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Überspielen (Overdubs); Effekte Oder Nicht - Yamaha AW4416 Einführung

Professional audio workstation
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Einführung – Aufnahme der Basisspuren
Überspielen (Overdubs)
Die Vorgehensweise für das Überspielen unterscheidet sich nicht grundlegend
von der Aufnahme der Rhythmussektion. Allerdings hören die Musiker während
der Aufnahme die bereits eingespielten Parts. Im Sinne einer optimalen Kanalt-
rennung sollten Sie für die Aufnahme der Begleitung und des Gesang eine guten
und vor allem geschlossenen Kopfhörer verwenden. (Vergessen Sie die halb offe-
nen Modelle bzw. die kleinen Dinger für tragbare CD-Spieler usw.)

Effekte oder nicht?

Jetzt geht es schon fast ans Eingemachte, weil Sie hier Entscheidungen treffen
müssen, die den weiteren Produktionsablauf erheblich beeinflussen können.
Bestimmte Toningenieure nehmen prinzipiell ohne Effekte (Compressor, EQ usw.)
auf. Der Grund: wenn man jetzt schon bestimmte Entscheidungen trifft, kann
man sich den Sound später eventuell nicht mehr wunschgemäß zurechtbiegen,
so dass die Transparenz des Gesamtkunstwerks zu wünschen übrig lässt. Auch
hier scheiden sich aber die Geister. Unserer Meinung nach gibt es ein paar gute
Gründe, welshalb schon während der Aufnahme bestimmte Effekte zumindest
dezent zum Einsatz kommen sollten.
Compressor und Limiter
Einer der am häufigsten verwendeten Effekte für die Aufnahme ist der Compres-
sor. Er wird in diesem Stadium aber noch nicht als "Effekt" eingesetzt, sondern
dient lediglich dazu, Pegelspitzen ein wenig glattzubügeln. Zwar wären solche
Spitzen kein Drama, aber warum soll man Dynamik verschenken, wenn man sie
effektiv nutzen kann? Werden nämlich die Pegelspitzen etwas abgeflacht, so
kann man den Hauptteil des betreffenden Signals lauter aufzeichnen. Bei einem
digitalen Aufnahmegerät kommt dies der Dynamik zugute, während man außer-
dem den Abstand zwischen dem Nutzsignal und eventuellem Rauschen so groß
wie möglich hält. Bassgitarren, E-Gitarren, Gesang und Schlagzeug werden oft-
mals bereits während der Aufnahme komprimiert. Tun Sie das aber niemals für
Instrumente, deren Einsatz so natürlich wie möglich sein sollte (z.B. Klavier).
Entzerrung/Klangregelung/EQ
Während der Aufnahme wird die Klangregelung in der Regel nur zu Korrektur-
zwecken eingesetzt. So können Sie z.B. den etwas zu stark wummernden Bass
des Mikrofons abschwächen oder den Tonabnehmern einer Gitarre durch
gezielte Mittenkorrekturen etwas mehr "Bums" geben. Die wirklich kreative Ent-
zerrung sollten Sie sich aber auf alle Fälle für die Abmischung aufheben, damit
Sie nur Einstellungen verwenden, die dem Sound auch dienlich sind.
Effekte
Effekte mit Rauminformationen (Hall, Delay usw.) sollten Sie niemals aufnehmen.
Nur dann können Sie sich später noch gegen den Hall oder für ein anderes Hall-
programm entscheiden. Rauminformationen sind also prinzipiell erst im letzten
Stadium der Produktion hinzuzufügen. Sicher gibt es auch in dieser Hinsicht Aus-
nahmen, aber das hängt dann schon mit den kreativen Überlegungen für ein
bestimmtes Projekt zusammen.
Andere Effekte, wie Modulation und Verzerrung werden hingegen oft bereits
während der Aufnahme hinzugefügt, aber nur, wenn Sie fester Bestandteil des
gewünschten "Sounds" sind (z.B. Verzerrung für eine E-Gitarre, "Rotary Speaker"
für eine Orgel usw.).
7
— Einführung

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