] Bild 9-38 Struktur/Einbettung der Funktion 9.3.13.3 Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 2 Binäreingängen...
  • Seite 800 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems U-BE1 Eingangsspannung für Binäreingang 1 U-BE2 Eingangsspannung für Binäreingang 2 Die Stufe Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 2 Binäreingängen erkennt Unterbrechungen im geschlossenen Stromkreis. Sie überwacht auch die Reaktion des Leistungsschalters anhand der Stellung der Leistungsschalter-Hilfskontakte. Je nach Schalterstellung von Einschaltbefehlsrelais und Leistungsschalter werden die Binäreingänge ange- steuert (H) oder nicht (L).
  • Seite 801: Leistungsschalter Ein-Kreis-Überwachung Mit 1 Binäreingang

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.13.4 Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang Prinzip In der Stufe Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang wird 1 Binäreingang zur Erken- nung der Unterbrechung im geschlossenen Stromkreis verwendet. Der Binäreingang wird parallel zum Einschaltbefehlsrelais geschaltet. Der Leistungsschalter-Hilfskontakt ist durch einen Ersatzwiderstand R über- brückt.
  • Seite 802 Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Logik [lo_CCS_1BI, 2, de_DE] Bild 9-42 Logikdiagramm der Stufe Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung mit 1 Binäreingang Die Meldung EIN-Kreis Überw. Fehl. wird erzeugt, wenn die 2 folgenden Bedingungen erfüllt sind: • Der Binäreingang >EIN-Kontakt wird nicht angesteuert. •...
  • Seite 803: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems Für die Leistungsaufnahme des Ersatzwiderstandes R gilt folgende Gleichung: [fo_CCS_general_P, 1, de_DE] Dabei gilt: Steuerspannung für den geschlossenen Stromkreis Mindestspannung zur Ansteuerung des Binäreingangs BEmin Maximale Stromstärke zur Ansteuerung des Binäreingangs BEmax Widerstand der Leistungsschalter-Einschaltspule Maximale Spannungsversorgung der Leistungsschalter-Einschaltspule, die nicht zum LSE(Lowmax) Schließen des Leistungsschalters führt...
  • Seite 804: Informationen

    Überwachungsfunktionen 9.3 Überwachung des sekundären Systems 9.3.13.7 Informationen Information Datenklasse (Typ) LS EIN-Üb.1BE# _:82 LS EIN-Üb.1BE#:>Blockierung Funktion _:500 LS EIN-Üb.1BE#:>EIN-Kontakt _:54 LS EIN-Üb.1BE#:Nicht wirksam _:52 LS EIN-Üb.1BE#:Zustand _:53 LS EIN-Üb.1BE#:Bereitschaft _:71 LS EIN-Üb.1BE#:EIN-Kreis Überw. Fehl. LS EIN-Üb.2BE# _:82 LS EIN-Üb.2BE#:>Blockierung Funktion _:500 LS EIN-Üb.2BE#:>EIN-Kontakt _:503...
  • Seite 805: Überwachung Der Geräte-Hardware

    Überwachungsfunktionen 9.4 Überwachung der Geräte-Hardware Überwachung der Geräte-Hardware Übersicht 9.4.1 Der einwandfreie Zustand der Geräte-Hardware ist Voraussetzung für die korrekte Funktionalität des Gerätes. Der Ausfall oder das Fehlverhalten einer Hardware-Komponente führt zu Fehlfunktionen des Gerätes. Folgende Module der Geräte-Hardware werden überwacht: •...
  • Seite 806: Analogkanalüberwachung Über Schnelle Stromsumme

    Überwachungsfunktionen 9.4 Überwachung der Geräte-Hardware Betriebsstunden des Gerätes Der Statistikwert Betriebsstunden des Gerätes zählt die Betriebsstunden des physikalischen Gerätes. Die Dauer des Anlaufs sowie die Dauer im Fallback-Modus werden nicht berücksichtigt. Sie können den Statistikwert weder rücksetzen noch ändern. Analogkanalüberwachung über schnelle Stromsumme 9.4.2 9.4.2.1 Funktionsübersicht...
  • Seite 807: Funktionsbeschreibung

    Überwachungsfunktionen 9.4 Überwachung der Geräte-Hardware [dwschstr-040211-01.tif, 1, de_DE] Bild 9-44 Struktur/Einbettung der Funktion 9.4.2.3 Funktionsbeschreibung Fehler in den Stromkreisen werden erkannt, wenn = |iL1 + iL2 + iL3 + iN| > Schwellwert + Kennliniensteigung 1 •Σ| i | und > Kennliniensteigung 2 • (Σ| i | - Fußpunkt 2) Das Gerät berechnet mit den Stromeingängen (iL1, iL2, iL3 und iN): •...
  • Seite 808: Analogkanalüberwachung Über Schnelle

    Überwachungsfunktionen 9.4 Überwachung der Geräte-Hardware Logik [losumsch-240413-01.tif, 4, de_DE] Bild 9-46 Logikdiagramm für die Überwachung der geräteinternen Analog-Digital-Wandler Wenn das Ausgangssignal A/D-Wandler-Überw. aktiv ist, werden bestimmte Schutzfunktionen, zur Vermei- dung von Fehlfunktionen, blockiert (siehe 13.30 Analogkanalüberwachung über schnelle Stromsumme). HINWEIS Die Parameter sind im Gerät fest eingestellt und können nicht geändert werden.
  • Seite 809 Überwachungsfunktionen 9.4 Überwachung der Geräte-Hardware Kennliniensteigung 2 Der Anteil Kennliniensteigung 2 berücksichtigt zulässige Fehler des Stromeinganges, die bei großen Über- strömen (hohe Kurzschlussströme) auftreten können. Die Kennliniensteigung 2 ist fest auf 0,95 eingestellt. Der Fußpunkt der Kennliniensteigung 2 ist fest auf 10 eingestellt.
  • Seite 810: Überwachung Der Geräte-Firmware

    Überwachungsfunktionen 9.5 Überwachung der Geräte-Firmware Überwachung der Geräte-Firmware Die Geräte-Firmware bestimmt wesentlich die Funktionalität des Gerätes. Folgende Überwachungen sichern die stabile Arbeitsweise des Gerätes: • Überwachungen der Daten- und Versionskonsistenz • Überwachung des ungestörten sequentiellen Ablaufs der Geräte-Firmware • Überwachung der verfügbaren Prozessorleistung Wenn Sie das Gerät starten, Daten über die Schnittstellen laden und während des kontinuierlichen Betriebes wirken diese Überwachungen der Geräte-Firmware.
  • Seite 811: Überwachung Der Hardware-Konfiguration

    Überwachungsfunktionen 9.6 Überwachung der Hardware-Konfiguration Überwachung der Hardware-Konfiguration Das modulare Hardware-Konzept erfordert die Einhaltung einiger Regeln innerhalb der Produktfamilie und des Baukastensystems. Konfigurationsfehler zeigen an, dass die im Gerät gespeicherte Hardware-Konfiguration nicht mit der tatsächlich erkannten Hardware übereinstimmt. Unzulässige Komponenten und nicht zugelas- sene Kombinationen müssen ebenso erkannt werden wie das Fehlen konfigurierter Komponenten.
  • Seite 812: Überwachung Der Kommunikationsverbindungen

    Überwachungsfunktionen 9.7 Überwachung der Kommunikationsverbindungen Überwachung der Kommunikationsverbindungen SIPROTEC 5-Geräte bieten umfangreiche Kommunikationsmöglichkeiten über feste und optionale Schnitt- stellen. Neben der Hardware-Überwachung der Kommunikationssteckmodule müssen auch die übertragenen Daten auf ihre Konsistenz, Störung oder Ausfall überwacht werden. Überwachung Bei der Überwachung der Kommunikationsverbindungen wird jeder Kommunikations-Port selektiv überwacht. •...
  • Seite 813: Fehlerreaktionen Und Abhilfemaßnahmen

    Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Übersicht 9.8.1 Wenn Gerätefehler eintreten und die entsprechenden Überwachungsfunktionen ansprechen, wird das am Gerät angezeigt und zusätzlich gemeldet. Gerätefehler können zur Störung von Daten und Signalen führen. Diese Daten und Signale werden als ungültig markiert, sodass betroffene Funktionen automatisch in einen sicheren Zustand gehen.
  • Seite 814: Fehlerklasse 1

    Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Tabelle 9-1 Fehlerreaktionen Fehlerklasse 1 – – – – Fehlerklasse 2 – – Während der – Anlaufzeit des Gerätes Fehlerklasse 3 – – – Fehlerklasse 4 – – – – Fehlerklasse 1 9.8.2 Fehler der Fehlerklasse 1 erlauben weiterhin den sicheren Betrieb des Gerätes. Fehler der Fehlerklasse 1 werden gemeldet.
  • Seite 815: Grup-Erläuterung Penwarnung

    Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen [lo_warning_indication, 1, de_DE] Bild 9-47 Bildung der Warnsammelmeldung Gruppenwarnung Fehlerübersicht Meldung Grup- Erläuterung penwar- nung Allgemein: Wenn die Bereitschaft eines einzelnen Funktionsblocks (_:53) Bereitschaft z.B. einer Schutzstufe oder einer einzelnen Funktion in den (_:53) Bereitschaft = Warnung SPS Zustand Warnung oder Alarm geht, bildet sich dieser (_:53) Bereitschaft = Alarm...
  • Seite 816 Meldungen für ein Gerät mit PS204 ersetzt. Batteriefehler: (_:305) Batteriestörung Wechseln Sie die Gerätebatterie. Um Datenverluste zu vermeiden, empfiehlt Siemens, die Gerätebatterie bei eingeschalteter Versorgungsspannung des Gerätes zu erneuern. Weiterführende Informationen zum Entsorgen der Batterie finden Sie im Hardware-Handbuch ab Version V07.80 (Bestellnummer: C53000-G5000-C002-D).
  • Seite 817 Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Meldung Grup- Erläuterung penwar- nung Gerät mit redundanter Stromversorgungsbaugruppe PS204: _:330 Stromv.Baugr. Ausfall x INS Geräteinterner Fehler auf der Stromversorgungsbaugruppe an Position x • Da das Gerät über eine redundante Stromversor- gungsbaugruppe verfügt, bleibt das Gerät in Betrieb sofern diese intakt ist.
  • Seite 818: Fehlerklasse 2

    Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Meldung Grup- Erläuterung penwar- nung Anlagendaten:Messstelle I-3ph:Über.ADW Störung der schnellen Stromsumme (siehe Kapitel Sum.I: 9.4.2.1 Funktionsübersicht) Die Störungsmeldung deutet auf einen Fehler am Analog- (_:71) Störung Digital-Wandler am Stromeingang hin. • Prüfen Sie die äußere Verdrahtung. •...
  • Seite 819: Fehlerklasse 3

    Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen HINWEIS Wenn ein Fehler der Fehlerklasse 2 nach 3 erfolglosen Wiederanläufen (Reset) nicht behoben ist, wird der Fehler automatisch der Fehlerklasse 3 zugeordnet. Das Gerät geht automatisch in den Fallback-Modus. Meldepuffer Für jeden Gerätefehler mit einem anschließenden Wiederanlauf (Reset) ist im Betriebsmeldepuffer nur der Wiederanlauf erkennbar.
  • Seite 820: Fehlerklasse 4 (Gruppenalarm)

    Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Fehlerübersicht Nummer Gerätediagnosepuffer 2822 Speicherfehler (andauernd): Kontaktieren Sie das Customer Support Center. 4727, 5018-5028 Hardware-Fehler auf Modul 1-12: Kontaktieren Sie das Customer Support Center. 4729 Gerätebusfehler (wiederholt): • Prüfen Sie die Modulkonfiguration und die Verbindungen der Module. •...
  • Seite 821 Überwachungsfunktionen 9.8 Fehlerreaktionen und Abhilfemaßnahmen Im Auslieferzustand hat jedes Gerät den CFC-Plan Process mode inactive, der den Gruppenalarm ansteuert (siehe Kapitel Sammelmeldungen). Life-Kontakt Wird bei Gruppenalarm abgesteuert Rote Error-LED Wird bei Gruppenalarm angesteuert Meldepuffer Die Sammelmeldung (_:300) Gruppenalarm wird im Betriebsmeldepuffer protokolliert. Abhängig von der Ansteuerungsursache können sich weitere Informationen im Betriebsmeldepuffer befinden.
  • Seite 822: Sammelmeldungen

    Überwachungsfunktionen 9.9 Sammelmeldungen Sammelmeldungen Folgende Sammelmeldungen stehen zur Verfügung: • (_:300) Gruppenalarm • (_:301) Gruppenwarnung • (_:302) Gruppenmeldung Die Signale finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Informationsrangierung. Im Arbeitsbereich finden Sie die Signale unter Alarmbehandlg. (siehe folgendes Bild). [scgrwarn-010313-01, 1, de_DE] Bild 9-48 Überwachungssammelmeldung in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix...
  • Seite 823 Überwachungsfunktionen 9.9 Sammelmeldungen Sie können den CFC-Plan bei Bedarf anpassen. Sie finden den CFC-Plan in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Pläne. Die Warnsammelmeldung (_:301) Gruppenwarnung ist auf eine LED des Basismoduls vorrangiert. Sammelmeldung Gruppenmeldung Gruppenmeldung dient ausschließlich benutzerspezifischen Zwecken. Es gibt keine geräteinterne Über- wachungsfunktion, die diese Meldung aktiviert.
  • Seite 824 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 825: Messwerte Und Monitoring Des Primärsystems

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.1 Funktionsübersicht 10.2 Struktur der Funktion 10.3 Betriebsmesswerte 10.4 Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten 10.5 Mittelwerte 10.6 Minimal-/Maximalwerte 10.7 Energiewerte 10.8 Benutzerdefinierte Zählwerte 10.9 Statistikwerte des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) 10.11 Messumformer 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 826: Funktionsübersicht

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.1 Funktionsübersicht 10.1 Funktionsübersicht Die Messgrößen werden an den Messstellen erfasst und zu den Funktionsgruppen weitergeleitet. Innerhalb der Funktionsgruppe werden dann aus diesen gemessenen Werten weitere Messgrößen berechnet, die für die Funktionen dieser Funktionsgruppe erforderlich sind. So wird beispielsweise die Leistung aus den Messgrößen Spannung und Strom berechnet.
  • Seite 827: Struktur Der Funktion

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.2 Struktur der Funktion 10.2 Struktur der Funktion Je nach Verschaltung der Funktionsgruppen enthalten diese verschiedene Messwertgruppen. Nachfolgend sind 2 typische Funktionsgruppen dargestellt. Funktionsgruppe Leistungsschalter Die Funktionsgruppe Leistungsschalter kann folgende Messwerte enthalten: [dwomvls1-250211-01.tif, 1, de_DE] Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte Die in den Betriebsmesswerten berechneten richtungsabhängigen Werte (Leistung, Leistungsfaktor, Energie und darauf basierende Min-, Max- und Mittelwerte) sind normalerweise in Richtung auf das Schutzobjekt als...
  • Seite 828: Betriebsmesswerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.3 Betriebsmesswerte 10.3 Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte werden verschiedenen Funktionsgruppen zugeordnet. Die Werte können als Primär- und Sekundärgrößen und als Prozentwerte angezeigt werden. Die Betriebsmesswerte werden nach folgenden Definitionsgleichungen berechnet: Effektivwerte Wirkleistung (pro Leiter) mit x = 1 bis 3 (t) –...
  • Seite 829 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.3 Betriebsmesswerte Tabelle 10-1 Betriebsmesswerte der Funktionsgruppe Spannung/Strom 3-phasig Messwerte Primär Sekundär % bezogen auf Leiterströme Betriebsnennstrom der Primärwerte Berechneter Nullstrom Betriebsnennstrom der Primärwerte Sternpunkt-Leiterstrom Betriebsnennstrom der Primärwerte Leiter-Erde-Spannungen Betriebsnennspannung der Primärwerte/√3 Leiter-Leiter-Spannung Betriebsnennspannung der Primärwerte Berechnete Nullspannung Betriebsnennspannung der Primärwerte/√3 Gemessene Sternpunkt-...
  • Seite 830: Grundschwingungs- Und Symmetrische Komponenten

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.4 Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten 10.4 Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Die Grundschwingungskomponenten werden aus den frequenznachgeführten Momentanwerten über ein Fourier-Filter berechnet (Integrationsintervall: eine Periode). Das Ergebnis sind Zeigergrößen, die durch Betrag und Phasenwinkel beschrieben werden. Aus den Spannungs- und Stromzeigern werden gemäß...
  • Seite 831: Mittelwerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.5 Mittelwerte 10.5 Mittelwerte Funktionsbeschreibung Mittelwerte 10.5.1 Mittelwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen gebildet werden: • Betriebsmesswerte • Symmetrische Komponenten Über Parameter stellen Sie ein, wie und wann die Mittelwerte gebildet werden. Die Parameter beschreiben: •...
  • Seite 832 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.5 Mittelwerte Parameter: Mittelw. Ausgabeinterval • Voreinstellwert: (_:105) Mittelw. Ausgabeinterval = 60 min Parameterwert Bedeutung 1 min bis 60 min Aktualisierungsintervall für die Anzeige des Mittelwertes, z.B. 60 min Parameter: Mittlw.Synchronisierzt. • Voreinstellwert: (_:106) Mittlw.Synchronisierzt. = hh:00 Der Parameter beschreibt den Synchronisierzeitpunkt der Mittelwertbildung.
  • Seite 833 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.5 Mittelwerte = 5 min Mittelw. Berechn.interval = 10 min Mittelw. Ausgabeinterval = hh:00 Mittlw.Synchronisierzt. Alle 10 Minuten wird ein neuer Mittelwert ausgegeben um hh:00 Uhr, hh:10 Uhr, hh:20 Uhr, hh:30 Uhr, hh:40 Uhr , hh:50 Uhr Dabei werden alle Messwerte der letzten 5 min zur Mittelwertbildung genutzt. Werden diese Parameter beispielsweise zur Uhrzeit 11:03:25 geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit "---"...
  • Seite 834: Minimal-/Maximalwerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.6 Minimal-/Maximalwerte 10.6 Minimal-/Maximalwerte Funktionsbeschreibung Minimal-/Maximalwerte 10.6.1 Minimal- und Maximalwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen oder berechneter Größen gebildet werden: • Betriebsmesswerte • Symmetrische Komponenten • Ausgewählte Werte Sie können parametrieren, welche Größe verwendet wird. Die Messgrößen für die Minimum-/Maximumbil- dung werden aus DIGSI geladen.
  • Seite 835: Anwendungs- Und Einstellhinweise Minimal-/Maximalwerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.6 Minimal-/Maximalwerte HINWEIS Mit dem Parameter P, Q Vorzeichen im Funktionsblock Allgemein der jeweiligen Funktionsgruppe kann des Vorzeichen folgender Messwerte invertiert werden (siehe Kapitel 10.2 Struktur der Funktion Struktur der Funktion Abschnitt Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte): •...
  • Seite 836: Energiewerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.7 Energiewerte 10.7 Energiewerte Funktionsbeschreibung Energiewerte 10.7.1 Das Gerät ermittelt kontinuierlich aus den Leistungsmesswerten die Werte für Wirk- und Blindenergie. Das Gerät berechnet die abgegebene und die bezogene Elektroenergie. Die Berechnung (Summation über die Zeit) startet unmittelbar nach Gerätehochlauf.
  • Seite 837: Anwendungs- Und Einstellhinweise Energiewerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.7 Energiewerte HINWEIS Mit dem Parameter P, Q Vorzeichen im Funktionsblock Allgemein der jeweiligen Funktionsgruppe kann des Vorzeichen folgender Messwerte invertiert werden (siehe Kapitel 10.2 Struktur der Funktion, Abschnitt Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte): • Wirkenergie, Abgabe: Wp+ •...
  • Seite 838 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.7 Energiewerte Parameterwert Beschreibung Umspeicherung deaktiviert Falsch Die zyklische Umspeicherung nach der eingestellten Zeit von Parameter Wahr (_:111) Energie Umsp.intervallwird zusätzlich mit der Systemzeit synchronisiert. Beispiel: Energie Umsp.intervall = 30 min; aktuelle Systemzeit: 12:10 Uhr. Erstes Umspeichern: 12:30 Uhr; nächstes Umspei- chern: 13:00 Uhr usw.
  • Seite 839: Benutzerdefinierte Zählwerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.8 Benutzerdefinierte Zählwerte 10.8 Benutzerdefinierte Zählwerte Funktionsbeschreibung Impulszählwerte 10.8.1 HINWEIS Für benutzerspezifische Anwendungen können Sie über DIGSI zusätzliche Zählwerte definieren. Setzen Sie Impulszähler ein, so definieren Sie dafür über DIGSI die zugehörigen Zählwerte und parametrieren diese analog zu den Energiewerten.
  • Seite 840: Anwendungs- Und Einstellhinweise Impulszählwerte

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.8 Benutzerdefinierte Zählwerte [scomvimp-010313-01.tif, 2, de_DE] Bild 10-3 Einstellung mit DIGSI, Allgemeine Einstellungen, Impulszählwerte Anwendungs- und Einstellhinweise Impulszählwerte 10.8.2 Die Funktionalität Impulszählwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen, müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden. Die Parameter können für jeden Impulszähler individuell eingestellt werden.
  • Seite 841 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.8 Benutzerdefinierte Zählwerte Parameter: Umspeicherzeit • Voreinstellwert (_:101) Umspeicherzeit = keine Parameterwert Beschreibung keine Deaktiviert Umspeicherung zur vollen Stunde hh:00 Umspeicherung 15 Minuten nach der vollen Stunde hh:15 Umspeicherung 30 Minuten nach der vollen Stunde hh:30 Umspeicherung 45 Minuten nach der vollen Stunde hh:45...
  • Seite 842 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.8 Benutzerdefinierte Zählwerte 1 Impuls entspricht 100 Wh. Die Impulswichtung, die SI-Einheit und der Faktor müssen aufeinander abgestimmt sein. Anzeigewert = summierter Zählwert * Impulswichtung * Faktor * SI-Einheit. Wenn das Kontrollkästchen Umspeichern Differenzwert aktiviert ist, wird zur eingestellten Umspeicherzeit der Differenzwert über die Kommunikationsschnittstelle übertragen.
  • Seite 843: Statistikwerte Des Primärsystems

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.9 Statistikwerte des Primärsystems 10.9 Statistikwerte des Primärsystems Das Gerät verfügt über Statistikwerte für Leistungsschalter und Trennschalter. Für jeden Leistungsschalter sind folgende Werte verfügbar: • Zahl der vom Gerät veranlassten Auslösungen des Leistungsschalters gesamt • Zahl der vom Gerät veranlassten Auslösungen des Leistungsschalters getrennt je Schalterpol (wenn 1- polige Auslösung möglich) •...
  • Seite 844: Phasor Measurement Unit (Pmu)

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Funktionsübersicht 10.10.1 Eine Phasor Measurement Unit (PMU) misst die Zeigerwerte von Strom und Spannung. Diese werden mit einem hochgenauen Zeitstempel versehen und zusammen mit den ebenfalls zeitgestempelten Werten von Netzfrequenz, Netzfrequenz-Änderungsgeschwindigkeit und optionalen Binärinformationen an eine zentrale Auswertestation gesendet.
  • Seite 845 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Tabelle 10-4 Vergleich von Synchrozeigern und konventionellen Messwerten Synchrozeiger von der PMU Messwerte aus den Messstellen Kontinuierliches Update (Messwert-Strom) mit z.B. 10 Langsame Aktualisierung (typisch alle 5 Sekunden) Werten pro Sekunde (reporting rate) Jeder Messwert hat einen Zeitstempel Kein Zeitstempel für die Messwerte Zeigerwerte von Strom und Spannung (Amplitude...
  • Seite 846 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [dwgeopdc-061011-01.tif, 1, de_DE] Bild 10-7 Geometrische Veranschaulichung eines Phasors Bezugspunkt für Winkelbestimmung Die Bestimmung des Phasenwinkels eines Messsignals X erfolgt relativ zu einer Kosinus-Funktion mit Nenn- frequenz, die mit der UTC-Zeitreferenz synchronisiert ist (siehe Bild 10-8).
  • Seite 847 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Die Anzahl der Phasoren, die pro Sekunde übertragen werden, ist parametrierbar. Die Übertragungsrate ist als Reporting Rate nach IEEE C37.118 definiert. Die Reporting Rate legt die Anzahl der Phasoren fest, die pro Sekunde übertragen werden.
  • Seite 848 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [dwklatve-120124-01.tif, 1, de_DE] Bild 10-9 Veranschaulichung des Total Vector Errors Der TVE ist wie folgt definiert: [fo_utcphi_new, 1, de_DE] mit: • = Realteil gemessenes Signal r(n) • = Imaginärteil gemessenes Signal i(n) •...
  • Seite 849: Übertragene Daten

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Übertragene Daten 10.10.4 Folgende Daten werden von der PMU zum PDC übertragen: • Strom- und Spannungsphasoren • Frequenz • Änderungsrate der Frequenz • Analogkanaldaten (Wirk-/Blindleistung) • Binärinformationen Die von einer Funktionsgruppe PMU übertragenen Strom- und Spannungskanäle werden über den Funktions- gruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5 ausgewählt.
  • Seite 850 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Tabelle 10-5 Mögliche Namen für Messstellen In DIGSI-Funktionsgruppenverbin- Je nach Verbindungstyp an PDC übertragener Name (falls dungen angezeigter Name nicht selbst vergeben) Messstelle U-3ph 1[ID 1] MP-V3ph VAB ID01 MP-V3ph VBC ID01 MP-V3ph VCA ID01 MP-V3ph VA ID01 MP-V3ph VB ID01...
  • Seite 851: Parametrierung Der Pmu Mit Digsi

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Spontanbetrieb lassen sich Daten im IEEE C37.118-Format kontinuierlich an voreingestellte PDC-Zielad- ressen senden, ohne dass ein PDC über einen Einschaltbefehl an die PMU die Übertragung der Synchrophasor- Daten anfordern muss. Bis zu 4 verschiedene PDCs können sich simultan mit einer Geräte-PMU verbinden.
  • Seite 852 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [scethern-210415, 2, de_DE] Bild 10-11 Ethernet-Adresskonfiguration Im Menü Protokolle - Kommunikation wählen Sie das Synchrozeigerprotokoll aus, siehe nächstes Bild. [scprotoc-100419, 2, de_DE] Bild 10-12 Protokollauswahl Nachdem Sie das für das Kommunikationsmodul das Synchrozeigerprotokoll ausgewählt haben, finden Sie unter Einstellungen einen Einstelldialog für die PMU-spezifische Konfiguration, siehe folgendes Bild.
  • Seite 853 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [scwildcard-100419, 3, de_DE] Bild 10-13 PMU-spezifische Konfiguration Im oberen Bereich dieses Einstelldialogs konfigurieren Sie die spezifischen Einstellungen des Kommunikations- protokolls. Im unteren Bereich legen Sie die entsprechenden PMU-spezifischen Einstellungen fest. Um eine bessere Konfiguration von größeren Weitbereichsüberwachungssystemen zu ermöglichen, wurden Änderungen in der IEEE C37.118 Kommunikationskonfiguration realisiert, die eine flexible IP-Konfiguration ohne Verlust von Sicherheitsaspekten in den verwalteten Netzwerken ermöglichen.
  • Seite 854 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Wenn ein PDC versucht, eine Verbindung zum Gerät zu etablieren, werden die PDC-IP-Adressen und zugehö- rigen Platzhalter in der gleichen Reihenfolge geprüft, in der sie konfiguriert sind (IP-Adresse PDC1, IP-Adresse PDC2, IP-Adresse PDC3).
  • Seite 855: Multicast-Betrieb

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) zusätzliche PDC IP-Adresse in der Zugriffskontrolliste, um die PMU-Datenübertragung zu starten (siehe Bild 10-14). [sc_PMU_Multicast_Access, 1, de_DE] Bild 10-14 Zugriffskontrollliste BEISPIEL Multicast-Betrieb [dw_PMU_multicast_config_with_whitellist_PDC, 1, de_DE] Bild 10-15 PMU-Multicast-Konfiguration im Spontanbetrieb Wählen Sie in DIGSI im Menü...
  • Seite 856 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_general_spon_mode, 2, de_DE] Bild 10-16 PMU-Einstellungen Im folgenden Dialog stellen Sie die IP-Adressen der Multicast-Router ein: [sc_PMU_multicast03, 1, de_DE] Bild 10-17 Zusätzliche Multicast IP-Adressen bei PMU-Transport: UDP und Multicast Wenn Sie die Methode der spontanen Datenübertragung verwenden, stellen Sie den Parameter PMU- Transport auf UDP und den Parameter Kommunikationsmodus auf Spontanbetrieb ein.
  • Seite 857 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) HINWEIS Es ist möglich, IP-Addressen für verschiedene PDCs zu konfigurieren, die nicht im selben Subnetz wie das COM-Modul liegen. Solche Konfigurationen werden als gültig bewertet und lassen sich in das Gerät laden. Wenn das Gerät jedoch spontane Daten- und Konfigurationspakete an diese IP-Adressen sendet, ist der PDC mit der abweichenden Subnetz-Zieladresse nicht erreichbar.
  • Seite 858 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [scaddios-140213-01.tif, 1, de_DE] Bild 10-19 Hinzufügen zusätzlicher Ein-/Ausgabebaugruppen [scroutin-210415, 1, de_DE] Bild 10-20 Zuweisung der Strom- und Spannungseingänge der hinzugefügten Ein-/Ausgabebaugruppen an Messstellen HINWEIS Beachten Sie, dass die maximale Anzahl der rangierbaren Messstellen durch das Gerät limitiert ist. Die maximale Anzahl an rangierbaren Messstellen für eine PMU sind: •...
  • Seite 859 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) phasig = 4 Phasoren) darf pro PMU 80 nicht überschreiten. Je nach Gerätekonfiguration ist zusätzlich die Begrenzung des Lastmodells zu berücksichtigen. [scfgconn-210415, 1, de_DE] Bild 10-21 Verbindung von Messstellen mit den konfigurierten PMU-Funktionsgruppen Nach Abschluss dieser Einstellschritte sind die PMUs fertig konfiguriert.
  • Seite 860 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) HINWEIS Sie können nur dann jeden einzelnen Phasor umbenennen, wenn Sie in den Funktionseinstellungen den Parameter Mitsystem auf nein oder zusätzlich einstellen. Anderenfalls wird ihnen jeweils nur ein einziger Phasor für jede 3-phasige Messstelle zur Umbenennung angeboten. Änderung der Kanalnamen von Binärkanälen Die Namen der Binärkanäle können Sie in DIGSI bearbeiten.
  • Seite 861 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [scpmubif-210415, 1, de_DE] Bild 10-24 Informationsrangierung in DIGSI 5 Rangieren von Analogkanaldaten In einer Funktionsgruppe PMU können Sie Analogkanaldaten mit den FBs Analogkan 1ph oder Analogkan 3ph instanziieren. Dabei sind maximal 30 Instanzen pro Funktionsblock-Typ möglich. Mit den Parametern der FBs Analogkan 1ph oder Analogkan 3ph ordnen Sie die Messstellen zu.
  • Seite 862: Parametrierung Der Pmu Am Gerät

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Rangieren von Meldungen Die rangierbare Meldung ChannelLive des PMU-Protokolls • kommt, wenn die PMU mit dem PDC verbunden wird • geht, wenn die Verbindung zum PDC unterbrochen wird [scparami-260912-01.tif, 1, de_DE] Bild 10-26 Protokollmeldung für die Anzeige der Verbindung PMU/PDC Parametrierung der PMU am Gerät...
  • Seite 863: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [sccompmu, 2, de_DE] Bild 10-28 Änderung der Kommunikationseinstellwerte über das Geräte-Display 10.10.8 Anwendungs- und Einstellhinweise Uhrzeitführung Um die Zeitgenauigkeit der PMU sicherzustellen, müssen Sie als Protokoll zur GPS-Uhr IRIG-B auswählen, siehe folgendes Bild.
  • Seite 864 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_setting time source_2014-09-09, 1, de_DE] Bild 10-29 Einstellung der Uhrzeitführung Damit eine fehlende Synchronisierung schnell erkannt wird, setzen Sie außerdem die Wartezeit für die Störungsmeldung bei Verlust der Zeitsynchronisierung auf den kleinstmöglichen Wert, also 1 s. Parameter: Modus •...
  • Seite 865 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Parameterwert Bedeutung Bei 3-phasigen Messstellen überträgt die PMU nur die 3 einzelnen Synchro- nein phasoren. Bei 3-phasigen Messstellen überträgt die PMU nur das Mitsystem anstelle von 3 einzelnen Synchrophasoren. Bei 3-phasigen Messstellen überträgt die PMU das Mitsystem zusätzlich zu zusätzlich den 3 einzelnen Synchrophasoren.
  • Seite 866: Parameter

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Parameter 10.10.9 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Funkt. Einstell. • _:10621:1 Funkt. Einstell.:Modus • • Test • _:10621:101 Funkt. Einstell.:Klasse Klasse P Klasse P • Klasse M _:10621:142 Funkt. Einstell.:Globale Frei editierbarer Text PMU-ID _:10621:143 Funkt.
  • Seite 867: Informationen

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.10 Phasor Measurement Unit (PMU) Informationen 10.10.10 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:10621:52 Funkt. Einstell.:Zustand _:10621:53 Funkt. Einstell.:Bereitschaft SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 868: Messumformer

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer 10.11 Messumformer Funktionsübersicht 10.11.1 In den Geräten können 20-mA-Messumformereingänge verwendet werden. Je 4 solcher Eingänge sind als Modul ANAI-CA-4EL verfügbar, das auf einen Kommunikationsmodul-Steckplatz (z.B. Port E oder F) gesteckt werden kann. Bis zu 4 solcher Module sind steckbar. Mit solchen 20-mA-Messwerten werden typischerweise langsam veränderliche Prozessgrößen wie Temperatur oder Gasdruck erfasst und an die Stationsleittechnik gemeldet.
  • Seite 869 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer [dwklbsp1-120124-01.tif, 3, de_DE] Bild 10-31 Kennlinie eines 20-mA-Eingangs (Beispiel 1) In diesem Beispiel bedeutet der Messwert 0 mA eine Temperatur von 0 Grad Celsius und der Messwert 20 mA eine Temperatur von 100 Grad Celsius. Also wird als Einheit = °C und als Umwandlungsfaktor = 100 eingegeben.
  • Seite 870 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer [dwklbsp2-120124-01.tif, 1, de_DE] Bild 10-33 Kennlinie eines 20-mA-Eingangs (Beispiel 2) In diesem Beispiel ist Bereich aktiv angewählt. Die Obere Grenze liegt bei 15 mA, die Untere Grenze liegt bei 5 mA und der Umwandlungsfaktor bleibt bei 100. Insgesamt ergibt sich eine Kennlinie wie im folgenden Bild unter Berücksichtigung aller möglichen gültigen Messwerte von -25,6 mA bis +25,6 mA gezeigt.
  • Seite 871: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer [sctrans2-210415, 2, de_DE] Bild 10-35 Parametereinstellung für Beispiel 2 Jeder Messumformereingang stellt in der Informationsrangierung den skalierten Messwert (in den Beispielen also Temperaturwerte) und den Original-Strommesswert in mA zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. Tabelle 10-7 Messumformer-Messwerte Messwert Anzeige...
  • Seite 872: Parameter

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer Parameter Bereich aktiv • Voreinstellwert (_:107) Bereich aktiv = unwahr Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv nicht aktivieren (kein Kreuz im Kontrollkästchen), so geht die Funk- tion vom Bereich -25,6 mA bis +25,6 mA aus. Die Einstellung des Bereiches für den skalierten Wert geht dabei von einem Nutzbereich von -25,6 mA bis +25,6 mA aus.
  • Seite 873 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:103 MU-Eing. #:Einheit • ° • °C • °F • Ω • Ω/km • Ω/mi • • • • cos φ • Perioden • • F/km • F/mi •...
  • Seite 874: Informationen

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.11 Messumformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:108 MU-Eing. #:Auflösung • • 0,01 • 0,001 • _:107 MU-Eing. #:Bereich aktiv false • _:104 MU-Eing. #:Umwand- 1 bis 10000 lungsfaktor _:105 MU-Eing. #:Obere -20,00 mA bis 20,00 mA 20,00 mA Grenze _:109...
  • Seite 875: Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Funktionsübersicht 10.12.1 Die Funktion Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring: • Erfasst die Abnutzung der Leistungsschalter • Erlaubt eine Anpassung der Wartungsintervalle für die Schaltkontakte des Leistungsschalters entspre- chend der tatsächlichen Abnutzung • Sendet ein Warnsignal, wenn die Abnutzung eines Leistungsschalters einen bestimmten Grad erreicht •...
  • Seite 876: Allgemeine Funktionalität

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Allgemeine Funktionalität 10.12.3 10.12.3.1 Beschreibung Logik Da die Abnutzung eines Leistungsschalters von der Stromamplitude und der Dauer des Schaltvorgangs sowie der Löschung des Lichtbogens abhängt, ist die Bestimmung des Anfangs- und Endkriteriums besonders wichtig.
  • Seite 877: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring • Signal für die geschlossene Stellung des Leistungsschalters ist gehend Dieses Signal wird über die Hilfskontakte des Leistungsschalters gebildet. Auf diese Weise wird ein manu- elles Öffnen des Leistungsschalters erkannt. Logik-Eingangssignale für die verschiedenen Stufen Sobald das Startkriterium erfüllt ist, werden die Zeitgeber für die parametrierte Ausschalteigenzeit und Ausschaltzeit gestartet.
  • Seite 878: Parameter

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Parameter: LS-Ausschaltzeit • Voreinstellwert (_:2311:102) LS-Ausschaltzeit = 0,080 s Mit dem Parameter LS-Ausschaltzeit definieren Sie das Zeitintervall zwischen der Aktivierung des Arbeits- stromauslösers für den Leistungsschalter und dem Moment, in dem der Lichtbogen erlischt (und die Schalter- pole geöffnet sind).
  • Seite 879: Stufe Σi*-Verfahren

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Stufe ΣI*-Verfahren 10.12.4 10.12.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [LoCBWIxS, 4, de_DE] Bild 10-39 Logik für die Stufe ΣI -Verfahren Ermittlung des Auslösestroms und des Ausschaltstroms Die Effektivwerte der Grundschwingung sind für jede Phase in einem Puffer gespeichert; die Speicherung erfolgt zwischen dem Startkriterium und dem Beginn der Poltrennung.
  • Seite 880: Abnutzungsberechnung

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring [LoCBWIxF, 1, de_DE] Bild 10-40 Logik zur Ermittlung des Auslösestroms Stromflusskriterium erfüllt 20 ms vorhergehender Wert Abnutzungsberechnung Wenn die Stufe ΣI -Verfahren ein Logikfreigabesignal empfängt, wird der ermittelte Auslösestrom für die Abnutzungsberechnung verwendet. Die Berechnungsergebnisse werden dann zu den vorhandenen Statistik- werten des ΣI -Verfahrens addiert.
  • Seite 881: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring 10.12.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Exponent • Voreinstellwert (_:11371:101) Exponent = 2,0 Mit dem Parameter Exponent definieren Sie den Exponenten für das ΣI -Verfahren. Ein typischer Wert ist die Standardeinstellung 2. Aufgrund der praktischen Erfahrung mit einzelnen Leistungs- schaltern können jedoch geringfügig abweichende Werte verwendet werden.
  • Seite 882: Stufe 2P-Verfahren

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Stufe 2P-Verfahren 10.12.5 10.12.5.1 Beschreibung Logik der Stufe [LoCBW2PS, 3, de_DE] Bild 10-41 Logik für die Stufe 2P-Verfahren Ermittlung des Auslösestroms und des Ausschaltstroms Informationen zur Bestimmung des Auslösestroms/Ausschaltstroms finden Sie im Kapitel 10.12.4.1 Beschrei- bung.
  • Seite 883 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring die folgende Grafik. In dem Beispiel kann der Leistungsschalter mit einem Auslösestrom von 10 kA noch etwa 1000 Mal ausgelöst werden. 2 Punkte und deren Verbindungslinie definieren die Beziehung zwischen den Schaltspielen und dem Auslöse- strom.
  • Seite 884 Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Die allgemeine Liniengleichung für die doppelt logarithmische Darstellung kann aus der Exponentialfunktion abgeleitet werden und ergibt die Koeffizienten b und m. HINWEIS Da ein Anstiegskoeffizient von m < -4 technisch nicht relevant ist, theoretisch aber das Ergebnis falscher Einstellungen sein könnte, ist der Anstiegskoeffizient auf -4 begrenzt.
  • Seite 885: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Der Statistikwert für die Restschaltspiele wird entsprechend der folgenden Formel berechnet: [FoCBW2P2-301012-01.tif, 1, de_DE] Mit: Anzahl der bisherigen Leistungsschalter-Schaltspiele Leb.d. Restschaltspiele mit Nennbetriebsstrom nach dem i-ten Schaltspiel Zulässige Gesamtschaltspiele bei Nennbetriebsstrom nenn Die zulässigen Gesamtschaltspiele bei Auslösestrom I Ausl.
  • Seite 886: Parameter

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Mit dem Parameter Schaltspielzahl bei Isc definieren Sie die Zahl der zulässigen Schaltspiele mit Nennkurzschlussausschaltstrom. Informationen über den Einstellwert finden Sie in den technischen Daten des verwendeten Leistungsschalters. Parameter: Schwellwert • Voreinstellwert (_:104) Schwellwert = 1000 Mit dem Parameter Schwellwert definieren Sie den Schwellwert für die Restschaltspiele mit Nennbetriebs- strom.
  • Seite 887: Stufe I2T-Verfahren

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Stufe I2t-Verfahren 10.12.6 10.12.6.1 Beschreibung Logik der Stufe [LoCBWI2t, 2, de_DE] Bild 10-44 Logik der Stufe I t-Verfahren Abnutzungsberechnung Das I t-Verfahren bewertet die Abnutzung eines Leistungsschalters anhand der erfassten Messwerte der Leiter- ströme während der Lichtbogendauer.
  • Seite 888: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring während des Lichtbogens werden dann phasenselektiv integriert. Die Integrale werden mit dem Quadrat des Nennbetriebsstroms des Leistungsschalters wie in der folgenden Formel mit dem Leiter L1 als Beispiel in Bezie- hung gesetzt. [FoCBWI2T-301012-01.tif, 1, de_DE] Mit: Nennbetriebsstrom nenn...
  • Seite 889: Stufe Überwachung Ls-Einschaltzeit

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring Stufe Überwachung LS-Einschaltzeit 10.12.7 10.12.7.1 Beschreibung Logik der Stufe [Lo_sup-cb-make-time, 2, de_DE] Bild 10-45 Logik der Stufe Überw.LS-Ein.zeit Funktionsweise Die Stufe zur Überwachung der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet die Zeit zwischen dem Einschaltbefehl des Leistungsschalters und dem Zeitpunkt, zu dem der Strom von mindestens einer Phase die Betriebsstrom-Schwelle überschreitet.
  • Seite 890: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring 10.12.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Schwelle der Warnung 1 • Voreinstellwert (_:101) Schwelle der Warnung 1 = 5 % Mit dem Parameter Schwelle der Warnung 1 definieren Sie, um wie viel Prozent der Messwert am Ausgang Einschaltzeit den Parameter LS-Einschaltzeit überschreiten darf, bevor der Ausgang Warnung 1 gesetzt wird.
  • Seite 891: Informationen

    Messwerte und Monitoring des Primärsystems 10.12 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring 10.12.7.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Über.LS-E.zeit _:54 Über.LS-E.zeit:Nicht wirksam _:52 Über.LS-E.zeit:Zustand _:53 Über.LS-E.zeit:Bereitschaft _:301 Über.LS-E.zeit:Einschaltzeit _:302 Über.LS-E.zeit:Warnung 1 _:303 Über.LS-E.zeit:Warnung 2 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 892 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 893: Power Quality - Basis

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung 11.2 Spannungsunsymmetrie 11.3 THD und Harmonische 11.4 Total Demand Distortion SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 894: Spannungsschwankung

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung 11.1 Spannungsschwankung Funktionsübersicht 11.1.1 Die Funktion Spannungsschwankung wird für die Messung und Überwachung von Kurzzeitschwankungen der Spannung in Verteilnetzen und industriellen Netzen eingesetzt. Es werden Netzqualitätsereignisse wie Spannungseinbrüche, Überspannungen und Unterbrechungen in 3-phasigen Netzen erkannt. Diese Messfunktion liefert den Effektivwert der Spannung, für den Minimalwert bei Einbruch, die niedrigste Restspannung bei einer Unterbrechung oder die höchste Überspannung, sowie die Dauer des Ereignisses.
  • Seite 895: Allgemeine Funktionalität

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Allgemeine Funktionalität 11.1.3 11.1.3.1 Beschreibung Messwertauswahl Die Funktion bietet eine Auswahl zwischen Leiter-Leiter- und Leiter-Erde-Spannung. [lo_PQ VoltVar_general, 1, de_DE] Bild 11-2 Logikdiagramm der Messwertauswahl In der Funktion wird der 1-Zyklus-Effektivwert der Spannung verwendet. Die Einstellmöglichkeiten des Parameters Messwert hängen von der Anschlussart der 3-phasigen Spannungs- messstelle ab.
  • Seite 896 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Logik der Stufe [lo_PQ_Dip, 1, de_DE] Bild 11-3 Logik der Stufe Einbruch Zähler ist ein statistischer Wert. Er wird durch den Blockierungs- oder Rücksetzzustand der Stufe nicht zurückgesetzt. Weitere Informationen finden Sie in Erhöhung des Zählers, Seite 899.
  • Seite 897 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Die Leiterinformation des Signals Anregung wird entsprechend dem gewählten Messwert ausgegeben: • Die Leiter-Erde-Spannung wird als Messwert ausgewählt: Wenn eine Leiter-Erde-Spannung, beispielsweise UL1, den Schwellwert unterschreitet, wird die Leiterin- formation von Leiter L1 des Signals Anregung ausgegeben.
  • Seite 898 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Berechnung der Dauer Die Dauer eines Spannungseinbruch- oder Überspannungsereignisses ist festgelegt als Dauer zwischen dem Ereignisanfang und dem Ereignisende, wie in Bild 11-4 dargestellt. Im Bild wird Folgendes angenommen: • Die Unterspannungsschwelle beträgt 90 % (festgelegt durch den Parameter Schwellwert der Stufe Einbruch).
  • Seite 899 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Nur die Dauer der angeregten Phasen sowie die Gesamtdauer werden berechnet und protokolliert. Das folgende Bild zeigt beispielhaft eine Berechnung der phasenselektiven Dauer, bei der die Leiter-Erde-Span- nung als Messwert ausgewählt ist. [dw_PQ_VoltVar_phs-selective_dur, 1, de_DE] Bild 11-5 Beispiel für die Berechnung der phasenselektiven Dauer und der Gesamtdauer Im vorherigen Beispiel treten Spannungseinbrüche oder Überspannungen nur in den Phasen L1 und L2 auf.
  • Seite 900: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung • Geräteneustart • Gerät wird aus- und eingeschaltet (mit Batterie) Der Wert Zähler kann anhand folgender Möglichkeiten zurückgesetzt werden: • Das Signal >Rücks.Statistikwerte wird abgesetzt (wenn die Stufe aktiv ist). • HMI-Reset (wenn die Stufe aktiv ist) •...
  • Seite 901: Informationen

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:23401:8 Einbruch 1:Rückfalldiffe- 1,0 % bis 10,0 % 2,0 % renz _:23401:104 Einbruch 1:Verzögerung 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s der Warnung Informationen 11.1.4.4 Information Datenklasse (Typ) Einbruch 1 _:23401:81 Einbruch 1:>Blockierung Stufe _:23401:501...
  • Seite 902 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Logik der Stufe [lo_PQ_Swell, 1, de_DE] Bild 11-7 Logikdiagramm der Überspannung Stufe Zähler ist ein statistischer Wert. Er wird durch den Blockierungs- oder Rücksetzzustand der Stufe nicht zurückgesetzt. Weitere Informationen finden Sie in Erhöhung des Zählers, Seite 904.
  • Seite 903 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Die Leiterinformation des Signals Anregung wird entsprechend dem gewählten Messwert ausgegeben: • Die Leiter-Erde-Spannung wird als Messwert ausgewählt: Wenn eine Leiter-Erde-Spannung, beispielsweise UL1, den Schwellwert überschreitet, wird die Leiterin- formation von Leiter L1 des Signals Anregung ausgegeben.
  • Seite 904: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Berechnung der Überspannung Nur die Überspannungen der angeregten Phasen werden berechnet und protokolliert. Erhöhung des Zählers Weitere Informationen finden Sie unter Erhöhung des Zählers, Seite 899. Blockierung der Stufe Sie können die Stufe von extern oder intern über das Binäreingangssignal >Blockierung Stufe blockieren.
  • Seite 905: Informationen

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung 11.1.5.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Überspg. 1 _:23491:81 Überspg. 1:>Blockierung Stufe _:23491:501 Überspg. 1:>Rücks.Statistikwerte _:23491:51 Überspg. 1:Modus (steuerbar) _:23491:54 Überspg. 1:Nicht wirksam _:23491:52 Überspg. 1:Zustand _:23491:53 Überspg. 1:Bereitschaft _:23491:55 Überspg. 1:Anregung _:23491:57 Überspg. 1:Warnung _:23491:301 Überspg.
  • Seite 906 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Logik der Stufe [lo_PQ_Interrupt, 1, de_DE] Bild 11-8 Logikdiagramm der Stufe Unterbrechung Zähler ist ein statistischer Wert. Er wird durch den Blockierungs- oder Rücksetzzustand der Stufe nicht zurückgesetzt. Weitere Informationen finden Sie in Erhöhung des Zählers, Seite 908.
  • Seite 907 Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung • Die Leiter-Leiter-Spannung wird als Messwert ausgewählt: Wenn alle Leiter-Leiter-Spannungen UL12, UL23 und UL31 den Schwellwert unterschreiten, wird das Signal Anregung ausgegeben. Wertemeldungen Wenn das Signal Warnung ausgegeben wird, wird dies als Spannungsunterbrechungsereignis angesehen. Wenn das Spannungsunterbrechungsereignis vorüber ist (das Signal Warnung fällt zurück), werden folgende Wertemeldungen berechnet:...
  • Seite 908: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung Berechnung der Restspannung Die Minimalwerte der Restspannungen aller Phasen werden berechnet. Wenn die Werte einem Meldepuffer zugeordnet sind, werden sie auch protokolliert.. Erhöhung des Zählers Weitere Informationen finden Sie unter Erhöhung des Zählers, Seite 899.
  • Seite 909: Informationen

    Power Quality – Basis 11.1 Spannungsschwankung 11.1.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Unterbrech. 1 _:23521:81 Unterbrech. 1:>Blockierung Stufe _:23521:501 Unterbrech. 1:>Rücks.Statistikwerte _:23521:51 Unterbrech. 1:Modus (steuerbar) _:23521:54 Unterbrech. 1:Nicht wirksam _:23521:52 Unterbrech. 1:Zustand _:23521:53 Unterbrech. 1:Bereitschaft _:23521:55 Unterbrech. 1:Anregung _:23521:57 Unterbrech. 1:Warnung _:23521:301 Unterbrech.
  • Seite 910: Spannungsunsymmetrie

    Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie 11.2 Spannungsunsymmetrie Funktionsübersicht 11.2.1 In einem 3-phasigen Netz sind die Spannungen sowie die angeschlossenen Lasten normalerweise symmet- risch. In manchen Fällen können die symmetrischen Zustände jedoch durch verschiedene Einflussfaktoren gestört werden. Spannungsunsymmetrien können verschiedene Ursachen haben: •...
  • Seite 911: Stufe U2/U1

    Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Stufe U2/U1 11.2.3 11.2.3.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_V2/V1, 2, de_DE] Bild 11-11 Logikdiagramm der Stufe U2/U1 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 912 Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Messintervalle Messintervalle Beschreibung 0,2 s 10 Zyklen für das 50-Hz-System oder 12 Zyklen für das 60-Hz-System Dieses Intervall ist das für diese Stufe zugrunde liegende Messintervall. Alle weiteren Messwerte werden auf Basis der 0,2-s-Werte aggregiert. 150 Zyklen für das 50-Hz-System oder 180 Zyklen für das 60-Hz-System Dieses Intervall wird für die Berechnung des 3-s-Mittelwerts verwendet.
  • Seite 913 Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Tabelle 11-5 Im Beobachtungszeitraum beobachtete Werte Wert Beschreibung Zur Ermittlung des Werts Perzentilwert müssen Sie den Parameter Perzentilwert Perzentil einstellen. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für die Ermittlung des Perzentilwerts: Im Bild werden alle 10-min-Mittelwerte von U2/U1 im letzten Beobach- tungszeitraum angezeigt.
  • Seite 914: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Tabelle 11-6 Wertemeldungen Wert Beschreibung Perzentilwert unnormal Perz.wert unnor. Perzentil bei einer Warnung (Perzentil ist über Grenzwert) und möglicher Schreibereintrag Es ist der gleiche Wert wie der Perzentilwert aus dem gleichen Beobachtungszeitraum. Erfüllungsrate unnormal Erfül.rate unnor.
  • Seite 915 Spannungsunsymmetrie nicht mehr als normal betrachtet wird. Wenn der Mittelwert von U2/U1 den Schwell- wert übersteigt, wird eine Spannungsunsymmetrie erkannt und es wird die Meldung Warnung generiert. Entsprechend der Norm EN 50160 oder IEC TS 62749 empfiehlt Siemens, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Rückfallverhältnis •...
  • Seite 916: Parameter

    11.2 Spannungsunsymmetrie Der Voreinstellwert 95 % wird als Beispiel benutzt. 95 % der 10-min-Mittelwerte sind nicht größer als der Perzentilwert im letzten Beobachtungszeitraum. Entsprechend der Norm EN 50160 oder IEC TS 62749 empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert zu verwenden. 11.2.3.3 Parameter Adr.
  • Seite 917: Stufe U0/U1

    Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Information Datenklasse (Typ) _:23011:311 U2/U1-Stufe 1:Erfül.rate unnor. _:23011:312 U2/U1-Stufe 1:Maxw.Beob.per.unnor. Stufe U0/U1 11.2.4 Beschreibung 11.2.4.1 Logik der Stufe [lo_V0/V1, 2, de_DE] Bild 11-13 Logikdiagramm der Stufe U0/U1 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 918 Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Messintervalle Messintervalle Beschreibung 0,2 s 10 Zyklen für das 50-Hz-System oder 12 Zyklen für das 60-Hz-System Dieses Intervall ist das für diese Stufe zugrunde liegende Messintervall. Alle weiteren Messwerte werden auf Basis der 0,2-s-Werte aggregiert. 150 Zyklen für das 50-Hz-System oder 180 Zyklen für das 60-Hz-System Dieses Intervall wird für die Berechnung des 3-s-Mittelwerts verwendet.
  • Seite 919 Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Tabelle 11-7 Im Beobachtungszeitraum beobachtete Werte Wert Beschreibung Zur Ermittlung des Werts Perzentilwert müssen Sie den Parameter Perzentilwert Perzentil einstellen. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für die Ermittlung des Perzentilwerts: Im Bild werden alle 10-min-Mittelwerte von U0/U1 im letzten Beobach- tungszeitraum angezeigt.
  • Seite 920: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Spannungsunsymmetrie nicht mehr als normal betrachtet wird. Wenn der Mittelwert von U0/U1 den Schwell- wert übersteigt, wird eine Spannungsunsymmetrie erkannt auf und es wird die Meldung Warnung generiert. Entsprechend der Norm EN 50160 oder IEC TS 62749 empfiehlt Siemens, die Voreinstellung zu verwenden. Parameter: Rückfallverhältnis •...
  • Seite 921: Parameter

    Perzentilwerts im letzten Beobachtungszeitraum benutzt wird. Der Voreinstellwert 95 % wird als Beispiel benutzt. 95 % der 10-min-Mittelwerte sind nicht größer als der Perzentilwert im letzten Beobachtungszeitraum. Entsprechend der Norm EN 50160 oder IEC TS 62749 empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert zu verwenden. 11.2.4.3 Parameter Adr.
  • Seite 922 Power Quality – Basis 11.2 Spannungsunsymmetrie Information Datenklasse (Typ) _:303 U0/U1-Stufe #:10min Mw _:304 U0/U1-Stufe #:Max aus10min _:306 U0/U1-Stufe #:Perzentil Warnung _:307 U0/U1-Stufe #:Perzentilwert _:308 U0/U1-Stufe #:Erfüllungsrate _:309 U0/U1-Stufe #:Maxw.Beob.per. _:310 U0/U1-Stufe #:Perz.wert unnor. _:311 U0/U1-Stufe #:Erfül.rate unnor. _:312 U0/U1-Stufe #:Maxw.Beob.per.unnor. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 923: Thd Und Harmonische

    Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische 11.3 THD und Harmonische Funktionsübersicht 11.3.1 Am Anschlusspunkt mit dem öffentlichen Netz wird der Klirrfaktor (THD) entsprechend den Netzqualitätstan- dards eingeschränkt. Zur Überwachung des THD-Werts kann die Funktion THD und Harmonische verwendet werden.
  • Seite 924: Stufe Strom

    Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische Stufe Strom 11.3.3 11.3.3.1 Funktionsbeschreibung Die Stufe Strom berechnet die THD-Werte und die Harmonischen für den 3-Phasenstrom und zeigt diese an. Berechnung der THD-Werte und der Harmonischen Der THD-Wert des Stroms ist ein Prozentwert, der sich wie folgt berechnet: [fo_THD value_I, 1, de_DE] Mit: Die Funktion unterstützt die THD-Berechnung bis zur 20.
  • Seite 925: Informationen

    Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische 11.3.3.2 Informationen Information Datenklasse (Typ) Strom _:22081:52 Strom:Zustand _:22081:53 Strom:Bereitschaft _:22081:301 Strom:THD _:22081:302 Strom:H2 _:22081:303 Strom:H3 _:22081:304 Strom:H4 _:22081:305 Strom:H5 _:22081:306 Strom:H6 _:22081:307 Strom:H7 _:22081:308 Strom:H8 _:22081:309 Strom:H9 _:22081:310 Strom:H10 _:22081:311 Strom:H11 _:22081:312 Strom:H12 _:22081:313...
  • Seite 926 Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische Logik der Stufe [lo_voltage stage, 2, de_DE] Bild 11-15 Logikdiagramm der Stufe Spannung Berechnung der THD-Werte und der Harmonischen Der THD-Wert der Spannung ist ein Prozentwert. Die folgende Tabelle listet die Formeln zur Berechnung des Rohwerts und der aggregierten THD-Werte auf.
  • Seite 927 Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische Tabelle 11-9 Berechnung von THD-Werten Wert Formel Rohwert • N: 20 Die Funktion unterstützt die THD-Berechnung bis zur 20. Harmoni- schen. • : Wert der Harmonischen der n ten Ordnung • : Wert der Grundschwingung THD Uph THD Upp •...
  • Seite 928 Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische Tabelle 11-11 Funktionswerte für die Leiter-Erde-Spannung Wert Beschreibung THD Uph:L1 Durchschnittliche THD-Werte der Leiter-Erde-Spannungen für die Phasen L1, L2 und L3 über ein 3‑Sekunden-Intervall THD Uph:L2 THD Uph:L3 THD Uph max Maximaler durchschnittlicher THD-Wert von 3 Sekunden der Leiter-Erde- Spannung in dem Zeitraum seit Gerätestart oder seit letzten Rücksetzen dieses Maximalwerts bis zum aktuellen Zeitpunkt THD Uph Mitl.:L1...
  • Seite 929 Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische • Über Kommunikationsprotokolle • Über eine Online-DIGSI-Verbindung zum Gerät Überwachung der Aggregationswerte Wenn der aggregierte THD-Wert THD Uph Mitl. oder THD Upp Mitl. den Schwellwert überschreitet, wird die phasenselektive Meldung Warnung ausgegeben. Während des Zeitraums, in dem die Meldung Warnung aktiv ist, wird der maximale aggregierte THD-Wert der Leiter-Leiter-Spannung oder der Leiter‑‑Erde‑Spannung als unnormaler Wert aufgezeichnet.
  • Seite 930: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Warnung ausgegeben. Während- dessen wird der aggregierte THD-Wert als unnormaler Wert aufgezeichnet. Gemäß der Norm IEC TS 62749 für das Niederspannungs- oder Mittelspannungssystem sollte der THD-Wert kleiner als oder gleich 8 % sein. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. 11.3.4.3 Parameter Adr.
  • Seite 931 Power Quality – Basis 11.3 THD und Harmonische Information Datenklasse (Typ) _:345 Spannung:THD Uph unnor. _:321 Spannung:THD Upp _:342 Spannung:THD Upp max _:344 Spannung:THD Upp Mitl. _:346 Spannung:THD Upp unnor. _:302 Spannung:HUph2 _:303 Spannung:HUph3 _:304 Spannung:HUph4 _:305 Spannung:HUph5 _:306 Spannung:HUph6 _:307 Spannung:HUph7 _:308...
  • Seite 932: Total Demand Distortion

    Power Quality – Basis 11.4 Total Demand Distortion 11.4 Total Demand Distortion Funktionsübersicht 11.4.1 Am Anschlusspunkt an das öffentliche Netz ist die zulässige Total Demand Distortion (TDD) entsprechend den Normen zur Netzqualität beschränkt. Die Funktion Total Demand Distortion kann zur Überwachung des TDD- Werts verwendet werden.
  • Seite 933: Stufe Strom

    Power Quality – Basis 11.4 Total Demand Distortion Stufe Strom 11.4.3 Logik der Stufe [lo_TDD_current stage, 1, de_DE] Bild 11-18 Logikdiagramm Stromstufe Berechnung von TDD-Werten Sowohl der 3-s-TDD-Wert als auch der TDD-Wert in einem Intervall werden wie folgt berechnet: [fo_TDD_I, 1, de_DE] Mit: Die Funktion unterstützt die TDD-Berechnung bis zur 20.
  • Seite 934 Power Quality – Basis 11.4 Total Demand Distortion Funktionswerte Alle Funktionswerte werden als Prozentwerte angegeben. Tabelle 11-14 Funktionswerte der Stufe Strom Wert Beschreibung TDD:L1 TDD-Werte für die Phasen L1, L2 und L3 über die 3‑s-Intervalle TDD:L2 TDD:L3 TDD Intvl.:L1 TDD-Werte für die Phasen L1, L2 und L3 über die 15-min- oder 30-min-Inter- valle TDD Intvl.:L2 TDD Intvl.:L3...
  • Seite 935: Anwendungs- Und Einstellhinweise

    Schwellwert, wird die Meldung Warnung generiert. In der Zwischenzeit wird der maximale TDD-Wert als der unnomale Wert genommen und in den DIGSI 5-Informationslisten angezeigt. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 936: Parameter

    Power Quality – Basis 11.4 Total Demand Distortion Parameter 11.4.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe • _:23611:1 Stufe:Modus • • Test • _:23611:101 Stufe:Intervall 15 min 15 min • 30 min _:23611:102 Stufe:Schwellwert 1,0 % bis 25,0 % 5,0 % Informationen 11.4.6 Information...
  • Seite 937: Funktionsprüfungen

    Funktionsprüfungen 12.1 Allgemeine Hinweise 12.2 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss) 12.3 Funktionsprüfung Schutzdatenkommunikation 12.4 Allgemeines zur Prüfung mit Sekundärgrößen 12.5 Prüfungen mit Primärgrößen 12.6 Prüfungen für den Leistungsschalter-Versagerschutz 12.7 Leistungsschalterprüfung 12.8 Funktionsprüfung der Einschaltstromerkennung 12.9 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung 12.10 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung 12.11 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion...
  • Seite 938: Allgemeine Hinweise

    Funktionsprüfungen 12.1 Allgemeine Hinweise 12.1 Allgemeine Hinweise Für die Inbetriebnahme müssen verschiedene Prüfungen durchgeführt werden, um die einwandfreie Funktion des Gerätes zu gewährleisten. Bei Prüfungen mit einer Sekundärprüfeinrichtung ist darauf zu achten, dass keine anderen Messgrößen aufge- schaltet sind und die Auslöse- und Einschaltbefehle zu den Leistungsschaltern unterbrochen sind, soweit nicht anders angegeben.
  • Seite 939: Richtungsprüfung Der Leitergrößen (Strom- Und Spannungsanschluss)

    Funktionsprüfungen 12.2 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss) 12.2 Richtungsprüfung der Leitergrößen (Strom- und Spannungsanschluss) Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1 · I nenn fließen;...
  • Seite 940: Funktionsprüfung Schutzdatenkommunikation

    Funktionsprüfungen 12.3 Funktionsprüfung Schutzdatenkommunikation 12.3 Funktionsprüfung Schutzdatenkommunikation Kontrolle der Schutzdatenkommunikation 12.3.1 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation Wenn die Geräte über die Wirkschnittstelle miteinander verbunden und eingeschaltet sind, nehmen sie selb- ständig Kontakt miteinander auf. Wenn z.B. das Gerät 1 das Gerät 2 erkennt, wird die erfolgreiche Verbindung gemeldet (siehe nächstes Bild).
  • Seite 941: Richtungsprüfung

    Funktionsprüfungen 12.3 Funktionsprüfung Schutzdatenkommunikation Überprüfen Sie in DIGSI 5 die Verbindungen für jede Wirkschnittstelle. ² Bei einer erfolgreichen Verbindungsaufnahme erscheint in DIGSI 5 im Feld Status Topologieerk. die Meldung gültig (siehe Bild 12-1). Wenn 2 Geräte falsch parametriert sind, erscheint im Feld Status Topologieerk. die Meldung ungültig .
  • Seite 942: Allgemeines Zur Prüfung Mit Sekundärgrößen

    Funktionsprüfungen 12.4 Allgemeines zur Prüfung mit Sekundärgrößen 12.4 Allgemeines zur Prüfung mit Sekundärgrößen Die Vorbereitung der Inbetriebsetzung muss abgeschlossen sein. Beachten Sie folgende Hinweise: • Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung und mit den Mess- bzw. Prüf- größen verbundenen Schaltungsteilen anstehen. •...
  • Seite 943: Prüfungen Mit Primärgrößen

    Funktionsprüfungen 12.5 Prüfungen mit Primärgrößen 12.5 Prüfungen mit Primärgrößen Allgemeines 12.5.1 HINWEIS Beachten Sie auch die Hinweise zur Prüfung mit Primärgrößen im Kapitel Inbetriebsetzung des Handbuchs SIPROTEC 5 Betrieb. Die Vorgehensweise bei der Prüfung der Anlage mit Primärgrößen ist davon abhängig, ob es sich um eine Neuinbetriebnahme der Anlage handelt oder ob die Anlage bereits in Betrieb ist.
  • Seite 944: Prüfung Mit Betriebsstrom

    Funktionsprüfungen 12.5 Prüfungen mit Primärgrößen Schließen Sie die andere Seite des Stromgenerators an Erde an. ² Schließen Sie im zu prüfenden Feld den Leitungserder. ² Speisen Sie einen Strom in das Sammelschienensystem ein. Der Strom muss mindestens 5 % des ²...
  • Seite 945: Prüfungen Für Den Leistungsschalter-Versagerschutz

    Prüfungen nicht zu. HINWEIS Beachten Sie immer sowohl die örtlichen Gegebenheiten als auch die Anlagen- und Schutzpläne! HINWEIS Siemens empfiehlt, die Leistungsschalter der zu prüfenden Abzweige vor Beginn der Prüfungen beidseitig zu isolieren. Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen VORSICHT Auch bei den Prüfungen am örtlichen Leistungsschalter des Abzweigs kommt es zu einem Auslösebefehl für die umliegenden Schalter (Sammelschiene).
  • Seite 946 Funktionsprüfungen 12.6 Prüfungen für den Leistungsschalter-Versagerschutz Testmodi Erläuterung Gerät im Testbetrieb Diese Betriebsart ist für folgende Prüfungen von Bedeu- tung: 1. Anfahren von Stromschwellen bei Start von extern: Die Überwachung der binären Eingangssignale beim Start von extern wird abgeschaltet. Dadurch können die Startsig- nale statisch aktiviert werden, um die Stromschwelle anzufahren.
  • Seite 947 Funktionsprüfungen 12.6 Prüfungen für den Leistungsschalter-Versagerschutz Startbedingungen von extern (Auslösebefehl durch externe Schutzfunktion) Wenn auch externe Schutzeinrichtungen den Leistungsschalter-Versagerschutz starten können, werden die externen Startbedingungen überprüft. Vergewissern Sie sich, wie die Parameter des Leistungsschalter-Versagerschutzes eingestellt sind. ² Siehe auch Kapitel Anwendungs- und Einstellhinweise. Damit der Leistungsschalter-Versagerschutz anregen kann, muss ein Leiterstrom (siehe Stromkriterium) ²...
  • Seite 948 Funktionsprüfungen 12.6 Prüfungen für den Leistungsschalter-Versagerschutz Abschlussprüfung Alle provisorischen Maßnahmen, die für die Prüfung getroffen wurden, müssen rückgängig gemacht ² werden, z. B. besondere Schalterstellungen, unterbrochene Auslösebefehle, Änderungen an Einstell- werten oder Ausschalten einzelner Schutzfunktionen. SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 949: Leistungsschalterprüfung

    Funktionsprüfungen 12.7 Leistungsschalterprüfung 12.7 Leistungsschalterprüfung Sie können mit der Funktion Leistungsschalterprüfung auf einfache Weise eine vollständige Prüfung des Auslösekreises, des Einschaltkreises und des Leistungsschalters durchführen. Dabei nimmt die Leistungsschal- terprüfung im Betrieb eine automatisierte Aus-Ein-Schaltung oder eine Nur-Öffnen-Schaltung des Leistungs- schalters vor.
  • Seite 950 Funktionsprüfungen 12.7 Leistungsschalterprüfung Der Leistungsschalter muss für einen Aus-Ein-Zyklus oder Nur-Öffnen-Zyklus bereit sein (Meldung ² >Bereit). In der für den Leistungsschalter zuständigen Schutz-Funktionsgruppe Leistungsschalter darf keine ² Schutzfunktion angeregt sein. [scCBTest3p, 1, de_DE] Bild 12-6 Parameter der Leistungsschalterprüfung Bild 12-7 zeigt beispielhaft den zeitlichen Ablauf eines Aus-Ein-Zyklusses.
  • Seite 951 Funktionsprüfungen 12.7 Leistungsschalterprüfung • Über Kommunikationsprotokolle • Über Steuerbefehle, die Sie auch im CFC verschalten können Das folgende Bild stellt die Bedienung der Leistungsschalterprüfung in DIGSI dar. [sccb_3pol, 1, de_DE] Bild 12-8 Leistungsschalterprüfung in der Test Suite in DIGSI Wählen Sie die Funktion links in der Projektnavigation im Online-Zugriff aus. ²...
  • Seite 952: Funktionsprüfung Der Einschaltstromerkennung

    Funktionsprüfungen 12.8 Funktionsprüfung der Einschaltstromerkennung 12.8 Funktionsprüfung der Einschaltstromerkennung Allgemeines Stellen Sie für die Überprüfung sicher, dass der Prüfstrom dem typischen Einschaltstrom entspricht. ² Führen Sie die Überprüfung mit transienten Signalen durch. Diese können aufgezeichnete Einschalt- ² ströme oder simulierte Ströme aus einem transienten Netzmodell sein. Beachten Sie beim Einsatz synthetischer Signale die Hinweise zu den einzelnen Messprinzipien.
  • Seite 953: Funktionsprüfung Der Auslösekreisüberwachung

    Funktionsprüfungen 12.9 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung 12.9 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung Allgemeines Stellen Sie für die Überprüfung sicher, dass die Schaltschwelle der Binäreingänge deutlich unterhalb des ² halben Nennwertes der Steuerspannung liegt. 2 Binäreingänge Stellen Sie sicher, dass die verwendeten Binäreingänge potentialfrei sind. ²...
  • Seite 954: Funktionsprüfung Der Drehfeldumschaltung

    Funktionsprüfungen 12.10 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung 12.10 Funktionsprüfung der Drehfeldumschaltung Kontrollieren Sie die Phasenfolge (Drehfeldsinn) an den Geräteklemmen. Er muss der Einstellung des ² Parameters Drehfeldrichtung entsprechen. Die Ausgangsmeldung Drehfeld L1 L2 L3 oder Drehfeld L1 L3 L2 zeigt die ermittelte Phasen- ²...
  • Seite 955: Primär- Und Sekundärprüfung Der Synchronisierungsfunktion

    Schließen der Schalterpole über den Störschrieb auszulesen. Die hier gewonnene Zeit ist die reale Einschaltzeit und nicht die Eigenzeit des Leistungsschalters. Sie müssen somit keine weitere Zeit addieren. Siemens empfiehlt folgende Vorgehensweise: Stellen Sie einen solchen Zustand her, bei dem der LS gefahrlos eingeschaltet werden kann. ²...
  • Seite 956 Wenn der Zeitmesser wegen eines ungünstigen Einschaltaugenblickes nicht gestoppt wird, wiederholen Sie den Versuch. Siemens empfiehlt, aus mehreren (3 bis 5) erfolgreichen Schaltversuchen den Mittelwert zu errechnen. HINWEIS Addieren Sie zu der gemessenen Zeit die Befehlsausgabe-Zeit des Schutzgerätes. Diese hängt in guter Näherung ausschließlich von dem für den Einschaltbefehl verwendeten Binärausgang ab.
  • Seite 957 Funktionsprüfungen 12.11 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion [dw_synae6-01, 2, de_DE] Bild 12-10 Messung der Einschaltzeit des Leistungsschalters Prüfen der Messkette Die Messkette zur Spannungsmessung muss überprüft werden. Sobald eine der zu verwendenden Sync-Stufen eingeschaltet ist, werden alle nötigen Funktionsmesswerte berechnet. Für diese Prüfung muss die Sync-Stufe somit nicht gestartet werden.
  • Seite 958 Funktionsprüfungen 12.11 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion Bringen Sie durch manuelle Steuerung den Generator auf eine Drehzahl etwas unterhalb der zulässigen ² Frequenzdifferenz gemäß der Einstellwerte Max. Frequenzdiff. f2>f1 und Max. Frequenz- diff. f2<f1. Der Generator wird auf Netzspannung erregt. Die Werte können Sie in den Betriebsmess- werten auslesen.
  • Seite 959: Technische Daten

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten 13.2 Datums- und Zeitsynchronisation 13.3 Leistungsschalter-Versagerschutz 13.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz 13.5 Leistungsschalterüberwachung 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen 13.7 Überstromzeitschutz, Erde 13.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen 1000 13.9 Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde 1004 13.10 Empfindliche Erdschlusserfassung 1008 13.11 Spannungsschutz 1020 13.12 Einschaltstromerkennung 1032 13.13 2.
  • Seite 960 Technische Daten 13.35 Messumformer 1063 13.36 Lichtbogenschutz 1064 13.37 Synchronisierungsfunktion 1065 13.38 Leistungsschalter EIN-Kreis-Überwachung 1067 13.39 Leistungsschalter-Abnutzungsmonitoring 1068 13.40 1069 13.41 SIPROTEC 5 Prozessbus-Client 1073 13.42 SIPROTEC 5 Merging Unit-Funktionalität 1075 13.43 Phasengenaues Schalten 1076 SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 961: Allgemeine Gerätedaten

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Analogeingänge 13.1.1 GIS-Kleinsignalstromeingang (über Modul IO240) Alle Strom-, Spannungs- und Leistungsdaten sind als Effektivwert angegeben. Nennfrequenz f 50 Hz, 60 Hz nenn GIS-LPCT-Eingang Primärnennstrom I Messbereich nenn Kr ⋅ GIS-LPCT Sekundärnennwert = 50 (Schutzkanal) Kr = Übersetzungsverhältnis von = 1,6 (Messkanal) GIS-LPCT (DIGSI-Parameter)
  • Seite 962 Strom oder Spannung. Aus EMV-Gründen darf an einem nicht benutzten Eingang (Strom oder Spannung) keine Leitung angeschlossen sein. Verwenden Sie geschirmte Kabel. Alle Werte in Kombination mit von Siemens freigegebenen Sensoren. Numerische Apertur (NA = sin θ (Einkopplungswinkel)) SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch...
  • Seite 963: Temperatureingänge

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Tabelle 13-1 Schnelle Messumformereingänge Spannung Differentielle Spannungseingangs- IO210: 4 kanäle IO212: 8 Messbereich DC -10 V bis +10 V Fehler < 0,5 % vom Messbereich Eingangsimpedanz 48 kΩ Max. zulässige Spannung gegen 300 V Erde an Messeingängen Zulässige Überlast DC 20 V dauernd DC 60 V dauernd (IO210 MU3 Klemmenpunkt C9)
  • Seite 964: Versorgungsspannung

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Parameter Wert Anmerkung Temperaturmessbereich -65 °C bis +710 °C Für PT100 -50 °C bis +250 °C Für NI100 -50 °C bis +250 °C Für NI120 Temperatureingänge (über Modul IO240) Parameter Wert Sensortyp PT100 (Klasse F 0,3 EN 60751) Anschluss mit geschirmtem 4-Draht-Kabel Messbereich -50 °C bis +180 °C...
  • Seite 965: Binäreingänge

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Stromversorgung über integrierte Stromversorgung Interne Sicherung – DC 24 V bis DC 48 V DC 60 V bis DC 125 V DC 24 V bis DC 48 V AC 100 V bis AC 230 V PS101 4 A träge, AC 250 V, 2 A träge, AC 250 V, DC 300 V, UL recognized...
  • Seite 966 Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Anregezeit Ca. 3 ms Kapazitive Last (Zuleitungskapa- Rückfallzeit Rückfallzeit zität) < 5 nF < 4 ms < 10 nF < 6 ms < 50 nF < 10 ms < 220 nF < 35 ms Betätigungsspannung für alle Passen Sie die im Gerät einzustellende Binäreingangsschwelle an die Baugruppen mit Binäreingängen Betätigungsspannung an.
  • Seite 967: Relaisausgänge

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Relaisausgänge 13.1.4 Standardrelais (Typ S) Einschaltvermögen Max. 1000 W (L/R = 40 ms) Max. 3600 VA (Leistungsfaktor ≤ 0,35, 50 Hz bis 60 Hz) Ausschaltvermögen Max. 30 W (L/R = 40 ms) Max. 360 VA (Leistungsfaktor ≤ 0,35, 50 Hz bis 60 Hz) Schaltspannung AC und DC 250 V Zulässiger Strom pro Kontakt (dauernd)
  • Seite 968 Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Nenndaten der Ausgangskontakte gemäß UL-Zulas- DC 24 V, 5 A, General Purpose sung DC 48 V, 0,8 A, General Purpose DC 240 V, 0,1 A, General Purpose AC 120 V, 5 A, General Purpose AC 250 V, 5 A, General Purpose AC 250 V, 0,5 hp B300 R300...
  • Seite 969: Eth-Bd-2Fo

    Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Kurzzeitstrom über geschlossenen Kontakt 250 A für 30 ms Zulässiger Gesamtstrom für gewurzelte Kontakte Schaltzeit OOT (Output Operating Time) ≤ 16 ms Zusatzverzögerung des verwendeten Ausgabeme- diums Nenndaten der Ausgangskontakte gemäß UL-Zulas- DC 300 V, 4.5 A – 30 s ON, 15 min OFF sung DC 250 V, 1 Hp Motor –...
  • Seite 970 Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Empfängerempfindlichkeit Maximal -12,0 dBm Minimal -31,0 dBm Optisches Budget Minimal 7,0 dB für 50 μm/125 μm, NA = 0,2 Minimal 11,0 dB für 62,5 μm/125 μm, NA = 0,275 Schnittstellen-Design Entspricht IEEE 802.3, 100Base-FX Laser-Klasse 1 nach EN 60825-1/-2 Beim Einsatz von Lichtwellenleitern 62,5 μm/125 μm und 50 μm/ 125 μm HINWEIS Für die Verwendung des ETH-BD-2FO-Moduls muss die Firmware auf eine Version ≥...
  • Seite 971: Konstruktionsdaten

    Verbrennungsgefahr durch hohe Temperaturen der SFP-Stecktransceiver Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise kann mittelschwere oder leichte Verletzungen zur Folge haben. Die SFP-Stecktransceiver können im laufenden Betrieb gezogen und gesteckt werden. Siemens ² empfiehlt, das Gerät auszuschalten. Lassen Sie die SFP-Stecktransceiver soweit möglich abkühlen.
  • Seite 972 Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Gerätegröße Masse der nicht modularen Geräte 7xx81, 7xx82 Bauform Einbaugerät 3,6 kg Konsole für nicht modulare 1,9 kg Aufbauvariante Abmessungen der Basis- und 1/3-Module Bauform (Maximale Abmessungen) Breite über alles x Höhe über alles x Tiefe (inkl. Stromklemme), Breite und Tiefe jeweils gerundet auf volle mm Einbaugerät...
  • Seite 973 Technische Daten 13.1 Allgemeine Gerätedaten Mindestbiegeradien der Verbindungskabel zwischen Vor-Ort-Bedieneinheit und Basismodul LWL-Kabel R = 50 mm Beachten Sie die Länge der Kabelschutztülle, die Sie zusätzlich einberechnen müssen. D-Sub-Kabel R = 50 mm (Mindestbiegeradius) Schutzart nach IEC 60529 Für das Betriebsmittel im Aufbaugehäuse IP54 für Front Für das Betriebsmittel im Einbaugehäuse...
  • Seite 974: Datums- Und Zeitsynchronisation

    Technische Daten 13.2 Datums- und Zeitsynchronisation 13.2 Datums- und Zeitsynchronisation Datumsformat TT.MM.JJJJ (Europa) MM/TT/JJJJ (USA) JJJJ-MM-TT (China) Zeitquelle 1, Zeitquelle 2 keine IRIG-B 002(003) IRIG-B 006(007) IRIG-B 005(004) mit Erweiterung nach IEEE C37.118-2005 DCF77 WS (Wirkschnittstelle) SNTP IEC 60870-5-103 DNP3 IEEE 1588 T104 Zeitzone 1, Zeitzone 2...
  • Seite 975: Leistungsschalter-Versagerschutz

    Technische Daten 13.3 Leistungsschalter-Versagerschutz 13.3 Leistungsschalter-Versagerschutz Startbedingungen Für Leistungsschalter-Versagerschutz 1-polige Auslösung intern oder extern 3-polige Auslösung intern oder extern Einstellwerte Schwellwert Leiterströme 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A 1 A @ 1,6 Inenn...
  • Seite 976: Frequenzarbeitsbereich

    Technische Daten 13.3 Leistungsschalter-Versagerschutz Zeiten Anregezeit, bei Start von intern < 1 ms Anregezeit, bei Start von extern < 5 ms Typische Rückfallzeit < 15 ms Rückfallzeit, über das Leistungsschalter-Hilfskontakt- < 5 ms kriterium Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß...
  • Seite 977: Leistungsschalter-Rückzündeschutz

    Technische Daten 13.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz 13.4 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Einstellwerte Schwellwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A 1 A bei 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A Stufung 0,001 A 5 A bei 1,6 Inenn...
  • Seite 978: Leistungsschalterüberwachung

    Technische Daten 13.5 Leistungsschalterüberwachung 13.5 Leistungsschalterüberwachung Einstellwerte Überwachungszeit 1,00 s bis 180,00 s Stufung 0,01 s SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 979: Überstromzeitschutz, Phasen

    Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 13.6.1 Einstellwerte für den Funktionsblock Filter h(0) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(1) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(2) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(3) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(4) -100,000 bis 100,000...
  • Seite 980 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f < 10 Hz Aktiv f >...
  • Seite 981: Stufe Mit Abhängiger Kennlinie, Amz

    Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen Einflussgrößen auf die Schwellwerte Transientes Überansprechen bei Messverfahren = < 5 % Grundschwingung, für τ > 100 ms (bei Vollverlage- rung) 13.6.2 Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ Einstellwerte für den Funktionsblock Filter h(0) -100,000 bis 100,000 Stufung 0,001 h(1) -100,000 bis 100,000...
  • Seite 982 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen [dwocpki1-080213-01.tif, 1, de_DE] Bild 13-1 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 983 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen [dwocpki2-080213-01.tif, 1, de_DE] Bild 13-2 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 984 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen [dw_iec-short-inverse, 1, de_DE] Bild 13-3 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC (Stufe Erweitert) SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 985 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE [dwocpka1-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-4 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 986 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen [dwocpka2-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-5 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 987 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen [dwocpka3-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-6 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 988 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen [dwocpka4-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-7 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f <...
  • Seite 989 Technische Daten 13.6 Überstromzeitschutz, Phasen Bis 50. Harmonische, f = 50 Hz 2 % vom Einstellwert oder 10 mA (I = 1 A) nenn nenn oder 50 mA (I = 5 A) nenn Bis 50. Harmonische, f = 60 Hz 3 % vom Einstellwert oder 20 mA (I = 1 A) nenn...
  • Seite 990: Überstromzeitschutz, Erde

    Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde 13.7 Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 13.7.1 Einstellwerte Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,010 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A Schwellwert 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,05 A bis 175,00 A Stufung 0,01 A 1 A @ 1,6 Inenn 0,001 A bis 1,600 A...
  • Seite 991: Stufe Mit Abhängiger Kennlinie, Amz

    Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde Toleranzen 1 % vom Einstellwert oder 5 mA (I = 1 A) 3I0 gemessen über I4 , Messverfahren = Grund- nenn schwingung oder 25 mA (I = 5 A) nenn 3I0 gemessen über I4 , Messverfahren = Effektivwert (33 % Harmonische, bezogen auf die Grundschwingung) Bis 30.
  • Seite 992 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde Rücksetzen des Integrationszeitgebers Unverzögert Mit Rückfall Disk-Emulation Ca. < 0,90 ⋅ Schwellwert Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC Verlängerung der Auslösezeit bei Betrieb mit Transfor- Ca. 10 ms mator-Einschaltstromerkennung [dwocpki1-080213-01.tif, 1, de_DE] Bild 13-8 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 993 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde [dwocpki2-080213-01.tif, 1, de_DE] Bild 13-9 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 994 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde [dw_iec-short-inverse, 1, de_DE] Bild 13-10 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach IEC (Stufe Erweitert) SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 995 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE [dwocpka1-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-11 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 996 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde [dwocpka2-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-12 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 997 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde [dwocpka3-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-13 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE SIPROTEC 5, Merging Unit 6MU85, Handbuch C53000-G5000-C074-4, Ausgabe 04.2021...
  • Seite 998 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde [dwocpka4-080213-01.tif, 2, de_DE] Bild 13-14 Auslöse- und Rückfallkennlinien nach ANSI/IEEE Frequenzarbeitsbereich 0,9 ≤ f/f ≤ 1,1 Gemäß den spezifizierten Toleranzen nenn 10 Hz ≤ f < 0,9 f Geringfügig erweiterte Toleranzen nenn 1,1 f < f ≤ 90 Hz nenn f <...
  • Seite 999 Technische Daten 13.7 Überstromzeitschutz, Erde Auslösezeit für 2 ≤ I/I Schwellwert ≤ 20 5 % vom Referenzwert (berechnet) +2 % Stromtoleranz oder 30 ms Rückfallzeit für 2 ≤ l/I Schwellwert ≤ 0,90 5 % vom Referenzwert (berechnet) +2 % Stromtoleranz oder 30 ms Einflussgrößen auf die Schwellwerte Transientes Überansprechen bei Messverfahren = <...
  • Seite 1000: Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen

    Technische Daten 13.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen 13.8 Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 13.8.1 Einstellwerte Drehwinkel der Referenzspannung -180° bis +180° Stufung 1° Richtungssinn Vorwärts – Rückwärts Messverfahren Grundschwingung – Effektivwert 1 A bei 50 und 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A Stufung 0,001 A Schwellwert 5 A bei 50 und 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A...

Inhaltsverzeichnis